Leipzig: Stadtleben

  • Plauen war ja vorm dem 2. Weltkrieg als 4. größte Stadt bekannt, bis Zwickau 1944 Planitz eingemeindet hat.


    Ich halte die Zahl von 800.000 auch nicht für illusorisch. Aber mit ernsthaften Prognosen diesebezüglich sollte man sich angesichts der Qualität früherer Vorhersagen wohl lieber bedeckt halten.
    Dass der Altbaubestand so viele Zuzügler aufnehmen kann, ist für eine Stadt dieser Größenordnung deutschlandweit sicher einmalig. Aber sag mer mal so, irgendwo müssen ja die 700.000 Menschen auf deutlich kleinerer Stadtfläche vor dem Krieg gelebt haben. Ich schätze, legt man die heutige Fläche zu Grunde, dürfte man damals schon an den 800.000 geschnuppert haben.
    Die Zerstörung war vergleichsweise überschaubar und die DDR-Neubausiedlungen wurden explizit als Ersatzwohnraum für die letztendlich doch nicht großflächig abgerissenen Altbauten errichtet. Trotz deutlich gestiegenem Wohnflächenbedarf pro Person, ist es also nur folgerichtig, dass die Stadt bei knapp 500.000 Einwohnern kurz vor dem einsetzenden Boom riesige Reserven hatte und immernoch hat.

  • Also 800.000 Einwohner oder sogar mehr könnte ich mir auch (sehr) langfristig vorstellen. Bei langfristig anhaltendem Zuzügen und vor allem auch Einwanderung nach Deutschland aus anderen Ländern, sowie eine Verbesserung der besagten Infrastruktur, kann ich mir bei der globalen Verstädterung auch mal die Zahl von 1 Mio. Einwohner vorstellen. Auch wenn auch wieder Dellen im wirtschaftlichen bzw. gesellschaftlichen Aufschwung kommen.


    Ich denke, dass die wahrscheinlich anhaltenden Krisen und die Unterschiede der Lebensstandards vor den Toren Europas zu einer weiteren Zuwanderung - auch nach Leipzig - führen. Der Gedanke, dass größere Zuwächse an Einwohnern hauptsächlich durch innerdeutsche Zuzüge passieren werden ist sicher nicht mehr tragbar. Vor allem bei diesen Größen. Falls Leipzig wirklich in die Sphären der 800.000 + stößt, werden wir eine gesellschaftliche Veränderung erleben welche es so wahrscheinlich zuletzt mit dem Aufstieg zur Industriestadt gab. Nur werden es zukünftig nicht die schieren Zahlen sein, sondern vor allem ein kultureller Mix. Das sind dann auch noch einmal andere Herausforderungen neben der Infrastruktur. Wenn das gelingt, kann Leipzig sicher einmal wieder eine größere Rolle im europäischen Kontext der mittelgroßen Städte spielen.


    Dass die Stadt für 800.000 Einwohner ohne großes Bauen noch Platz hat, würde ich aber nicht so sehen. Nicht vergessen, die Innenstadt war damals noch eine starke Mischform von Wohnen und Arbeiten und dort wurden 50% zerstört. Desweiteren wurden Nord-, Ost-, und Westvorstadt erheblich bzw. fast komplett zerstört. Die Südvorstadt wurde nicht ganz so stark beschädigt, aber hat auch Strukturen verloren. Es braucht sicher eine nach-Verdichtung in vielen Bereichen. Alte Gleisanlagen wie Bayrischen Bahnhof sowie Hbf. Aber auch innerstädtische Industrieanlagen wie in Plagwitz oder an der Wittenberger Straße. Desweiteren kann man an diversen Stellen auch in die Höhe gehen, wie z.B. am 18. Oktober und Prager Straße. Aber auch im Gebiet der Alten Messe.


    Wenn man sich die Stadtgebiete von München mit 1.5 Mio und Frankfurt mit über 700.000 Einwohnern anschaut, dann ist das in Leipzig mit einer vergleichenden Stadtfläche auch möglich. Mit einer Einwohnerdichte von 1.750/qm ist man hier verwöhnt. Aber eine nach-Verdichtung muss es geben!

  • Weil von Plauen die Rede war, mal ein Blick über den Tellerrand: Im letzten Jahr ist die Stadt im Vogtland mit einem Plus von 1167 Menschen kräftig gewachsen, allerdings soll dies fast ausschließlich auf die gestiegene Zahl an Asylbewerber zurückzuführen sein. Plauen befindet sich in dem Dilemma, dass sich die Zahl der jungen Frauen zwischen 15 und 22 Jahren in den letzten 10 Jahren halbiert habe, so dass die (halbe) Generation fehlt, die die Kinder von morgen bekommt. Die Experten bezeichnen dies als "Wendeecho". Mehr Infos zu Plauen gibt es in der Freien Presse.


    Bei den Landesstatistikern in Kamenz ist man in Hinblick auf die Einwohnerzählung bis Juni 2015 "vorgeprescht". Überraschung: Nicht Leipzig ist in der ersten Jahreshälfte beim sächsischen Großstadtvergleich am Schnellsten gewachsen, sondern Chemnitz.

  • Trotz deutlich gestiegenem Wohnflächenbedarf pro Person, ist es also nur folgerichtig, dass die Stadt bei knapp 500.000 Einwohnern kurz vor dem einsetzenden Boom riesige Reserven hatte und immernoch hat.


    Der Wohnflächenbedarf pro Kopf hat sich in den letzten hundert Jahren nahezu verdreifacht. Was das selbst bei einer doppelt so großen Fläche, was ja noch längst nicht doppelt so viele Wohnungen bedeutet, heißt, läßt sich schnell ausrechnen. Siehe dazu die Überlegungen unter http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=468698.


    In Leipzig sind lediglich unter 30 Prozent Gebäude- und Freifläche (8.496 ha), darunter wiederum ausgedehnte Flächen mit Einfamilienhäusern in der Suburbia. Mehr als ein Drittel sind Landwirtschaftsfläche und 21 Prozent Erholungs-, Wald- und Wasserfläche. In dem von der Fläche gesehenen insgesamt etwas größeren München nehmen die Gebäude- und (zugehörigen) Freiflächen den größten Anteil an der Stadtfläche mit 13.744 Hektar oder 44 % ein (http://www.deutsches-architekt…d.php?p=468523#post468523).


    Ich weiß, dass ich euch damit richtig nerve. Aber mich nervt es auch, dass hier zum xten male die gleiche Runde gedreht wird. Ihr könnt ja gerne der Ansicht sein, dass ich Unsinn erzähle, aber dann zeigt mir doch bitte mal auf, wo mein Denkfehler liegt.


    Ende 2014 gab es den Angaben der Stadtverwaltung zufolge etwa 11.000 marktaktive und ebensoviele nicht-marktaktive leerstehende Wohnungen bei insgesamt ca. 330.000 Wohnungen. Es gab also schon zu dieser Zeit nur noch einen marktaktiven Leerstand von 3,3 % (insgesamt 6,7 %).


    2015 sind weitere 16.000 Menschen hinzugekommen. Davon wohnen nicht alle in Wohnungen, sondern manche müssen in Leichtbauhallen, Turnhallen und anderen Provisorien leben.


    Im Dezember 2015 lebten 5.335 Personen in Leipzig, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhielten. Darüber hinaus gibt es 2.220 Personen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten. Weitere Personen erhalten keine Leistungen, weil sie arbeiten oder Unterhalt durch Dritte erhalten. Weitere 1.853 Personen sind in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen in Leipzig (https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1003416). Letztere sind aber nur zu einem sehr geringen Teil in die Einwohner_innenstatistik eingegangen.


    Von den Personen, die im Dezember 2015 Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhielten (5.335), lebten im Dezember 67 % in einer Gemeinschaftsunterkunft einschließlich Pensionen und in einem Übergangswohnheim sowie dem Übernachtungshaus für Wohnungslose [3574 Menschen]. 33 % [1761] lebten in einer eigenen Wohnung außerhalb einer Gemeinschaftsunterkunft. Davon hatten 54 % einen eigenen Mietvertrag und 46 % lebten in einer Gewährleistungswohnung.


    Unter den Gemeinschaftsunterkünften sind aber mehrere in Mehrfamilienhäusern mit normalen Wohnungen (z.B. Markranstädter Straße 16/18, Georg-Schumann-Straße 121, Georg-Schwarz-Straße 31 u.a.m.), grob überschlagen insgesamt etwa 500 Plätze. Insgesamt wohnen damit etwa 2.300 Geflüchtete in Wohnungen und 3.000 in Provisorien.


    Von 16.000 in 2015 hinzu gekommen Menschen leben also 13.000 in Wohnungen. Selbst wenn man mal nicht die durchschnittliche Zahl von 1,78 Personen pro Haushalt rechnet, sondern zwei Menschen pro Wohnung, dann brauchen 13.000 Menschen in etwa 6.500 Wohnungen.


    Vermutlich sind 1.500 bis 2.000 Wohnungen durch Neubau oder Umwandlung von Nichtwohngebäuden neu hinzukommen und etwa genauso viele nicht marktaktive Wohnungen durch Sanierungen wieder "dem Markt zugeführt" worden. Es bleiben aber 2.500 bis 3.500 neu vermietete Wohnungen, die aus der marktaktiven Leerstandsreserve genommen wurden. Diese dürfte damit auf 7.500 bis 8.500 Wohnungen abgeschmolzen sein und damit damit Ende 2015 nur noch 2,3 bis 2,6 % betragen.


    Die Zahl der nicht-marktaktiven, überwiegend ruinösen Wohnungen dürfte nach diesem groben Überschlag bei 9.000 bis 10.000 Wohnungen liegen.


    Der Leerstand insgesamt dürfte etwa 18.000 Wohnungen (von 332.000) betragen und damit etwa 5,5 %.


    Ziel muß es aber sein, diejenigen der 3.000 Menschen, die aktuell in Provisoren und Notunterkünften leben müssen und, wie es so schrecklich heißt, "eine Bleibeperspektive haben" bzw. auch hier bleiben wollen, ebenfalls in Wohnungen unterzubringen. Ziel sollte es sein, alle in Wohnungen unterzubringen. Dies ist ad hoc offensichtlich nicht machbar, was meines Erachtens auch zeigt, dass es eben nicht mehr Leerstand ohne Ende gibt.


    Wie lange 9.000 bis 10.000 nicht marktaktive Wohnungen noch ausreichen werden kann sich jede_r schnell ausrechnen. Dies setzt aber voraus, dass sie in absehbarer Zeit alle wieder in Betrieb genommen werden. Dies ist nicht sehr wahrscheinlich, da die Baukapazitäten begrenzt und manche Häuser so ruinös sind, dass eine Wiederherstellung unwahrscheinlich (weil unrentabel) ist. Aus den unterschiedlichsten Gründen können und werden einige dieser Häuser auch in nächster Zeit nicht verkauft und saniert werden.


    Mein Fazit: Nein, selbst bei deutlich gedämpften Wachstum in den nächsten Jahren, für das es derzeit jedoch keinerlei Anzeichen gibt, brauchen wir in Leipzig ab sofort in beträchtlicher Zahl Wohnungsneubau - und da reden wir noch gar nicht über die künftigen Mietpreise!

    9 Mal editiert, zuletzt von LE Mon. hist. () aus folgendem Grund: Rechtschreibung.

  • Was Leipzigs Bürgermeister 2016 beschäftigen wird

    Leipziger Amtsblatt Nr. 01/2016
    Auf ein Neues: Was Leipzigs Bürgermeister 2016 beschäftigen wird


    Torsten Bonew, Bürgermeister für Finanzen


    ... Für mich als Stadtkämmerer steht das neue Jahr ganz im Zeichen der Planungen des Doppelhaushaltes 2017/2018, mit denen wir im Januar beginnen. Für Leipzig sind die Rahmenbedingungen, einen Haushalt aufzustellen, der durch den Stadtrat beschlossen und die Landesdirektion genehmigt wird, nicht einfacher geworden.
    Leipzig wächst, die Geburtenzahlen steigen. Für 2015 wurden ca. 6 600 Geburten erwartet, noch einmal 400 mehr als im Vorjahr. Diese neuen Leipzigerinnen und Leipziger benötigen Kita- und Schulplätze. Beispielsweise kostet der Bau einer mittelfristig benötigten Mittelschule und eines Gymnasiums ca. 40 Millionen Euro. Darüber hinaus entstehen laufende Folgekosten, wie Ausstattung, Gebäudeunterhaltung und Personal, die dieStadt finanzieren muss. Diese Ausgaben müssen wir bei der kommenden Haushaltsplanung berücksichtigen, um unsere begrenzten finanziellen Mittel strategisch den Aufgaben nachhaltig zur Verfügung zu stellen, die für die Entwicklung unserer Stadt entscheidend sind. “


    Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt, Ordnung, Sport


    ... Darüber hinaus steht die Fortschreibung des Luftreinhalte- sowie des Lärmaktionsplanes an, wo seit Jahresanfang der Dialog mit den Leipzigern im Rahmen eines Onlineforums eröffnet ist. Ziel ist die Einhaltung entsprechender Grenzwerte für die Luftqualität sowie von Lärmgrenzwerten. Im Rahmen des aktiven Klimaschutzes werden weiter Anstrengungen unternommen, um insbesondere den European Energy Award (EEA) in Gold zu erreichen. Langfristig soll das Klimaschutzziel von 2,5 t CO2-Ausstoß pro Einwohner und Jahr auch 2016 mit konkreten Maßnahmen untersetzt werden. ...


    Michael Faber, Bürgermeister für Kultur


    „Im vergangenen Jahr haben wir in der Verwaltung wichtige Grundlagen für eine finanzierbare Entwicklung unseres Naturkundemuseums gelegt. Nun liegt dem Stadtrat die Vorlage zur Entscheidung vor. Unser Vorschlag ist, einen Industriebau auf dem Gelände der Baumwollspinnerei zu revitalisieren. Bei einem positiven Votum werden wir dort ein modernes Naturkundemuseum entwickeln können, mit dem wir endlich das große Potenzial dieses Hauses ausschöpfen können.
    Außerdem werde ich die Fortschreibung des Kulturentwicklungsplans vorlegen, mit dem die Grundlagen der städtischen Kulturpolitik gelegt werden. Die Kultur prägt Leipzigs Ruf als junge, dynamische und weltoffene Stadt. Künftig werden wir insbesondere die Rolle der Kultur als Motor der gesamten Stadtentwicklung noch stärker betonen und das Thema kulturelle Teilhabe auf Aspekte wie Interkultur, Integration und Inklusion ausweiten. ...


    Thomas Fabian, Bürgermeister für Jugend, Soziales, Gesundheit, Schule


    „Anhaltend starker Zuzug und steigende Geburtenzahlen sind gut für die Entwicklung unserer Stadt. Wir arbeiten intensiv daran, die Infrastruktur zu erweitern.
    Der Sanierung und dem Neubau von Schulen widmen wir uns auch in diesem Jahr mit ganzer Kraft. Der Bedarf ist groß. Mit den durch den Stadtrat zusätzlich bewilligten 7 Millionen Euro können wir noch mehr Bau-Planungen für künftige Jahre beginnen. Das bringt uns einen riesigen Schritt voran. Und auch 2016 werden zahlreiche Kindertagesstätten neu gebaut.
    Es ist uns mit erheblichen Anstrengungen gelungen, bisher alle Geflüchteten menschenwürdig unterzubringen. Dies ist auch künftig unser Ziel. Notunterkünfte sollen eine zeitlich befristete Ausnahme bleiben. So beginnt in diesem Jahr beispielsweise der Bau einer neuen Unterkunft in der Arno-Nitzsche-Straße. ...


    Dorothee Dubrau, Bürgermeisterin für Stadtentwicklung und Bau


    „Auch 2016 beinhaltet in meinem Verantwortungsbereich viele wichtige Vorhaben für unsere Stadt: sei es die weitere Umsetzung des Kita und Schulbauprogramms, die Fertigstellung der Sanierung der Könneritzstraße und des Neubaus der Antonienbrücken oder der Start der ersten privaten Wohnungsbauvorhaben am Lindenauer Hafen. Wir wollen mit der Bürgerschaft, dem Stadtrat und der Verwaltung die Strategie der Bürgermitwirkung in Leipzig, das Integrierte Stadtentwicklungskonzept INSEK und die Fortschreibung des Nahverkehrsplanes intensiv diskutieren. In den Fördergebieten von ‚EFRE‘ und ‚Sozialer Stadt‘ im Leipziger Osten, Westen, Grünau und Paunsdorf wird es viele konkrete gebietsbezogene Maßnahmen geben, u. a. wollen wir auch die Planung zum Parkbogen Ost weiter vorantreiben.
    Wir stellen uns der Umsetzung des Wohnungspolitischen Konzeptes, wofür wir uns auch Unterstützung des Freistaates bei der Sozialen Wohnungsbauförderung erhoffen, und nicht zuletzt wird uns die Aufgabe der Flüchtlingsunterbringung mit Sicherheit weiter stark fordern.“

    Uwe Albrecht, Bürgermeister für Wirtschaft und Arbeit


    ... Durch das erfreuliche Bevölkerungswachstum gilt es außerdem, die kommunalen Förderinstrumente laufend zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren. Schwerpunkt in diesem Jahr bildet dabei die Anpassung innerhalb der technologieorientierten Gründungs- und Bestandsförderung.
    Außerdem werden wir 2016 die Liegenschaftspolitik aktualisieren, weil sich hier die Rahmenbedingungen in Leipzig essenziell geändert haben. Dabei ist insbesondere zu klären, in welchem Umfang Einnahmen aus Grundstücksverkäufen für die Deckung des Gesamthaushaltes benötigt werden und wie viele Mittel für den Erwerb neuer Flächen zukünftig zur Verfügung stehen. Weiterhin ist beispielsweise die Erstellung geeigneter Konzepte für die Veräußerung ausgewählter Immobilien zu prüfen. Nach Klärung dieser Fragen werden wir eine Beschlussvorlage in die Gremien einbringen.“



    Fortschreibung des Luftreinhalte- sowie des Lärmaktionsplanes: https://www.luftlaermdialog.leipzig.de/


    Entwicklung des Naturkundemuseums: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=508261#post508261


    Integriertes Stadtentwicklungskonzept INSEK: http://www.leipzig.de/bauen-un…entwicklungskonzept-seko/


    Fortschreibung des Nahverkehrsplanes: http://www.leipzig.de/news/new…lan-wird-fortgeschrieben/


    Fördergebiete von ‚EFRE‘ und ‚Sozialer Stadt‘ im Leipziger Osten, Westen, Grünau und Paunsdorf
    http://www.leipziger-westen.de…tent.php?idcat=135&lang=1
    EFRE-Fördergebiet Leipziger Westen 2014-2020: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1002480


    Aktueller Stand zur Vorbereitung des Handlungskonzepts für das neue EFRE/ESF - Fördergebiet Leipzig West - Unternehmerstammtisch 23.02.2015 - Stefan Geiss (ASW)
    http://www.leipziger-westen.de…rstammtisch_LW_230215.pdf


    Handlungskonzept für das geplante ESF-Fördergebiet Leipziger Westen fertiggestellt - http://www.georg-schwarz-stras…Westen_fertiggestellt.htm


    http://www.leipziger-osten.de/…e-2014-2020-vorbereitung/
    EFRE-Fördergebiet Leipziger Osten 2014 -2020: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1002463

  • Ich weiß, dass ich euch damit richtig nerve. Aber mich nervt es auch, dass hier zum xten male die gleiche Runde gedreht wird. Ihr könnt ja gerne der Ansicht sein, dass ich Unsinn erzähle, aber dann zeigt mir doch bitte mal auf, wo mein Denkfehler liegt.


    Mein Fazit: Nein, selbst bei deutlich gedämpften Wachstum in den nächsten Jahren, für das es derzeit jedoch keinerlei Anzeichen gibt, brauchen wir in Leipzig ab sofort in beträchtlicher Zahl Wohnungsneubau - und da reden wir noch gar nicht über die künftigen Mietpreise!


    Nö - ich sehe es genau so! Ich denke es gibt dabei keinen Denkfehler. Ich glaube aber trotzdem man sollte bei der Diskussion in Leipzig nicht den Fehler begehen und von extrem stark ansteigenden Preisen beim Wohnraum zu reden. Vielmehr vollzieht sicher gerade eine "Rückkehr" der alten gehobenen Wohngebiete welche eben nicht mehr nur für Otto Normal und Student zu bewohnen sind. Auch läuft die Immobilienblase in Leipzig bei weitem nicht so heiß wie in Berlin - wenn wir in Leipzig überhaupt eine haben.


    Generell sollte man in der Diskussion aber vorsichtig sein, eine durchaus realistische zukünftige Anspannung auf dem Wohnungsmarkt mit dem Argument des noch günstig Wohnen in Leipzig zu negieren. Auf dem Wohnungsmarkt muss schon langsam etwas passieren.

  • BBSR: Bevölkerungsentwicklung 2008-2014, Wohnungsleerstand 2014

    Das BBSR hat die Bevölkerungsentwicklung 2008 bis 2014 in den deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten in einer Excel-Tabelle und einer Karte übersichtlich aufgearbeitet. Leider finde ich beide bislang nur auf Twitter:


    https://twitter.com/bbsr_bund/status/686843104717107200
    http://bit.ly/1OfDQ5N


    Der Leipziger SPD-Stadtrat Mathias Weber hat aus der Tabelle für ganz Deutschland noch mal Sachsen herausgegriffen:
    https://twitter.com/mathweber/status/686896243126190080


    Außerdem wurde eine Karte des Wohnungsleerstandes 2014 (Schätzung, basierend auf den Zensusergebnissen 2011) erstellt:
    https://twitter.com/bbsr_bund/status/686911216099397636


    In Leipzig lag demnach der Anteil der leerstehenden Wohnungen an allen Wohnungen im Bereich von 4 bis unter 6 Prozent.

  • Generell sollte man in der Diskussion aber vorsichtig sein, eine durchaus realistische zukünftige Anspannung auf dem Wohnungsmarkt mit dem Argument des noch günstig Wohnen in Leipzig zu negieren. Auf dem Wohnungsmarkt muss schon langsam etwas passieren.


    Das sagt Immobilienscout24.de:


    In Leipzig befinden sich zur Zeit 7769 Immobilienangebote. Die durchschnittliche Kaltmiete für Wohnungen in Leipzig beträgt 5,50 Euro/m² (+6% zum Vorjahr). Immobilien zum Kauf hingegen besitzen einen durchschnittlichen Kaufpreis von 1600,00 Euro/m² (+8% zum Vorjahr). In Leipzig befinden sich derzeit 5635 Mietobjekte (5611 Mietwohnungen und 24 Häuser zur Miete) und 2134 Kaufobjekte (1637 Eigentumswohnungen und 497 Häuser zum Kauf).


    http://www.immobilienscout24.d…n,leipzig/immobilien.html


    Mit Karte: http://www.immobilienscout24.d…/mietspiegel-leipzig.html

  • ^ an der Karte auch wieder gut zu sehen, wie sich die ehemaligen Trabantenstädte - Grünau, Paunsdorf, Heiterblick - immer weiter "negativ" herauskristallisieren. Auch wenn der Osten der Stadt schwächelt, passiert dort mittlerweile aber viel kreatives. Der hohe Anteil an Migranten macht es ja nur noch interessanter. Die groß angelegten Wohnbebauungen der Ostvorstadt heben den Teil der inneren Stadt in den nächsten Jahren auch ganz klar aus dem Blauton der Karte. Hier wird es wohl die größten Sprünge der nächsten Jahre geben. Da bin ich mir ziemlich sicher. Das heizt den Markt dort dann auch weiter an.


    Falls der Run auf Lindenau anhält wird der Bezirk Altlindenau nicht mehr lange im Bereich 5.61-6.21 bleiben.


    Eine 31% Steigerung im Zentrum im Vergleich zu 2010 ist schon gepfeffert. In der Westvorstadt sind Preise bei Neuvermietung von rund 12 und teilweise 13 Euro normal geworden.

  • Noch ein bisschen Zahlenspielerei, die die Einwohnerentwicklung von 2015 und 2014 verdeutlichen soll. Die Registerbereinigungen, die parallel zur Einwohnerzählung durchgeführt worden sind, verfälschen ja so ein bisschen das tatsächliche Wachstum. 2015 betrug der Anstieg ohne Registerbereinigung, es wurde hier schon geschrieben, 17.092 Personen, 2014 betrug der Anstieg ohne Aussortierung der Karteileichen etwa 13.000 Personen. 2015 wurden der Stadt 4.230 Asylbewerber zugewiesen, 2014 waren es noch 1.243 Asylbewerber (Quelle). Die Zahl der zugewiesenen Asylbewerber fließt in die Einwohnerstatistik mit ein, die Zahl der Asylbewerber in den Erstaufnahmeeinrichtungen jedoch nicht. In anderen Städten, ich glaube in Chemnitz beispielsweise, fließen alle Asylbewerber mit in die Statistik ein.


    Zieht man die in die Statistik einfließenden Asylbewerber ab und lässt die Registerbereinigung unberücksichtigt, betrug das Leipziger Bevölkerungswachstum 2014 etwa 11.700 Personen und 2015 ziemlich genau 12.862 Personen. Die Kurve zeigt also auch ohne Berücksichtigung der aktuellen Flüchtlingslage weiter nach oben.



    Zitat von LE Mon. hist.

    Ich weiß, dass ich euch damit richtig nerve. Aber mich nervt es auch, dass hier zum xten male die gleiche Runde gedreht wird. Ihr könnt ja gerne der Ansicht sein, dass ich Unsinn erzähle, aber dann zeigt mir doch bitte mal auf, wo mein Denkfehler liegt.


    Also ich finde auch nicht, dass du Unsinn erzählst. Wir schreiben eben aus verschiedenen Blickwinkeln, was ich durchaus als Bereicherung für das Forum sehe. Ich habe bekanntlich viele Jahre in Frankfurt gelebt und ziehe gern Vergleiche mit der Partnerstadt am Main. Interessant dabei ist, dass Leipzig und Frankfurt die einzigen Großstädte in Deutschland sind, die derzeit deutlich über 2 Prozent pro Jahr wachsen. Das Frankfurter Wachstum ist dabei nur möglich, weil derzeit viel Wohnraum entweder auf ehemals überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen an der städtischen Peripherie (Riedberg etc.) entsteht oder auf dem Gelände abgerissener Industrieanlagen (Hauptgüterbahnhof aka Europaviertel, Degussa-Gelände, Westhafen etc.). Der Immobilienmarkt ist entsprechend angespannt. Leipzigs Wachstum hingegen erfolgt seit Jahren überwiegend im Bestand (Sanierung von Altbauten, Umnutzung von leer stehenden und denkmalgeschützten Industriegebäuden, Lückenfüllung durch Neubau). Ich wollte schlicht auf das Potenzial hinweisen, was allein die Bausubstanz in Leipzig im Vergleich zu anderen Großstädten hergibt.


    Deshalb auch die Verdeutlichung im vorangegangen Beitrag, dass Leipzig in den letzten 5 Jahren Zuwachs in der Größe einer Stadt wie Plauen bekommen hat, ohne dass viel in Neubau investiert wurde, geschweige denn ganze Neubauviertel entstanden sind oder die Mieten explodierten. In zwei Jahren werden wir dann vielleicht schreiben, dass in den letzten 7 Jahren eine Stadt wie Zwickau nach Leipzig gezogen ist, und wir werden dann im Bauerbe-Strang trotzdem noch unbewohnte Straßenzüge ablichten können.


    Ich finde, unsere Stadt ist da schon in einer komfortablen Lage, wie sie der Einwohnerentwicklung begegnet. Albauten werden weiterhin für den Wohnraumbedarf saniert, viele Industriebrachen umgenutzt und der oftmals perforierte Stadtraum mit Neubauten wieder geschlossen.

  • da kann ich cowboy nur zustimmen.


    gerade wenn man von auswärts nach leipzig kommt, ist es unübersehbar, wie viele brachen und unsanierte leerstände es noch immer in der stadt gibt. wenn hier revitalisierung stattfinden kann, ist das nur zu begrüßen. es hilft dem stadtbild, nutzt und stärkt die vorhandene infrastruktur und sorgt für soziale durchmischung.


    zur mietpreisentwicklung der übliche hinweis:
    zum einen bilden die zahlen von immobilienportalen die entwicklung bei erst- und neuvermietungen ab, nicht die entwicklung der bestandsmieten. und zum zweiten handelt es sich hierbei schlicht um marktpreise. solang die leerstandsquoten in billigen plattenbauvierteln höher sind als in teuren wohngegenden, kann man zwar trotzdem lang und breit mieterhöhungen von 20 cent problematisieren. aber wirklich schlimm wäre wohl eher das umgekehrte szenario.

  • Was mich aber gewundert hat hat und dazu hab ich die neusten Statistiken des Landesmamtes genutzt wie sich das Wachstum gerade entwickelt.
    Dabei ist mir einerseits aufgefallen das Leipzig bei Deutschen und Ausländern beliebt ist. Im gegensatz zu Dresden was im ersten Quartal 2015 nur durch den zuzug von Ausländern weniger stark schrumpfte. den es hatte ein minus von 256 zu verzeichen bei den Deutschen und kamm zum Schluss auf ein minus von 136 bei allen.


    Wenn man dann sich noch die Stadtdaten der Stadt Dresden sich anschaut fällt auf das dies ein Trend ist, das Dresden hauptsächlich durch Ausländer wächst.


    In Leipzig ist der Trend noch nicht so ausgeprägt auch wenn hier die der Anteil am Wachstum bei 58% liegt (1376 Personen von 2386 Gesamtzuwanderung). Die Zahl deckt sich auch mit dem Quatalsbericht der Stadt für das 3. Quartal 2015.

  • ^ In diesem Spiegel-Artikel ist eine Karte beigefügt, die den Wanderungssaldo 2014 nach allen Kreisen und Altersgruppen aufschlüsselt. Wenn ich auf die Schnelle richtig recherchiert habe, ist Leipzig die einzige Großstadt in Deutschland, die bei allen Altersgruppen Plus gemacht hat.


    Halt: Chemnitz noch! Die Stadt, die wie kaum eine andere für Abwanderung und Überalterung steht, hat 2014 bei allen Altersgruppen zugelegt, 2015 wird das wohl nicht anders gewesen sein. Ist Chemnitz schon zur "Schwarmstadt" aufgestiegen? Ich denke, ja, schätze aber, dass es noch lange dauern wird, bis man das selbst in Chemnitz realisiert hat und der Fokus dort auf eine wachsende Stadt ausgerichtet wird.

  • ^ Ansetze des Erkennens gibt es ja schon.


    Beispiel sind die geplanten Wohnungen im Neubau auf das
    gesamte Stadtgebiet, oder wie heute zu lesen, die Kapazitäten an Schulräumen zu erhöhen.
    Der Immobilienmarkt hat das auch schon erkannt.


    Natürlich bedarf es bei diesem Thema noch ein wenig mehr, doch ich denke dass das schon werden wird.
    Das Potenzial ist jedenfalls vorhanden.

  • Bei Chemnitz muss man immer beachten das dort auch die Personen in den Erstaufnahmeeinrichtungen gezählt werden und dort auch die Zentrale anlaufstelle für Migranten ist. Dies verzehrt immer sehr stark die Statistik. wie man auch an Schneeberg sieht

  • ^ Das ist alles mit im Boot, stimmt, doch das wurde in den Medien auch besagt, das es trotzdem selbst ohne der zusätzlichen Menschen ein klares Plus gibt.


    Nicht nur ich Persönlich mache vor allem in letzter Zeit die Erfahrung, das mal wieder jemand zurück gekommen ist.
    Der Arbeitsmarkt kann sich ebenso sehen lassen, was ich bis heute nicht wirklich verstehe, da vor nicht all zu vielen Jahren das ganze eher Elendig war.
    ...

  • Seb, dass die Zahl der Personen in den Erstaufnahmeeinrichtungen in der Chemnitzer Statistik berücksichtigt wird, ist mir bewusst. Es liefert aber keine Erklärung dafür, dass Chemnitz bei allen Altersgruppen wächst.

  • Ich kann es dir auch nicht genau sagen da die neusten Statistiken aus Chemnitz es nicht wirklich hergeben mit einer Begründung. Meine Vermutung ist schon das es vor allem durch Ausländer ist, denn wenn man auf Seite 30/31 schaut vom Halbjahresbericht hat Chemnitz zu allen Kreisen in Sachsen ein negativen Saldo. Mit dem Rest Deutschlands nur ein Plus von 52.
    Chemnitz lässt sich sehr schwer einschätzen welche Effekte reinspielen und wieviel durch die Migrationsströme verzerrt wird.