Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse
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Laut dem elektronischen Amtsblatt Nr. 02/2022 erhielt der Neubau des IfL eine Baugenehmigung.
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^ auch beim IfL wird es laut LVZ wohl noch dieses Jahr losgehen. Die Klage des NABU wurde vom Verwaltungsgericht abgewiesen und die verbliebenen Bäume mittlerweile - bis auf eine Winterlinde - vor der Vegetationsperiode gefällt. Ansonsten hätte sich der Baustart wohl um ein weiteres Jahr verzögert. Verwirklichung wird nun auf 2025 veranschlagt.
Entscheidung im Realisierungswettbewerb für den IfL-Neubau
Das Architekturbüro Henchion Reuter aus Berlin/Dublin geht als Gewinner aus dem Wettbewerb für den Neubau des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) hervor.
Siegerentwurf. Perspektive Tag.
Perspektive Nacht.
Atrium.
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Und auch etwas weiter gegenüber scheinen die Pläne konkreter geworden zu sein:
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^ Ich fasse den Inhalt mal zusammen:
Für den Global Hub ging der erste Preis an Schulz und Schulz, der zweite an Baumschlager Eberle Architekten, der dritte an Schaltraum Dahle-Dirumdam-Heise. Mit den drei Preisträgern werden Gespräche geführt, wonach der zu bauende Entwurf bestimmt wird. Das Gebäude muss aufgrund der Fördergelder bis Mitte 2026 fertiggestellt sein.
Die Entwürfe werden im Mai im Neuen Rathaus ausgestellt.
Die Architekten konnten auch Vorschläge für das gesamte mittlere Baufeld machen. Es wurde nur ein zweiter Preis vergeben, der an Baumschlager Eberle Architekten ging.
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Global Hub
^ Und hier die Wettbewerbsergebnisse:
1. Platz - Schulz und Schulz©Schulz und Schulz
2. Platz - Baumschlager Eberle©Baumschlager Eberle
3. Platz - Schaltraum
©Schaltraum
Anerkennung - Knerer und Lang©Knerer und Lang
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^ Nichts zum Auf-und-Niederspringen für mich dabei. Beim 1. Platz ist mir die Betonung der Horizontale zu stark, da kein Gegenüber vorhanden ist. Der für den 2. Platz gewählte Ansatz ist meiner Ansicht nach für ein vier Geschosse höheres Gebäude bestens geeignet, kommt aber bei dem Sechsgeschosser nicht zur Geltung. Beim 3. Platz erschliessen sich mir die Balkone zur lautesten Seite nicht, die insgesamt Fläche kosten. "Irgendwas mit Baum und so" funktioniert für mich nicht immer und überall.
Am besten gefällt mir noch der Entwurf von Knerer und Lang. Ist zwar mittlerweile fast ein bisschen Retro, aber die strenge quadratische Rasterung mit den innenliegenden diagonalen Elementen wirkt meiner Ansicht nach am besten auf den Platz.
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^^ Mich haut davon auch nichts vom Hocker. Die Bäume und das Grün muss man sich je immer wegdenken, weil es dann ohnehin so nie umgesetzt wird. Der Gewinner mutet eher an wie eine umgebaute Platte oder ein Billy-Regal von IKEA. Mir gefällt der 2. Platz noch am ehesten, es hat eine gewisse Leichtigeit, vor allem das Atrium finde ich sehr gelungen. Beim 3. Platz hatte ich irgendwie sofort eine Assoziation zu diesem unfassbar hässlichen grünen Gebäude auf der G.-Schumann-Str. zwischen Viadukt und Kaufland draußen in Wahren, welches immer aussieht, als stünde noch ein Baugerüst an der Fassade. Dazu noch der Maschendraht als Geländer ... das ist zwar mal was anderes, aber es entfaltet nicht die Wirkung, die es offenbar sollte.
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Die LVZ berichtet weltexklusiv über einen großen Grundstückstausch zwischen Stadt und Freistaat der "weit über 1000 hochqualifizierte Jobs" bzw. "Investitionen im dreistelligen Millionenbereich" ermöglichen soll: https://www.lvz.de/lokales/lei…MGWXGJLAV6B2MPXZUFHQ.html
Folgendes ist geplant:
[...]
2.) WLP Nordbaufeld - Neubau Juristenfakultät.[...]
Noch mal kurz die News zum WLP genauer.
Der Tausch betrifft bekanntlich das nördliche Areal mit der Kreuzung Grünewald-/Ringstraße bis über den jetzigen Parkplatz in der Grünewaldstraße. Der Freistatt erhält das Grundstück von der Stadt und wird dort, wie schon bekannt, die neue Juristenfakultät errichten. Dort eingegliedert werden die Rechtswissenschaften aus Dresden, welche komplett nach Leipzig übergehen. Damit verdreifacht sich die Anzahl an Studienplätzen in der Juristenfakultät (eine der ältesten im deutschsprachigen Raum). Des Weiteren erhöht sich die Anzahl an Mitarbeiter*innen in der Fakultät um rund 350.
Die im neuen Gebäude enthaltenen Eingangszone, Bücherei, Cafeteria/Mensa, ein Gerichtssaal für Unterrichtszwecke, sowie ein kleines Kino werden zum Teil mit dem neuen 'Forum Recht' beidseitig genutzt.
Das (siehe oben) vorgestellte neue 'Global Hub' der Uni, auf dem mittleren Grundstück, wird mit rund 500 Beschäftigten an den Start gehen. Wir können bei den mindestens 1.000 Beschäftigten alleine auf dem nördlichen WLP ausgehen. Das wird sich dann auch auf das ganze Quartier auswirken. Beim 'Leibniz-Institut für Länderkunde' kommen ja alleine noch mind. 100 Beschäftige hinzu.
Klar ist auch, dass der Freistaat zwei kleinere Hochhäuser, auf dem nördlichen und südlichen Grundstück, errichten muss um den verpflichtenden Wohnanteil zu schaffen. Per Vertrag werden diese Wohnungen vor dem Markt der LWB angeboten.
Nach alle den Jahren nun wirklich langsam konkreter. Es wäre dann, wenn ich es richtig überblicke, nur noch die Markthalle offen. Was die notwendige Infrastruktur für die Beschäftigten sowie die zentrale Lage angeht, ist die Realisierung fast schon eine logisch Konsequenz.
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Leibniz-Institut
Nach Abschluss der Grundstücksberäumung und Erteilung der Baugenehmigung hier noch einige bisher unbekannte (und nicht sehr hochauflösende) Visualisierungen anlässlich des bevorstehenden Baubeginns:
Street level:
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^😨 Die Fassade erinnert mich irgendwie an eine Stadtmauer mit Schießscharten. Es ist halt schade, weil diese Gebäude keine 10 Jahre bestand haben werden. Ich mein, bei solch grandioser Fassade... Ist halt bloß schade um die Ressourcen. Aber die Begrünung ist ein klarer Pluspunkt!
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^^ das weicht vom geplanten Entwurf (Leipzig: Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse) noch etwas ab. Schöner wird es dadurch nicht.
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Das Ding ist. Ich bin ja derartiger Architektur nicht gänzlich abgeneigt. Aber in Innenstadtnähe und direkt am Ring, sollte man eher Wiederaufbauten und Bauten mit historischen Baustilen errichten. Oder man traut sich am Leuschnerplatz mal ein Hochhaus mit mehr als 100 Metern Höhe zu bauen. Leipzig muss jetzt nicht gleich das zweite Frankfurt werden, aber in Zukunft geht die Richtung nach oben und nicht in die Breite! Außerdem hat Leipzig keine Historische Silhouette, wie beispielsweise Dresden. Sondern Leipzigs kleine Skyline wird vom Uniriesen, dem Westin, dem Wintergartenhochhaus und dem Rathausturm dominiert. Daher können auch keine historischen Sichtachsen "zerstört" werden.
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na, ob das so zutrifft! Gerade die Sichtachse Völkerschlachtdenkmal - Neues Rathaus ist existent und entwurfsbestimmend für den Straßenraum.
Ansonsten wirken deine Aussagen recht unschlüssig: Du wünschst historische Repliken, schreibst aber, dass Leipzig im Ggs zu Dresden keine historische Silhouette hat. Oder wünschst dir statt Repliken am Ring Hochäuser. Warum müssen es am Ring Repliken sein? Das Gewandhaus, die Hauptpost, selbst die Oper brauchen sich nicht verstecken, ebensowenig die Blechbüchse, der Uniriese, die Uni, das Wintergartenhochhaus oder die Landesbank.
Ich denke, dass es weit mehr Tiefe braucht, um eine solide Architekturkritik leisten zu können als die Schlagworte Rückgriff oder Hochhaus.
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^sei nicht so streng, die Diskussion belebt doch das Forum. Für Architekturkritik bedarf es keines entsprechenden Akademikergrades
Im Kern hat er ja recht. Kleinere Cluster wie um das Löhrs Carré herum könnten (inzwischen) schon mehr Mut mit Blick auf höheres vertikales Bauen vertragen. Leipzigs Platz ist endlich. Und bevor nun wieder postum der Aufschrei folgt, dass es ja so unendlich viele Brachflächen in dieser Stadt gebe: Ja die gibt es (noch), werden aber eben auch für mehr Grünflächen und öffentliche Infrastruktur benötigt. Sie stehen zumindest zunehmend unter Konkurrenzdruck. Und was die Repliken betrifft: Man kennt inzwischen wahrscheinlich meine Meinung: Davon darf es gerne mehr geben, ganz besonders, je weiter es ins Zentrum hinein geht. Soviel off topic.
Im Übrigen finde ich den Betonbau für das IfL insgesamt durchaus recht, nun ja, ich sage mal "originell", und an anderer Stelle sicher auch interessant. Aber an so einem zentralen Platz? Noch dazu ist er mit dem geschlossenen Baukörper zum Platz zeigend diesem nicht wirklich zuträglich. Das wirkt alles andere als einladend und raumbelebend. Vielleicht wirkt es ja im Zusammenspiel mit den anderen Gebäuden noch anders. Vor allem bin ich gespannt, ob es tatsächlich mit diesem Baum im Gebäude begrünt wird und auch, die es wirkt, wenn sich die erste Patina auf dem Beton gebildet hat. Ich sehe "schwarz" -
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du hast völlig recht, es geht in einem öffentlichen Forum keineswegs um akademische Kritiken. Das war auch nicht mein Ansinnen. Mir fiel eine gewisse Widersprüchlichkeit auf, diese habe ich thematisiert. Oft entsteht diese durch Folgen von Bauchgefühlen. Diese aufzulösen bedarf keiner Akademie, sondern einer etwas klareren Struktur der Argumentation.
Dann nämlich kann das Hereintragen von Ideen und Gedankengängen für alle nicht nur nachvollziehbarer sondern auch dahin gehend wirken, dass diese Meinungen sich gut etablieren. Für die Meinungsvielfalt wäre das auf jeden Fall ein Gewinn.
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Ich verstehe dich. Mich hat auch eigentlich nur dein Abschlusssatz stutzig gemacht. Es wäre nämlich jammerschade, wenn der eine oder andere sich nicht mehr traut, auch nur einen Satz ins Forum zu schreiben, weil er fürchten muss, nicht mit ausreichend Tiefe zu argumentieren.
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... die Hauptpost, [...] brauchen sich nicht verstecken, ..."
Es ist ja auch immer noch ein Unterschied, zwischen "nicht zu verstecken" und bereichern. Anderes Beispiel Seminargebäude Universität: Muss es sich verstecken? Nicht unbedingt. Bereichert es die Grimmaischen Straße? In meinen Augen nicht.
Zur Frage der historischen Repliken gibt es auch mit Recht verschiedene Ansichten - im Zusammenhang mit zentrumsnahen großen Plätzen, wie dem Leuschner Platz, denke ich aber schon, dass im breiten (einfachen) Volk wie mir ein erhöhtes Wohlempfinden bei "Wiederaufgebauten Straßenzügen" aufkommt. Zumindest wage ich zu Behaupten, dass bei einer allgemeinen Umfrage, welche Plätze Ihnen besser gefallen: der Frankfurter Römer, der Dresdner Neumarkt oder der Essener Kennedyplatz Essen mit abstand den letzten Platz belegen wird.
Dem besagten umzusetzenden Entwurf kann ich auch nur wenig entnehmen. Das Schaufenster öffnet es immerhin ein bisschen. Sonst ist die Spitze zum Leuschner Platz hin weitestgehend verschlossen und abweisen. Maximal einladend für politischen und sportlichen Parolen aus Spraydosen, wie es die Eingänge des Citytunnels bereits erfahren durften. Letztendlich greift es aber auch nur den Trend oder "Stil" des diagonal gegenüberstehenden Sakralbaus auf. Die Experten freuen sich. Die städtebaulich ungebildete Mehrheit (wie mich) wundert sich ^^
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korrekt, ich habe mich da falsch ausgedrückt und will auf keinen Fall Beiträge mit elitärem Status lesen, sondern eben alles, was Nutzer hier für schreibenswert erachten.
Das ist eine gute Qualifizierung: Bereichert das Gebäude das urbane Leben? (urbanes Leben als Oberbegriff für städtische Dichte setze ich voraus). Die Antwort wird mit der jeweis persönlichen Nutzung einher gehen. Ein Gläuber wird ein Kirchenbau anders fühlen, ein Uni-Nutzer das Seminargebäude (unbewusst) mit seinen individuellen Erlebnissen verknüpfen und dessen Riegelerscheinung in Monotonie sicher gar nicht wahr nehmen. Und gut ist, dass dieses Kriterium neutral zum Baujahr ist. Ob das Institut für Länderkunde Besucherverkehr haben wird, weiß ich nicht. Es dürfte für viele passiv bleiben und eben so auch wirken. Das Kunstmuseum ist sicher anders - Besucher mit Interesse an Kunst werden die Innenraumwirkungen fühlen, dessen Qualitäten auch. Und in der Außenerscheinung das Gebäude anders bewerten als jemand ohne jeglichen Zugang zu bildenden Kunst.
Repliken mögen eine Streicheleinheit der Seele sein, doch sie sind eben keine Weiterentwicklung. Beim privaten Autokauf sind auch Neuwagen gefragt und so gut wie nie H-Modelle. Es muss also andere als ästhetische Gründe haben, warum Bauwerke in breiteren Schichten so sehr nach Rückgriffen, streng genommen nach Entwicklungsstillstand verlangen. Da sich die Maßstäbe der Umgebung verändert haben, Straßenräume breiter geworden sind, vor allem mechanisierter und in Leipzig auch grüner, kann eine Replik tatsächlich komisch wirken. Der Dresdner Neumarkt und die dortige Prager Straße haben zwar fleißig den zerbombten Barock nachempfunden, halt für die alte 17 m schmale Straße zwei Stockwerke zu hoch. Das geht auch schnell in die Hose.
Die zentralen Leipziger Plätze mögen mit den klassizistischen Repliken (alte Uni, alte Hauptpost) erhabener wirken. Doch schon auf den Uniriesen will doch niemand verzichten?