Die Bauarbeiten am zukünftigen Leibnitzinstitut haben begonnen.
Indeed (es sieht nach Erschließungssarbeiten aus):
©555Farang
Die Brüderstraße (im Bild) dürfte sich stark verändern, wenn hier erst mal das IFL mit 7 Geschossen gelandet ist.
Die Bauarbeiten am zukünftigen Leibnitzinstitut haben begonnen.
Indeed (es sieht nach Erschließungssarbeiten aus):
©555Farang
Die Brüderstraße (im Bild) dürfte sich stark verändern, wenn hier erst mal das IFL mit 7 Geschossen gelandet ist.
Da kann man ja unterschiedlicher Meinung sein, aber für mich sind eine offene, einladende Gestaltung und ein monolithischer Charakter Gegenpole.
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Zu meinen konkreten Kritikpunkten bezüglich sinnvoller Ressourcennutzung hast du leider nichts geschrieben, schade. 😕
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Also wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass ein hoher Anteil die Institutsneubau für Archiv und Bibliothek verwendet wird. Natürlich braucht es dort Aufenthaltsqualität, aber in der Gestaltung für solche Nutzungen ist mehr Spielraum gegeben.
In Bezug auf den Ressourcenbedarf kann ich tatsächlich nicht viel sagen, da ich mich damit nicht hundertprozentig auskenne. Aus der Hüfte geschossen, würde ich aber die zentrale Lage und exzellente Erreichbarkeit mit Öffis sowie Pedes und Fahrrad entgegenhalten. Da solche Umstände die Ressourcennutzung sicher verschieben bzw. umverteilen.
Also wir dürfen natürlich nicht vergessen, dass ein hoher Anteil die Institutsneubau für Archiv und Bibliothek verwendet wird
Die Archivräume sind meines Erachtens gar nicht visualisiert. Ebenso habe ich keinen Lesesaal entdeckt. Meine Kritik bezog sich auf die gezeigten Bilder, die vor allem Eingangsbereich und Flure sowie ein Atrium, den Veranstaltungssaal und einen Bibliotheksraum zeigen. Nur letzteren empfinde ich als sinnig.
In Bezug auf den Ressourcenbedarf kann ich tatsächlich nicht viel sagen, da ich mich damit nicht hundertprozentig auskenne.
Diese Aussage finde ich sehr sympathisch. Allerdings wäre kaum ein Diskurs möglich, wenn nur diejenigen etwas beitragen dürften, die sich hundertprozentig auskennen.
Ausgerechnet die zentrale Lage als Öko-Kriterium heranzuziehen, lässt mich an das nächste Ärgernis an dem Bau denken: 60 Tiefgaragen-Stellplätze! Daran ist freilich die Stadt mit ihrer Stellplatzverordnung schuld.
Aktuell hat das IfL seinen Sitz in Paunsdorf. Ich arbeite gleich nebenan und fahre von der Innenstadt jeden Tag sehr komfortabel 25 Minuten Rad. Zudem ist die Anbindung per S-Bahn, RB, Bus und Tram hervorragend. Vom Hauptbahnhof fährt man mit der schnellsten Verbindung sechs Minuten! Außer Prestigegründen war nichts davon zu lesen, warum das IfL in die Innenstadt umziehen muss. Sicher werden Mitarbeiter in Zentrumsnähe ziehen, was ich für keine gute Auswirkung halte.
Ich bin froh, dass uns die noch schlechteren anderen Plätze 2 und 3 des Wettbewerbs erspart geblieben sind, aber auf so vielen Ebenen ärgert es mich, dass sich nun so ein Dinosaurier dort breitmacht. Der Leuschnerplatz ist eine einzige verpasste Chance und dass Markthalle, Forum Recht und Freiraumgestaltung es noch herausreißen, vermag ich nicht hoffen.
Aktuell hat das IfL seinen Sitz in Paunsdorf. Ich arbeite gleich nebenan und fahre von der Innenstadt jeden Tag sehr komfortabel 25 Minuten Rad. Zudem ist die Anbindung per S-Bahn, RB, Bus und Tram hervorragend. Vom Hauptbahnhof fährt man mit der schnellsten Verbindung sechs Minuten! Außer Prestigegründen war nichts davon zu lesen, warum das IfL in die Innenstadt umziehen muss. Sicher werden Mitarbeiter in Zentrumsnähe ziehen, was ich für keine gute Auswirkung halte.
Ich habe Geographie studiert und kann dir sagen, dass der weg dort raus kein einfacher ist. Mit dem Umzug ist es für die Studenden viel einfacher die dortige Bibliothek und Seminare zu besuchen. Die einfache Strecke war mit mehrmahls umsteigen bei 36 min. Da kann man schlecht mal schnell in die Bibliothek was holen gehen. Unabhänig von der Architektur finde ich es gut das so ein wichtiges Institut zentrumsnah angesiedelt wird.
Gleich nebenan in Paunsdorf ist das Sächsische Staatsarchiv. Soll das jetzt auch umziehen? Dort war ich sowohl als Schüler wie auch als Student mehrfach und kann mich an den angenehmen Aufenthalt, nicht an die Anreise erinnern, allzu schrecklich kann sie nicht gewesen sein.
Die "einfache Strecke", wie du das nennst, wäre meiner Ansicht nach z. B. Augustusplatz-Sommerfeld ohne Umsteigen Tram fahren (29 Minuten), dabei z. B. Lesen und dann 700 Meter zum IfL laufen, das sind dann etwa die 36 Minuten. Schneller geht's zum Beispiel mit dem Rad zum Bahnhof, dort RB 50 nehmen, 6 Minuten fahren und die 700 Meter radeln. Die Seminarzeiten könnte man ja auch an den Zug-Zeiten orientieren.
Lieber hätte ich einen Teil der Baukosten in die Digitalisierung der Bibliothek investiert gesehen. Die Anreise, die hier sehr provinziell nur aus Leipziger Sicht gedacht ist, wäre für mich jedenfalls kein triftiger Missstand, um 34 Millionen... ne, Moment: 48 Millionen Euro auszugeben. Ist noch eine andere Begründung im Angebot?
Ich weiß schon, Bauen ist sexy, Hauptsache Bauen. Und sowieso muss alles ins Zentrum. Wir wollen nicht, dass an den Stadträndern Schlafstädte entstehen, Wohnen und Arbeiten sollen zusammen gedacht werden, die Stadt soll wachsen, Grün- und Freiflächen sollen erhalten bleiben, die Mieten sollen nicht steigen...
Das IfL hat eine Bibliothek, die wächst. In z. B. Paunsdorf könnte sie das auch noch die nächsten 100 Jahre. Ich frage mich, ob das am eng beplanten Leuschner auch so einfach geht. Allein mit dem Umzug ins Zentrum beweist man, "dass der Bund die Förderung der Wissenschaft ernst nimmt" (Holger Mann). Dieses absolut verengte Denken finde ich für ein Institut, dass sich mit "moderner Forschung im Bereich Stadt- und Raumentwicklung" befasst, besonders dürftig.
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Das Staatsarchiv ist nun bei weitem nicht so mit großer Frequenz belegt wie das IfL. Es steht einfach völlig abseits und die Fahrzeit ist ewig. Gerade weil die Universität die Geographie-Bibliothek aufgelöst und zu einer der "Naturwissenschaften" zusammengelegt hat, ist das IfL für alle, die "irgendwas mit Geo" zu tun haben unerlässlich und zu abgelegen.
Die Fahrzeit muss man vom Ostplatz oder Bayr. Bahnhof berechnen, dort sitzt die Geographie schon seit Jahrzehnten (weitere Gebäude werden nämlich seit einigen Jahren in der Talstraße direkt neben dem Haupteingang der Uniklinik genutzt). Nicht am Augustusplatz!
Zudem - wie realitätsfremd ist bitte der Gedanke, Seminarzeiten an den Fahrzeiten von Bahnen zu orientieren? Die Dozenten haben gerade am IFL (ebenso wie bei anderen "Externen" z.B. aus der Stadtverwaltung) auch noch einen Hauptjob, dem sie nachgehen... und da die Studenten der Geographie oftmals diverse Nebenfächer belegen (MÜSSEN), hat jede/r einen anderen "Stundenplan", d.h. die "ideale" Zeit gibt es nicht. Während Person A vorher den ganzen Tag frei hat, hat Person B vielleicht vorher bereits 3 Seminare. Nicht zu vergessen die Unzuverlässigkeit der LVB seit einigen Jahren (ca. 2018) mit spontanen Ausfällen und Kürzungen durch Personalmangel.
Attraktiv ist die Lage nicht.
Inwieweit man an Erweiterungen gedacht hat, würde mich aber auch interessieren...
Das Staatsarchiv ist nun bei weitem nicht so mit großer Frequenz belegt wie das IfL.
Gibt es dafür einen Beleg? Auf die Schnelle finde ich 20 Leseplätze (IfL) vs. 36 (Staatsarchiv). Oder 76 Beschäftige (IfL) vs. 102 (Staatsarchiv). Letzteres führt sehr genaue Statistiken, löblich für ein Archiv. So besuchten z. B. 2.651 Besucher dessen Ausstellungen (2022). Vor Corona (2019) waren es sogar 7.454:
https://www.staatsarchiv.sachs…rchiv-in-zahlen-3975.html
Wenn es Konsens wäre, dass die Anreise aus dem Zentrum Deutschlands, äh Leipzigs, zu lang dauert, ließe sich darüber diskutieren, die Anreise zu verbessern, was auch allen zugute kommt, im Gegensatz zu einem Neubau. Eine sinnvolle Kosten-Nutzen-Rechnung und vor allem Ressourcennutzung kann ich jedenfalls nicht erkennen, stattdessen strickt man die altbekannten Muster. Und diese Mentalität der Entscheider schlägt sich dann eben auch in einer veralteten Architektur nieder.
Im Übrigen finde ich es gar nicht so schlecht, wenn sich insbesondere mit Geografie (und damit auch mit Stadtplanung) befasste Menschen in ihrem Alltag mit "unattraktiven Lagen" auseinandersetzen müssen. Die Zentrum-Lösung ist sicher die bequeme für jene Personengruppen, aber die falsche im Gesamtbild.
Vom Ostplatz sind es übrigens auch nur 25 Minuten mit dem Rad. Per Tram/Zug/Bus kommt man aber natürlich auch hin, wenn auch weniger gut, was ich ja gar nicht schönreden will.
Ich begrüße es, wenn bewusst solche Leuchttürme in halb-peripheren Lagen angesiedelt werden. Folgt nicht der gesamte Aufbau Ost auch diesem Grundprinzip und das durchaus mit Erfolg? Dass dafür auch sehr gute Verkehrsinfrastruktur gebraucht wird, unterschreibe ich sofort und ist offensichtlich.
Das IfL hat eine Bibliothek, die wächst. In z. B. Paunsdorf könnte sie das auch noch die nächsten 100 Jahre. Ich frage mich, ob das am eng beplanten Leuschner auch so einfach geht. Allein mit dem Umzug ins Zentrum beweist man, "dass der Bund die Förderung der Wissenschaft ernst nimmt" (Holger Mann). Dieses absolut verengte Denken finde ich für ein Institut, dass sich mit "moderner Forschung im Bereich Stadt- und Raumentwicklung" befasst, besonders dürftig.
Es gibt eine Pressemitteilung zu den Gründen wieso das IFL umziehen will. und im Gegensatz zu deiner Behauptung das in Paunsdorf es noch Platz für die nächsten hundert Jahre gibt, war dies ein Grund für den Umzug. Den wie geschrieben mussten schon Bestände ausgelagert werden da es keinen Platz mehr gab. Pressemitteilung
Im Übrigen finde ich es gar nicht so schlecht, wenn sich insbesondere mit Geografie (und damit auch mit Stadtplanung) befasste Menschen in ihrem Alltag mit "unattraktiven Lagen" auseinandersetzen müssen. Die Zentrum-Lösung ist sicher die bequeme für jene Personengruppen, aber die falsche im Gesamtbild.
Kannst du dies bitte näher erläutern? Da ich dort studiert habe kann ich dir sagen das "unattraktive Lagen" ausreichend besucht und erforscht werden. Sollten nach deiner lesart auch die Immobilienmarker und Architekten in "unattraktive Lagen" ihre Ausbildung durchführen?
Weil man Platzprobleme hat, zieht man aus einem Gebäude mit ca. 6000 m² Grundfläche auf ein Grundstück mit ca. 4000 m² Grundfläche. Klar, logisch. Zudem offenbart der Blick auf die Karte in Paunsdorf natürlich Flächen, die denkbar anders als gegenwärtig genutzt werden könnten, während Expansion in der Innenstadt selbstredend schwieriger ist.
Ich will gar nicht abstreiten, dass der Umzug auf den Leuschner eine eingängige Logik hat. Ich hätte mir aber gewünscht, dass man die gängigen Denkmuster hinterfragt und es sich eben nicht so vermeintlich einfach macht. So wird mit viel Geld mehr Komfort für wenige erzeugt (jene Nutzenden, die in Leipzig wohnen, jene, die sich über einen Tiefgaragen-Stellplatz freuen etc.), während grundlegendere Thematiken unangetastet bleiben (bereits genannt).
Aber selbst damit kann ich mich noch arrangieren. Was mich wirklich stört, ist die sinnlose Protzerei, die immer wieder zu beobachten ist. St. Tetris, der künftige Nachbar des IfL, ist dafür auch ein Beispiel. Hauptsache, man ist in der Innenstadt, denn nur dann ist man wer. Hauptsache, man hat einen dicken Turm und viel teuren Stein an der Fassade. Viel Fläche wird in Anspruch genommen, aber soweit ich weiß, muss trotzdem an Weihnachten die Nikolaikirche gemietet werden, weil dann die neue Kirche zu klein ist. Zweck und Mittel stehen für mich in keinem gesunden Verhältnis und die Architektur drückt die Egomanie dann auch ästhetisch aus.
das "unattraktive Lagen" ausreichend besucht und erforscht werden
... ist ja schön und gut, aber eigenes Erleben im Alltag ist dann doch etwas anderes. Und die Sozialisierung und Ausbildung von Architekt/innen halte ich für ganz besonders modernisierungsbedürftig, aber für so eine Diskussion ist das hier der falsche Strang.
Die Stadt hat heute mitgeteilt, dass der Bebauungsplan für den Leuschnerplatz steht. Der OB hat ihn bestätigt, im Juli ist noch der Stadtrat dran.
https://www.leipzig.de/presse/…3411846d2450b5065e1d12077
Verwiesen wird darauf auch noch auf eine Extra-Seite zum Platz, die aber wohl schon länger online ist:
https://www.leipzig.de/bauen-u…e/wilhelm-leuschner-platz
Auch die LVZ berichtet heute zum Thema:
https://www.lvz.de/lokales/lei…ZDNRCVTEAEHYP3KJVGPQ.html
Dabei kommt auch der OB zu Wort: Ihm zufolge wird die weitere Entwicklung des Platzes sich noch etwa "zehn, zwölf Jahre" hinziehen. 20 Prozent der Geschossfläche sollen Wohnraum werden, bei den KFZ-Stellplätzen visiert man 25 Prozent der sonst üblichen Stellplätze an. Der westliche Teil bleibt wie bekannt unbebaut als mindestens 3000 m² große "Klimainsel". Max. 3.500 m² gibt es für das Freiheits-und Einheitsdenkmal - der künstlerische Wettbewerb dafür ist für Q1 2024 geplant. Im besten Fall könnte es zum 9. Oktober 2024 das Wettbewerbsergebnis geben.
^ Ergänzend zu dieser exzellenten Zusammenfassung hier noch eine (ebenfalls exzellente) Zusammenfassung der L-IZ.
Interessant finde ich, dass die Freiflächengestaltung noch vor dem Wettbewerb zum Einheitsdenkmal (max. 3500m²) entschieden wird. Da bin ich also gespannt, wie das berücksichtigt und umgesetzt werden soll. Auch das das Global Hub erst 2025 starten soll war für mich neu. Alles in allem wird die mittelfristige Zins- und Baupreisentwicklung sicherlich Auswirkungen auf die Quartiersentwicklung haben (und hoffentlich nicht zu qualitativen Abstrichen führen).
Die Stadt hat eine Vorlage mit dem Flächen- und Nutzungskonzept für die Markthalle veröffentlicht (noch nicht beschlossen). Das Gebäude soll fünfgeschossig werden und neben der Markthalle die VHS und die Musikschule aufnehmen und noch 45 Wohnungen enthalten.
Die Markthalle wird recht klein (16 Lebensmittel-Verkaufsstände plus 6 Kunsthandwerk/Design-Stände), umgeben von gastronomischen Angeboten, die auch von außen zugänglich sein werden. Im Moment ist noch ein Markt geplant, vermutlich ein Biomarkt.
Mir persönlich ist der Markthallenanteil viel zu klein. Dass es fünfstöckig wird, ist natürlich schön und dass auch noch Wohnungen gebaut werden sollen, gefällt mir ebenfalls. Auch die Gastronomie, die wohl an drei Seiten des Gebäudes die Straßen beleben soll, ist eine gute Idee.
Die Stadtverwaltung hat die Markthalle nach meiner Erinnerung ja auch nur vorgesehen, weil der Stadtrat mehrfach darauf gedrängt hat. Eigentlich hätte man sie wohl gern unter den Tisch fallen lassen.
Gastronomie ist natürlich sinnvoll, schließlich werden dort viele Menschen leben und arbeiten. Allzu innovativ klingt die Markthalle für mich aber nicht, eigentlich gar nicht.
Und die Verlegung von VHS und Musikschule auf den Leuschner, in die Obergeschosse der Markthalle, wird auch nicht groß diskutiert oder habe ich da was verpasst? Zuletzt wurde damit argumentiert, dass die Sanierung der Bestandsgebäude zu teuer wäre, teurer als der horrend teure Neubau. Nur sind die Bestandsgebäude prachtvolle Denkmale, deren Sanierung durch einen Neubau ja nicht obsolet wird.
Und falls ein erhöhter Platzbedarf ins Feld geführt wird, wüsste ich mal gern, wie viel m² die beiden Bildungseinrichtungen bisher haben und wie viel künftig vorgesehen sind.
Ich hoffe, die Stadträte lassen sich nicht unter Druck setzen oder euphorisieren und hinterfragen das Konzept mit Ratio und dem nötigen Selbstbewusstsein.
Im Übrigen sind kaum Gestaltungsvorgaben im B-Plan-Entwurf gemacht und ich gehe nicht davon aus, dass uns überraschend großartige Entwürfe erwarten werden. Es wird eher Richtung Zweckbauten gehen und dafür sind Vorgaben wichtig.
^ + ^^ sehe ich ähnlich. Ich hatte die Überfrachtung der Nutzungskonzepte am WLP schon öfter kritisiert. Ich hätte mir dementsprechend VHS und Musikschule auch gut am Bayerischen Platz vorstellen können. Tram und S-Bahnanbindung sind fast identisch.
Nun wird es also doch noch - und das neben Wohnungen - auf die "Markthalle" aufgesattelt, welche dann eigentlich keine mehr so richtig ist. Ein spannendes Konzept hätte die Markthalle nicht nur als ein zweidimensionales Nutzungskonzept mit Verkauf und Gastronomie vorgesehen. Vielmehr hätte hier auch ein spannender öffentlicher Raum entstehen können, welcher mit freier Platzfläche und überdachter Halle eine zentrale bauliche Chimäre bilden würde. Eine bauliche Situation welche nicht zwischen "draußen" und "drinnen" trennt sondern ein Übergang zwischen Platzfläche und der Quartiersbebauung ist.
Schade, vielleicht reisst es der Wettbewerb ja wieder raus.
Bezüglich Beitrag #630: ich bin auch davon ausgegangen, dass das Global Hub dieses Jahr angefangen wird. Was schade ist, denn erste baulichen Realisierungen hätten den Platz zumindest schon einmal auf den Weg gebracht. Mit der auch so späten Realisierung der Freifläche wird es noch länger eine unbrauchbare Fläche bleiben.
^ also meines Wissens ging es ja um die Räumlichkeiten und deren Nutzungsanspruch. Die gegenwärtigen Gebäude sind ein ehemaliges Bankhaus sowie ein Schulhaus aus den dem späten 19 Jhdt. Da verstehe ich schon, dass modernes Equipment und eine vielseitige Nutzbarkeit der Räume bisher nicht so möglich sind wie beansprucht. In der Musikschule ging es auch konkret um die schlechte Akustik und fehlende Geräuschdämmung. Also würden Sanierungen nicht nur aufwendig sondern wahrscheinlich auch die Gebäudestruktur nachhaltig verzerren.
Da kann in einem Neubau natürlich eine Art Campus entstehen welcher zB gastronomische Anlagen, moderne Technik sowie Infrastrukturen synchronisiert anbieten kann. Dementsprechend sehe ich es sogar durchaus als notwendig an. Ob das nun eben auf dem WLP passieren muss, sehe ich nicht unbedingt.
Auch wurden die alten Gebäude nicht nur schon saniert sondern können auch einer anderen Funktion zugeführt werden. Beim Gebäude in der Löhrstraße wurde, glaube ich, mal eine Jüdische Schule überlegt. Beim Gebäude in der Schiller-/Petersstraße wurde mal eine (Rück-)Erweiterung des dortigen traditionellen Cafés Kaffee Richter angedeutet. Was aber bis dato nicht passierte.
Urbanum 1
Kein update; aber je näher der Baubeginn in Q3 heranrückt, desto mehr trauere ich dem ursprünglichen Entwurf hinterher - hier der direkte Vergleich:
Durch den Wegfall der Hotelnutzung und Maximierung der Büroflächen entlang des Peterssteinwegs ist der Bau m.M.n. deutlich klobiger und weniger kleinteilig geworden:
©unnewehr packbauer
Immerhin scheint es keine Abstriche bzgl. der Fassadenmaterialien gegeben zu haben. Auf die neue urbane Raumwirkung an der westlichen Platzkante des Leuschnerplatzes darf man schon mal gespannt sein.
Gemäß Stadtratsbeschluss soll die Straße vor der Stadtbibliothek dauerhaft gesperrt und entwidmet werden, und der frei werdende Streifen in die Freiflächengestaltung des neuen Leuschner Platzes einfließen.
Soviel zu Verkehr vom Ring wegnehmen. Man kann sich ja über eine verkehrsfreie Fläche freuen. Nur irgendwo müssens dann halt doch lang.