Da dank Stadtratsbeschluss (und einer vorhergehenden Petition) jetzt endlich die statistischen Quartalsberichte veröffentlicht werden (sogar rückblickend), wird auch offensichtlich, dass der Bevölkerungszuwachs in Chemnitz wohl vorrangig bis ausschließlich auf Asylbewerber zurückzuführen ist. Seite 3 in dem im vorherigen Beitrag verlinkten Bericht zeigt, dass vom 3. Quartal 2014 bis zum 3. Quartal 2015 um 4415 Personen gewachsen ist, ist die Anzahl der Ausländer im gleichen Zeitraum um 5319 gestiegen. Jetzt kann man natürlich die Handvoll Studenten oder EU-Zuwanderer aufführen, das ist aber marginal. Wenn die Stadtverwaltung das als Beweis ihrer guten Arbeit zur Steigerung der Attraktivität der Stadt verkaufen will, soll sie das gerne machen, es ist aber überhaupt nicht mit der Entwicklung von Leipzig oder Dresden vergleichbar. Die ziehen nämlich auch Neubürger an, die nicht zwangsweise in die Stadt verwiesen werden.
Leipzig: Stadtleben
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Lügen haben kurze Beine
Sollten die Zahlen tatsächlich geschönt sein, so wird das herauskommen.
Es wurde ja auch extra betont, das die zuzügler, also die wegen Arbeit, Familie etc. kommen
trotzdem ein deutliches Plus in Sachen Wachstum aufbringen, wenn man die Asylbewerber heraus nimmt.Chemnitz hat aktuell einen Ausländeranteil von 7%.
Das müssten um die 18000 sein, ein paar mehr, ein paar weniger.
Und die sitzen nicht alle in den Erstaufnahmeeinrichtungen.
Schon vor dem großen Strom hat Chemnitz um die bis 10000 Migranten/Asylbewerber mit überwiegend festen Wohnsitz gezählt.
Die die heute in eine Wohnung ziehen, sind dann auch die, die für die Stadt Chemnitz zugewiesen bleiben, bis sich eventuell bei dem ein oder anderen etwas anderes entscheidet.Um einiges vorweg zu nehmen:
Ich sehe das ganze nicht so schwarz wie es gegenwärtig aufgekocht wird.
Das schlimme an dieser Sache ist die ständige Verallgemeinerung, die alle ansprechen soll.
Die meisten die hier angekommen sind, benehmen sich und sind nicht kriminell.
Wer das ist, und das ist leider in der Masse der Gesellschaft normal, sollte natürlich hier auch nichts zu suchen haben, dennoch bevor man gehen muss, seine Strafe für das was er sie es getan hat, erst absitzen und dann gehen.
Die Sache der Finanzen ist eine andere.
Natürlich kann man nicht der Welt die jeweiligen Welten bauen..irgendwo muss es da auch Grenzen geben.Für Chemnitz sehe ich das internationale Plus als Bereicherung...
(((ich möchte keine politische diskussion entzünden, ich wollt das nur mal loswerden)))
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Ich sehe es auch nicht als "Problem" an das sich so viele Menschen hier her wollen.
Du hast auch recht das das nicht nur die Erstaufnahmeeinrichtungen sind.
Aber dadurch das Sie mit in die Statistik fallen fällt es schwer tendenzen der "allgemeinen" Bevölkerungsentwicklung ziehen zu können.
Auch vor dem "Ansturm" war chemnitz der Ort wo sich alle Asylbewerber in Sachsen melden mussten. Normalerweise müsste es ja ein nullsummenspiel sein, den sie werden ja verteilt nach Schlüssel und nur die für Chemnitz zugewiesen Personen sind dann noch in Chemnitz. Ich glaube das durch den stetigen Anstieg sich der Effekt aushebelt da die Personen länger als üblich in der Erstaufnahme verweilen müssen. Dabei müsste aber dann der Effekt bei abnehmenden Zuzugsahlen umkehren, da mehr Personen in die Kommunen verteilt werden als neu nachkommt. Wir werden den Effekt frühestens dann mit der Veröffentlichung des Quartalsberichts I/2016 sehen.Wie schon in der Ostdeutschlandstudie gezeigt sollten die Kommunen versuchen die Menschen auch in den Städten zu halten sonst werden sie nur zur Zwischenstation.
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Die Freie Presse hat einen Artikel über die neue Prognose des Statistischen Landesamts Sachsen veröffentlicht. Dabei wird die eigene Prognose der des Bundes gegenübergestellt und versucht so "genau" wie möglich zu sein. Dabei prognostizieren die Statistiker für Leipzig eine Zahl von ca. 617.700 Einwohner. Chemnitz soll dagegen weiter schrumpfen, auch wenn nicht mehr so stark wie vorher angenommen.
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^ Danke nochmal für diesen Link. Auch wenn das I. Quartal 2015 in Sachen Wanderung nicht repräsentativ für das Gesamtjahr ist, fällt die Diskrepanz bei Chemnitz zwischen positiver Gesamtbilanz und die teils deutliche Abwanderung in alle (!) sächsischen Landkreise sowie nach Dresden und Leipzig schon deutlich auf. Dass mit der "Schwarmstadt" nehme ich von daher zurück.
Ansonsten darf es hier auch wieder mit Leipzig weitergehen, gern auch in den Projektsträngen.
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Edit: die posts von 'Seb_LE' und 'Cowboy' sind in der Zwischenzeit dazugekommen. Keine Ahnung wie relevant das noch ist.
Man kann diesen Artikel ruhig etwas auseinander nehmen und durcharbeiten. Dennoch ist es mit dem reinen Zahlen etwas schwer nachzuvollziehen, ob das Einwohnerwachstum in Chemnitz vollständig auf die sächs. Erstaufnahmestelle für Asylsuchende zurückzuführen ist oder auf einer breiteren Basis ruht.Ganz klar lässt sich sagen, dass Chemnitz zwischen 2008 und 2013 ein positives Zuzugssaldo von 10,7/1.000 hat. Dresden liegt mit 7,8/1.000 dahinter und Leipzig mit 23,2/1.000 davor. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die angrenzenden Landkreise (ERZ, Z, Mittelsachsen) alle kaum Wachstum bzw. ein negatives Saldo haben. Das würde ich erstmal als ein Indiz dafür deuten, dass Chemnitz aus dem Umland zieht. Keine Massen aber eben so das die Zahlen dort gen +-0 gehen. Für ein kleines Wachstum in Chemnitz spricht auch das positive Saldo bei den "Berufswanderern", welche Asylbewerber überhaupt nicht beinhalten kann. Genau so wie die anderen Bereiche der kategorisierten Zuzüge. Als muss Chemnitz auch neben den Asylsuchenden ein Plus von eben 10,7/1.000, zwischen 2008 und 2013 haben.
Und wenn man diese Zahlen so liest, ist nicht Chemnitz der nicht-vergleichbare Standort im Wachstum der drei Großstädte im Freistaat, sondern Dresden. Denn Dresden wächst seit dem Ende der 2000er Jahre am langsamsten durch Zuzüge von den drei Städten. Das hat zum einen damit zu tun, dass in Dresden der Wegzug in die angrenzenden Landkreise höher ist als in Chemnitz und zum anderen damit, dass das Wachstum von Dresden auch stark von den hohen Geburtenzahlen abhängt. Ab dem Bereich der "Berufswanderer" (25-29 Jahre) hinkt Dresden den anderen beiden Städten im Wachstum schon hinterher. Dafür wachsen LK Meißen und Sächsische Schweiz hier mehr. Die "Berufswanderer" ziehen also in das Umland nach Abschluss der Ausbildung. Die attraktiven Gründerzeitviertel sind voll und in den hohen Anteil an Platten in Dresden will nicht jeder ziehen. Dresden hinkt in allen Bereichen der Zuwanderung bis zum "Ruhestandswanderer" (50-64 Jahre) Chemnitz sowie Leipzig hinterher. Dresden zieht damit erheblich weniger Neubürger an als allgemein vermutet. Was sich bei den Zahlen ab 2014 noch einmal erheblich verschlechtern wird und meine These eines weiteren Abflachens des Wachstums in Dresden unterstützt.
Ein genauerer Blick auf die Zahlen von (2008-2013) zeigt aber auch, dass selbst die beiden LK Meißen (+4,3/1.000) und LK Sächs. Schweiz (+4,5/1.000) nicht einmal die großen Wachstumskreise in Sachsen sind, sondern der LK Leipzig mit +5,3/1.000 im Süden der Stadt. Selbst der LK Nordsachsen im Norden von Leipzig wächst mit noch gerade mit +3,5/1.000. Und wenn man die Zahlen der "Berufswanderer" (25-29 Jahre) in den Landkreisen um Dresden (LK Meißen und LK Sächs. Schweiz mit +4,7/1.000 und +3,7/1.000) mit derer der Landkreise um Leipzig (LK Leipzig +13,3/1.000 und LK Nordsachsen mit +4,4/1.000) vergleicht, sieht man das in Dresden die Dynamik viel stärker vom Geburtenüberschuss getragen wird, als von den Zuzügen. Etwas was man in Dresden auch deutlich merkt - positiv sowie negativ.
Die wahren Stars in Ostdeutschland - und das gibt der SPON Artikel auch wieder - sind Leipzig, Potsdam, und Berlin. Wobei Berlin anhand seiner Größe und dem extrem starken Wachsen der umliegenden Landkreise - also des Speckgürtels - überall niedrigere Zahlen hat als Leipzig und Potsdam. Außerdem muss man sich als Potsdamer wie Berliner auch eingestehen, dass beide Städte voneinander zehren.
Bemerkenswert sind die Zahlen vor allem im Bereich "Berufswanderer", denn das wird dem Osten ja immer wieder unterstellt, dass die Studenten sofort wieder in den Westen ziehen um dort eine Arbeit anzufangen. Und so unrecht ist das Argument nicht. Denn hier verlieren fast alle Städte wieder die Einwohner, welche mit den Studenten dazugekommen sind. Oder sie legen nicht weiter zu. Leipzig ist in allen Kategorien der Einordnung der teilweise mit Abstand führende Standort in Sachsen. Und wenn es die Stadt selbst nicht ist, dann der LK Leipzig welcher bei den zwischen 30-49 Jahre und vice versa den unter 18 Jahren ordentlich zulegt.
Alles in Allem muss man auch in Zukunft in Ostdeutschland zwei Zentren des Wachstums herausziehen - Berlin/Potsdam und Leipzig. Das sind die beiden Schwarmbereiche, weil sie nicht nur das Land leer fressen sondern umliegende Kreise mitziehen. Bei der Dynamik ist das nur mit einem sehr großen Umkreis bzw. Zuzügen aus völlig anderen Regionen machbar. Nicht zu vergessen das dies nur die Zahlen bis 2013 sind. Leipzig und LK Leipzig haben ja in den letzten beiden Jahren noch einmal erheblich angezogen.
Wenn es beim Wachstum in Leipzig bisher nur die billigen Mieten waren, sind es mit diesen Karten in allen Kategorien erfreuliche Zeichen das dies nicht nur darauf zu beschränken ist bzw. damit nicht mehr viel zu tun hat. Es sind neben den Studenten vor allem auch Arbeitsplätze welche die Zuzüge nach Leipzig und den "Speckgürtel" ausmachen. Das wird sich dann auch weiter in Arbeitsmarktzahlen, Steuereinnahmen, Multikulturalität, und allg. wirtschaftlichem Wachsen bemerkbar machen.
Und den Hieb auf die Landeshauptstadt im Freistaat kann ich mir jetzt auch nicht mehr verkneifen, ist es doch nun augenscheinlich, dass mit einer Subventionsoase Dresden seitens der Landesregierung pro Arbeitsplatz und bei der TU/Forschungseinrichtungen einfach nicht getan ist bzw. nicht funktioniert hat. Und das prasselt mit der Fratze von PEGIDA exemplarisch gerade richtig auf die Stadt ein.
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Die Freie Presse hat einen Artikel über die neue Prognose des Statistischen Landesamts Sachsen veröffentlicht. Dabei wird die eigene Prognose der des Bundes gegenübergestellt und versucht so "genau" wie möglich zu sein. Dabei prognostizieren die Statistiker für Leipzig eine Zahl von ca. 617.700 Einwohner. Chemnitz soll dagegen weiter schrumpfen, auch wenn nicht mehr so stark wie vorher angenommen.
Auch diese Zahlen haben nicht mehr viel mit der Realität zu tun. Weder bei Leipzig noch bei den Landkreisen werden wir die Zahlen so haben. So wie es jetzt aussieht, wird man in der Region Leipzig deutlich höher Zahlen haben. Leipzig könnte die Einwohner von ca. 620.000 schon im Jahre 2020 knacken. Aber eine lineare Steigerung wird es nicht geben. Von daher - lassen wie uns überraschen.
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Ich glaube alle drei Großstädte haben ihre eigenheiten. aber ich muss dir recht geben mit Dresden. Bei den Dresdner Zahlen fällt auf, dass der Wanderungssaldo immer mehr von Ausländern bestimmt wird. der Anteil steigt seit 2013 kontinuierlich an und domminiert 2015 die Wanderung. von einem Plus von 6778 sind 6105 Personen Ausländer. Dabei sind dort schon die zugewiesenen Flüchtlinge mit dabei. Da ich leider auf die schnelle keine genauen Zahlen für Dresden hab und Leipzig um die 4230 aufgenommen hat, dürfte es sich in Dresden um eine ähnlich Zahl handeln. Das würde bedeuten das nur ca 2.500 Personen "freiwillig" nach Dresden gezogen wären.
Die Tendenz in Dresden zeigt damit auch auf mehr Internationalisierung was der Stadt nur gut tun kann.
Was aber passieren kann ist wie hedges schon bemerkt hatte das die Stadt wenn der Flüchtlingsstrom enden sollte auf den eigenen Geburtenüberschuss als Wachstumsmotor beschränkt ist. Zwar werden in Dresden die meisten Babys geboren aber man muss beachten das die Fertilitätsrate der Frau auch dort nicht viel höher als in Leipzig oder anderen Großstädten ist.
Der Effekt der in Dresden zu beobachten ist das der Zuzug schrumpft, wird auch Leipzig irgendwann treffen. Wann kann man noch nicht sagen aber der Bürgermeister hat zum Treff in der Deutschen Bank in der Print LVZ angegeben das er mit einem sich abschwächenden Wachstum für 2016 ausgeht. Wie weit man dem Vertauen kann und ob man sich wieder auf 12-13.000 Personen als "normal" einpendelt kann ich nicht sagen. Für mich gibt es aber keine Begründung, dass das Wachstum sich abschwächen wird, außer es gibt politische Entscheidungen die den Flüchtlingsstrom stark dämpfen. -
^^ Ich glaube auch nicht daran das dies so Kommen wird. denn die Verluste der Landkreise sind fast nur noch durch Sterbeüberschüsse. Die Landkreise um die Großstädte werden auch wieder anfangen zu wachsen, wie man ja schon bei Meißen sehen kann.
Prognosen sind immer schwierig vor allem da der Zuwachs Sachsens vor allem durch Zuzug gespeist wird. Sowas lässt sich halt eigentlich fast gar nicht planen, wie er sich entwickelt. vor allem nicht auf 15 Jahre
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Das klingt hier ja bisweilen wie ein Abgesang auf Dresden. Stabiles natürliches Wachstum, moderate zu und Abwanderung - es gibt schlimmeres für eine Stadt und ihre Bewohner. Weiterhin anzumerken in Punkto Zuwanderung sind die ungünstigere geographische Lage (wirtschaftlich gesehen) und die Tatsache, dass Dresden schon jetzt wohl die meisten Einwohner seit Kriegsgende hat. Leipzig darf und soll diesbezüglich ruhig noch etwas nachholen.
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Es soll kein abgesang sein es sind nur Feststellungen wie sich gerade die Städte entwickeln. Ob unser "Turbo"wachstum so gesund ist ist auch mal dahingestellt, wenn man sich den Sanierungs und Investitionsstau anschaut im Sozialen Bereich.
Leipzig hatte bzw hat den Vorteil des hohen Leerstandes was das den Bedarf an neuen Wohnungen noch dämpft. Aber was passiert wenn diese Reserve aufgebraucht ist? kommen wir zu einer "Wand" wo das starke Wachstum abfällt weil so starker Zuzug gar nicht mehr möglich ist ohne höhere finanzielle Aufwendungen.
Ich glaube das Dresden einen recht "natürlichen" Weg geht. Denn der Zuzug schrumpft ja nicht sondern die Abwanderung steigt. Den die Personen ziehen ins direkte Umland von Dresden, was man ja an der Wanderungszahlen sieht. Dresden bildet damit nur seinen Speckgürtel aus, wie es in vielen Großstädten der Fall ist.
Der Vorteil des starken Wachstums, dass kann man nicht verleugnen, ist der mediale Mehrwert als Boomtown
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Die Freie Presse aus Chemnitz berichtet unter der Überschrift: "Dresden oder Leipzig - welche wird Sachsens größte Stadt?" zu dem hier diskutierten Thema. Die Freie Presse will eine neue Prognose des Statistischen Landesamtes aus Kamenz vorliegen haben. Ungeachtet aller Unwägbarkeiten meint Kamenz den endgültigen Sieger in diesem Fight gefunden zu haben. Leipzig soll 2030 knapp 618.000 Einwohner haben, Dresden 592.000 und Chemnitz 236.000.
2010 haben die Statistiker andere Prognosen veröffentlicht. Wir dürfen gespannt sein, welche Zahlen man uns 2022 präsentieren wird.
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Bevölkerungsvorausberechnung erwartet fast 618.000 Einwohner 2030
Bei "Leipzig - Stadt für alle" heißt es dazu etwa ausführlicher (Erlaubnis zum Großzitat liegt vor):
http://www.leipzig-stadtfueral…-sachsens-groesste-stadt/
6. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung erwartet fast 618.000 Einwohner_innen 2030 in LeipzigDie Chemnitzer Freie Presse konnte beim Statistischen Landesamt Sachsen in die noch unveröffentlichte 6. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung blicken. Leipzig wird nach dieser im Jahr 2030 fast 618.000 Einwohner_innen zählen. Das wären gut 70.000 mehr als heute und sogar 80.000 über den bisherigen Voraussagen. Dresden käme auf Platz zwei und hätte bestenfalls 592.000 Bürger_innen. Auf dem dritten Rang folgen Chemnitz und alle anderen Landkreise, denn sie verlieren durch die Bank weiter an Einwohner_innen. Für sie soll sich der demografische Wandel zwar in seiner Richtung fortsetzen, aber viel langsamer vollziehen, als bisherige Szenarien in Aussicht stellten.
„Sachsens Regierung, die sich lange an einer wesentlich schneller schrumpfenden Bevölkerungszahl orientiert und Strukturen verschlankt hat, muss nun reagieren. Bildung, Hochschulen, innere Sicherheit und Sozialwesen sind Bereiche, die zuvorderst betroffen sind. Mehr Kinder im schulfähigen Alter heißt zunächst mehr Schulen, Kindergärten und Lehrer. Die Lehrer müssen herangebildet werden. Polizei und Justiz geht es nicht anders. Mehr Rentner heißt auch mehr Betreuung und Pflege. Da die CDU/SPD-Koalition gerade über dem Entwurf für den Doppelhaushalt 2017/2018 sitzt, müssen erste Weichenstellungen bereits bis zur Jahresmitte erfolgen.“
73.000 mehr Einwohner_innen in Leipzig und 55.000 in Dresden brauchen aber auch Wohnungen!
Und hier mal die Zahlen aus der Grafik in der Freien Presse:
2014: Tatsächliche Einwohnerzahl im Jahr 2014
2030a: Regionalisierte Bevölkerungsprognose im besten Fall aus dem Jahr 2011
2030n: Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung im besten Fall aus dem Jahr 2015Leipzig
2014: 544.500
2030a: 534.100
2030n: 617.700Dresden
2014: 536.300
2030a: 552.700
2030n: 591.700Chemnitz
2014: 243.500
2030a: 213.000
2030n: 236.300Erzgebirgskreis
2014: 349.600
2030a: 288.000
2030n: 311.400LK Zwickau
2014: 325.100
2030a: 271.800
2030n: 297.600LK Bautzen
2014: 306.600
2030a: 258.300
2030n: 284.800Mittelsachsen
2014: 312.700
2030a: 262.000
2030n: 288.600LK Görlitz
2014: 260.200
2030a: 218.600
2030n: 232.700LK Leipziger Land
2014: 257.600
2030a: 232.200
2030n: 254.500Sächsische Schweiz/Osterzgebirge
2014: 246.000
2030a: 224.400
2030n: 241.200LK Meißen
2014: 243.700
2030a: 214.200
2030n: 237.300Vogtlandkreis
2014: 232.400
2030a: 192.500
2030n: 212.900 -
Berlin-Institut: Im Osten auf Wanderschaft.
Beim Verweis auf die neue Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung auch noch mal ad fontes. Die Lektüre lohnt sich:
Im Osten auf Wanderschaft. Wie Umzüge die demografische Landkarte zwischen Rügen und Erzgebirge verändern
von Manuel Slupina, Theresa Damm und Reiner Klingholz
http://www.berlin-institut.org…I_WanderungOst_online.pdf
"Nach über zwei Jahrzehnten Exodus verbuchen die neuen Bundesländer erstmals mehr Zu- als Fortzüge. Doch die gute Nachricht gilt nur für rund 15 Prozent aller ostdeutschen Gemeinden. Die überwältigende Mehrheit von ihnen verliert weiter Menschen durch Abwanderung. Das Gefälle zwischen den wachsenden und schrumpfenden Regionen nimmt zu. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat in der Studie „Im Osten auf Wanderschaft“ untersucht, welche Gemeinden in den fünf ostdeutschen Flächenländern für junge Menschen, Familien oder Ruheständler attraktiv sind und gibt damit einen Einblick in die unterschiedliche demografische Zukunft der ostdeutschen Regionen.Das Medienecho auf diese Studie finden Sie in der Presseschau. ...
https://www.facebook.com/Leipz…lle/posts/996954833695921
Ostdeutschland: Zu- und Abwanderung zwischen 2008 und 2013 nach Altersgruppen bzw. WanderungstypenErgänzend zu dem heutigen Verweis auf die neue Studie des Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung "Im Osten auf Wanderschaft. Wie Umzüge die demografische Landkarte zwischen Rügen und Erzgebirge verändern" gibt es hier einige Karten aus dieser. Unter anderem wurden die Bevölkerung in Altersgruppen aufgeteilt und deren Wanderungsbewegungen analysiert: 18 bis unter 25 Jahre = Bildungswanderer; 25 bis unter 30 Jahre = Berufswanderer; unter 18 Jahre bzw. 30 bis unter 50 Jahre = Familienwanderer; 50 bis unter 65 Jahre = Empty-Nest-Wanderer; über 65 Jahre Ruhestandswanderer.
Leipzig gewinnt sehr stark bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren, aber auch bei den 50- bis 64-jährigen. Bei den 30- bis 49-jährigen und Kindern und Jugendlichen sowie den über 65-jährigen ist die Zahl der Zu- und Abwanderer_innen in etwa gleich. Bei diesen profitieren jedoch vor allem die Gemeinden im Leipziger Umland.
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Ein Schlenker nach Chemnitz
^ Danke nochmal für diesen Link. Auch wenn das I. Quartal 2015 in Sachen Wanderung nicht repräsentativ für das Gesamtjahr ist, fällt die Diskrepanz bei Chemnitz zwischen positiver Gesamtbilanz und die teils deutliche Abwanderung in alle (!) sächsischen Landkreise sowie nach Dresden und Leipzig schon deutlich auf. Dass mit der "Schwarmstadt" nehme ich von daher zurück.
Ansonsten darf es hier auch wieder mit Leipzig weitergehen, gern auch in den Projektsträngen.
Vielleicht sollten wir das tatsächlich besser im Chemnitz-Strang diskutieren. Oder alles verschieben?
Jedenfalls hängt der negative Wanderungssaldo von Chemnitz zu allen Landkreisen in der Landesstatistik ganz eindeutig damit zusammen, dass bis Herbst 2015 hier die größte Erstaufnahmestelle für Asylbewerber_innen und Flüchtlinge (mit einer Außenstelle in Schneeberg) war. Die Menschen kamen aus dem Ausland, wurden hier gemeldet und von Chemnitz aus auf die sächsischen Landkreise verteilt. Daher dieses Ergebnis.
Das dürfte ab Herbst 2015 mit der Verteilung auf die drei Erstaufnahmeeinrichtungen in Chemnitz, Dresden und Leipzig und zahlreichen zeitweiligen Notunterkünften im ganzen Land (https://www.lds.sachsen.de/asyl/?ID=9284&art_param=731) ganz anders aussehen.
Und ja, ich halte es für wahrscheinlich, dass auch Chemnitz "Schwarmstadt" wird, wenn auch in einer anderen Liga als Leipzig, Frankfurt, München und Heidelberg (https://www.facebook.com/Leipz…lle/posts/997501580307913). Vielleicht auch nur "Schwärmchenstadt". Bestimmend ist für den Vater der Schwarmstadt-Theorie, Prof. Harald Simons, ja, dass der Anteil der 20- bis unter 35-jährigen an der Bevölkerung höher ist als als im gesamtdeutschen Durchschnitt (=100). Das war in Chemnitz bereits 2011 der Fall, wenn auch nur im Bereich 115 bis unter 125. Die "echten Schwarmstädte" liegen bei über 135. Seit 2011 ist aber auch in Chemnitz einiges passiert.
http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=439557
Die Immobilienwirtschaft nimmt die drittgrößte Stadt im Osten (ohne Berlin) bereits fest ins Visier: https://www.facebook.com/Leipz…lle/posts/997614193629985
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Das klingt hier ja bisweilen wie ein Abgesang auf Dresden. Stabiles natürliches Wachstum, moderate zu und Abwanderung - es gibt schlimmeres für eine Stadt und ihre Bewohner. Weiterhin anzumerken in Punkto Zuwanderung sind die ungünstigere geographische Lage (wirtschaftlich gesehen) und die Tatsache, dass Dresden schon jetzt wohl die meisten Einwohner seit Kriegsgende hat. Leipzig darf und soll diesbezüglich ruhig noch etwas nachholen.
Es geht hier explizit um die Zuwanderung als ein Teil des Wachstums. Das ist in Dresden spürbar weniger ausgeprägt als z.B. in Leipzig. Das ist nur ein Vermerk, dass in Dresden das Wachstum eben auch stark durch Geburten getragen und sich dieser Anteil wahrscheinlich noch vergrößern wird. Obwohl sich auch dabei das Wachstum im Vergleich stark normalisiert. Die Arbeitsplatzsteigerung hat in den letzten Jahren spürbar nachgelassen und auch die Forschungslandschaft musste etwas Federn lassen. Ergo, Zuzüge nehmen ab und gehen dann vielleicht sogar eher noch in die Landkreise.
Das hat sicher auch geographische Implikationen. Die aber auch dazu führen das man in der Stadt zwar noch Platz hat, aber eben durch das Tal auch nicht unbegrenzt. Nicht umsonst haben LK Meißen und Sächs. Schweiz haben Einwohnerwachstum, währen die Landkreise westlich und östlich von Dresden verlieren. Das wird einfach an der Elbe entlang gewohnt. Während bei den geographischen Bedingungen in Leipzig eine Ausbreitung an keiner Hügelkette oder einem größeren Fluss hängen bleibt.
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Ich glaube das Dresden einen recht "natürlichen" Weg geht. Denn der Zuzug schrumpft ja nicht sondern die Abwanderung steigt. Denn die Personen ziehen ins direkte Umland von Dresden, was man ja an der Wanderungszahlen sieht. Dresden bildet damit nur seinen Speckgürtel aus, wie es in vielen Großstädten der Fall ist.
Aber auch diese Kreise wachsen langsamer als gedacht. Die Kreise wachsen hauptsächlich durch die Stadt Dresden und weniger durch neue Zuzüge. Also der berühmte Austausch a la 1990er Jahre. Während die Schwarmzentren Berlin/Potsdam und Leipzig trotz Abwanderung in die Peripherie weiter marginal wachsen.
Ich glaube alle drei Großstädte haben ihre eigenheiten. aber ich muss dir recht geben mit Dresden. Bei den Dresdner Zahlen fällt auf, dass der Wanderungssaldo immer mehr von Ausländern bestimmt wird. Der Anteil steigt seit 2013 kontinuierlich an und domminiert 2015 die Wanderung.[...]
Der Bruch kommt dann aber noch einmal 2016, wenn die meisten Asylbewerber aus Dresden in die westlichen Ballungszentren ziehen. Das ist eine Mischung aus fehlender Community Struktur, fehlenden Arbeitsplätzen, und auch der Fremdenfeindlichkeit. Die Freie Presse hatte dazu auch einen Artikel. Wenn das so stimmt, kann es sogar sein, dass mit einer Abschwächung der Einwanderung Dresden in 2016 nur ein sehr marginales Wachstum hat. Eher durch Studenten.
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Beim Verweis auf die neue Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung auch noch mal ad fontes. Die Lektüre lohnt sich:[...]
https://www.facebook.com/Leipz…lle/posts/997212310336840Wanderungsbewegungen analysiert: 18 bis unter 25 Jahre = Bildungswanderer; 25 bis unter 30 Jahre = Berufswanderer; unter 18 Jahre bzw. 30 bis unter 50 Jahre = Familienwanderer; 50 bis unter 65 Jahre = Empty-Nest-Wanderer; über 65 Jahre Ruhestandswanderer.Leipzig gewinnt sehr stark bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren, aber auch bei den 50- bis 64-jährigen. Bei den 30- bis 49-jährigen und Kindern und Jugendlichen sowie den über 65-jährigen ist die Zahl der Zu- und Abwanderer_innen in etwa gleich. Bei diesen profitieren jedoch vor allem die Gemeinden im Leipziger Umland. (Stadt Leipzig)
Das Interessante hierbei ist sind eigentlich nicht diese Zahlen, sondern die der "Berufswanderer" für 2014. Hierbei spielt Leipzig überraschenderweise in der Top-Liga der dt. Großstädte. Mal kurz die Zahlen im Vergleich:
Frankfurt/Main +81,6/1.000
Düsseldorf +67,5/1.000
München +63,7/1.000
Leipzig +57,4/1.000
Stuttgart +51,2/1.000Köln + 44,2/1.000
Berlin +43,8/1.000Chemnitz +26,1/1.000
LK Leipzig +13,3/1.000
Nürnberg +10,6/1.000Dresden +1,8/1.000
Bei diesen Zahlen relativiert sich so manche Kritik an den Jubel-Studien der Wirtschaftsmagazine und Institute.
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^ natürlich. Es ist der SPON-Artikel. Dort ist auf der untersten Karte ganz Deutschland und derer Kreise sowie Städte analysiert. Der Zuwachs bezieht sich auf das Jahr 2014. Dadurch das bei dieser Studie reine Zahlen verwendet werden und nicht Faktoren welche in diverse Zahlen umgerechnet werden, macht es ziemlich interessant bzw. genau. Ich werde mal schauen, ob man hier nicht noch weiter damit arbeiten kann und Leipzig weiter in einem Kontext stellen kann.