Leipzig: Stadtleben
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Methoden und Ergebnisse der Bevölkerungsvorausschätzung 2019
Bevölkerungsvorausschätzung 2019- Ergebnisbericht
Vorlage - VI-DS-08231
https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1013701
4.3.3 Neubautätigkeit
Neben den Gebietstypisierungen (4.3.1) wird die kleinräumige Verteilung der Bevölkerung durch freie Wohnkapazitäten gesteuert. Hierbei ist insbesondere die zu erwartende Neubautätigkeit von Bedeutung. Diese wurde, gegliedert nach Jahren des Prognosezeitraums und den 63 betrachteten Ortsteilen, in enger Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt festgelegt. Ausgangspunkt der Schätzung des Neubauvolumens waren die vom Stadtplanungsamt übermittelten Neubauvorhaben, für die bereits konkrete Planungen vorliegen. Einbezogen wurden diejenigen Projekte, die mindestens 90 bzw. in kleineren Ortsteilen mindestens 50 Wohneinheiten umfassen. In vielen Fällen lag bereits eine zeitliche Verteilung dieser Neubauvolumina auf die geplanten Jahre der Fertigstellung vor. In den anderen Fällen wurde das projektierte Neubauvolumen mittels einer Verteilungsfunktion auf das Jahr der geplanten Fertigstellung und mit abnehmendem Gewicht auf die vier Folgejahre verteilt, um zeitliche Verzögerungen und Unwägbarkeiten abbilden zu können. Als zweite Komponente wurden die weiterhin bestehenden Wohnraumleerstände berücksichtigt. Ausgehend von der Annahme, dass ein gewisser Anteil des vorhandenen Leerstands auch künftig nicht dem Markt zugeführt wird, wurde der vorhandene Leerstandum einen Faktor gekürzt, der in der Mehrzahl bei 0,2, in durch Plattenbau geprägten Ortsteilen bei 0,4 und in Mischgebieten bei 0,3 lag. Der verbleibende Leerstand, von dessen Reaktivierung auszugehen ist, wurde anschließend über die Jahre des Prognosezeitraums degressiv abgeschmolzen und ist bis Ende der 2020er Jahre weitgehend abgebaut.
Um auch die Neubautätigkeit unterhalb der Schwelle von 90 bzw. 50 Wohneinheiten sowie noch nicht hinreichend konkrete Planungen in der Bevölkerungsvorausschätzung berücksichtigen zu können, wurden die vom Stadtplanungsamt ermittelten Neubaupotentiale auf Ortsteilebene, abzüglich der bereits berücksichtigten Neubauvolumina, einbezogen. Dabei wurde die Annahme getroffen, dass diese Potentiale nicht vollständig, sondern lediglich zu 70 Prozent in tatsächlichem Neubau münden werden. Diese erwarteten Neubauvolumina wurden anschließend mittels einer Verteilungsfunktion über den Prognosezeitraum verteilt, wobei davon ausgegangen wurde, dass sich der Neubau der 2020er Jahre überwiegend aus bereits projektierten Vorhaben speisen wird, während die verbleibenden Neubaupotentiale vorrangig in den frühen 2030er Jahren realisiert werden. Das sich aus der Summe der genannten drei Komponenten ergebende Neubauvolumen ist in Abb. 14 dargestellt.
5.2 Oberes Szenario
Das obere Szenario der Bevölkerungsentwicklung entspricht in seinem Verlauf grob der unteren Variante der Bevölkerungsvorausschätzung 2016. Hieraus wird deutlich, dass sich zum einen mehrere Annahmen der vergangenen Vorausschätzungen nicht bewahrheitet haben, vor allem aber wurden Wanderungsgewinne und Bevölkerungswachstum stärker in einer regionalen Perspektive betrachtet, die nicht mehr nur allein auf die Kernstadt Leipzig ausgerichtet sind. Die dem oberen Szenario zugrunde gelegten Annahmen sind in Abb. 16 aufgeführt. ...
Tab. 4 stellt die vom Arbeitskreis festgelegten Wanderungsannahmen für das obere Szenario dar. Das obere Szenario als obere Begrenzung des für plausibel erachteten Entwicklungskorridors bietet als einziges Szenario ausreichenden Spielraum, um die mit Stand 2019 projektierte Neubautätigkeit samt der Füllung von Leerstand und der Realisierung sonstiger Wohnungsbaupotentiale (vgl. Abschnitt 4.3.3) vollständig aufzunehmen. In den im Folgenden dargestellten Berechnungen zum oberen Szenario sind diese vollständig berücksichtigt. Die Bevölkerungsentwicklung gemäß dem oberen Szenario ist somit im Vergleich zur Hauptvariante ein geeigneter Maßstab für die Beurteilung der Effekte zusätzlicher Neubautätigkeit bzw. deren Ausbleiben auf die Einwohnerentwicklung. ...
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Leipzig
Bevölkerungsbewegungen in der Hauptvariante:
2018: 597.000
2030: 644.300
2040: 665.500
Stuttgart
"Die Stadt Stuttgart wird bis Ende des nächsten Jahrzehnts [2030] so viele Einwohner haben wie noch nie. Dann werden knapp 650 000 Menschen in der Landeshauptstadt leben. Heute sind es laut Statistischem Amt rund 614 000. Auf der Basis von 2017 werde die Bevölkerungszahl damit um 6,1 Prozent oder 38.000 Menschen steigen, so das Ergebnis der aktuellen Einwohnerprognose des Statistischen Amts der Stadt. ...
Wenn die hohe Anziehungskraft Stuttgarts bleibt, wird die Einwohnerzahl zwischen 2017 und 2030 um 6,1 Prozent anwachsen. Die Zunahme um knapp 38 000 Menschen wird im Jahr 2030 mit 649 300 Einwohnern zu einem historischen Höchststand führen. Das größte Plus gibt es bis 2024 mit einem jährlichen Zuwachs von 3000 bis 4000 Menschen, danach schwächt sich das Wachstum auf Steigerungen von jährlich 2000 bis 3000 ab. ... ."
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mal by the way: mit welcher Intention bringst Du hier Stuttgart als Beispiel?
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^Stuttgart ist "next up" auf der Liste der groessten Staedte Deutschlands (vor D'dorf). Aber es ist ja kein Wettbewerb
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Das Einwohnermeldeamt hat die Einwohnerzahl für den 31.12.2019 bekannt gegeben:
601.668
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Stuttgart? Wir peilen Hamburg an. ;oD
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^Klaro: Handelsmetropole mit Hafen.... koennen wir auch
Der Stuttgarter Kessel bietet eine limitierte Expansionsmoeglichkeit.
Schneller geht's: Leipzig gemeindet kurzerhand Markkleeberg, Taucha und Markranstaedt ein und zack ist neben Stuttgart auch D'dorf ueberrundet.
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^ der Kontext mit zB Stuttgart von 'LE-Mon' macht schon Sinn. Geht es weniger um ein Kräftemessen als um zB eine Einordnung.
Bekanntlich werden vor allem im Immobiliensektor die "Big 7" oder "Top 7" genannt. Das sind mit diversen Unterschieden der Zuordnung in den verschiedenen Bereichen natürlich: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, und Stuttgart. Dazu kommt immer wieder mal Leipzig. Obwohl natürlich mit starkem Gefälle zu den "oberen sieben Standorten". Dennoch lässt sich gerade und schon seit geraumer Zeit abzeichnen, dass eben Leipzig durch wirtschaftliches und EW-Wachstum oben kratzt. Auch weil die anderen Städte ab Leipzig entweder stagnieren oder in ihrem Rahmen keine so deutliche Entwicklung vornehmen.
Ich gehe davon aus, dass sich - auch durch die regionalen Standorte mit Norden, Osten, Süden, Westen - diese mit Leipzig dann acht Städte als Konzentrationen in Deutschland weiter absetzen. Berlin mit seiner bundesdeutschen Funktion noch einmal wesentlich mehr. Auch Frankfurt hat eher überregionale Funktionen. München durch seine wirtschaftliche Kraft ebenso. Hamburg als Standort mit Hafen etc. pp.
Daneben gibts mit Düsseldorf (Unternehmens- und Rechtsdienstleistungen), Köln (Medien), und Stuttgart (Automotive) gesonderte Standorte mit hoher Wertschöpfung.
Dazu kommen bei allen Standorten neben den wirtschaftlichen auch soziokulturelle Aspekte. Bei Berlin noch einmal im besonderen. Auch Köln hat diesbezüglich überregionale Bedeutung durch die große Mediebranchen. Auch sind bei allen Standorten die verkehrlichen und infrastrukturellen Schnittpunkte der Landesteile angesiedelt.
Leipzig fungiert mehr und mehr als das Zentrum in den Süd-östlichen Bundesländern und wird sich, meines Erachtens, als ein äquivalentes urbanes Zentrum wirtschaftlich wie soziokulturell manifestieren. Nur fehlt hier immer noch der finanzielle Background (auch im weiteren Umland) wie in den anderen bundesweiten Landesteilen.
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Netter Achtungserfolg für Gemkow. Bei der zweiten Runde dürfte es aber nicht reichen, wenn Linke und Grüne ihre Kandidaten zurückziehen.
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... exakt dann ist der unrasierte weg.
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Jung holt im 2. Wahlgang knapp 3000 Stimmem mehr als Gemkow und bleibt Leipziger Oberbürgermeister.
https://www.leipzig.de/buerger…/wahlergebnis-2-wahlgang/
Das ist doch noch überraschend knapp geworden. Damit hatte ich angesichts doch recht klaren Mobilisierung von Linken und Grünen für Jung nicht gerechnet. Auch die Stimmen für Frau Gabelmann, dich ich auch eher R2G zurechnen würde, fallen da nicht groß ins Gewicht. Offenbar hat sich da nach 14 Jahren eine gewisse Entwöhnung eingestellt. Mal schauen, ob er den Leipzigern nun bis zur Rente erhalten bleibt oder ob sich nicht doch noch ein gut dotierter Posten bei der Sparkasse auftut.
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Das Einwohnermeldeamt hat die Einwohnerzahl für den 31.12.2019 bekannt gegeben:
601.668
Und nach den städtischen Zahlen haben nun auch die Landesstatistiker in Kamenz den Schlusswert für 2019 bekannt gegeben - hier steht Leipzig am 31. Dezember bei 593.145 (Quelle: https://www.statistik.sachsen.…einwohnerzahlen-monat.pdf ).
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Der Wiener 'Standard' bericht, dass die langjährige Wiener Baubürgermeisterin Maria Vassilakou "heiße Kandidatin" für das entsprechende Amt in Leipzig ist. Das soll eine Recherche der 'LVZ' ergeben haben. Dabei war sie auch schon in Leipzig und hatte sich hier mit den Stadtratsfraktion der Grünen getroffen. Die Grünenfraktion wird das Amt in Leipzig vergeben. Dubrau wird aus Altersgründen nicht noch einmal antreten.
Vassilakou ist Mitglied er Grünen in Österreich und war neun Jahre Wiener Vizebürgermeisterin und Stadträtin ua. für Stadtentwicklung. Wien ist in den letzten Jahrzehnten zu einer Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität gereift. Was ua. auf den Zugang zu den "Öffis" und den Stadtumbau zurückzuführen ist.
Weitere Kandidatin*innen für den Posten in Leipzig wurden nicht genannt, sollen aber aus mittleren Städten in Deutschland kommen.
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Wien ist auch dafür bekannt, Altbauten wie die Weltmeister wegzureißen und durch hässlichste Renditekisten zu ersetzen. Das ist definitiv kein Vorbild.
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Kannst Du das auch belegen? Ein wenig Wien würde Leipzig ganz gut tun. Finde ich...
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Wer Augen und Ohren hat, sollte das die letzten Jahre eigentlich mitbekommen haben. Allerdings ist Frau Vassilakou verantworlich für einen deutlich besseren Schutz der Wiener Altbausubstanz. Insofern muss das für Leipzig keine schlechte Besetzung sein.
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Maria Vassilakou hat in ihrer 9 jährigen Amtszeit in Wien einiges bewegt, so beispielsweise die Umgestaltung der Mariahilfer Straße zu einer attraktiven Fußgängerzone oder das 365 Euro-Jahresticket für die Öffis, das die Grünen bekanntermaßen auch in Leipzig anstreben. Der Öffentliche Nahverkehr in Wien zählt außerdem zu den besten, was Angebot, Nutzung und Kundenzufriedenheit angeht. Da ist in Leipzig noch viel Luft nach oben.
So ziemlich genau vor einem Jahr war ich für ein paar Tage in Wien, eine für mich sehr angenehme Großstadt, und es gibt tatsächlich einige Parallelen zu Leipzig hinsichtlich Stadtbild, Kunstszene und - natürlich! - klassische Musik. Nur das hier freilich alles eins, zwei Nummern kleiner ist. Für Leipzig spricht auch, dass die ehemalige Wiener Baubürgermeisterin reichlich Erfahrungen mit einer stetig wachsenden Stadt mitbringt. Die Donaumetropole ist allein in den letzten 10 Jahren um knapp 220.000 Einwohner gewachsen und gilt, wie hedges oben schon geschrieben hat, in diversen Rankings als Metropole mit der höchsten Lebensqualität weltweit.
Negativ lastet man Vassilakou an, dass sie in ihrer Amtszeit gern polarisierte und das inzwischen wohl gescheiterte Hochhaus-Projekt am Heumarkt gegen den Willen der Unesco und gegen das Votum der Basis durchpeitschen wollte. Aber auch diese Eigenschaft muss nicht zwangsläufig zum Nachteil der Stadtentwicklung in Leipzig sein.
Die Auswahlkommission im Rathaus nennt eigentlich keine Namen, um einen Image-Schaden der Bewerber zu vermeiden. Das steht im zahlungspflichtigem LVZ-Artikel zum Thema, das der Standard hier verlinkt (zum "Leipziger Volksblatt"). Da hier der Name bereits durchgedrungen ist, kann man Vassilakou wohl schon mal herzlich Willkommen in Leipzig heißen.
Die anderen zwei Bewerber hätten ebenso langjährige Erfahrungen als Baubürgermeister in westdeutschen Großstädten, die aber deutlich kleiner seien als Leipzig.
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^ guter Punkt bzgl. der Wachstumsprozesse in Wien. Ohne das ich einem der Bewerber*innen zu nahe treten möchte, wäre natürlich der Aspekt der wachsenden Großstadt Leipzig eben auch ein Argument "gegen" die mittleren Städtebeauftragten. Ohne diesen Kenntnisse abzusprechen, wäre hier entsprechende Erfahrung absolut relevant.
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Wien ist halt eine große Metropole.
Gut, ich bin da voreingenommen. So manches gefällt mir in Wien auch nicht. Wenn ich in meinem Stammlokal, zentral aber doch etwas versteckt im 7. Bezirk gelegen,sitze, bin ich über manche Schäbigkeit in Wien verwundert. Aber dann fällt mir die Innenstadt von ALTENBURG ein und ich denke: Kann es dort eigentlich noch schlimmer werden...