Ich finde, dass in allen Ansichten Nachvollziehbares drin steckt:
- Eine (Halbmillionen)Stadt ist kein Wald
- Parks und Stadtwiesen sind hübsch, aber außer kühlend nicht biodivers
- Leipzig hat einen riesigen Auenwald (nur wenige Meter neben dem Leuschnerplatz)
- eine exponierte Lage wie dort ist ideal für hochdichte Nutzungen, welche alternativ in der Region verstreut werden und damit massiv Mehrversiegelung durch höheren indiviuellen Verkehr erzeugen
- historisch war das Areal dicht bebaut
- die Markthalle wird wohl heiße oder nur gemüsewürzige Luft sein
- Das Freiheitsdenkmal wirkt je größer umso aufgepropfter, alte Debatte, altes Problem
- Die Schaufassade der Stadtbibliothek ist eine freie Sichtachse wert
- das Wetter wird zukünftig mehr natürliche Kühlung erfordern
- die bisherigen Grünflächen haben durch Wildwuchs (Trümmergrün) nach 70 Jahren ihre eigene Vielfalt, leider ideal für Verstecke von Kleinkriminellen (wer seine Geldbörse vermisst, findet sie geleert dort wieder)
Was kann man damit machen?
- schaut zum Augustusplatz: Was wurde geschimpft, wie klein er doch ist - dabei ist das Blätterdach der Baumreihen im Sommer wohltuend und verdeckt den Blick auf die Gebäude nur geringfügig
- Platz vor der Thomaskirche: In den 90ern hätte ich mir eine historisch reparierende Bebauung gewünscht, inzwischen ist das dichte Kronendack DER Hotspot im Zentrum (besser "Coldspot")
- Richard-Wagner-Platz: wirkt belebt dank Brunnen und Baumreihen
Die historische Esplanade, später Königsplatz, heute Leuschnerplatz war auch ein Baumbestandenes Oval, könnte im passenden Maßstab eine Menge der Anforderungen abdecken ohne die Stadtbibliothek zu verdecken. Allerdings: S-Bahnstation und Wurzelraum werden da arg kollidieren!
Grün als mikroklimatisches Korrektiv ist kein greenwashing, sondern kann helfen, Grad für Grad vor Ort weniger an Belastung zu haben. Ob an Fassaden, in Ritzen, als Zwischengeschoss oder oder oder - da darf durchaus mutiger gedacht werden.
Der Huygensplatz am Jobcenter zeigt, wie es nicht laufen sollte.