Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse

  • Innenhof des Wohnvierecks zw Naschmarkt und Böttchergasse

    Von dem kann man auch lernen. Dass darin Autos und Mülltonnen stehen, ist ein Problem, aber andere öffentliche Räume werden auch als PKW-Parkraum genutzt und sind trotzdem belebt.


    Der genannte Innenhof ist von zwei Seiten erreichbar, begrünt, verfügt über einen hübschen Brunnen, Bänke, Beleuchtung, wird sogar durch die Pinguinbar gastronomisch bedient und hat eine Fläche, die dem Urbanum gleicht. Aber es ist eben ein Hof und kein Platz und daher eher ein privater als ein öffentlicher Raum.

    Man hat in der Visu einfach die hässliche Brache an der Ecke gegenüber (m.W. im Besitz von St Elisabeth) begrünt.

    Das ist für mich ein Beispiel unehrlicher Visualisierung, nur am Rande bemerkt. Dass die gebaute Wirklichkeit dann noch einmal trauriger aussieht, ist ja hoffentlich allen klar.

    Hohe Dichte und Urbanität, wie ich mir es gerade in dieser Lage vorstelle und wünsche.

    Ob es für gute Architektur und Städtebau ausreichend ist, in einem sehr großen Baukörper ganz viel Nutzfläche unterzubringen, mag jeder selbst beurteilen. Ob die EG-Zone einladende Nutzungen beherbergen wird, wissen wir alle noch nicht. Dass der Neubau von Nachbarn umgeben ist, die sich gegen den Bürgersteig verschließen, hieße für mich aber, dass man doppelte Anstrengungen für ein einladenes Gebäude unternehmen müsste, gerade an den Ecken.


    Ich stehe jedenfalls auf dem Standpunkt, dass mir auf diesem Filetgrundstück eine Brache lieber ist als ein derart zusammengestümpertes Gebäude ohne ästhetischen Wert, ohne innovatives Konzept und ohne angemessene Antwort auf die gleichermaßen schwierige wie wertvolle Lage.

  • ^ unehrliche Visualisierung ist sicherlich zutreffend. Andererseits könnte man nicht-bauwillige Grundstückseigentümer verpflichten, die Fläche nicht derart verrotten zu lassen. Wer nicht baut, muss temporär öffentliche Grünfläche schaffen (bei striktem Parkplatzverbot)!

    Dass wir bei der ästhetisch/architektonischen Beurteilung meilenweit auseinanderliegen, haben sicher alle ausreichend mitbekommen. Was bei deiner Argumentation unbeantwortet bleibt, ist die Frage wer solche Traum-Investitionen stemmen soll?


    Weiters: Was heißt 'angemessen'? Ist doch komplett subjektiv! Nen Mix aus Büro/Gewerbe/Wohnen halte ich für diese Lage jedenfalls für optimal. Für US-Standards ist das verdammt innovativ, und selbst für europäische Standards kein 'given'. Brachen hat Leipzig mehr als genug. Die alles entscheidende 'Vorderseite' des Urbanums find ich ziemlich gelungen. Hat Hamburg-Vibes für mich. Entscheidend ist, dass es auch entsprechend hochwertig realisiert wird. Der Fall Eisenbahnstrasse sollte als warnendes Bsp dienen.

  • Was bei deiner Argumentation unbeantwortet bleibt, ist die Frage wer solche Traum-Investitionen stemmen soll?

    Nein, du hast unbeantwortet gelassen, was eine Fassade wie bei Garden Halls, die selbst ohne Verklinkerung noch schlüssiger wäre als das zusammengestoppelte Urbanum, so unbezahlbar machen soll. Für die Merseburger Straße fände ich das Urbanum ja auch ok, aber eben nicht an einem der zentralen Plätze Leipzigs. Das nanntest du

    Absurdes Anspruchsdenken.

    Wenn ich aber an den östlichen Stadtrand nach Paunsdorf blicke, sehe ich ein Projekt, das dem Urbanum ziemlich ähnelt:


    am-gruenen-bogen__eckpdcui.jpg

    https://www.am-gruenen-bogen.d…en-bogen__Ecke-scaled.jpg


    urbanum2xxd9f.jpg

    https://www.l-iz.de/wp-content/uploads/2023/09/urbanum2.jpg


    Es wird in Paunsdorf ein Grundstück gleicher Größe bebaut. Es gibt weniger Geschosse, jedoch viele Ähnlichkeiten,

    was Fassadenmaterialien, -gliederung und Anpassung an die direkte Umgebung angeht.

    Allerdings finde ich Fassadengliederung, Dach und vor allem die einladende Gestaltung der Gebäudeecken beim Paunsdorfer Beispiel gelungener.


    Du hast recht, dass es natürlich "komplett subjektiv" ist, sich für den Leuschnerplatz eine herausragendere Architektur zu wünschen als für Paunsdorf. Deine Einlassungen zur Fassade sind allerdings auch nur subjektive Wertungen ohne Begründung. Dass es einen Nutzungsmix gibt, ist natürlich gut, aber keine innovative Meisterleistung.

  • Mir gefällt das Urbanum richtig gut: Ich finde sowohl die städtebauliche Figur mit dieser kleinen "Nase" an der Nonnenmühlgasse und dem dadurch entstehenden Platz sehr schön und halte den Entwurf sowohl in seiner Höhe als auch der angestrebten Dichte dem Ort angemessen. Auch das Material sowie den über das erste OG gezogenen Sockel begrüße ich an dieser Stelle. Die Vor- und Rücksprünge an der Schauseite zum Platz hin schaffen eine Abwechslung, wenngleich der ursprüngliche Entwurf da konsequenter war.


    Das Paunsdorfer Beispiel finde ich sehr gelungen - aber eben für Paunsdorf. Für diesen zentralen Platz der Leipziger Innenstadt halte ich den Entwurf für eher ungeeignet, wirkt er doch durch diese angehängten Balkone und die geringe Höhe sehr vorstädtisch.

  • Es ging mir nicht darum, dass Paunsdorfer Beispiel auf dem Leuschner sehen zu wollen, sondern darum, dass Materialität und Kleinteiligkeit des Urbanums m. E. nicht von besonderem Niveau sind und so auch in der Vorstadt realisiert werden. Natürlich ist klar, dass ein Neubau in der Innenstadt höher ist, das ist auch richtig so.


    Die Nase an der Nonnenmühlgasse ist von der Grundform interessant, hat aber ein abweisendes Erdgeschoss. Ja, dass es eine horizontale Gliederung in Form eines Sockels gibt, muss man heutzutage positiv hervorheben. Der Sockel wird von Ferne aber eher geschlossen wirken, besonders an den Ecken. Ja, es gibt auch viele Vor- und Rücksprünge, ich kann aber dabei kein Konzept erkennen. Das ganze Gebäude ist ein wild zusammengewürfelter Haufen asymmetrisch kombinierter Elemente.


    Ein Blick auf die AOC-Website zeigt, dass man auch bei uns in der Region schlüssigere Entwürfe projektieren kann. Und dass von vielen der AOC-Projekte seit Jahren nichts zu hören ist. Insofern bin ich mal gespannt, ob 2024 wirklich gebaut wird.


    aoc_m1_olvenstedter_23kfvp.jpg
    M1 in Magdeburg

    https://www.aoc-diestadtentwickler.com/project/m1-magdeburg/


    aoc_neustaedter_boge4oesp.webp

    Neustädter Bogen, Dresden

    https://www.aoc-diestadtentwic…eustaedter-bogen-dresden/

  • An einer Platzfront, zumal einer sehr großen wie dem Leuschnerplatz, sollte die Fassade großständig und einer Platzkante angemessen wirken. Kleinteiligkeit ist eher ein Maßstab für (enge) Straßenräume.

  • Ich muss Ziegel zur Seite springen. Ich finde den Bau tendenziell auch eher langweilig und einem solchen Platz nicht wirklich würdig. Das einzig Originelle ist bestenfalls der Schriftzug auf der Ecke des EG, wobei beim EG wesentlich mehr Offenheit zum Platz gefragt gewesen wäre, z. B. ein weit geöffnetes Portal, dass zum begrünten Innenhof einlädt und vor allem Einzelhandelsflächen wie beim Dresdner Entwurf. Und wenn es ganz dumm kommt, wird bei der Verklinkerung oder gar bei den Fensteinfassungen oder Fenstersprossen gespart, jeder kann sich ausmalen was dann dort stehen würde. Der Vergleich mit den anderen beiden Entwürfen von AOC für MD und DD zeigt die Einfallslosigkeit beim Leipziger Entwurf. Ich als Laie sehe schlicht einen aufgepeppten Plattenbau mit Staffeldach und verklinkerter Fassade. Und es signalisiert mir als Passant: "Bleib bitte draußen und lauf außen herum!".
    Ein solches Objekt könnte ich mir in Plagwitz auf dem Jahrtausendfeld vorstellen, oder an der Ecke Wittenberger/Berliner Str., aber eben nicht auf dem zentralen Leuschnerplatz. Ich sehe hier eine vertane Chance. Aber vielleicht haut mich die Realität ja doch aus den Schuhen ...

    Einmal editiert, zuletzt von Nuperus ()

  • Kleinteiligkeit ist eher ein Maßstab für (enge) Straßenräume.

    Auwei. Gefallen dir die kleinteiligen Fassaden am Marktplatz nicht? Dass Mäckler Architekten die Marktgalerie trotz ihrer Größe optisch an diese Kleinteiligkeit anpassten, war ein Zugewinn für Leipzigs gute Stube. Ähnliches versucht man beim Krystallpalast-Areal, wenn auch weniger konsequent. Auch die Gebäude am Augustusplatz, dem größten Stadtplatz Deutschlands, haben zwar große Baumassen, sind aber zumeist sehr differenziert gestaltet, etwa Königsbau, Oper oder Uni, um drei unterschiedliche Gebäude aus verschiedenen Epochen zu nennen.


    Schon klar, ein Gewerbebau ist keine Uni. Dennoch haben die bisher auf dem Leuschner geplanten Projekte alle die gleiche unselige Stoßrichtung (mit Ausnahme des Naturkundemuseums). Weil dort kaum Altbauten vorhanden sind, klotzt man an der Grenze des noch Akzeptablen herum. Auf einen Dresdner Postplatz würde ich in Leipzig gern verzichten, aber offenbar möchte man die Dresdner Fehler in Leipzig unbedingt auch machen.

  • ^ nix Auweia!


    Die Proportionen des Urbanums (oder des exGrassimuseums/ Städt. Bibliothek) oder der Platzseite der Kirche wirken mit Breite und Höhe schon großstädtisch. Der Markt ist ein viel kleinerer Platz, da gehören auch kleinere Formate hin.


    Am Augustusplatz gibt es jede Menge vergleichbare Großformen, sei es Dresdner Bank, Hauptpost, Hotel oder die Uni neben der Paulinum-Fassade. Mit gründerzeitlichen Gebäudebreiten von ca. 15 m kann man nicht großstädtisch wirkend einen großen Platz fassen. Schon die Front der Katharinenstraße konnte den ex Sachsenplatz nicht als Platz fassen. (was nichts schlimmes war, das war ja auch eine Straßenfront und keine Platzkante)

  • Mumpitz, sowohl der Augustusplatz als auch der Königsplatz waren vor dem Krieg ganz wunderbar mit gründerzeitlichen Gebäuden gefasst. Die aktuellen Probleme hat man sich mit der maßstabslosen Aufweitung der Verkehrs- und Platzräume selber geschaffen. Monotone Fassaden auf dutzende Meter ist sicherlich kein Qualitätsmerkmal.

  • ^ auf was bezieht sich der Kommentar? Der Augustusplatz hat die Struktur der Gebäudeaufteilung bis auf das Raddisson und den "Uni-Riesen" trotz erheblicher Zerstörung behalten. Beim WLP blieben nur das ehemalige Grassimuseum und Polizeihauptwache. Die Gebäude ab den 50ern, 90ern sowie die bisher geplanten blieben bzw. bleiben in der ehemaligen Strukturformation.


    Verkehrs- und Platzräume sind auch kaum geändert. Beim WLP bezogen auf die geplanten Bebauungsfelder.


    Beim Augustusplatz gab es keine kleinteilige Bebauung mehr. Auf dem ehemaligen Königsplatz gab es zumindest auf West- und Südseite keine mehr. Und zu größeren Teilen auf der Ostseite auch nicht mehr. Darüberhinaus kamen Gebäude aus der Zwischenkriegszeit dazu. Beim Augustusplatz in dominierendem Maße. Das ehemalige jüdische Kaufhaus Ury aus den 1920er Jahren dominierte stark die Westflanke des damaligen Königsplatzes.



    PS: die privaten Initiatoren der Markthalle haben aufgegeben. Laut Zeitung bekamen sie zu wenig Resonanz seitens der Stadt.

    3 Mal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Es hat sich Herr Demirbas, der sich selbst für die Markthalle ins Spiel gebracht hat, laut eigener Aussage zurückgezogen. Dabei muss erstmal ein Betreiberkonzept entwickelt werden und dann wird mit möglichen Betreibern gesprochen. Insofern mal abwarten wie sich das weiter entwickelt.

  • Natürlich war Leipzig vor hundert Jahren schon eine Großstadt und hat entsprechend große Gebäude aufgewiesen. Es gab aber kaum "monotone Fassaden auf dutzenden Metern". Insofern hat man es damals verstanden, Kleinteiligkeit auf Fassadenebene herzustellen. Das ist ein wichtiger Grund für die enorme Beliebtheit der Gründerzeit.


    Da fast alle Architekten dazu heute nicht mehr willens und wahrscheinlich auch fachlich nicht in der Lage sind, entstehen Gebäude, die übergroße Kubaturen und grobe Fassaden haben. Beim Urbanum oder St. Tetris oder IfL kommt hinzu, dass die Erdgeschosszonen großteils abweisend sind. Und als wäre das nicht genug, ist das Urbanum, dessen Entwurf von Beginn an nicht gerade inspiriert wirkte, durch die Änderungen von einer langweiligen zu einer chaotischen Ansammlung von Bauteilen geworden.


    Eine "großstädtische Wirkung" ist übrigens für mich kein Wert an sich. Wichtig finde ich hingegen, ob Menschen sich in der Stadt wohlfühlen. Daran hat Kleinteiligkeit, ob auf städtebaulicher oder architektonischer Ebene, wichtigen Anteil.

  • ^ ich verstehe deine Kritik und kann sie auch nachvollziehen. Beim IfL sehe ich es nicht so. Aber beim Urbanum wäre eine durchdachtere Struktur zum WLP besser. Auch stand der damalige Königsplatz in einer Tradition von mitunter großen Kaffeehäusern. Eine vertikale Orientierung des EGs und ersten OGs sowie Gastroflächen zur WLP Flanke hin wäre hier wesentlich gefälliger gewesen. Tatsächlich war auch dieser Punkt beim Vorgänger Entwurf nicht genügend berücksichtigt bzw. unzureichend ausgeführt. Das finde ich so schade und hatte es weiter oben schon erwähnt. Aber vielleicht löst die Fassadenmaterialität die Situation etwas.


    Die neue vertikale Flanke an der Ruth-Pfau-Straße finde ich dennoch - als Gegenüber zum Kirchturm - eine gelungene Zuspitzung in der Ansicht. Auch da die Straße leicht bergauf geht.

  • Natürlich war Leipzig vor hundert Jahren schon eine Großstadt und hat entsprechend große Gebäude aufgewiesen. Es gab aber kaum "monotone Fassaden auf dutzenden Metern". Insofern hat man es damals verstanden, Kleinteiligkeit auf Fassadenebene herzustellen. Das ist ein wichtiger Grund für die enorme Beliebtheit der Gründerzeit.

    Bist du dir da sicher? Ansonsten erinnere ich ketzerisch an:

    - Handelshof, welcher zahlreiche Vorgängerbauten überformte

    - Specks Hof inklusive Erweiterungsbau, welcher mit einheitlicher (da gleichaussehend müsste man monotoner) Fassade durchgeplant jeeeeede Menge kleinteilige Altbauten beseitigte.

    - Städtisches Kaufhaus

    - Dresdner Hof

    - Kaufhaus Althoff

    - Kaufhaus Brühl


    nur um die bekanntesten zu nennen... Überall wurde Kleinteiligkeit überformt.

  • Vielen Dank für die Nennung von Beispielen. Alle weisen trotz teilweise enormer Gebäudemassen äußerst differenzierte und kleinteilige Fassaden auf. Deshalb wird die Leipziger Innenstadt von vielen als wunderschöne Altstadt wahrgenommen, obwohl kaum noch ein richtig altes Gebäude steht. Ob es falsch oder richtig war, für die Messepaläste das alte Leipzig mit seinen kleinteiligen Kubaturen abzureißen, ist ein Thema, das wir vor 150 Jahren hätten diskutieren können.


    Nun, es mag ja sein, dass du die folgenden Fassaden als monoton empfindest, aber welches Wort hast du dann für das Urbanum?


    Handelshof:

    1280px-handelshof_lei7mdaw.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…ndelshof_Leipzig_2018.jpg


    Specks Hof mit Erweiterungsbau:

    1024px-leipzig_-_niko8ifms.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…ks_Hof_01_ies_cropped.jpg


    specks_hof_passage0medy.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…03/Specks_Hof_Passage.jpg


    Historische und moderne Kunst am Bau im Inneren:

    specks_hof_lichthof_ah1ig1.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…Specks_Hof_Lichthof_A.jpg


    1920px-leipzig_-_nikov8ig4.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…e_-_Specks_Hof_10_ies.jpg


    Städtisches Kaufhaus:

    1920px-leipzig_-_univc1d2g.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…2B_Kupfergasse_01_ies.jpg


    Dresdner Hof:

    800px-dresdner_hof-2p4coq.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…/800px-Dresdner_Hof-2.jpg

    Fassadendetail:

    detail_fassade_dresdna2f36.jpg

    https://de.wikipedia.org/wiki/…sdner_Hof_-_panoramio.jpg


    Fassadendetail Kaufhaus Althoff:

    1280px-karstadt_leipz5rfm9.jpg

    https://upload.wikimedia.org/w…dt_Leipzig_Bauschmuck.jpg


    Kaufhaus Brühl:

    kaufhaus_bruhl_leipzi7tcvi.jpg

    https://de.wikipedia.org/wiki/…%C3%BChl_Leipzig_1908.jpg


    Wenn ich sehe, in welchem Ausmaß der mit Abstand teuerste Baustoff - Glas - heute verbaut wird, gibt es keine Ausreden, "wer solche Traum-Investitionen stemmen soll". Bei über 100 Mio. Euro Baukosten finde ich es sowieso müßig, ein solches Argument zu bemühen. Vernünftige Proportionen hätten das Urbanum keinen Euro teurer gemacht. Etwas kleinere Fenster und der Verzicht auf die Verklinkerung hätten Geld und Platz für eine vernünftige Außengestaltung geschaffen. Nicht zuletzt gibt es, wie schon erwähnt, die Möglichkeit, eingelagerte Kunst zu integrieren. Das kann Wunder wirken, selbst wenn die Architektur noch so banal ist.

  • cool, gleich bebildert! Hast du vom Specks Hof auch die lange Fassade zum Schuhmachergässchen? Denn mit monoton meinte ich (deshalb in Klammern gesetzt) erkennbar nicht die Gestaltqualität, sondern die Rasterung / wiederholende Gleichmäßigkeit der Fensterachsen.


    Die Fotos zeigen, dass es vor allem Schmuckelemente sind, welche die Gebäude attraktiver machen. Doch ursprünglich steckte in meiner Aussage, dass die großen Fassadenmassen eher geeignet sind, Platzkanten würdig zu bilden als lange Straßenschluchten zu begleiten. In der Altstadt haben die Großkörper den Nachteil, dass die Stadt schnell durchschritten ist, eine Handvoll Bauwerke, zack, Innenstadt zu Ende. Da bieten parzellengroße Baumassen mehr Abwechslung (Katharinenstraße)


    Ob das Urbanum der große Wurf ist, sei dahin gestellt. Das Kaufhaus Ury als Vorgängerbau war auch eine Großform (mit angedockten Restparzellen), fasste würdevoll den Königsplatz.

  • Projekte & Ablauf


    Hier eine Zusammenfassung der laufenden bzw. geplanten Projekte.


    img_1346zcisz.jpeg

    bp392



    Gebäude:


    0 - Urbanum1 - Baugenehmigung erteilt, Baubeginn 2024

    1 - Naturkundemuseum (ehem. Bowling-Treff) - Entkernungsarbeiten laufen, Baubeginn 2024

    2-4 - Markthalle, juristische Fakultät & Bildungscampus - in Planung

    5 - Global Hub - Baubeginn Frühjahr 2024

    6 - Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) - im Bau, Fertigstellung

    Frühjahr 2026

    7 (Südost) - Zuschlag LWB, in Planung

    7 (Nordost) - in Planung


    Platzgestaltung:


    Platzfläche - Entscheidung Gestaltungswettbewerb März 2024

    Freiheits- & Einheitsdenkmal - Entscheid Gestaltungswettbewerb

    Oktober 2024

  • Vielen Dank für die Verlinkung. Aber die Angaben zu den Gebäudeoberkanten ist mir nicht klar.


    7 Südost wird von der LWB bebaut. 12 Etagen. 32 - 36 m OK

    7 Nordost sollten doch 15 Etagen werden. Angabe der OK hier 52 - 56 m.

    Also glatt 20 m mehr bei 3 Etagen mehr!? Kann es sein, dass die LWB höher als 32/36 m bauen!? Was extrem zu begrüßen wäre...