Wilhelm-Leuschner-Platz + Areal an der Nonnenmühlgasse

  • Laut LVZ (Paywall) wurde der Bebauungsplan vom Stadtrat bestätigt. Wesentliche Änderungen gegenüber den hier bereits bekannten Dingen gab es nicht. Für die Markthalle wurde keine Festlegung zum Umfang getroffen, ein Konzept ohne zusätzlichen Supermarkt jedoch als wünschenswert erachtet. Die Maximalgröße eines etwaigen zusätzlichen Geschäfts wurde von 1500 auf 800 m² gesenkt. Die Freiflächengestaltung auf dem Platz selbst soll möglichst bis 2025 abgeschlossen sein.

  • Da ich die Übersicht verloren habe: der wievielte Beschluß zum Leuschnerplatz ist denn das jetzt? Vielleicht könnte der Stadtrat mal beschließen, keine Beschlüsse mehr zu fassen, sondern zu bauen. :D

  • Der Neubau des Global Hub hat mit der Entscheidung zur Empfehlung durch den Wissenschaftsrat eine große Hürde genommen. Die finale Entscheidung durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder soll im Sommer erfolgen – dies gilt jedoch als Formsache. Im Global Hub sollen ab 2026 Arbeitsplätze für knapp 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschaffen werden.


    https://www.lvz.de/Leipzig/Lok…ub-auf-dem-Leuschnerplatz

  • ^Und hier noch ein Artikel zu den Überlegungen des Stadtrats, die in die Vorlage für den Bebauungsplan eingeflossen sind. Der Nutzungsmix wirkt auf mich ziemlich stimmig, insofern das dann alles auch wirklich so beschlossen wird.

  • Ich hoffe nur, man hat für den Spielplatz die entsprechenden Kosten für das Absuchen jeden Morgen und den Komplettaustausch des Bodens jeden Montag einkalkuliert. Das man Kinder entspannt nur locker beaufsichtigt dort spielen lässt, halte ich ohnehin für eine utopische Vorstellung - der WLP wird alles andere als ein geschützter Raum sein. Für das Geld würde ich lieber wasserlösliche Kreide kaufen und auslegen. Davon haben alle etwas.


    Insgesamt zeichnet sich jetzt aber doch der Wille zur Bebauung ab. Ich bin gespannt auf das Freiflächenkonzept. Der Wettbewerb muss ja zeitnah starten, damit man den gewünschten Termin halten kann.

  • ^ den Aspekt des Spielplatzes finde ich auch etwas absurd. Als würde jegliche Attraktivität des neuen Viertels an jenen Aspekten einer Wohnbebauung gemessen. Dabei war das Viertel schon vor der Kriegszerstörung kein überwiegendes Wohnviertel mehr.


    Ansonsten finde ich den jetzigen Kompromiss gut. Auch, dass wir die wissenschaftlichen Faktoren mit Leibniz-Institut, dem Global Hub sowie der Juristenfakultät vorfinden werden. Guter Punkt zudem die definitive Markthalle ohne diese nun jetzt schon anhand der Empfehlungen im Detail zu manifestieren.


    Dass die Verwaltung der Stadt nun doch nicht auf den WLP kommt, sicher auch nicht schlecht. Ich gehe dabei nun von einer Verlegung an den Bayerischen Platz aus. Was dem Standort dort auch ganz gut tun würde.

  • Die Ambitionen von Demirbas hinsichtlich seiner Markthallen-Pläne bekamen anscheinend viel positives Echo. Noch vor der Sommerpause will der Stadtbezirksbereit Mitte auf einer öffentlichen Sondersitzung über die Markthalle diskutieren. Nach den Wünschen Demirbas soll die Markthalle komplett klimaneutral sein, mit viel grün ringsum und aus viel Holz und hängenden Gärten bestehen. Ende Juli soll dann ein umfassendes Konzept samt Baukörperstudien und ersten Visus im Rathaus vorgestellt werden:


    https://www.lvz.de/Leipzig/Lok…ee-und-verfeinert-Konzept

  • Das GRK-Grundstück wurde laut Presse an die AOC weitergereicht und das Projekt hat den Namen "Urbanum 1" bekommen. Kein Hotel mehr, 16.000 m² Büro, 7.000 m² Wohnen, 2000 m² Einzelhandelsfläche sowie 220 TG-Plätze. Bauzeit Q3-2022 - Ende 2024, Investitionssumme 100 Mio.

  • Der Freistaat hat einen hochkarätigen Architekturwettbewerb für das geplante Global HUB ausgelobt. Dies erfolge in enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig, die noch im Besitz der Grundstücke ist. Der Wettbewerb umfasst auch die geplante Markthalle, was ungewöhnlich ist, denn dieser Teil des Baufeldes gehört ebenso der Stadt und die möchte diesen weder verkaufen noch tauschen. Die Stadt räumt unterdessen ein, dass sie später evtl. noch einen eigenen Wettbewerb für die Markthalle anstrebe.


    Die von der SIB eingeladenen fünf Architekturbüros sind: Baumschläger Eberle Architekten (Berlin), Code unique (Dresden), Schmidt Hammer Lassen (Kopenhagen) Schulz und Schulz (Leipzig) sowie Spengler Wiescholek (Hamburg).


    Einen herben Dämpfer für eine zeitnahe Bebauung ist die Verzögerung des geplanten Baus des neuen Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) um satte drei Jahre. Der Einzug ist somit erst Ende 2025 vorgesehen.


    Es bleibt die nüchterne Feststellung, dass sich auf dem WLP nicht vor 2024 die ersten Kräne drehen werden, 11 Jahre nach Fertigstellung des City-Tunnels.


    Quelle: LVZ-Bezahlartikel

  • Das läuft ja mal wieder sehr intransparent ab. Mit der Auswahl der eingeladenen Büros will man offenbar sicherstellen, dass der Wilhelm-Leuschner-Platz genauso liebreizend wird wie der Dresdner Postplatz. Ich freu mich jetzt schon nicht.


    Was das IfL angeht, würde es mich nicht wundern, wenn das Ding nie gebaut wird. Von mir aus kann der ganze Platz noch 30 jahre unbebaut bleiben, in der Hoffnung, dass dann etwas mehr Vernunft und Feingefühl eingekehrt ist.

  • ^ das IfL wird definitiv gebaut, auch um zurück auf den WLP zu kommen. Es gab eine Veränderungsklage seitens des NABU und auch wohl doch mehr Schwierigkeiten mit dem Untergrund durch die alte Zentralmarkthalle. Wir können aber davon ausgehen, dass sich die Kräne schon 2013 drehen werden. Evtl. schon Ende kommenden Jahres. Das Geld dafür ist ja im Haushalt aufgenommen.


    Ansonsten sehe ich den Punkt des späten Starts, würde dafür aber die gestiegene Qualität der neuen Bebauung berücksichtigen. Das sind alles sehr gute Büros (Berlin, Dresden, Kopenhagen, Leipzig, Hamburg) und auch der schon geplante Neubau des IfL ist kein reiner Zweckbau sondern hat richtig Qualität. Dass nun die Markthalle in die Gesamtplanung einbezogen wird, ist nur logisch. Auch wenn es sich dabei sicher eher um einen reinen Körper handeln wird. Diesen gilt es dann zu füllen.


    Auch wäre das "Forum Recht" mit 70mio (!) so nicht auf dem WLP gelandet, wenn alles schon vor knapp zehn Jahren geplant worden wäre. Ich denke, die lange Wartezeit wird sich am Ende, mit einem hochwertigen und interessanten Stadtplatz, sehr gut ausgehen.

  • hat richtig Qualität

    Genau. Ein abgelehnter Entwurf für ein Box-Jugendclub von 2005, recycelt als Leibniz-Institut für Länderkunde, natürlich mit keinerlei Anlehnung an die Nachbarbauten, wie im Wettbewerb gefordert.


    https://www.henchion-reuter.co…box-club-und-jugendzenrum

    https://www.henchion-reuter.co…te-for-regional-geography


    Beim Global Hub soll es dann bitte ebenso klotzig werden. Vielleicht mit Schulz und Schulz, die sich schon mit der allseits beliebten St. Tetris verewigt haben? Sie waren ja schon so erfolgreich mit ihrer Kirche, die zwar riesig aufgeblasen ist, aber aufgrund der Platzverschwendung trotzdem zu klein, sodass die Gemeinde an Weihnachten die Nikolaikirche mieten muss. Der Turm ist zwar nicht begehbar, war dafür aber einstürzgefährdet, weil die kleinste Glocke zu hochfrequent läutet. Hat man da eigentlich nachgebessert?


    Die - von wem auch immer! - ausgewählten "Architekturbüros" schlagen alle in die gleiche Kerbe. Wahrnehmbar unterschiedliche Herangehensweisen an Gestaltung kann ich da kaum erkennen. Es ist unglaublich nervig, dass gestalterische Fragen, zumal bei öffentlich finanzierten Bauten, von kleinen, geheim tagenden Kreisen ausgekungelt werden, die es empört von sich weisen, mal nachzufragen, was die Menschen, die mit den Häusern dann leben sollen, eigentlich darüber denken. Wahrscheinlich werden viele der Entscheider nicht einmal einen Blick auf die fertiggestellten Gebäude werfen.

    Ich denke, die lange Wartezeit wird sich am Ende, mit einem hochwertigen und interessanten Stadtplatz, sehr gut ausgehen.

    Genau! Deshalb auch mein Vorschlag, nochmal 30 Jahre zu warten.

  • Es ist unglaublich nervig, dass gestalterische Fragen, zumal bei öffentlich finanzierten Bauten, von kleinen, geheim tagenden Kreisen ausgekungelt werden, die es empört von sich weisen, mal nachzufragen, was die Menschen, die mit den Häusern dann leben sollen, eigentlich darüber denken.

    (...)

    Genau! Deshalb auch mein Vorschlag, nochmal 30 Jahre zu warten.

    Ich sehe es ganz genauso wie du und hatte es bereits an anderer Stelle angemerkt. Der Lehrstuhl der Architektur in Leipzig wird in solchen ominösen, von einem ebenso kleinen Kreis undurchsichtig bestimmten, Ausschüssen ein gutes Wort mit reden - und jene Professoren strotzen zum Teil mit Ideen der Ignoranz und Selbstverwirklichung. Dein Beispiel anderer Architekturwettbewerbe, wie dem Sakralbau ggü. dem neuen Rathaus, bestätigt es sehr gut, dass der Wunsch des Kunden und Auftraggebers größtenteils ignoriert wird. Und dabei sehe ich als Kunden nicht nur die Kirchengemeinde, sondern auch die Bewohner der Stadt, denen dieser nicht grade günstige Klotz vor die Nase gesetzt wurde.

  • Genau. Ein abgelehnter Entwurf für ein Box-Jugendclub von 2005, recycelt als Leibniz-Institut für Länderkunde, natürlich mit keinerlei Anlehnung an die Nachbarbauten, wie im Wettbewerb gefordert.

    Das sehe ich ganz genau so und hatte mich über den Bau in ähnlicher Weise bereits echauffiert. Ausgerechnet via der dem Platz zugewandten Seite dreht man diesem quasi den "Hintern" zu, einzig ein paar Schießscharten lassen ein Leben hinter dem Beton erahnen. Und ja - die Bürger werden viel zu selten beteiligt, auch hierzu hatte ich mich bereits erschöpfend ausgelassen. Ich glaube nicht, dass dieser Entwurf dem Ergebnis einer Bürgerbeteiligung ebenfalls entsprungen wäre. Und man sollte niemals vergessen, wie hässlich Beton im Gegensatz zu anderen Baustoffen altert. In einigen Jahren zeigt sich dann eine grau-schwarze, riesige Mauer, die hoffentlich nicht schon ohne Patina viel zu erdrückend wirkt.

  • (...) Der Turm ist zwar nicht begehbar, war dafür aber einstürzgefährdet, weil die kleinste Glocke zu hochfrequent läutet. Hat man da eigentlich nachgebessert?

    Ist m.E. erledigt: https://www.lvz.de/Leipzig/Lok…ten-in-der-Propsteikirche.


    Zudem muss man das Wort Architekturbüro eigentlich nicht in Anführungszeichen setzen, denn es sind tatsächlich welche ...


    Eine Stadt lebt auch von Kontrasten und es gibt eben unterschiedliche Auffassungen darüber, ob ein Gebäude hauptsächlich äußerlich gefallen oder bspw. seinem eigentlichen Zweck gut dienen soll. Und dass sich Formensprache über die Zeit verändert ist auch erst einmal nicht schlimm - man erinnere sich nur an die unzähligen Gebäude, die in der Gründerzeit großen Messepalästen weichen mussten (Literaturtipp: LEIPZIG - Bilder aus der Vergangenheit - Ein verlorenes Stadtbild). Und schließlich braucht es für manche Gebäude auch etwas Zeit, um sie zu schätzen.

  • ich kann die pausche diskreditierende Ablehnung von zeitgenössischer Architekturleistung weder teilen noch nachvollziehen. Sie ist sogar falsch.


    Ihr (einige Vorautoren) verwechselt den persönlichen Geschmack mit einer allgemein gültigen Architekturkritik. Schulz&Schulz haben in Leipzig wesentlich mehr Bauwerke geschaffen, die überregional beachtet wurden.


    Zum Nachdenken sollte anregen, dass der Tenor eurer Beschimpfungen vor über 100 Jahren auch Schmidt&Johlige entgegen schlug, die sich erdreisteten ein prominentes Eckgebäude in der Innenstadt mit so viel hässlichen Fensterflächen zu schaffen usw usw.


    Dass der heutige Gestaltungsanspruch von Bauwerken in zwei Kategorien zu teilen ist (Gebäude mit Willen + Geld der Bauherren und Bauwerke ohne jegliche Ambitionen der Geldgeber), ändert nichts an der Notwendigkeit, Kritik zu üben (diverse Wohnbauten, u.a. der LWB, Chopinspitze usw.) und völlig normaler Kunstkritik wie beim Bauwerk der Landesbank.

  • Ich kann mich den beiden Vorredner*innen nur anschließen. Generell lebt die Stadt bzw. deren Architektur von einem Dialog, hier zwischen der Brache des im Krieg völlig zerstörten Markthallenviertels (also nicht existent), den Überbleibseln aus der letzten Jahrhundertwende sowie den Stalin-Wohnbauten. Eine Stadtlandschaft und Stadtgesellschaft lebt ja vor allem auch durch die Brüche.


    Dementsprechend kann auch ich die pubertäre Bilderstürmerei weder verstehen noch nachvollziehen. Da helfen auch keine arbiträren Vergleiche mit anderen Entwürfen. Oder auch das immer so gerne hervorgeholte "Argument" des anpassen an die Umgebung, was eben kein Dialog darstellt. Es gibt keinerlei Grundkonsens, Fassadenraster oder die zeitlich zu kontextualisierende Gestaltung der umliegenden Wohnbebauung und öffentlichen Gebäuden aus verschiedenen Epochen zu applizieren.



    Aber natürlich könnte man so eine Einheitssuppe aus Applikationen und Stilelementen aus allen möglichen Epochen in jedem Baukörper verbauen, damit eine klare Definition kaum noch möglich ist. Und man fragt bei jedem von der Öffentlichkeit finanzierten Projekt die breite Bevölkerung zu grundlegenden Entscheidungen. Also wo Zugstrecken und Autobahnen verlaufen sollen. Wie Krankenhäuser, Forschungseinrichtungen und Schulen entwickelt werden müssten. Oder wie Bahnhöfe und Flughäfen zu planen sind. Was erforscht, in den öffentlichen Museen gezeigt, in den öffentlichen Konzerthallen gespielt, und in den Schauspielhäusern aufgeführt wird. Und natürlich, was in den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten berichtet wird. Bei allem Respekt #493, #494, #495, aber was für ein unglaublicher Blödsinn.

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  • Dass man hier immer wieder bitten muss, sachlich zu bleiben. Ich denke, niemand äußert sich hier pupertär, noch schreibt er unglaublichen Blödsinn. Dies ist ein Forum und hier werden nun einmal verschiedene Meinungen vertreten und wir sitzen hier auch nicht im Seminarsaal und können einer "falschen" Meinung bezichtigt werden. Das stößt mir leider in diesem Forum immer wieder negativ auf. Diskussionen leben auch von Meinungen, die anders sind. Das mag nicht jedem gefallen, aber man kann bitte Anstand wahren. Ansonsten diskutieren hier bald nur noch 3 Leute.

  • ^ Dass es hier ein Einheitsmeinung gibt wäre mir neu. Ich bin in vielem wesentlich drastischer als die Meisten im Forum. Damit nehme ich nicht in Anspruch, eine Meinung von vielen zu vertreten. Eher das Gegenteil. Mir gefällt auch nicht alles, aber so ist es halt. Darüber kann man sich austauschen.


    Meine Meinung aus dem Kontext zu reissen um dann falsch und flach darauf zu antworten, ist aber pubertär. Zu reklamieren, man spreche für eine Mehrheit (ja welche denn) in Gestaltungsfragen und diese an den Faktor der öffentlichen Gelder zu knüpfen, aber dann eben auch Unsinn. Tut mir leid.