Es bleibt die Frage: Henne oder Ei? [...]
Selbst wenn Ausländern zunächst ein Wohnort zugewiesen wurde, heißt dass doch nicht, dass sie dort ihr ganzes Leben verbringen müssen. Nur ist es aus öffentlicher Sicht natürlich verständlich Leute, für die man zumindest anfänglich die Miete bezahlt, in vergleichsweise günstigen, d.h. in der Regel unbeliebten Wohnvierteln unterzubringen. Allerdings kann man den Effekt der "freiwilligen Ghettobildung" wohl kaum bestreiten. Das erleben wir doch heute schon wieder und es ist auch ein natürliches Bedürfnis sich mit Menschen gleicher Sitten und Gebräuche zu umgeben. In einem Land mit freier Wohnortwahl lässt sich das nicht verhindern. Versucht man es mit Dingen wie Residenzpflicht u.ä. laufen auch wieder viele dagegen Sturm.
Was die Kriminalität angeht, so kann man die Huhn-Ei-Frage für Leipzig wohl kaum seriös beantworten. Auffällig ist es allerdings schon, dass wenn von Problemviertel die Rede ist, wir fast ausschließlich über solche mit überproportional hohem Migrantenanteil sprechen. Es gibt etliche fast ausschließlich von Deutschen bewohnte Gegenden die man zweifelsohne als arm bezeichnen kann, die aber fast nie als "Problemviertel" im klassischenen Sinne angeführt werden. Man kann sogar noch präziser sagen, dass es fast ausschließlich solche mit starken muslimischen Bevölkerungsanteilen betrifft. Schwer zu Glauben, dass seien alles Zufälle. Diese Gruppen haben offenbar erhebliche Probleme, sich den hiesigen Verhältnissen anzupassen.
Die Vietnamesen hat man seinerzeit ähnlich geschlossen in Neubauvierteln einquartiert. In Werdau, wo demnächst die letzten Blöcke des Wohngebiets "Sorge" planiert werden, müssen jetzt vor allem noch vietnamesische Familien umziehen, die das gerne im großen Familienverband tun würden. So weit ich mich erinnern kann (und so lange ist es noch nicht her) wohnten alle der nicht wenigen Vietnamesen mit denen ich in der Schule und beim Fußball befreundet war oder anderweitig Kontakte hatte, in diesem Wohngebiet. Als besonders wohlhabend galt die Sorge nie, eher im Gegenteil. Eine kriminelle Hochburg war es deswegen noch lange nicht.