Leipzig: Stadtleben

  • Laut einer Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission ist Leipzig auf Platz 4 der lebenswertesten Städte Europas. Befragt wurden 71.000 Einwohner aus 83 Städten.


    https://www.welt.de/regionales…enswertesten-Staedte.html

    Der Bericht dazu ist sehr aufschlussreich und kann hier nachgelesen werden:

    https://ec.europa.eu/regional_…fe_european_cities_en.pdf


    Überrascht und mit leichtem schmunzeln musste ich beim Schaubild 15 mit der Aussage - People agreeing that there is corruption in the city’s local public administration feststellen wie negativ Berlin in dem Punkt dasteht während bei fast allen anderen dt. Städten alles im grünen Bereich ist. Eine derartige Diskrepanz hätte ich jetzt tatsächlich nicht erwartet.

  • Der Bericht dazu ist sehr aufschlussreich und kann hier nachgelesen werden:

    https://ec.europa.eu/regional_…fe_european_cities_en.pdf

    Wie viel ist diese Studie wert, wenn so wichtige / große Städte wie Frankfurt(M), Dresden, Köln (1 Mio. EW!!) oder Stuttgart fehlen? Die Auswahl erscheint mir doch eher willkürlich, vor allem der Süden des Landes (alles südlich einerLinie Leipzig - Dortmund - Essen) wird nur durch München abgebildet, was überhaupt keinen Sinn macht, außer EU-Gelder zu verpulvern.

    "Aus Deutschland wurden Berlin, Dortmund, Essen, Hamburg, Leipzig, München und Rostock in die Umfrage einbezogen."

  • Liegt evtl. auch einfach daran, dass man aufgrund des schieren Aufwands nicht jede Stadt in Europa abbilden kann wenn man schon Städte wie Rostock, Piatra Neamt (Rumänien) oder Oulu (Finnland) in die Umfrage einbezieht. Irgendwo muss halt zwecks Vergleichsdaten eine Auswahl getroffen werden und Leipzig war halt nun mal dabei. Der vierte Platz von 83 ist m. M. n. dennoch eine Erfolgsmeldung für die Stadt auch wenn Du dies anders siehst. Und ob nun Städte wie Stuttgart oder Köln vor LE gelandet wären darf man zumindest bezweifeln insbesondere da die hiesigen Einkommen immer noch die zweitgeringsten der dt. Top15-Städte sind und man es dennoch so weit nach vorne geschafft hat.

  • Naja, trotzdem ist dieses Ranking nicht von dieser Welt...


    Wenn man europäische Städte wie Montpellier, Aix-en-Provence, Avignon, Lyon, Nizza oder Marseille garnicht erst einbezieht, kommen solche Ergebnisse zustande. Und alle genannten liegen von der Lebensqualität uneinholbar weit vor Leipzig oder Rostock.

  • Am besten Du schaust Dir die verlinkte Studie und die Fragen einfach nochmal an! Marseille wurde übrigens einbezogen - hat mit am schlechtesten abgeschnitten...(wie übrigens die meisten der südeuropäischen Städte)

  • Marseille soll eine schlechtere Lebensqualität als Leipzig haben? Okay, dann bin ich vielleicht nicht von dieser Welt.


    In Marseille bin ich allerdings regelmäßig.


    Gut, aber wenn das so in dieser Studie steht, dann muss es ja stimmen. 😁

  • Was Du als regelmäßiger Tourist für eine persönliche Meinung hast ist für die Studie weitestgehend irrelevant denn es wurden tatsächlich nur die Einwohner der jeweiligen Städte zu unterschiedlichsten Bereichen (Sicherheitsempfinden, Grünanlagen, Jobverfügbarkeit uvm.) in ihrer Stadt befragt. Dass Marseille abseits von Sonne und dem Glas Vino am Hafen ziemlich schlecht abschneidet ist laut der Umfrageergebnisse halt so.

  • Bei den Kitas hat man durch den Bau neuer Kitas und die geringeren Geburtenzahlen schon mal für jedes Kind einen Platz sicher in Leipzig: https://www.leipzig.de/news/ne…aetze-fuer-alle-gesichert


    Da wird der Fokus jetzt hoffentlich stärker auf der Sanierung liegen. Gibt ja einige sehr alte Gebäude.


    Wird man sicherlich dann auch bei den Grundschulen bald feststellen, dass der Bedarf geringer sein wird als vor einigen Jahren angenommen wurde.

  • Was nichts kostet ist auch nichts wert. Angesprochen werden von solchen Ausstellungen immer die Gleichen. Ich wage mal die Vorhersage, dass es eher Mitnahmeeffekte in der Bürgerschaft gibt, die sich den Eintritt bisher gut hat leisten können und dass sowas eher keine neuen Nutzergruppen erschließt.

  • Das sehe ich anders. Es gibt viele Menschen mit wenig Geld, die Kunst und Kultur zu schätzen wissen. Natürlich holt man damit nicht die Ständig-auf-einen-Bildschirm-Starrer von der Straße, aber nicht wenige werden das Angebot gern annehmen.

  • ^

    Zur Ergänzung: Nicht nur ist das was Birte sagt auch empirisch/statistisch belegbar, Eintrittspreise verstärken Ungleichheit! Mit Eintritt gehen nur die, die es sich eh leisten können, der Rest wird quasi an kultureller Teilhabe ausgeschlossen (was letztlich durch den bisherigen Status Quo ein mangelndes Interesse produziert, wodurch sich bestimmte Gruppen nicht angesprochen fühlen). Funktioniert in UK seit Jahren, und beschert den Museen entsprechend hohe Aufmerksamkeit. Riesenvorteil außerdem: Man kann auch mal kurz für ein Stündchen was anschauen und später einfach weitermachen. Eine der besten Subventionsmaßnahmen für Inklusion, die man sich wünschen kann.

  • ^ und ^^: absolut d'accord. Ja in London funktioniert es. In New York werden seit einigen Jahren zumindest die Touristen zur Kasse in Museen und Ausstellungen gebeten, während die EW weiterhin freien Eintritt haben. So lassen sich manche Dinge auch re-finanzieren.

  • Vielleicht könnte man von einem Schicksalsjahr sprechen. Bis vor kurzem graute es mir vor der Landtagswahl im September bzw. blickte ich mit großer Sorge darauf. Mittlerweile versuche ich mich an einem positiveren Setting. Zum einen ist es prinzipiell gut, dass wir in einem Land leben, in dem wir frei wählen dürfen und zum anderen besteht genau jetzt für die mitteldt. Zivilgesellschaft die große Chance Präsenz zu zeigen und sich klar und vor allem nachhaltig zu positionieren. Weder die Politik, noch der liebe Herrgott oder das Fliegende Spagetthimonster können hier klare Kante und rote Linien abnehmen. Dass muss das demokratische Spektrum, das immer noch die weit überwiegende Mehrheit darstellt, schon selbst in die Hand nehmen. Was ein Erfolg der extremen Rechte für den Freistaat insbesondere aber für Leipzig bedeuten würde dürfte vielen aber wohl noch nicht allen klar sein. Für Sachsen wäre es katastrophal, für Leipzig der absolute Super-GAU, der die Stadt womöglich um Jahre zurückwerfen würde (und, nein, dies ist keine der Schema-F-Stilmittel-Katastrophisierungen wie sie der rechte Rand permanent für seinen Infokrieg benutzt). Über die Auswirkungen werden wir – wenn es schlecht laufen sollte – hier noch früh genug sprechen müssen. Anyway, nachdem nun seit Tagen dtlw. Protest auf die Straße getragen wird gibt es morgen die zweite Demonstration innerhalb weniger Tage in der Stadt.

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