Gut, dann selbst diese offensichtliche Binsenweisheit noch mit Zahlen unterfüttert. Mit "südliche EU" dürften Italien, Spanien, Portugal und Griechenland gemeint sein. Die letzten Wanderungsbilanzen dazu gab es im Statistischen Quartalsbericht I/2019, schon damals waren nur 212 mehr Personen aus diesen Ländern nach Leipzig zugezogen als weggezogen. Das waren 2018 selbst am Wanderungssaldo nur 3 %. Ein solcher Randaspekt taugt nicht als Grundlage für Prognosen zur zukünftigen Einwohnerentwicklung. Dass der Wanderungsdruck aus diesen Ländern aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung seit 2018 nachgelassen haben dürfte, kann man auf den Eurostatseiten selber recherchieren.
Wie schon andere schrieben, sind die südlichen Länder der EU ja auch Süd-Osteuropa. Personen von dort haben ja auch schon einen höheren Anteil in der Migrationsgeschichte der letzten Jahre in Leipzig.
Außerdem stellen bisher fehlende Migrationsströme aus Italien, Spanien, oder Griechenland keine Grundlage für eine zukünftig nicht stattfindende Migration aus diesen Ländern nach Leipzig. Wenn es um Arbeit geht, geht es um Arbeit. Dann spielt evtl. auch der von 'Cowboy' angesprochene Fakt, dass Leipzig nicht nur im Kontext von Deutschland wächst, eine Rolle. Größere Migrationsströme in zB das Ruhrgebiet bleiben mittlerweile seit mindestens zwei Jahrzehnten aus. Dafür treten sie in anderen Ballungsräumen verstärkt auf. Und dann werden wir sehen ob dabei Leipzig eine Rolle spielt, da sich mit der wirtschaftlichen Struktur auch die Arbeitskraftnachfrage ändert.