Mercator Quartier [Planung&Bau]

  • Eine Baustraße wird eigentlich überall dort gebraucht wo größere Bauprojekte durchgeführt werden und muss mit dem Antrag für die Baugenehmigung mit eingereicht werden. Sonst kämen die Baufahrzeuge nicht auf das Baufeld / Erreichbarkeit der Baustelle. Außerdem müssen Materialien gelagert, ggf. ein Bau-Containerdorf errichtet werden. Als weiteres ist der Kanalbau zwingend vorgeschrieben. Und da es sich hier um ein größeres Projekt handelt mit mehreren Bauabschnitten wird es auch schon zu Anfang die Baustraße geben, ist so üblich, die dann später als Teil der verkehrlichen Infrastruktur planmäßig ausgebaut werden kann.

    Das Ziel der Fertigstellung von Baustraße und Kanalbau bis zum Ende des Jahres ist doch recht sportlich, d,h. die Stadt will durchstarten. Jetzt dürften nur noch evtl. archäologische Funde das ganze weiter aufhalten, womit immer zu rechnen ist, sowie Blindgänger bei den weiteren Bodenuntersuchungen.

  • Sicher das du dich da nicht vertust?


    Hab mich unglücklich ausgedrückt.

    Meinte das erste verkaufte Baufeld quasi...


    Eine Baustraße wird eigentlich überall dort gebraucht wo größere Bauprojekte durchgeführt werden und muss mit dem Antrag für die Baugenehmigung mit eingereicht werden. Sonst kämen die Baufahrzeuge nicht auf das Baufeld / Erreichbarkeit der Baustelle.

    Ja prinzipiell hast du da absolut recht. Nur ergibt es sich für dieses Baufeld so, dass man ohne Probleme bereits vorher anfangen könnte. Da der Anschluss des Kanals nicht über die interne Straße erfolgt, sondern an der Guttenbergstraße angeschlossen wird und auch die Baufahrzeuge könnten direkt aufs Baufeld fahren. Vor allem ist auf er Fläche bereits eine asphaltierte Auffahrt die man sogar nutzen könnte.

    Die interne Erschließung die jetzt begonnen wird, ist eigentlich nur für einen Teil der anderen Baufelder relevant ist, daher ist für mich nicht gesagt, dass das ein Zeichen dafür ist, dass der Investor demnächst auch beginnt.

  • Baustart für Nexus eventuell noch 2021 | Realisierung des Mercatorhauses stockt

    In der WAZ Duisburg wurde in dieser Woche darüber berichtet, wie der aktuelle Sachstand zum Mercator-Quartier ist. Es würde dabei natürlich erwähnt, dass die Erschließungsarbeiten kürzlich begonnen haben.


    Die Firma Blankbau hat gegenüber der Zeitung zudem angegeben, dass der Baustart für das Premier Inn-Hotel im nächsten Jahr erfolgen soll. Für das Wohnprojekt „Nexus“ warte man hingegen nur noch auf die Baugenehmigung. Man hofft seitens Blankbau, dass diese in Kürze erteilt wird. Dann könnte man noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen. Sollte die Baugenehmigung jedoch erst zum Winter vorliegen, dann würde der Baustart im Frühjahr 2022 erfolgen.


    Die Pläne für den Nachbau des Mercatorhauses sind dagegen ins Stocken geraten, da die Kosten mittlerweile über den ursprünglich kalkulierten 4,5 Millionen Euro liegen. Die Bürgerstiftung hat daraufhin eine neue Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse im Oktober vorliegen sollen. Unter anderem soll mit der Studie aufgezeigt werden, ob man zur Realisierung des Gebäudekomplexes auch auf günstigere Baumaterialien zurückgreifen kann.


    Quellen:

    Duisburger Mercatorhaus: Machbarkeit wird erneut geprüft (WAZ Duisburg vom 13. September 2021)

    Mercator-Quartier in Duisburg: So soll es jetzt weitergehen (WAZ Duisburg vom 14. September 2021)

  • ^^ Danke für die neuen Infos. Es geht voran, wie gewohnt langsam. Das mittlerweile Kostensteigerungen auftreten wie beim Mercatorhaus ist bei einer zähen Projekt-Abwicklung normal und sollte vorher mit eingepreist werden. Da wird wohl die Bürgerstiftung etliches streichen müssen, es sei denn die Stadt oder Sponsoren unterstützen hier großzügig.

    Ich war von vornherein überrascht das eine Bürgerinitiative hier nötig war um den großen Sohn der Stadt gebührend zu würdigen, und die Stadt selbst mit ihrer Wohnungsbaugesellschaft GEBAG das Projekt nicht von Anfang an an die Hand genommen hat.

    Erstaunlich auch dass Blankbau auf die Baugenehmigung für das Wohngebäude Nexus wartet und eigentlich anfangen möchte, bestenfalls noch 2021.

    Das sich das Hotel von Premier Inn nach hinten verschiebt war abzusehen. Wenn hier der Baustart in 2022 tatsächlich erfolgt wäre das fast schon sensationell zu nennen, nachdem die Hotelbranche in Coronazeiten so zu kämpfen hat.

    So gesehen gehe ich davon aus, das die Hotelkette, obwohl in der Expansion in Deutschland, hier auch einsparen muss.

    Das jetzt die zu bebauenden Flächen mit der Erschließung und gleichzeitigen archäologischen Untersuchungen erstmal weitergehen muss man auch nicht verstehen (warum eigentlich schon wieder oder immer noch? - man hätte überall schon graben und sondieren können). Dazu passt die Auflage der Stadt an die Investoren, bei den Bauarbeiten die Bodenschichten zu dokumentieren, was aber angeblich nicht die Bauarbeiten behindern soll.

    Positiv abschließend sind da doch scheinbar eine Menge Investoren mit denen gesprochen wird, und da sollte dann auch etwas vernünftiges bei herauskommen bei diesem großen, überragenden und überregionalen Projekt eines neuen innerstädtischen Stadtquartiers.

  • Eine aktualisierte Übersichtskarte des Mercator-Quartiers mit den einzelnen Baufeldern und den neuen Straßennamen nachfolgend als Bildlink der funkegrafik nrw hier.

  • Städtebauliches Konzept muss in Teilbereichen geändert werden

    Am Rande des Pressetermins zur Expo Real hat GEBAG-Chef Bernd Wortmeyer aktuelle Informationen zum Mercator-Viertel genannt, es sind zum Teil leider keine erfreulichen Neuigkeiten. So wird die GEBAG die Planung für das neue Quartier in bestimmten Bereichen ändern müssen. Aufgrund der archäologischen Funde ist der geplante Bau von Tiefgaragen in einem Abschnitt zwischen der Ober- und der Gutenbergstraße nur sehr eingeschränkt oder nur mit hohem Aufwand möglich. Es ginge nun darum zu prüfen, wie die dadurch wegfallenden Stellplätze anderweitig geschaffen werden können. Seitens der GEAB wird damit gerechnet, dass ab dem 1. Quartal 2022 das Vermarktungskonzept sowie seine Ziele angepasst werden müssen.

    Immerhin ist das Grundstück der Firma Blankbau nicht von den Änderungen betroffen. So können die Planungen für den Hotelbau sowie das Wohngebäude Nexus mit einer gemeinsamen Tiefgarage weiter vorangetrieben werden. Allerdings seien die Arbeiten wegen der archäologischen Funde in diesem Bereich nicht so einfach möglich, hier müsse jeder Bohrpfahl passgenau an die richtige Stelle gesetzt werden.

    Darüber hinaus wurde bekannt, dass die Architektenkammer NRW das Mercator-Viertel als potentiellen Standort für einen Neubau des eigenen Versorgungswerkes ausgewählt hatte. Es hätten sich jedoch nicht die Erwartungen an eine hohe architektonische Qualität, die den historischen Hintergrund des Geländes berücksichtigt, erfüllt. Daher scheidet das Mercator-Viertel letztlich als Standort aus.

    Ferner beabsichtigt die GEBAG für eine Fläche vor dem Burgplatz einen Architekturwettbewerb durchzuführen. Hier wolle man nicht aufs Tempo drücken, sondern eine hohe städtebauliche Qualität erzielen. Entstehen könnte dort etwa eine kleinteilige Bebauung mit Handel.

    Quelle: Mercatorquartier Duisburg: Funde bremsen Bau von Tiefgaragen (Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 8. Oktober 2021)

  • Ich halte das für einen großen Fehler. Ich würden den Historikern noch was Zeit geben und die alten Fundamente einfach wegbaggern, es gibt keine Notwendigkeit diese teuer zu erhalten.

  • Das wird nicht passieren. Und ist auch okay so. Ich finde die unflexibel Haltung der Bauordnung / Verwaltung der Stadt Duisburg hier eher für fehl am Platz.

    Es wurden meines Wissens mehrere Alternativen zu dem Bau von TG vorgeschlagen, die alle attraktiv und alle auch architektonisch schön umsetzbar gewesen wären. Man hat sich dem aber komplett verwehrt.


    Dafür sieht es meines Wissens bei den zwei Baufeldern entlang der Guttenbergstraße gut aus, dass dort bald Vollzug gemeldet werden kann.

  • Ach spannend, bin sehr gespannt was dann dort an der Gutenbergstrasse architektonisch präsentiert wird. Sollen dort nur Büros hin?


    Gibt es eigentlich schon Visualisierungen vom Ana Art Hotel neben an?

  • Habe eine Visualisierung vor einiger Zeit mal gesehen und die gefiel mir ganz gut(Bis auf eine Sache, aber nun gut). Dort sollen sowohl Wohnen, als auch Geschäfte/Büros/Arztpraxen etc. rein (ergibt sich auch aus dem B-Plan). Für letzteres wird sich sicherlich der Hochpunkt auf der Ecke zum Kuhlenwall anbieten.


    Für das Hotel habe ich bisher nichts gesehen.



    Bitte nicht jeweils den kompletten Vorbeitrag "zitieren". Es versteht sich von selbst, dass darauf geantwortet wird. Siehe auch die Richtlinien.

  • Ferner beabsichtigt die GEBAG für eine Fläche vor dem Burgplatz einen Architekturwettbewerb durchzuführen. Hier wolle man nicht aufs Tempo drücken, sondern eine hohe städtebauliche Qualität erzielen. Entstehen könnte dort etwa eine kleinteilige Bebauung mit Handel.

    Das finde ich doch sehr spannend. Aber auch da müsste man eigentlich erst die Archäologen ran lassen. Meines Wissens werden am Burgplatz noch viel bedeutenderer Funde vermutet, als auf der Fläche des Mercatorviertels.

  • Mir stellt sich die Frage, welche Fläche genau gemeint ist? Ich bin davon ausgegangen, dass sich die Aussage von GEBAG-Chef Bernd Wortmeyer auf das Mercatorviertel bezogen hat.

    Auch wird nichts von dem Mercatorhaus und dem Ott-Vogel Haus erwähnt, welche wohl wegen gestiegener Baukosten auf der Kippe stehen könnten.

  • Glaube auch, dass sich die Aussage von Wortmeyer auf die Fläche des Mercartorviertels bezieht.


    Aber das der Burgplatz mittelfristig umgestaltet werden soll ist ja irgendwo bekannt. In diesem Zuge könnte man auch den ganzen Straßenraum neu planen und vermutlich auch reduzieren. Dadurch könnte entlang des eigentlichen historischen Platzes eine Bebauung entstehen.

    Die Grundidee stammt dabei aus dem Masterplan Innenstadt. Wobei Foster, dass ganze deutlich radikaler gedacht hatte, als es vermutlich geschehen wird. So wollte Foster die Straßen zu Shared Spaces machen und deutlich größere Gebäude dort entstehen lassen.

    Aber die prinzipielle Idee, den Burgplatz durch eine Bebauung zu fassen und wieder zu beleben, stammt aus dem Masterplan.

  • Nexus-Haus vor dem Start

    Mit dem Bau des Nexus-Gebäude soll im April begonnen werde. Die Vorarbeiten dazu laufen. Das Projekt ist verkauft. Die Vermarktung der 22 Wohnungen läuft. Wenn alles gut geht sollen die ersten Mieter im Sommer 2023 einziehen.

    Die Zielgruppe wird mit Young Urban Professionals“, 25 bis 40 Jahre angegeben. Ein 500 m² groß angelegter Dachgarten soll der Star des Hauses werden wo Urban Gardening betrieben werden soll.

    Geparkt werden kann dann später in der Tiefgarage des fertigen Hotels nebenan. Autolosen soll, so der Plan, ein Carsharing-Angebot durch die Duisburger Verkehrs- und Versorgungsbetriebe -DVV- gemacht werden.


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    Fotos: Blankbau


    Quelle: https://www.waz.de/staedte/dui…ohnungen-id234433465.html (Paywall)

  • Es ist so schade, dass Duisburg immer wieder Chancen ungenutzt lässt und nach hoffnungsvollen Ankündigungen und Plänen schließlich doch entgegen der ursprünglichen Vorgabe die zentralen Grundstücke bebaut. So derzeit schon neben dem HBF: statt zukunftsweisende lebendige Durchmischung nach dem Konzept von Norman Foster nur gesichtslose Bauten und Angsträume für den Abend mit LANUV und CO. Und nun hier im Mercatorviertel doch keine "Zitate" der mittelalterlichen kleinteiligen Bebauung, welche auf die Geschichte des Grundstücks anspielt. Nicht kleinteilig, sondern ein langer gesichtsloser Legostein mit Balkonen im EG, in die man einsteigen könnte, und eine Wand zur Einladung für Schmierereien. Etwas grün unsichtbar oben und drumherum Betonwüste, um die Innenstadt klimagerecht unerträglich aufzuheizen. Ähnliche Wohnbebauung im Innenhafen hat zumindest noch Grachtidylle davor. Es war mal die Rede davon, dass das Mercatorviertel ein Vorbild der modernen Stadtbebauung sein sollte und die ersten Ideen versprache Gemütlichkeit und kleine Parzellen. Nun baut man irgendwie die abgerissene Berufsschule im Kleinen wieder nach. Wenn es Touristen gibt, werden diese auch durchs Mercatorviertel kopfschüttelnd und verständnislos laufen. Gerade als Nachbar für das Mercatorhaus, dessen Realisierung ja unklar ist. Da müssen sich Besucher anstrengen, bei Fotos ja nicht das Nexus auf dem Bild zu haben.

  • architakt

    Das stimmt so einfach nicht, die von dir gemeinten Zinnenhäuser sind schlicht und einfach an anderer Stelle geplant. Das was du meinst ist der so genannte Anger, der grade ausgeschrieben wird wo man Investoren sucht. Das Nexushaus um das es hier geht wird das Gebäude direkt neben dem Mercatorhaus und hinter dem Premier-Inn Hotel. Ich habe den Bauplatz mal Gelb markiert:

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  • So - mit konkretem Nexus und Hotel - ist ja eben die aktuelle Umplanung, die mich verärgert, und die das Ursprüngliche offenbar den Investorinteressen angepasst hat. Denn ursprünglich war auch im Bereich des Nexus ebenso Kleinteilige Wohnbebauung geplant. Davon ist man offenbar abgewichen.

    Den ursprünglichen Gedanken, das GESAMTE Mervatorviertel nach EINER Idee zu gestalten, erkennt man etwa beispielsweise auch in anfänglichen Ansichten wie dieses:

    https://model2.de/light/6562/mqd_3iiupf.jpg

    Wenn auch damals das Mercatorhaus noch nicht am Platz war und auch der Anger noch nicht eingeplant - so ein Nexus-Wohn-Flachbau im Kern des mittelalterlich historischen Grundstücks hatte man sich damals nicht vorstellen können. Und besonders der Nachbau des Mercatorhauses hätte doch gerade die Neubauten in unmittelbarer Umgebung beeinflussen müssen. Nexus passt eher zu dem Hellmich-Neubau am Innenhafen und passt nicht zur ursprünglichen Vision eines Mercatorviertels.

  • architakt das Bild was du gepostet hast ist die veraltete Planung die Aufgrund der umfangreichen Bodendenkmäler nicht umgesetzt werden konnte. Daher wurde ein neues Wettbewerbsverfahren durchgeführt bei dem der Entwurf von Gewers und Pudewill ausgewählt wurde. Dieser sah von Beginn an, an dieser Stelle Flachdächer vor.

    Dies ist, soweit ich weiß, auch auf Wunsch der Denkmalschützer erfolgt. Man möchte das, dass Mercator- und Ott Vogel-Haus, nach der Rekonstruktion in gewisser Weise für sich stehen und nicht innerhalb eine ähnlichen Bebauung untergehen.

    Hier der Siegerentwurf von Gewers und Pudewill:


    csm_Header_Mercator_9cc79ec272.jpg

    Quelle: Gebag

    Bei dem von dir geposteten ersten Sieger gab es sogar eine viele kompaktere Bebauung mit deutlich mehr Flachdächern. Da wirkt der Entwurf der Umgesetzt wird mM deutlich aufgelockerter.

  • Zur Zeitachse folgende Info von der GEGAG:


    Die Stadt Duisburg befindet sich für Baufeld 3 in konkreten Kaufvertragsverhandlungen mit einem Investor. Dieser Grundstücksverkauf soll in der ersten Jahreshälfte 2022 durch den Rat der Stadt beschlossen werden.

    Blankbau hat das Grundstück des Nexushauses im Mercatorviertel. Auf Baufeld 5 soll ein Hotel mit Außengastronomie und Büronutzung entstehen.

    Für die Baufelder 1, 2 und 4 gibt es aktuell mehrere Interessenten. Die Vermarktung dieser Baufelder wird im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens/ Bieterverfahrens in der ersten Jahreshälfte durch die GEBAG Flächenentwicklungsgesellschaft neugestartet.