Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse

  • ^ Interessanterweise wird bei allen aktuellen Veröffentlichungen zum Projekt mit keiner Silbe mehr der Architekt genannt und auch kein Bild mehr gezeigt. Hält sich der Investor an den im Wettbewerb prämierten Entwurf von Unnewehr-Packbauer?


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  • ^ ich dachte der Entwurf sei durch den Wettbewerb, bei welchem auch die Stadt beteiligt war, gesetzt. Sonst müsste ja abermals ein Wettbewerb stattfinden bzw. hätte stattfinden müssen.

  • Laut dem Artikel wird von neun Geschossen gesprochen, wie auch auch immer das baurechtlich an dieser Stelle möglich sein soll - Es spricht zumindest leider nicht dafür das der prämierte Entwurf umgesetzt wird ^^ eher das sich hier mal wieder maximales Renditestreben durchgesetzt hat und man es im Rathaus gewähren lässt. Das wäre an diesem prominenten Standort eigentlich ein ziemlicher Skandal.

  • Ich denke eher, sie rechnen da die Staffelgeschosse als Vollgeschosse mit, dann kommt das "mit bis zu neun Vollgeschossen" schon hin. Abwarten!

  • Laut heutiger LVZ-Printausgabe wird die Fassade vom Wettbewerbssieger gestaltet (Unnewehr Packbauer).

    Allerdings: "Um die Proportionen des auf über 100 Millionen Euro geschätzten Projekts hatten das Rathaus und AOC lange gerungen. Nun wurde eine einvernehmliche Lösung gefunden, die sich an der Höhenlinie zwischen Kirche und Polizei orientiert, für den Wohnflügel im hinteren Teil (an der künftigen Ruth-Pfau-Str.) an einer tief gelegenen Stelle aber bis zu neun Geschosse vorsieht."


    Ansonsten steht im Artikel nur, dass es nun 2023 aber wirklich auf 4 Baufeldern losgeht (AOC, Bowlingtreff, Global Hub, Leibnitz Institut) und 2023 für den alten Königsplatz internationale Wettbewerbe für das Freiheits- und Einheitsdenkmal (Baustart 2024) sowie die Grüngestaltung der westlichen Platzhälfte stattfinden (Umsetzung ab 2026). Außerdem soll ebenfalls 2023 ein internationaler Architekturwettbewerb für das nördliche Baufeld (Juristenfakultät, Forum Recht und bis zu 56m hohem Wohnhochhaus) stattfinden. Darüberhinaus wird die Verteilung der Räume von Musik- und Volkshochschule, sowie Markthalle bis Frühjahr 2023 geprüft.

  • ^ Danke - exzellente Zusammenfassung!


    Bzgl. der Erhöhung des Urbanum1 auf 9 Etagen entlang der Ruth-Pfau-Straße bedeutet das, dass das bisher geplante Wohngebäude (Bildmitte)…


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    ©unnewehr packbauer



    … um 2 Etagen erhöht würde; eventuell auch der Gebäudeteil für das betreute Wohnen (links) an der Ecke zur Nonnenmühlgasse. Vielleicht wird damit auch St. Tetris nebenan zukünftig besser verdeckt. 😁


    Das die Baudichte an diesem zentralen Platz erhöht wird empfinde ich als angemessen und absolut sinnvoll. Auch der Umstand, dass entlang des Petersteinwegs nun Einzelhandel (zumindest im EG) geplant ist, kann nur ein gutes Omen für die Belebung des neuen/alten Stadtplatzes sein.

  • ^ Lt. heutigem LVZ-Artikel werden die 9 Geschosse im hinteren Wohnflügel realisiert, der sich an tiefer gelegener Stelle befindet. Ansonsten soll der Entwurf von Unnewehr Packbauer 1:1 umgesetzt werden.


    Drei weitere Bauprojekte am Wilhelm-Leuschner-Platz beginnen nächstes Jahr, wenn nicht wieder was dazwischen kommt:


    Im Frühjahr sollen die Arbeiten für das Leibniz-Institut für Länderkunde für 48 Mio Euro sowie der Umbau des ehemaligen Bowlingtreffs zum Naturkundemuseum für 52 Mio Euro beginnen. Gegen Ende 2023 sind die Arbeiten für das geplante Global Hub in Holzbauweise für 34 Mio Euro geplant.


    Ebenso 2023 soll ein internationaler Architekturwettbewerb am nördlichen Baufeld für die neue Juristenfakultät der Uni sowie des Forum Recht des Bundes ausgelobt werden. Ob dies auch für das geplante Hochhaus mit 300 Wohnungen gilt, konnte ich jetzt nicht eindeutig herauslesen. Im Frühjahr könnte es zudem konkretere Informationen zur Markthalle geben, in deren Obergeschosse ein Bildungscampus aus Musik- und Volkshochschule geplant ist.


  • ^^ Einen großen Wermutstropfen hat die Erhöhung der Geschosszahl allerdings dann doch denn nun wird die Kuppel vom Reichsgerichtsgebäude wohl komplett verdeckt werden.

  • 100 Millionen, 48 Millionen, 52 Millionen... Aber ein paar Tausender für ein Relief /ein Wandbild /ein Mosaik / ein Leuchtbild / eine Nische mit einer Skulptur oder Plastik hat man nicht übrig?


    Das Urbanum weist zwar gewisse gestalterische Differenzierungen der Fassade auf, aber für die enorme Gebäudemasse ist es zu wenig. Immerhin sind die Baukosten ein Argument, das für gewisse Vereinfachungen spricht. Kein stichhaltiges, wie ich finde, aber die Kosten sind ein Argument.


    Für die völlige Ignoranz gegenüber Kunst am Bau sehe ich hingegen keinen nachvollziehbaren Grund. Was meint ihr? Liegt es an ungehobelten Architekten oder an noch ungehobelteren Bauherren? Oder stört Kunst an Gebäuden ganz generell?

  • meine Vermutung: Kunst bedeutet automatisch eine Positionierung. Sie kann nicht beliebig UND gut gleichzeitig sein. Eine Positionierung kann jedoch innerhalb der Jury eines Wettbewerbes auf Missliebigkeit stoßen, also lieber Finger weg von riskanten Gestaltungen.

  • ^^ Ein Bekannter arbeitet bei einem Projektentwickler und meint, dass die goldene Zahl die 10 ist. Unter 10% prognostizierter Gewinnmarge läuft absolut gar nichts, weil alles was darunter liegt als zu riskant angesehen wird (Fluktuationen bei den Baukosten, Inflation etc. etc.). Und für die lieben Shareholder soll ja auch noch a bisserl was abfallen. Kein Wunder also, dass fast ausschließlich nach dem Motto gebaut wird, wie man davon kommt, so billig zu bauen wie möglich.

    Erstaunlicherweise hört man da in Gesprächen immer wieder Gejammer über die vielen Vorgaben, die die Stadt macht (vielleicht berechtigt) - aber niemals etwas über Fragen der Ästhetik. Oder was die Stadt eigentlich davon hat, wenn an vielen Stellen kostenoptimierte Zweckbauten das Stadtbild verschandeln. Und mit Blick auf die steigenden Baukosten gruselt es mir da schon vor der Zukunft.


    So betrachtet ist das Urbanum1 ein kleines Schmankerl, zumindest was Fassadenmaterialien, -gliederung und Anpassung an die direkte Umgebung angeht. Wenn es denn auch so umgesetzt wird, und ohne Abstriche.

  • Wenn man bedenkt, wie niedrig das Polizeirevier eigentlich ist, insbesondere ohne Kuppel, wird deutlich, dass Visualisierungen eben nur Visualisierungen sind.

  • ^^ Der große Haupteingang an der Ecke zur Nonnenmühlgasse und das oberste Staffelgeschoss entlang des Peterssteinwegs wurden geopfert, chop chop…

  • Die Stadt Leipzig hat jetzt eine Online-Umfrage zur Gestaltung der Freifläche Leuschnerplatz gestartet. Ab heute bis zum 12.02. können Wünsche zur Gestaltung abgeben werden, die dann in die Aufgabenstellung für den geplanten Wettbewerb eingehen.

    Hier gibt es mehr Informationen und den Link zur Umfrage.


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  • Danke für den Hinweis, ich habe direkt die Chance genutzt.


    Mal aber eine etwas OT frage zum Prozessualen: wie wird denn bei solchen Umfragen der Kommune sichergestellt, dass hier keine kleinen Grüppchen ausufernd Oft teilnehmen und so den repräsentativen Charakter zu Nichte machen?

  • ^ Repräsentativ sind solche Umfragen ohnehin nicht. Von der gleichen IP-Adresse kann man es offenbar nicht zweimal senden. Ich hoffe, es sprechen sich genug Menschen gegen die Liegewiese aus...