Jetzt hast du meinen Gedanken fast verstanden. Das Problem liegt bereits darin, dass es kaum Kleinteiligkeit der Nutzungen gibt. Man ordnet lauter Großstrukturen, noch dazu mehrere ähnliche Nutzungen, nebeneinander an. Zwei Forschungsinstitute, eine Fakultät, eine VHS und eine Musikschule. Natürlich werden dort viele Menschen verkehren. Ich sehe aber schon ein bisschen die Gefahr, dass die Stimmung auf dem östlichen Leuschner dem Biocampus auf der Technischen Messe (Institutsgebäude, Stadtarchiv, Hit-Markt) ähneln wird.
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Also ich habe mich ja auch schon unlängst und unzählige Male über die Überfrachtung des WLP negativ geäußert. Zumindest hätte die VHS auf den Bayerischen Platz gehen können um dort eine städtebauliche Transformation einzuleiten. Dass die juristische Fakultät eine bessere Position braucht und nah zum Augusteum, finde ich logisch und sinnvoll. Auch wegen einer weiteren Mensa und des Forum Recht. Genau so wie einige andere Institute dort zu bündeln, welche bis zur Kriegszerstörung an der Moritzbastei lagen. Außerdem schafft man auch den Übergang ins Klinikviertel. Und irgendwie war ja der Fakt einer Uni im Stadtzentrum auch immer ein Pluspunkt bei Städten und hier vielleicht die Brücke in die Tradition.
Wie dem auch sei, war ja das Markthallenviertel mit dem WLP nie ein Wohnviertel sondern gesäumt mit Hotels, Cafés und Restaurants sowie Kaufhäusern. Dementsprechend kann ich mir nicht unbedingt eine kleinteilige Wohnbebauung mit Quartier-Charakter heute dort vorstellen. Das ist dann - wie gesagt - auch der von mir angesprochen Anachronismus. Auch in Hinblick auf die Möglichkeiten der Verdichtung von Wohnbebauung zwischen dem WLP und dem Bayerischen Platz.