Leipzig wird allerdings weder Stuttgart noch Düsseldorf 2022 überholen. Zwischen den Zahlen aus den Melderegistern und den amtlichen Einwohnerdaten der Statistischen Landesämter gibt es immer Abweichungen. Leipzig hatte zuletzt 8.000 Einwohner weniger bei den amtlichen Zahlen und dürfte somit für 2022 bei rd. 616.700 Einwohnern rauskommen. Damit wäre Leipzig auch hinter den Einwohnerzahlen von Stuttgart (626.275) und Düsseldorf (619.477) für 2021 und auch diese beiden Städte werden im Jahr 2022 durch Geflüchtete aus der Ukraine wachsen: https://de.wikipedia.org/wiki/…t%C3%A4dte_in_Deutschland

In den nächsten Jahren dürfte Leipzig die beiden Landeshauptstädte überholen, nicht aber 2022. Spannend wird auch nochmal der Zensus, welcher auch nochmal die Zahlen verändern kann. Die Ergebnisse sollen im November 2023 veröffentlicht werden.

^ Ja klar, die Einwohnerzahlen der Landesämter für 2022, die für die offiziellen Bevölkerungszahlen herangezogen werden, kommen aber erst viel später. Die LVZ bezieht sich bei ihrem Vergleich auf die Zahlen der kommunalen Melderegister, aus denen hervorgeht, dass Stuttgart im November 610.000 Einwohner (ich hab's nicht nachgeprüft) verbuchte. Sofern also die Schwabenmetropole im Dezember nicht um knapp 14.700 Einwohner zugelegt hat, ist Leipzig - nach aktuellem Stand der Melderegister - größer.

^Zumal diese Abweichungen zwischen Melderegistern und den amtlichen Einwohnerdaten der Landesämter ja bei den anderen Städten ebenso vorhanden sind, und auch der Zensus wird dort genauso "korrigieren".

Entscheidend für die Rankings sind halt immer die amtlichen Statistiken der Landesämter. Stuttgart hat bis November 2022 rd. 6.600 Einwohner gewonnen und wird daher bei rd. 632.900 Einwohnern für 2022 rauskommen. Bei den Melderegistern hat Leipzig tatsächlich mehr Einwohner. Ob nun die Zahlen der Melderegister oder der der Landesämter besser sind, darüber lässt sich streiten. Genau weiß eh niemand wieviel Menschen in einer Stadt leben.

Zitat von Nuperus

Zumal diese Abweichungen zwischen Melderegistern und den amtlichen Einwohnerdaten der Landesämter ja bei den anderen Städten ebenso vorhanden sind, und auch der Zensus wird dort genauso "korrigieren".

Abweichungen gibt es überall, ja. Je ausgeprägter das Wanderungssaldo einer Stadt, desto wahrscheinlicher ist jedoch eine Zunahme in der Abweichung (nach oben oder unten). Veränderungen über Geburtensalden sind zunächst verlässlicher.

Zitat von Cowboy

die LVZ bezieht sich bei ihrem Vergleich auf die Zahlen der kommunalen Melderegister, aus denen hervorgeht, dass Stuttgart im November 610.000 Einwohner (ich hab's nicht nachgeprüft) verbuchte

Die LVZ berichtet korrekt: https://www.domino1.stuttgart.de/web/komunis/komunissde.nsf/fc223e09e4cb691ac125723c003bfb31/4e6620005e228f76c12584d300483532/$FILE/bs701_.PDF

Passend zum Thema hat die Zeit heute Die Stadtflucht hinter der Bezahlschranke einen Artikel zur Stadtflucht veröffentlicht. Darin sind die Daten seit 1991 grafisch gut dargestellt. Interessant dabei ist vor allem, dass Leipzig

zuletzt durch Wegzug geschrumpft ist. Im Jahr 2021 verlor die Stadt 523 Menschen. In Leipzig gab es mehr Wegzüge in andere Teile Deutschlands als Zuzüge. Größte Verluste gehen demnach an Nordsachsen. In anderen Großstädten gibt es die Entwicklung schon seit etwa 2013 und wurde durch Zuzüge aus dem Ausland überdeckt. Leipzig hatte seit 2002 bis 2020 immer ein positives Wanderungssaldo innerhalb von Deutschland, abgesehen von 2021. Seit 2016 ist die Wanderungsbilanz junge Familien schon negativ.

Die Daten sind tatsächlich spannend, aber die Interpretationen dazu eher ausbaufähig. Allein der Titel Stadtflucht ist ja großer Quatsch. Letztlich zeigen die Daten, dass die Städte über ihre administrativen Grenzen wachsen. Es zeigt sich der seit Jahren bekannte Speckgürteleffekt. Die Zeit im Jahr 2019: https://www.zeit.de/politik/au…-entwicklung-wandel-karte

Letztlich können Städte wie Berlin oder Hamburg auch nur wachsen, wenn mehr Häuser entstehen. Dazu kommt, dass die Wohngröße pro Bewohner eher gestiegen ist. Somit ist eigentlich klar, dass mittlerweile stärker das Umland wächst, weil da noch Platz ist. Ich kenne aber auch direkt um Berlin mittlerweile Gemeinden, die keinen Bock mehr auf Wachstum haben, weil sie mit Kitas/Schulen usw. nicht mehr hinkommen, also wird noch weiter rausgezogen. Man zieht aber meist nicht raus, weil man keinen Lust hat auf die Stadt hat, sondern weil es einfach keine bezahlbaren Angebote für die eigenen Bedürfnisse gibt. Würden die Städte massenweise Einfamilienhaussiedlungen zu bezahlbaren Preisen ausweisen, würden die Leute viel eher da hinziehen. Man schaue sich insbesondere mal hier die Pendlerverflechtungen an:

Aus meiner Sicht ja aber positiv für die Gemeinden im Umland, wenn die jetzt so profitieren. Insbesondere in Leipzig sollte man zunächst die zentralen Lagen nachverdichten bevor man neue Gebiete am Stadtrand ausweist. Wer weiterhin große Probleme hat sind die Gemeinden mit zu großer Entfernung zu den Städten. Da wird sich wohl auch nix mehr ändern.

Was an den Daten der Zeit zu kritisieren ist, dass 2021 nur bedingt für eine allgemeine Entwicklung steht. 2021 gab es durch Lockdowns kaum Zuzüge aus dem Ausland, insgesamt weniger Umzüge, Studenten zogen oft nicht in die Städte, weil die Vorlesungen alle digital waren, dazu war alles monatelang zu was Städte attraktiv gemacht hat. Wie man da jetzt auf den Titel Stadtflucht kommt, keine Ahnung.

^ um hier eine Brücke zu schlagen, hat der Freistaat jüngst den "Handelsatlas 2022" veröffentlicht. Dieser misst die Kaufkraft pro EW, aufgeteilt auf Ober-, Mittel-, und Grundzentren in den drei Direktionsbezirken, hier Regionen genannt.

Interessant dabei, dass die Region mit der höchsten Kaufkraft in Sachsen der Direktionsbezirk Leipzig ist. Sowie, dass von den insgesamt sechs Ober- und Mittelzentren im Freistaat welche über dem Bundesdurchschnitt liegen, fünf um Leipzig herum liegen. Was eben Zu- und Abzugsströme nach und aus Leipzig heraus ziemlich gut veranschaulicht. Eine komplexere Stadtgesellschaft im Kontrast zu einer wirtschaftlich gefestigteren Mittelstandsgesellschaft im "Speckgürtel". Es bestätigt auch wie sehr ein Suburbanisierungsprozess schon in vollem Gange ist.

Ich denke, dass das auch dem Gesamtgefüge im Großraum Halle/Leipzig zu verdanken ist. Es würde mich nicht wundern, wenn in Sachsen-Anhalt eine ähnliche Situation eintritt / möglicherweise schon eingetreten ist, dass Halle plus Umland quasi wirtschaftsstärker als Magdeburg plus Umland ist. Leider liest bzw hört man das in beiden Landeshauptstädten nicht so gern. Aber die Gesamtgröße, -einwohnerzahl und -wirtschaftsstärke des Raumes Halle/Leipzig ist eben nochmal eine Nummer größer als MD, DD oder C/Z. Ich meine, nur die beiden Kommunen Leipzig und Halle haben mittlerweile schon so über den Daumen 850.000 Einwohner, bekanntermaßen ist man mit weiteren Kommunen schnell über die Millionengrenze drüber. Und das heißt bei der zentralen Lage nun eben, dass die Wirtschaft gute Bedingungen vorfindet, inkl. gleich zwei Volluniversitäten, vieler Hochschulen und nicht zuletzt auch durch den Flughafen ideale logistische Bedingungen. Ich denke, das wird sich weiter verstärken, dass der Raum Leipzig in Sachsen die Nummer eins ist.

Zitat von Rundling

^

Seit 365 Tagen werden die Menschen in der Ukraine terrorisiert...

Butscha, Region Kiew, April 2022 / Leuschnerplatz, Leipzig, Mai 2022

Die neueste großangelegte Studie zur Attraktivität dt. Innenstädte (Verglichen wurden 111) vom Institut für Handelsforschung Köln weist für Leipzig wieder mal den Topwert aus - Zitat: "...Für die Leipziger Innenstadt spricht auch die Weiterempfehlungsquote: Auf einer Skala von 1 (Weiterempfehlung äußerst unwahrscheinlich) bis 10 (äußerst wahrscheinlich) vergaben 24,1 Prozent aller Befragten eine zehn. Rund 25 Prozent nannten eine 9. Insgesamt gaben 95 Prozent an, die Innenstadt weiterzuempfehlen. Damit ist Leipzig der Studie nach der „High-Performer“ unter den Städten mit mehr als einer halben Million Einwohner – also die Stadt, die Besucher am häufigsten weiterempfehlen. Einen wichtigen Einfluss haben darauf Faktoren wie die Aufenthaltsqualität (Schulnote 1,8) sowie die Gebäude und Fassaden (1,7)..." Quelle: https://www.lvz.de/lokales/lei…EUBVDRDAGKZ4F2LA4WSU.html

Die Stadt konnte mit dem letzten Quartalsbericht für 2022 ein Resume zur Einwohnerentwicklung ziehen. Bekannt ist, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine und der dortigen Fluchtprozesse die Wachstumsabschwächung der pandemischen Jahre weggeblasen hat. Personen aus der Ukraine stellen nun auch die größte Zuwanderungsgruppe in Leipzig, nachdem es seit 2015 Personen aus Syrien waren. So schnell verändern sich Stadtgesellschaften...

Im März sind nun schon 625.343 EW gemeldet. Leipzig hat nach Berlin, Hamburg, München, und neben Köln die höchste Anzahl an Personen aus der Ukraine im Jahr 2022 zu verzeichnen.

Wer B wie Bach sagt muss auch L wie Leip...ähem...Lala sagen...

Letztes Wochenende fand der Frühjahrsrundgang der Spinnerei statt bei dem man wie immer die Galerien, Ateliers, Werkstätten usw. durchstreifen konnte:

Die Halle 11 ist zur Zeit eingerüstet:

Die schon vor längerem sanierte Halle 7:

Inside Halle 14:

In den geöffneten Ateliers konnte man mit den Künstler_innen in Kontakt treten:

Neben der Info gibt es eine kleine Ausstellung zur Geschichte der ehem. Baumwollspinnerei:

Einige Devotionalien haben die Zeit überdauert...

...samt Inhalt, Prost!

Eigene Bilder

Die Stadt Leipzig will die Innenstadt attraktiver machen und hat den Wettbewerb Museumskarree M²plus „Zwischenhalt im Zwischenraum“ ausgelobt. Eine Teilfläche am MdbK soll umgestaltet werden. Das Wettbewerbsergebnis soll im Herbst 2023 präsentiert werden.

.......

^ ein großer Verlust an reichhaltigem Wissen! Danke für deine festen Spuren.

Zitat von LEonline

^ Ein paar Eindrücke von der gestrigen Pokalfeier:

Markt und Fanmarsch hab ich mir gegeben, auf der Festwiese war ich nicht mehr - zu lange Warten am Eingang nur um den Pott nochmal am Horizont zu erahnen brauchte es dann doch nicht

pics: LEonline

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Déjà-vu

pics LEonline

Zitat von Rundling

17. Juni 1953 - Blick von der Ecke der Universität Richtung Augustusplatz

17. Juni 2017

(auch bei den folgenden Bildern jeweils eins von 53 und eins von heute)

Markt

...abschließend ein Blick auf das Denkmal zum 17. Juni:

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...in diesem Jahr gab es ein paar Blümchen

und an 5 Standorten Info-Tafeln, z.B. im Salzgässchen und auf dem Markt.

Am Zwickel des Stadtgeschichtlichen Museums am Böttchergäßchen soll eine Skulptur des Leipziger Konzept- und Medienkünstlers Maix Mayer aufgebaut werden: Eine zweiteilige Lampenkonstruktion und ein sternförmiges Podest. Nicht allen werden die Ostlampen gefallen.