Leipzig: Stadtleben

  • Dieser Tage habe ich den 3. Quartalsbericht 2016 überflogen, der hier abrufbar ist. Wirklich erstaunlich, mit welcher Akribie die städtischen Daten erfasst werden und auch mit jenen von Chemnitz und Dresden verglichen werden. Bei den realen Nettoeinkommen der Haushalte beispielsweise rangiert die Messestadt immer noch weit unter jenen von Chemnitz und Dresden. Auffällig ist hier, dass Chemnitz Primus Dresden inzwischen abgelöst hat und bei den drei kreisfreien Städten in Sachsen an erster Stelle liegt. Dafür ist der Leipziger Wanderungssaldo auch 2015 mit allen Bundesländern (inklusive Stadtstaaten) und fast allen Regionen in Deutschland positiv, während die anderen beiden sächsischen Großstädte teils massiv verloren haben. Bei Chemnitz schlägt sich der Flüchtlingsstrom besonders in der Statistik nieder.


    Interessant auch, dass die Mietbelastungsquote von Familien in Leipzig gegenüber 2008 zurückgegangen ist.


    Rückgang des Anteils der Gesamtmiete am Haushaltseinkommen zwischen 2008 und 2015 in Prozent:


    • Bei Alleinerziehenden mit Kind(ern) von 37 auf 33 Prozent.
    • Bei Paaren mit einem Kind von 26 auf 24 Prozent.
    • Bei Paaren mit mindestens zwei Kindern von 29 auf 25 Prozent.



    Oder die Fahrradquote in der Stadt: Von 1991 bis 1998 ging die Fahrradquote pro 1.000 Ew. kontinuierlich zurück. Von 1998 bis 2015 hingegen hat sich die Fahrradquote nahezu verdoppelt. Das legt den Schluss nahe, dass die Neuleipziger besonders viel mit dem Fahrrad unterwegs sind und auch die hiesige Bevölkerung auf den Trend aufgesprungen ist.

  • Die Sächsische Zeitung aus der Landeshauptstadt Dresden stellt unter dem Titel: Hype im Hinterhof" auf einer ganzen Seite Vergleiche an.


    Der Leipzig-Hype der letzten Jahre wird zusammengefasst dargestellt. Das Ergebnis der Betrachtungen ist wohl, dass der Hype Ergebnis eines genialen Stadtmarketings ist. Die Zeiten werden sich auch wieder ändern.

  • ^ der Artikel ist schon etwas gruselig. Nun ist es ein Artikel einer regionalen Zeitung welche eigene Schwächen mit dem Erfolg der vermeintlichen Konkurrenz kontrastieren soll. Der interessanteste Aspekt dabei ist noch, die Dynamik der Stadt Leipzig als eine Oberflächlichkeit durch Marketing und Tourismus darzustellen. Was im Umkehrschluss durch Andeutungen und Hinweise auf den PEGIDA Albtraum - welcher dort jeden Montag immer noch zwischen 2.500-5.000 Menschen auf die Straße lockt - als öffentliche Wahrnehmung ohne einen fundierten Blickpunkt darzustellen. Dadurch wiegt man sich in Dresden selbst in der Unschuld einer vermeintlich falschen Außendarstellung. Und watscht dadurch Dynamiken in Leipzig mit günstigen Mieten, Armutshauptstadt, marginal Beschäftigten und der Vereinfachung von übrig gebliebener Hinterhofromantik ab. Eine These welche sich selbst 2014 nicht mehr halten lies. Diese Oberflächlichkeit des Artikels hat weder das Phänomen der Dynamik der Stadt Leipzig verdient, noch jenes Phänomen von PEGIDA in Dresden. Aber wenn man dadurch im Elbtal den Kaffee am Morgen etwas beruhigter trinken kann, dann bitte.




    Zum angesprochenen Quartalsbericht von 'Cowboy': interessant sind auch zwei weitere Punkte. Zum einen ist der Anteil an Neugeborenen mit Migrationshintergrund in Volkmarsdorf bei mittlerweile über 42%. Was auch den Gesamtanteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in dem Stadtteil einfängt. Der zweite Punkt ist die rasante Zunahme am Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund im Stadtteil Grünau. Dieser liegt mittlerweile bei über 26%. Was sicherlich auch eine zunehmende Verschiebung der Einkommensverhältnisse verdeutlicht.


    Beides zeigt aber auch, was für gesellschaftliche Veränderungen hier stattfinden. Und in welchem starken Tempo. Hier ist die Stadt wirklich gefragt die Erfahrungen in den westlichen Bundesländern nicht zu wiederholen. Um die Migrationsgesellschaft nicht mit sozialen Unterschieden und Chancen-Ungleichheit zu belasten!



    Zu den Zahlen der Zuzüge: bei den Wachstumsraten in Chemnitz und Dresden hatte ich recht. Hier wird es sicher eine Stagnation geben in den nächsten Jahren. Bei Leipzig sehe ich diese dennoch nicht. Unlängst wurde hier bei der Stadt eine positive Veränderung festgestellt. Nach Angeben der Arbeitsagentur im Arbeitsamtsbezirk Leipzig wächst die Zahl von Arbeitsplätzen schneller als die Einwohnerzahl. Was im Umkehrschluss auch wieder mehr Zuzüge mit sich bringen wird. Außerdem wird man wohl nächstes Jahr den sächsischen Durchschnitt bei den Arbeitslosenzahlen unterbieten und in Richtung 6 bzw. 5 vor dem Komma gehen.

  • Währenddessen Neuigkeiten zum Überfall auf die Wohnung von Justizminister Gemkow vor ca. einem Jahr. Ein 29-jähriger polizeibekannter Hooligan aus dem rechten Milieu soll im Zusammenhang auf Gemkows Wohnung verhaftet worden sein. Die L-iZ spekuliert nun, dass der Anschlag womöglich gar nicht Gemkow galt, sondern dem linken Online-Klamottenshop "Mob Action", der in unmittelbarer Nachbarschaft zu Gemkows Wohnung lag und sich auch in Hochparterre befand. Eine absurde Verwechslung also?


    Wir erinnern uns, als die Wohnung mit Steinen und Buttersäure angegriffen wurde, und schon einen Tag später für alle besorgten Bürger und allen rechten Initiativen, Parteien und Websites, von der Gruppe Freital bis zur AfD, klar war, dass es Linksextremisten gewesen waren. Für Politiker, dem sächs. Innenminister und große Teile im Landtag ebenso. Unser Meldeticker für linke Gewalt aus Werdau war da ja auch ganz vorn mit dabei. Und für den sächs. Verfassungsschutz war es auch glasklar, obwohl er wie immer im Trüben fischte: Es war ein Anschlag der Leipziger Antifa.


    Keine Linksextremisten: Rechter Hooligan für Angriff auf Leipziger Wohnung von Gemkow angeklagt


    Anschlag auf Wohnung von Justizminister Gemkow: Lok-Hooligan unter Tatverdacht




    Gestern wurde im Zusammenhang mit dem Sprengstoffanschlag auf eine Dresdner Moschee ein "Nino" verhaftet, der auch als Pegida-Redner u.a. vor faulen Afrikanern und einem drohenden Bürgerkrieg gewarnt haben soll. Sicher nur ein bedauerlicher Einzelfall einer ansonsten friedlichen Bürgerbewegung, für die auch zuletzt unser allerliebster Steimle Uwe wärmende Worte fand.


    Polizei fasst Bombenleger von Dresden


    Aus Worten werden Taten: Verdächtiger zu Dresdner Moscheeanschlag festgenommen

  • Auch wenn du zu den Admins gehörst, wäre es wirklich vorzüglich, wenn du deine immer wieder kehrenden Querschüsse gegen User, die du anscheinend nicht leiden kannst, unterlassen würdest.
    "Unser Meldeticker für linke Gewalt aus Werdau"
    Auch ich finde nicht jedes Post von Saxonia top, jedoch so lange es nicht gegen AGB, Gesetze o.ä. verstößt ist es halt eine von vielen Meinungen und es ist durchaus legitim, die Antifa nicht gutzuheißen.


    Ich darf in diesem Zusammenhang darauf verweisen, dass in Dresden 2015 die "Rechten" um Pegida sofort verurteilt wurden, dass sie einen Asylbewerber umgebracht hätten. Am Ende war es ein Landsmann.


    Weiß nicht, warum Vorverurteilung von Linken oder Asylbewerbern weniger schlimm sein sollte, als Vorverurteilung von Rechten?


    Und immer wieder gibt es Meldungen von straffälligen Asylbewerbern, vor allem zum Thema "Antanzen", mittlerweile fast täglich quer durch Land. Viele werden trotz teilweise über 20, 30 Straftaten nicht abgeschoben. In Dresden bezeichnest du ironisch den Anschlag als "bedauerlichen Einzelfall", ist dann bei Asylbewerbern auch nur so, ansonsten wird mit zweierlei Maß gemessen.


    Ich fasse es in einem Satz zusammen:
    Jede Form der Gewalt ist abzulehnen, egal wer sie begeht.

    • Hat der sächs. Verfassungsschutz behauptet, der Mörder von Khaled sei ein Rechter?
    • Hat der sächs. Innenminister behauptet, der Mörder von Khaled sei ein Rechter?
    • Hat der sächs. Landtag behauptet, der Mörder von Khaled sei ein Rechter?


    Finde den Unterschied!


    Und wer sagt, ich könne Saxonia nicht leiden?


    Und zum Hundertsten Mal: Im DAF gibt es keine AGB!



    Zitat von Altbaufan

    In Dresden bezeichnest du ironisch den Anschlag als "bedauerlichen Einzelfall", ist dann bei Asylbewerbern auch nur so, ansonsten wird mit zweierlei Maß gemessen.


    Ich halte den Leuten gern den Spiegel vor. Aber natürlich gibt es auch hier einen Unterschied. Auf Pegida-Veranstaltungen wird der Hass auf Flüchtlinge, Politiker, den Islam und Andersdenkende Montag für Montag gepredigt. Dabei wird noch nicht mal differenziert: Flüchtlinge sind kriminelle Invasoren, ausnahmslos. Politiker sind Volksverräter, außer die von der AfD. Der Islam ist böse, ausnahmslos. Andersdenkende sind linksgrünversiffte Gutmenschen, ausnahmslos.

  • altbaufan: wenn Cowboy es nicht erwähnt hätte, hätte ich als Nichtadmin es übernommen, es lag mir nämlich ebenso auf der Zunge.


    Schon eine krasse Woche in Sachsen: nicht nur mehrfach bestrafte Kleinkriminelle, sondern auch Bombenleger reden bei Pegida, der Gemkow-Anschlag wurde offenbar von einem rechten Lok-Schläger verübt (und der sächsische Verfassungsschutz macht sich nicht zum ersten Mal zum Depp) und es stellt sich heraus, dass auch die Ermittlungen gegen den Polizistenfreund der Freitaler Terrorgruppe offenbar verschleppt wurden. Und trotzdem wird sich der Ein oder Andere nächste Woche wieder nicht zu schade dafür sein, empört zurückzuweisen, dass sächsische Behörden auf dem rechten Auge blind sind.

  • Das sind keine guten Zeichen für die Behörden. Zumindest jene, welche nicht zum OAZ gehören. Auf zynische Weiser kann Justizminister Gemkow das als einen weiteren Anlass sehen, seine Behörden aufzuräumen. Die über Jahrzehnte CDU geführte Regierung kommt seit einigen Jahren ins schlingern. Zu lange war man im gemütlichen Modus. Während im Raum Dresden eine der wohl größten best organisierten Neonazi Szenen existiert, welche auch mit dem dortigen Fußballverein Hand in Hand geht, schafft man sich an dem Gedanken über den Islam in Sachsen ab und die Linke Szene in Leipzig ab.


    Normal ist das alles nicht. Vor allem wenn man bedenkt, dass der langjährige Innenminister in Sachsen nun Bundesinnenminister ist. Man munkelt, er wird es wohl auch nicht mehr ins nächste Kabinett schaffen. Der Freistaat braucht dringend Hilfe von Außen, muss es sich aber erst selbst eingestehen.



    Übrigens war/ist der rechtsradikale "Terrorist" (Jargon mit dem wir ja nun alles auffällige im Islam betiteln) in Dresden nicht nur PEGIDA Redner, sondern auch in der AFD aktiv. Dennoch will Innenminister Ulbig Gespräche mit PEGIDA und einige CDU'ler in Sachsen eine Koalition mit der AFD nicht ausschließen. Natürlich in Saggsn...

  • [...]
    Wir erinnern uns, als die Wohnung mit Steinen und Buttersäure angegriffen wurde, und schon einen Tag später für alle besorgten Bürger und allen rechten Initiativen, Parteien und Websites, von der Gruppe Freital bis zur AfD, klar war, dass es Linksextremisten gewesen waren. Für Politiker, dem sächs. Innenminister und große Teile im Landtag ebenso. Unser Meldeticker für linke Gewalt aus Werdau war da ja auch ganz vorn mit dabei. Und für den sächs. Verfassungsschutz war es auch glasklar, obwohl er wie immer im Trüben fischte: Es war ein Anschlag der Leipziger Antifa.


    Erstmal ist es eine gute Nachricht, dass die Täter dingfest gemacht werden konnten. Meine Einschätzung und die des Verfassungsschutzes war offensichtlich falsch. Nun bin ich kein Polizei- oder V-Beamter und mein zitiertes Posting stand unter dem Eindruck einer Reihe linksextremistischer Attacken auf Justiz und Polizei. Da hab ich mich von der unglaublichen Blödheit der Nazis, die offenbar sogar zu doof sind, ihr Ziel im Dunkeln zu finden, täuschen lassen.
    Dass das Triumph-Geheul aus dem linken politischen Spektrum nicht größer ausfällt, als es erwartbar wäre, mag auch daran liegen, dass es just vor wenigen Tagen einen neuerlichen Brandanschlag gab, diesmal mit wohl authentischem Bekennerschreiben der linken Szene.



    Und trotzdem wird sich der Ein oder Andere nächste Woche wieder nicht zu schade dafür sein, empört zurückzuweisen, dass sächsische Behörden auf dem rechten Auge blind sind.


    Sind sie es denn? Immerhin wurden sowohl die rechten Angreifer auf Gemkows Wohnung als auch der Pegida-Bombenleger letztlich dingfest gemacht. Es wurde also sehr wohl in alle Richtungen ermittelt. Und die Erfolgsquote kann sich im Gegensatz zu den Kollegen aus NRW, die sich mit der Aufarbeitung der Kölner Silvesternacht rumschlagen, durchaus sehen lassen.

  • Erstmal ist es eine gute Nachricht, dass die Täter dingfest gemacht werden konnten. Meine Einschätzung und die des Verfassungsschutzes war offensichtlich falsch. Nun bin ich kein Polizei- oder V-Beamter und mein zitiertes Posting stand unter dem Eindruck einer Reihe linksextremistischer Attacken auf Justiz und Polizei. Da hab ich mich von der unglaublichen Blödheit der Nazis, die offenbar sogar zu doof sind, ihr Ziel im Dunkeln zu finden, täuschen lassen.
    Dass das Triumph-Geheul aus dem linken politischen Spektrum nicht größer ausfällt, als es erwartbar wäre, mag auch daran liegen, dass es just vor wenigen Tagen einen neuerlichen Brandanschlag gab, diesmal mit wohl authentischem Bekennerschreiben der linken Szene.


    Sind sie es denn? Immerhin wurden sowohl die rechten Angreifer auf Gemkows Wohnung als auch der Pegida-Bombenleger letztlich dingfest gemacht. Es wurde also sehr wohl in alle Richtungen ermittelt. Und die Erfolgsquote kann sich im Gegensatz zu den Kollegen aus NRW, die sich mit der Aufarbeitung der Kölner Silvesternacht rumschlagen, durchaus sehen lassen.


    Auch wenn ich deinen Beitrag nicht falsch finde, sondern dir im Kern recht gebe, ist es doch wieder ein klassischer Saxonia-Beitrag: Es geht um rechte Gewalt, du verweist darauf, dass es auch linke Gewalt gibt. Es geht um die Fehler der sächsischen Behörden, du verweist darauf, dass nicht-sächsische Behörden auch Fehler machen.


    Cowboy hat den gleichen Hang, nur von der anderen Seite aus.


    Ihr solltet euch das abgewöhnen. Echt. Dringend.


    Wenn es um rechte Gewalt geht, dann geht es um rechte Gewalt. Und wenn es um linke Gewalt geht, dann geht es um linke Gewalt. Und wenn es um Gewalt durch Asylsuchende geht, dann geht es um Gewalt durch Asylsuchende. Das sind erstmal drei verschiedene Phänomene, deren gegenseitiger Einfluss nicht klar ist.


    Dieses ständige Relativieren und gegeneinander Aufrechnen verstellt völlig den Blick auf tatsächlich bestehende Probleme.

  • Zitat von stormcloack

    Cowboy hat den gleichen Hang, nur von der anderen Seite aus.


    Du hast ja schon richtig aufgezählt, wie's bei Saxonia läuft. Ich präzisiere noch ein bisschen:


    • Wenn es um Angriffe von rechts geht, hat Saxonia sich einfach nur von der "unglaublichen Blödheit der Nazis" täuschen lassen.
    • Und geht es um einen rechten Angriff auf die Wohnung des Justizministers, in der sich Gemkow mit seiner Familie zum Tatzeitpunkt aufhielt, oder um den Sprengstoffanschlag auf eine bewohnte Moschee mit dem Ziel, die darin befindlichen Personen zu verletzen (oder schlimmeres), erwähnt Saxonia drei abgebrannten Autos von irgendeiner Außenstelle des Leipziger Ordnungsamtes.
    • Geht es um Migranten im Leipziger Osten, erwähnt Saxonia DU-Marxloh.
    • Wird das Thema Integration von Flüchtlingen angesprochen, zieht Saxonia die Karte des afghanischen Analphabeten.
    • Und beim Versagen sächsischer Behörden kommt Saxonia mit der Aufarbeitung der Kölner Silvesternacht um die Ecke.


    Ich darf doch wohl bitten, mich nicht mit Saxonias eigentümlicher Logik zu vergleichen. Auch nicht von der anderen Seite aus.

  • Jede Straftat ist doch einfach eine zuviel. Ja, Sachsen hat ein Problem mit Rechten, das Ruhrgebiet unter anderm ein Problem mit kriminellen Clans. Die Tat einer Gruppe macht ja die Tat einer anderen Gruppe nicht wett – im Gegenteil. Es ist aber schon so das man das Gefühl hat (wohlgemerkt nur das Gefühl) das die Presse tendenziell versucht Taten von Rechts aufzubauschen und Taten von Migranten zu relativieren. Ich will hier wirklich keine Hetze betreiben, aber in diesem Fall wurde der Täter – zu recht – mit großem Aufwand ermittelt und durch ein SEK verhaftet. Als vor 2 Wochen eine Großfamilie in Düren Polizisten schwer verletzt hat wurden die Täter zuerst auf freien Fuß gesetzt. Natürlich muss man gegen rechte Hohlköpfe Farbe bekennen, aber aus reinem Opportunismus Straftaten von anderen Seite zu relativieren kann es halt auch nicht sein.


  • Wenn es um rechte Gewalt geht, dann geht es um rechte Gewalt. Und wenn es um linke Gewalt geht, dann geht es um linke Gewalt. Und wenn es um Gewalt durch Asylsuchende geht, dann geht es um Gewalt durch Asylsuchende. Das sind erstmal drei verschiedene Phänomene, deren gegenseitiger Einfluss nicht klar ist.


    Dieses ständige Relativieren und gegeneinander Aufrechnen verstellt völlig den Blick auf tatsächlich bestehende Probleme.


    Das hat mit Relativieren gar nichts zu tun. Es geht um die richtige Einordnung von Dingen. Wenn DaseBLN pathologisierend im Stile des Sterns behauptet, dass die "sächsischen Behörden auf dem rechten Auge blind sind", obwohl wir gerade darüber diskutieren, dass zwei rechte Angreifer dingfest gemacht werden konnten, dann erlaube ich mir die im Vergleich zum Fall Köln effektive Polizeiarbeit herauszustellen. Dabei ging es mit im übrigen gar nicht in erster Linie darum, dass wir es mit Migrantenkriminalität zu tun haben, sondern um die lächerlich geringe Aufklärungsquote.
    Ich habe schon das Gefühl, der Vorwurf der rechtseitigen Augenblindheit rührt nicht zuletzt daher, dass man in Sachsen anders als in vielen anderen Bundesländern den Autonomen noch keine Narrenfreiheit lässt. Das Vorgehen gegen Extremismus, der sich ob von Links von Rechts oder von Islamisten durchaus gegenseitig hochschaukelt, kann aber keine Frage von entweder oder sein.
    Des Weiteren ist mir der Anflug von Schadenfreude in Cowboys letzten Beiträgen natürlich nicht entgangen. Da hab ich dem Hinweis auf den jüngsten linksextremistischen Anschlag eine erdende Wirkung beigemessen.


    Du hast ja schon richtig aufgezählt, wie's bei Saxonia läuft. Ich präzisiere noch ein bisschen:


    • Wenn es um Angriffe von rechts geht, hat Saxonia sich einfach nur von der "unglaublichen Blödheit der Nazis" täuschen lassen.
    • Und geht es um einen rechten Angriff auf die Wohnung des Justizministers, in der sich Gemkow mit seiner Familie zum Tatzeitpunkt aufhielt, oder um den Sprengstoffanschlag auf eine bewohnte Moschee mit dem Ziel, die darin befindlichen Personen zu verletzen (oder schlimmeres), erwähnt Saxonia drei abgebrannten Autos von irgendeiner Außenstelle des Leipziger Ordnungsamtes.
    • Geht es um Migranten im Leipziger Osten, erwähnt Saxonia DU-Marxloh.
    • Wird das Thema Integration von Flüchtlingen angesprochen, zieht Saxonia die Karte des afghanischen Analphabeten.
    • Und beim Versagen sächsischer Behörden kommt Saxonia mit der Aufarbeitung der Kölner Silvesternacht um die Ecke.


    Das tut mir aber leid, dass dir meine Beispiele nicht gefallen. Es mag nicht in den Chor der allgemeinen Leipziger Jubelmeldungen passen, das gebe ich gerne zu. Es ist eben nicht alles so rosig in der sich "multikulturalisierenden" Boomstadt Leipzig. Wer sich freut, dass die Arbeitslosigkeit auf das Niveau von XY sinkt und das BIP auf das Niveau von XY² steigt, der muss auch mit Beispielen zu den Schattenseiten der Entwicklungen leben.
    Außerdem werfe ich die Beispiele nie einfach nur in den Raum sondern schreibe in der Regel auch noch etwas dazu. Sollte das nicht stimmen, darf man mich gerne verbessern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Zitat von Saxonia

    Des Weiteren ist mir der Anflug von Schadenfreude in Cowboys letzten Beiträgen natürlich nicht entgangen.


    Du wirst doch jetzt nicht etwa sensibel und verlangst von mir eine Entschuldigung? Wer hat denn auf meine Frage, woher der Dj weiß, dass der Angriff auf Gemkows Wohnung von Linksextremisten verübt wurde, was von grünen Marsmenschen geblubbert, die es auch gewesen sein könnten? Das war dann wohl auch bloß eine "erdende Wirkung", die du meiner naiven Frage beigemessen hast?


    Und niemand, wirklich niemand, hat hier je behauptet, dass "alles rosig in der sich 'multikulturalisierenden' Boomstadt Leipzig" sei. Niemand behauptet, dass das Zusammenleben mit Menschen aus anderen Kulturkreisen keine neuen Probleme mit sich bringen würde. Das sind Dinge, die du und anderen hier unterstellen, um die immer gleichen endlosen Diskussionen vom Zaun zu brechen.

  • Das war eine bloße Feststellung. Entschuldigen muss sich niemand, auch ich werds nicht tun. Ich hab mich mit der Aussage weit aus dem Fenster gelehnt und bin auf die Nase gefallen. Mea Culpa. An der Militanz von Teilen der linken Szene hat sich wie man sieht aber leider nichts geändert.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • ^
    Ich fasse kurz zusammen:
    Du hast alles richtig gemacht und die anderen incl. Saxonia sind "Schuld" an den Diskussionen.


    Dass du genauso deinen Anteil daran trägst, vor allem durch immer wieder persönlich werdende Postings, statt bei den Fakten/Diskussionen zu bleiben, merkst du anscheinend gar nicht.
    Tut mir leid, das schreiben zu müssen, aber sich immer wieder rauswinden und die Verantwortung auf alle anderen schieben ist denkbar einfach.



    Stormcloak und regent haben alles gesagt, was gesagt werden muss. Danke dafür.


    Es wäre schön, wenn künftig alle User hier persönliche Querschüsse unterlassen und wir ausschließlich über die Fakten reden, vor allem sollten Personen in Rolle eines Admins sich entsprechend neutral verhalten, statt sowas noch zu befeuern. So kenne ich es zumindest aus vielen anderen Foren.
    Dass manche Leute eher rechts oder links oder mittig stehen, ist völlig normal (im Rahmen der Gesetze) und davon leben Diskussionen. Ich habe im DAF immer wieder das Gefühl, dass jeder, der gewisse Ansichten vertritt, hier so lange rausdiskutiert wird, bis er keine Lust mehr an weiterer Beteiligung hat.


    Es ist und bleibt völlig egal, wer Gewalt begeht, alles ist gleich zu behandeln. Und dass die Staatsanwaltschaft nicht immer optimal arbeitet, ist kein rein sächsisches Problem.


    Schönen Abend noch.


    PS: Dass das DAF keine AGB hat, weiß ich. Danke für die erregte Erinnerung, ich habe da auch nur allgemein gesprochen.

  • ^Sowohl Cowboy als auch Saxonia tragen meiner Meinung nach viel konstruktives zu diesem Forum bei. Letztendlich ist ein Forum ja zum diskutieren da.

  • ^
    Nur um das klarzustellen:
    Ich halte beide User für unverzichtbar. Es wäre nur schön, wenn man bei der Sache (dem Thema!) bleibt und nicht immer "persönlich" wird, sei es hintenrum durch die Blume oder ziemlich direkt.
    Das schadet der Diskussionskultur und ist auch nicht Sinn eines Forums. Wir sind hier schließlich nicht wie bei der oft zitierten LVZ-Kommentarspalte ;).
    So, nun allen einen schönen Advent und mehr Besinnlichkeit :)

  • Zitat von Regent

    Ja, Sachsen hat ein Problem mit Rechten, das Ruhrgebiet unter anderm ein Problem mit kriminellen Clans.


    Es ist nicht so, dass Sachsen und Mitteldeutschland kein Problem mit kriminellen ausländischen Clans hätte. Zum Beispiel ist Mitteldeutschland nicht nur Rückzugsraum der kalabrischen Mafia, sondern inzwischen zu deren Operationszentrum Nummer 1 geworden. Die italienische Mafia ist natürlich nicht muslimisch, sondern katholisch, also besteht keine Gefahr für das Abendland. Und so kann sie hier auch ungestört ihren Geschäften nachgehen. So kommt es sicher schon mal vor, dass der Stammtisch beim Italiener über zunehmende Ausländerkriminalität debattiert, während er selber indirekt und unwissentlich das organisierte Verbrechen unterstützt. Natürlich betreibt längst nicht jeder Italiener Geldwäsche für die Mafia.


    Die neuen Mafia-Bosse in Mitteldeutschland: Was keine Angst macht, ist keine Gefahr



    Revier der Paten - Mafia in Mitteldeutschland



    Und die italienische Mafia ist nur ein Beispiel. Während die Medien über Tage und Wochen über das vom sächs. Innenminister geplante Burka-Verbot berichten, bleiben die wirklich wichtigen Themen außen vor. Burka-Verbot in Sachsen? Wieviele Frauen mit Burka gibt es eigentlich in Sachsen? 3, 5 oder vielleicht doch schon ein Dutzend?


    Zurück zum Rechtsextremismus. Ich würde nicht behaupten, dass der sächs. Verfassungsschutz nur auf dem rechten Auge blind sei. Der sächs. Verfassungsschutz, so kommt es mir vor, weiß allgemein nur das, was jeder andere mit Google in 5 Minuten recherchieren kann. Und: Wenn er besonders vor islamistischen Anschlägen wie zuletzt am Jahrestag zur Deutschen Einheit in Dresden warnt oder vor linken Chaoten in Leipzig zum Legida-Jahrestag, kann man davon ausgehen, dass im Anschluss Pegida, gewaltbereite Hooligans und rechte Kameradschaften für Schlagzeilen sorgen werden. Dabei fällt auf, dass die in diesem und letzten Jahr festgenommenen Personen aus dem rechtsterroristischen Spektrum sich erst in kürzester Zeit radikalisiert haben. Das finde ich besorgniserregend und vermutlich sind die Freitaler Gruppe, der OSS oder die Freie Kameradschaft Dresden nur die Spitze des Eisberges in Sachsen.


    Apropos: Die Freie Kameradschaft Dresden war auch am Überfallkommando in Connewitz vor knapp einem Jahr beteiligt und war regelmäßig Gast bei Pegida-Veranstaltungen in Dresden. Das ist natürlich wenig überraschend, aber diese Verbindungen zwischen besorgten Bürgern wie bei Pegida, rechten Kameradschaften und dem gewaltbereiten Fußballmilieu will hier offensichtlich keiner wahr haben.


    Krawalle am 11. Januar: Innenminister räumt Beteiligung von Mitgliedern der freien Kameradschaft Dresden ein

  • Das Posting des Vorredners erweiternd würde ich sagen, dass der Sächsische Verfassungsschutz allgemein blind ist, was radikale Umtriebe angeht. Ich glaube manchmal dort sitzen Leute und lesen etwas mit bei linksunten.indymedia und den einschlägigen rechten Pendants, aber in der Tat wissen die nicht mehr sin d so erstaunlich blauäugig.


    Wenn man sich Gebahren, Symbolik und Verhalten der gewisser Fanszenen so anschaut, ist doch mindestens eine Nähe zum rechtsradikalen Milieu sehr augenfällig. Solche Querverbindungen werden viel zuwenig gezogen.