Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse

  • Hallo zusammen,


    ich kann dem Siegerentwurf auch leider nicht viel abgewinnen. Für mich öffnet sich das Gebäude durch den zweigeschossigen Eingang auch nicht zum Platz. Das Bundeskanzleramt ist für mich ein Beispiel, wo sich ein Gebäude nach außen hin öffnet.
    Den Eingang des Siegerentwurfs würde ich als "Öffnung" in einer massiven, nicht besonders eleganten, kubusartigen Struktur bezeichnen.


    Für mich fügt sich der 2. Entwurf am Besten ein, wobei die Fassade sehr monoton wirkt.

  • Weisser Beton oder Muschelkalk wird dem ganzen auch besser stehen, als der eigentlich seit der Renaissance nicht mehr wirklich genutzte Rochlitzer Porphyr.



    Auch sei allen Bedenken mal entgegengebracht, dass die Ecksituation bei einer kompletten Bebauung der Platzkante, eher im Hintergrund steht. Wir werden also von keiner Dominanz auf dem Platz, dennoch aber Beziehung mit dem Platz ausgehen können.


    Rochlitzer Porphyr ist in Leipzig zu sehen natürlich am Alten Rathaus, aber auch beim Predigerhaus (1887), Treppenanlage zur Untergrundmessehalle (1925), Grassimuseum (1929), Wohnbebauung an der Windmühlenstraße (1950er), Haus Böttchergäßchen (2004), St. Tetris (2015). Das sind wichtige Bauten für Leipzig. Dagegen dürfte "weißer Beton" eine vergleichweise ärmliche Tradition haben.

  • Beitrag verschwunden

    Ich habe hier gestern einen Beitrag geschrieben, in dem ich auf eine Petition gegen den oben diskutierten Bau hingewiesen habe und auch ein paar eigene Fotos vom aktuellen Wilhelm-Leuschner-Platz eingefügt habe. Laut meinen Emails hat mir darauf auch ein Nutzer positiv geantwortet, aber beide Beiträge kann ich heute im Forum nicht sehen. Wurden sie gelöscht? Das müsste doch zu erkennen sein...


    Sorry, aber ich bin neu hier und jetzt etwas irritiert. ;)

  • ^ die Frage ist doch eher, was das hier im Forum zu suchen hat? Eine Anmeldung nur zum Zwecke der Werbefläche ist nicht wirklich sinnvoll.



    Außerdem hast du mich auch falsch zitiert. Ich finde den Entwurf nach wie vor und aus besagten Gründen (weiter oben), in der Gestaltung wie auch Organisation, absolut begrüßenswert.

  • Rochlitzer Porphyr ist in Leipzig zu sehen natürlich am , Haus Böttchergäßchen (2004)...


    Der Neubau des Stadtgeschichtlichen Museums zeigt aber schon, dass auch Rochlitzer Porphyr kein Allheilmittel ist. Dort wirkt der flächig verlegte Rochlitzer Porphyr doch eher billig, ostig, wie Möbelstoff aus den 1990ern.


    Dagegen wird heller, meist grauer Naturstein häufig verwendet. Ich finde, dass der edel wirkt.

  • ^ die Frage ist doch eher, was das hier im Forum zu suchen hat? Eine Anmeldung nur zum Zwecke der Werbefläche ist nicht wirklich sinnvoll.



    Außerdem hast du mich auch falsch zitiert. Ich finde den Entwurf nach wie vor und aus besagten Gründen (weiter oben), in der Gestaltung wie auch Organisation, absolut begrüßenswert.


    Also wurde der Beitrag gelöscht? Ich habe Sie nicht falsch zitiert, sondern im Gegenteil genau das geschrieben, dass "hedges" den Siegerentwurf begrüßt hat. Schade, dass es jetzt nicht mehr nachprüfbar ist. Dass "Fenster-Öffnungen" einen Bau "auflockern" hatte ich jetzt nicht als Argument für eine gute Gestaltung verstanden, aber vielleicht war es so gemeint. Auch die anderen Argumente für den Bau beschreiben meiner Ansicht nach Selbstverständlichkeiten in der Architektur statt besonders preiswürdiger Einfälle. Die Seitenflügel sind gegenüber der Ecke zurückgenommen... Unglaublich, wie originell, ein Grundriss mit mehr als vier Winkeln! Das Fensterraster ist bei den Seitenflügeln auf eine andere Art monoton, das ist dann die Vielfalt.


    Die Verärgerung über den Entwurf war allerdings der Anlass für meine Anmeldung hier im Forum, aber nicht der alleinige Grund. Ich habe schon lange mitgelesen und hatte jetzt das Gefühl, dass es Sinn macht, mich einzubringen.


    Eine Diskussion über Architektur in die Öffentlichkeit zu tragen, ist sicherlich mehr als "Werbung". Im Übrigen gibt es auf der Petitionsseite auch die Möglichkeit, Gegenargumente vorzutragen. In einem Architekturforum befinden wir uns wieder in einer Art Blase und es ist mein Anliegen, die Diskussion in einem größeren Kreis zu führen, da der Leuschnerplatz eben nicht nur einigen Entscheidungsträgern oder einer Jury "gehört".


    Nicht zuletzt sind nun auch die Fotos nicht zu sehen, die ich vom Leuschner-Platz aufgenommen hatte. Soll ich es damit noch einmal versuchen?

  • Der Neubau des Stadtgeschichtlichen Museums zeigt aber schon, dass auch Rochlitzer Porphyr kein Allheilmittel ist. Dort wirkt der flächig verlegte Rochlitzer Porphyr doch eher billig, ostig, wie Möbelstoff aus den 1990ern.


    Dagegen wird heller, meist grauer Naturstein häufig verwendet. Ich finde, dass der edel wirkt.


    Da stimme ich zu. Ich meinte auch nicht, dass Rochlitzer Porhyr prinzipiell besser als andere Materialien ist - Aber eben auch nicht schlechter. Und die Behauptung von hedges war ja, dass er seit der Renaissance "nicht mehr wirklich genutzt" sei. Was erstens nicht stimmt und zweitens auch ein seltsames Argument ist.


    Das Haus Böttchergäßchen vermittelt wenigstens eine Idee des Architekten, auch wenn der Bau trotzdem abweisend ist. Weißer Beton und auch grauer Naturstein, denke ich, hätte diesen Eindruck noch verschärft.

  • @ Ziegel, deinen Beitrag habe ich gelöscht. Das DAF stellt ein Diskussionsforum über Architektur und Städtebau dar. Die Förderung von Kampagnen, Initiativen etc. sollen nicht Gegenstand davon sein, weil dadurch die Meinungsvielfalt schnell verloren ginge und die Gefahr besteht, dass unser Forum vereinnahmt wird. Das möchten wir nicht und das kannst du auch unter Punkt 7 der allg. DAF-Richtlinien nachlesen. Wenn es dir wichtig ist, besagte Petition zu erwähnen, dann habe ich nichts dagegen, wenn du darauf kurz hinweist, dass es eine solche gibt, ohne dafür zu werben. Hiermit von mir geschehen.

  • Dass "Fenster-Öffnungen" einen Bau "auflockern" hatte ich jetzt nicht als Argument für eine gute Gestaltung verstanden, aber vielleicht war es so gemeint.

    Also mir ging es um das Aufbrechen des Solitärs auf der Ecke durch die Öffnungen. Damit eine gezielte Nutzung in jenem Teil des Gebäudes mit einer gesonderten Stellung zur Platzkante erreicht werden kann.



    die anderen Argumente für den Bau beschreiben meiner Ansicht nach Selbstverständlichkeiten in der Architektur statt besonders preiswürdiger Einfälle. Seitenflügel sind gegenüber der Ecke zurückgenommen... Unglaublich, wie originell, ein Grundriss mit mehr als vier Winkeln!

    Wenn ich mich recht entsinne, war eines Ihrer primären Argumente, die fehlende Beziehung zu den Nachkriegsbauten in der Windmühle. Ich sprach davon, dass der Kopfbau sich eben genau dort zurücknimmt und diese Seite ein normales Fensterraster bekommt. Was ist also das Problem?


    Außerdem definieren nicht Sie "Selbstverständlichkeiten" und "Monotonie" sondern jeder für sich. Was ich z.B. bzgl. der anderen Entwürfe gemacht habe. Was soll ich also machen? Eine Petition gegen die Petition starten? Oder zig Petitionen gegen die hässlichen Entlein der 1990er Jahre in Leipzig starten? Einfach weil ich denke, dass das alles "hässlich" ist?



    Diskussion über Architektur in die Öffentlichkeit zu tragen, ist sicherlich mehr als "Werbung".

    Eine Diskussion, einen Diskurs zu suchen, aber eine Petition gegen den Neubau zu starten ist schon eine reichlich fragwürdige Schlussfolgerung. Vor allem, wenn diese Begriffe wie "hässlich" als Beurteilung stehen haben. Also "lasst uns darüber diskutieren, aber ich weiss schon, dass es schlecht ist"?

  • Das mit den Fenstern fällt mir wirklich schwer zu verstehen und nicht weil ich da grundsätzlich bösen Willen mitbringe. Also das Lob geht in die Richtung, dass der Eck-Solitär etwas aufgelockert wird durch die Fenster. Und die Fenster ermöglichen zudem, dass man den Raum dahinter nutzen kann. Ich merke gerade, es klingt schon wieder als würde ich mich lustig machen wollen, aber ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich Ihr Argument richtig verstanden habe.


    Dass es gut ist, wenn die Ecksituation eine andere Gestaltung hat als die Seitenflügel, ist mit Blick auf den zweitplatzierten Entwurf selbsterklärend. Und ja, dieser zeigt auch, dass Dinge, die in der Bautradition über Jahrhunderte selbstverständlich waren, in manchen Köpfen scheinbar wie ausgelöscht sind. Und nun soll man einen Entwurf schon dafür loben, dass er in der Ecksituation zu einem Platz hin eine andere Gestaltung hat als an den Seiten...


    Ich finde, es gibt viele Probleme bei diesem Entwurf. Laut Ausschreibung soll er sich u. a. an der Umgebung orientieren, die Bedeutung des Instituts widerspiegeln und einladend auf Passanten wirken. Es könnte aber auch ein Entwurf für ein Taschenkaufhaus oder Logistikzentrum sein. Die Stadtbibliothek ist durch ihre repräsentative Gestaltung und Größe ein Platzhirsch und zudem Gründungsort des IfL. Der Entwurf korrespondiert eher mit dem Eckhaus westlich der Bibliothek, sowohl was die Farbigkeit als auch was den nüchternen Stil betrifft: https://model2.de/light/14150/dscf21780jj1x.jpg


    Mal nebenbei: Abseits der Gestaltung vermute ich auch, dass der Platz für die Nutzung nicht ausreichen wird, ebenso am anderen Ende bei der geplanten Juristenfakultät. Zudem wird auch gar nicht an den natürlichen Lebensraum gedacht, der sich dort entwickelt hat und der in irgendeiner Form evt. neu entstehen und dann eingebunden werden sollte, wenn wirklich etwas modernes herauskommen soll. Auf diesem Platz gibt es verschiedene komplexe Problemlagen und die Leistung der Architekten ist nur ein Baustein, einer unter vielen Punkten.


    Es geht mir auch gar nicht darum, dass an der Fassade Figurenschmuck oder Rochlitzer Porhyr sein muss, aber ein Gebäude für einen so bedeutenden Platz sollte m. E. eine Idee vermitteln (die sich auch Nicht-Studierten erschließt). Hätte dieses Leibniz-Institut mit seiner größten Kartensammlung Deutschlands nicht reichlich Inspiration geboten? Ich habe den Eindruck, die Architekturbüros haben es sich sehr leicht gemacht und sind damit auf eine Jury getroffen, die im selben Mikrokosmos lebt. Und das ärgert mich.


    Für diesen Platz gab es schon einmal eine einstimmige Jury-Entscheidung, für das Freiheitsdenkmal. Wir wissen, was daraus geworden ist.


    Für eine Petition muss man einen Standpunkt einnehmen und eine Forderung formulieren. Eine Anfrage, ob man mal nett und unverbindlich diskutiert, bricht keine Wagenburgen auf und die sehe ich hier am Werk.


    Ja, vielleicht hätten Sie in den 90ern, als ich gerade erst in die Grundschule kam, etwas gegen die "Hässlichen Entlein" unternehmen sollen, oder es wenigstens versuchen! Aber ich amüsiere mich immer wieder, dass die Bauten aus den 90ern heute so einen schlechten Ruf haben, obwohl sie damals bestimmt von manchen mit Verweis auf ihre "Modernität" bejubelt wurden. Manche sind ja auch ganz gut, z. B. das Bauwens-Haus oder das Eckhaus an der Reformierten Kirche am Goerdeler.


    @ Cowboy: Okay, das finde ich fair. Danke für die Erklärung!

  • ... Zudem wird auch gar nicht an den natürlichen Lebensraum gedacht, der sich dort entwickelt hat und der in irgendeiner Form evt. neu entstehen und dann eingebunden werden sollte, wenn wirklich etwas modernes herauskommen soll...


    Das ist aber ein echter Zielkonflikt. Dichte, wieder verdichtete Stadt gegen Bauen auf der grünen Wiese.


    Für die einen ist das ein scheinbar natürlicher Lebensraum, andere brauchen so etwas gar nicht

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • Das nächste Großprojekt am Leuschnerplatz wirft seine Schatten voraus. Die GRK-Gruppe (fusioniert mit Intown Real Estate) möchte ab 2020 / 2021 zwischen Polizeipräsidium und der neuen Propsteikirche ein Gewerbeensemble errichten, das bis zu einem Drittel Wohnungen aufnehmen könnte. Das 90 Millionen Euro teure Projekt soll eine BGF von 25.000 Quadratmetern haben. O chefe Göpel spricht davon, sowohl klassische Büroflächen, Coworking-Spaces als auch Hotelkonzepte oder betreutes Wohnen errichten zu wollen. Außerdem sollen spezielle Anforderungen für IT-Unternehmen oder Bio-Tech-Firmen umgesetzt werden.


    Gemeinsam mit dem Verkäufer, dem St. Elisabeth-Krankenhaus in Connewitz, werde bald ein Architektenwettbewerb angestrebt. Der Stadtbezirksbeirat Mitte hat bereits einen Antrag an den Stadtrat gestellt, um eine repräsentative Platzkante sowie eine wertige Architektur und eine nachhaltige städtebauliche Lösung auch für die Westseite des Leuschnerplatzes zu erhalten - wo jetzt besagtes Gewerbeensemble entstehen soll. Dazu gehöre beispielsweise ein gut ablesbares, 4,50 Meter hohes Sockelgeschoss und eine Tauglichkeit des Gebäudes für verschiedene Nutzungen.


    GRK-Gruppe baut am Leuschnerplatz für 90 Mio Euro

  • Das kommt jetzt aber überraschend... Interessant ist, dass die 5500 m² Grundstücksfläche auch die Grundstücke an der Dimitroffstraße beinhalten müssen.


    Für die Architekten wird es sicher nicht einfach, zwischen St. Trinitatis und dem Polizeigebäude die Neubauten zu gestalten - ich bin gespannt.


    Die Stadt wäre meiner Ansicht nach gut beraten, die Verfahren für die restliche Platzbebauung so zu gestalten, dass man in ähnlichem Zeitrahmen mit dem Bau beginnen kann.

  • ^ Die Fläche zwischen Nonnenmühlgasse, Leuschnerplatz und Dimitroffstraße dürfte mit dem geplanten Projekt wieder komplett bebaut sein, wobei ich nicht weiß, ob dann bis zu den übrig gebliebenen Altbauten auf der Nordseite der Dimitroffstraße (hier auf dem 1. Bild zu sehen) gebaut werden wird. Die Fläche gehört meines Wissens noch zu diesem Neubau, den aktuell das St. Elisabeth-Krankenhaus an der vorderen Nonnenmühlgasse errichtet. Ich meine irgendwann gelesen zu haben, dass besagte Fläche unbebaut bleiben soll und von der neuen Kita genutzt werde. Würde ja auch Sinn ergeben: Kinder müssen draußen spielen können.

  • ^ Ja, das habe ich auch bisher gedacht. Aber bei einer Messung per GoogleMaps komme ich anders nicht auf die genannten 5500 m², vorausgesetzt ich schätze die Baumasse des Mehrzweckgebäude und die neue Straße richtig ein.


    Im Artikel wird ja gesagt, dass eine Teilfläche nicht gekauft, sondern sich unter Bedingungen gesichert wurde. Ich vermute, dass es sich um das Flurstück hinter dem Mehrzweckgebäude handelt und die Bedingungen besagen, dass dort nur vorn an der Dimitroffstraße gebaut werden darf. Damit müsste den Kindern noch ausreichend Fläche zur Verfügung stehen, da deren Neubau ja auch nicht das ganze Flurstück ausnutzt, wie man auf dem Modell in diesem Artikel erkennen kann. Ich tippe also auf einen geschlossenen Block zwischen WLP und künftiger Ruth-Pfau-Straße sowie eine Blockrandbebauung an der Dimitroffstraße. Natürlich sind das nur Vermutungen, man wird die tatsächliche Planung abwarten müssen.

  • ^ Oh, dieses Modells bzw. eine Ansicht von Süden kenne ich noch gar nicht. Ich ging eher davon aus, dass der Neubau bis zur zweiten Brandmauer (hier im ersten Bild zu sehen) anschließt. Die halboffene Bauweise erschließt sich mir städtebaulich nicht so ganz, bleibt mit ihr der kriegsbedingte Missstand erhalten. Andererseits bleibt, wie du schon geschrieben hast, noch genügend Platz für den Kindergarten-Garten :confused: und einer erwünschten Abschlussbebauung in der Dimitroffstraße dürfte dann nichts mehr im Wege sein.

  • ich hatte es auch so verstanden, dass die Kirche das Grundstück nun verkauft hat bzw. verkaufen will. Womit der ehemalige Plan des "Walls" obsolet ist. Die GRK dann das komplette Gebiet bis zur neuen Ruth-Pfau-Straße sowie darüber hinaus bebauen wird.

  • WLP Westseite

    Die L-IZ hatte schon vor einigen Wochen zu dem erwähnten Antrag des Stadtbezirksbeirat in Mitte berichtet:


    „Das sollte, so stellt der Stadtbezirksbeirat fest, so eigentlich auch für die Ostseite gelten, also für das entstehende Quartier an der Nonnenmühlgasse: „Um für den Wilhelm-Leuschnerplatz im Zuge seiner baulichen Vervollkommnung wertige Architektur und nachhaltige städtebauliche Lösungen zu gewährleisten, sollen die im Masterplan beschlossenen Prämissen für die Ostseite auch für Westseite des Platzes gelten.“


    Beschließen müsste das der Stadtrat, indem er den Vorschlag des Stadtbezirksbeirats Mitte übernimmt.


    Der lautet: „Der Stadtrat beschließt die Übertragung der städtebaulichen und architektonischen Vorgaben für den Wilhelm-Leuschner-Platz Ostseite, wie formuliert im Masterplan VI-DS-03653, auf die Westseite des Wilhelm-Leuschnerplatzes, zwischen Propsteikirche und Polizeipräsidium, Geltungsbereich B-Plan Nr. 16.1 ‚City Süd, Nonnenmühlgasse‘. – Die Verwaltung soll diese Leitlinien mit geeigneten Mitteln bei der künftigen Bebauung vorgeben können, um eine gleichmäßig anspruchsvolle Architektur an der Ost- wie auch Westseite des Wilhelm-Leuschner-Platzes zu gewährleisten.“


    https://www.l-iz.de/politik/br…s-Leuschnerplatzes-257453

  • Das ist aber ein echter Zielkonflikt. Dichte, wieder verdichtete Stadt gegen Bauen auf der grünen Wiese.


    Für die einen ist das ein scheinbar natürlicher Lebensraum, andere brauchen so etwas gar nicht


    "Wieder verdichtete Stadt" suggeriert- ja, was eigentlich? Make Verdichtung great again? Wie 1900? Sollen die Vögel halt an den Stadtrand und auf Feld und Flur umziehen. Auch dort gibt es aber immer weniger Lebensraum für die Artenvielfalt, wie allgemein bekannt sein dürfte, siehe das Volksbegehren zum Thema Biene in Bayern (heute mit einem Rekordergebnis von 18,4% durchgekommen).


    Eine Stadtplanung und Architektur aus der Steinzeit ist nicht mehr im Sinne vieler Bürger. Das dürfte auch den Leuschner-Platz betreffen, wo der NABU 16 Vogelarten nachgewiesen hat. Man kann das übrigens sowohl sehen und besonders hören, wenn man dort vorbeigeht und das gern mal mit den benachbarten "sterilen" Parkanlagen vergleichen.


    Ästhetisch ist der Wildwuchs zwar nicht, aber in einem gewissen Rahmen notwendig. Für Lebensraumerhalt sorgen im Übrigen auch Gesetze. Wenn Stadtverwaltung, Planer und zuletzt auch Architekten hier nicht mitdenken, darf man sich dann auch nicht wundern, wenn erfolgreich geklagt wird.


    Der Verweis "Nachverdichten statt bauen auf der grünen Wiese" ist im Falle des IfL im Übrigen besonders absurd.