Leipzig: Stadtleben

  • ^ ich habe da ähnliche Erfahrungen mit Syrern. Diese können mittlerweile so gut Deutsch, dass sie in dezentrale Unterkünfte gehen und Familie nachholen. Denen gefällt die Stadt und versuchen sich nun hier - außerhalb des Krieges - weiterzuentwickeln. Sehr sehr positiv!

  • Erneuter Geburtenrekord in 2015: 6622 Kinder

    LVZ online, 7. Januar 2016
    Geburtenboom in Leipzig 2015: Erneuter Baby-Rekord in Leipzig – 430 Kinder mehr als ein Jahr zuvor
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…r-mehr-als-ein-Jahr-zuvor


    In den drei Geburtskliniken der Stadt sind im vergangenen Jahr 6765 Kinder zur Welt gekommen, 2014 waren es 6335.
    Klinikum St. Georg: 1652 Geburten, davon 35 Zwillingsgeburten insgesamt 1687 Babys (2014: 1581 Geburten, 1621 Kinder.
    Katholisches St. Elisabeth-Krankenhaus: 2015: 2296 Entbindungen und 2304 Babys; 2014: 2159 Geburten und 2165 Kinder
    Leipziger Uni-Klinikum (UKL): 2015: 2774 Kinder, 225 mehr als im Vorjahr, 2657 Geburten, 201 mehr als im Vorjahr


    Da auch Mütter aus dem Umland in Leipzig entbinden und diese Kinder nicht in die städtische Bevölkerungsstatistik einfließen:


    6622 Leipziger Kinder sind 2015 dazugekommen, 381 Kinder mehr als noch ein Jahr zuvor.


    Sozialbürgermeister Thomas Fabian (SPD) freut sich, auch wenn die Steigerung zwei bis drei Kitas oder 14 Schulklassen zusätzlich bedeuten. „Unsere Anstrengungen, rechtzeitig genügend Plätze bereitszustellen, werden wir natürlich forcieren.“


    Die jüngsten Bevölkerungsprognosen aus dem Jahr 2013 lagen erneut daneben: Für 2015 wurden 6195 Kinder vorausgesagt, 6622 waren es tatsächlich. 2014 lautete die Prognose 6092, tatsächlich waren es 6241.

  • "Großstädte für glückliche Menschen"

    Ein lesenswerter Beitrag über Stadtleben:


    Frankfurter Rundschau vom 29. Dezember 2015
    Metropolen: Großstädte für glückliche Menschen
    http://www.fr-online.de/wissen…hen,1472788,33012412.html


    „Eine Stadt ist dann gut, wenn sie dazu führt, dass Menschen miteinander agieren“, sagt Mazda Adli, Chefarzt für Psychiatrie an der Berliner Fliedner Klinik. Man muss ihnen einen Anlass geben, vor die Tür zu treten. „Gut ist eine Stadt, die ein mediterranes Leben ermöglicht, das sich draußen abspielt.“ Dazu trügen breite Gehwege bei, belebte Sockelgeschosse durch Cafes und Geschäfte. Wichtig seien außerdem Plätze, die nicht allzu vorherbestimmt sind, sondern sich von Menschen aneignen lassen zum Plaudern, Essen, Erholen, Spielen oder Flirten.

  • Bevölkerungszahl stark gestiegen. Knapp 16.000 Einwohner mehr

    PM Stadt Leipzig, 08.01.2016
    http://www.leipzig.de/news/new…5-erneut-stark-gestiegen/


  • ^ das ist schon ziemlich enorm - bei den nackten Zahlen in allen Bereichen, sowie den Zahlen bzgl. der Zuzügler ohne deutschen Pass. Mehr kann man dazu gar nicht mehr sagen. Nur ein kleines Zahlenspiel: bei einer weiteren gleichen Steigerung von jährlich ca. 15.000 Personen, hätte Leipzig Ende 2025 den alten Bestwert von 725.000 Einwohner überschritten. Ich denke aber, es wird ab dem nächsten Jahr wieder eine Verlangsamung des Wachstums eintreten.


    Zumindest muss die Stadt nicht nur im Schulbereich nachlegen, sondern sollte auch sehr zeitnah mit dem sozialen Wohnungsbau anfangen. Ansonsten ist es abermals zu spät und die Lage in der Stadt wird zunehmend angespannter.

  • Kann mir kurz einer erklären wie Sie auf die Zahlen kommen? Denn für mich sind 16.669 aus dem Wanderungssaldo und 423 aus dem Geburtenüberschuss keine 15.975 Personen die wir mehr haben, sondern 17.092. Wo sind die 1.117 Personen hin? Gab es da wieder Registerbereinigungen ?

  • Ich denke, dass die benannten 6622 Geburten zwar Geburten in Leipziger Kliniken sind, jedoch darunter auch Kinder von Eltern anderer Kommunen enthalten sind.

  • Kann mir kurz einer erklären wie Sie auf die Zahlen kommen? Denn für mich sind 16.669 aus dem Wanderungssaldo und 423 aus dem Geburtenüberschuss keine 15.975 Personen die wir mehr haben, sondern 17.092. Wo sind die 1.117 Personen hin? Gab es da wieder Registerbereinigungen ?


    Ich gehe davon aus, dass Registerbereinigungen die Erklärung für die Differenz sind.


    @CS


    6765 Kinder sind in den drei Leipziger Geburtskliniken zur Welt gekommen, davon 6622 von Eltern mit Wohnsitz in Leipzig und 143 von Eltern aus den Umlandgemeinden - siehe oben.

  • Danke LE Mon. hist.


    ich finde es schlecht gemacht von der Stadt, dass Sie die Differenz in der Pressemitteilung nicht erklärt wie diese Zustande kommt. Selbst die LVZ kommt nicht mit ;)

  • Leider wird auch in Leipzig die Geburtenzahl lediglich von der Ansammlung jüngerer Menschen getrieben und nicht durch eine insgesamt höhere TFR der Frauen. Die dürfte wohl, wenn ich die Zahlen so überschlage, immer noch bei um die 1.4 liegen. Was im deutschen Vergleich der Großstädte viel ist, aber schon im sächsischen eher wenig.

  • In der PM steht: "2015 wurden 6.622 Kinder geboren." Gezählt wurden aber nur die Kinder von Eltern mit Wohnsitz in Leipzig, was im Kontext der gesamten Meldung logisch ist.


    Die LVZ übernimmt die Zahl aus der PM: "Das Bevölkerungswachstum fußt dabei laut Statistikamt vor allem auf zwei Säulen: Zum einen wurden im abgelaufenen Jahr erneut viele Kinder in der Messestadt geboren. Waren es im Jahr 2014 noch 6.241 Babys, stehen 2015 schon 6.622 Neu-Leipziger zu Buche. ..."


    Die anderen 143 in Leipzig geborenen Kinder sind ja Neu-Tauchaer, Neu-Panitzscher oder Neu-weiß der Zar woher.

  • Saxonia: Wieso "leider"?


    Die zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) lag 2014 in Leipzig bei 1,47 Kindern pro Frau. Das war die dritthöchste Zahl unter den deutschen Städten mit mehr als 400.000 Einwohner_innen nach Dresden mit 1,56 und Duisburg mit 1,49.


    1,47 ist auch der Durchschnitt für die gesamte Republik in 2014, nach Angaben des statistischen Bundesamtes der höchste Wert im wiedervereinigten Deutschland. Das Bundesland Sachsen hat die höchste TFR mit 1,57.


    2014 war Dresden mit 1.175 Geburten pro 100.000 Einwohner_innen Spitzenreiter unter den deutschen Städten mit mehr als 400.000 Einwohner_innen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen München (1.168 Neugeborene pro 100.000 Einwohner_innen) und Leipzig (1.148 Neugeborene pro 100.000 Einwohner_innen).


    Grundlage dafür sind die Zahlen der statistischen Landesämter. Nach der kommunalen Zählung waren es 2015 bei 6.622 Neugeborenen auf 567.846 Einwohner_innen 1.166 Neugeborene pro 100.000 Einwohner_innen. Da es in der Landeszählung etwa 7.000 Einwohner_innen weniger sind, wird die Zahl irgendwo bei 1.180 Neugeborenen pro 100.000 Einwohner_innen liegen.


    http://www.mdr.de/nachrichten/…e9a9d57e_zs-6c4417e7.html


    Übrigens: Auch in Dresden gibt einen neuen Geburtenrekord. Insgesamt kamen 7.877 Kinder zur Welt, das sind 46 mehr als 2014. Das sind mehr als die 6.765 in den drei Leipziger Kliniken. Wieviel der Kinder allerdings Dresdner sind und wie viele Freitaler, Pirnaer, Radebeuler, Coswiger etc. werden wir erst später erfahren.
    http://www.sz-online.de/nachri…enrekord-auf-3291930.html

    Einmal editiert, zuletzt von LE Mon. hist. () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Warum "leider"? Weils wohl eindeutig immer noch zu wenige sind. Es heißt ja fast einhellig (auch bei der LIZ), in den Großstädten sind die Strukturen vorhanden, die junge Familien suchen und in der Provinz nicht finden. Nur leider führt das offenbar zu keinem höheren Kinderwunsch als in besagter Provinz. Früher glich das Land mit seinem Geburtenüberschuss die diesbezüglich defizitäre Entwicklung innerhalb der Städte aus. Die Hoffnung, das könne sich in der heutigen Zeit umkehren und dann, unter dem Gedanken der wachsenden Mobilität aller Altersgruppen, im fortgeschrittenen Alter wieder zur Wohnsitzverlagerungen in ländliche Regionen führen, bestätigt sich leider noch nicht.

  • Die TFR eignet sich offensichtlich nicht sehr gut für den Vergleich, zumal Frauen in Großstädten offenbar später Kinder bekommen als in der Provinz und das dann Auswirkungen auf diese Zahl hat.
    https://www.destatis.de/DE/Ser…hnittlicheKinderzahl.html


    Insgesamt gleichen sich die Kinderzahlen aber an:


    Hohe Kinderzahl auf dem Land, niedrige in der Stadt?
    Langzeitstudie zu regionalen Geburtenraten in der Schweiz, Deutschland und Österreich
    https://www.mpg.de/7085322/kinderzahl_stadt_land


    Nur die für die Reproduktion notwendige TFR von 2,1 werden wir wohl weder in den Städten noch auf dem Land erreichen.

  • 2015 sind 40.963 Menschen nach Leipzig gezogen, 24.294 verließen die Stadt. Der Wanderungsgewinn wurde sowohl von Deutschen (+ 6.590) als auch von Ausländern (+ 10.079) getragen.


    Zum Jahreswechsel lebten 5.376 Menschen in Leipzig, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen.


    Nicht wenige dieser 5.376 Menschen haben ihren Antrag aber schon 2014 oder früher gestellt und sind schon länger in Leipzig gemeldet. Wie viele Asylbewerber_innen und Flüchtlinge in diesem Jahr neu hinzugekommen sind werden wir sicherlich demnächst auch noch erfahren. Bis zum 31.10.2015 waren der Stadt Leipzig 2.118 Personen zugewiesen worden. Nach der Verteilplanung der Zentralen Ausländerbehörde Chemnitz war für 2015 eine Zuweisung von 4.912 Personen vorgesehen (https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1003156).


    Selbst wenn man mit einer hohen Zahl von 5.000 Asylbewerber_innen und Flüchtlingen rechnet, sind mindestens weitere ca. 5.000 Menschen wohl überwiegend aus anderen europäischen Staaten zugewandert.


    Auch ohne die Zunahme der geflüchteten Menschen hätte der Wanderungssaldo und damit das Bevölkerungswachstum zwischen 10.000 und 12.000 Menschen betragen.

  • ^ Ich finde den Artikel auf die Schnelle nicht, in dem steht, dass statt der prognostizierten 4.900 Asylbewerber nur etwa 4.000 bis Ende 2015 nach Leipzig zugewiesen worden sind. In den Erstaufnahmeeinrichtungen mit 6.500 Betten sind derzeit nur 1.750 Betten belegt, weshalb ich davon ausgehe, dass die Anzahl der in 2015 neu dazugekommenen Asylbewerber in Leipzig zum Stichtag 31.12.2015 um die 6.000 Personen betrug. Was würde das bedeuten? Entgegen aller Unkenrufe ist sogar der Wanderungsgewinn bei den Deutschen für Leipzig höher als der bei Asylbewerbern; und Asylbewerber bilden nur etwas mehr als die Hälfte aller ausländischen Personen, die im letzten Jahr nach Leipzig gezogen sind.

  • Die Morgenpost aus der Landeshauptstadt Dresden berichtet über das Problemviertel Leipzigs: Den Kiez um die Nordstraße. Nach der Wende ist dieser Kiez verfallen und wurde zu Sachsens berüchtigtstem Straßenstrich. Jeden Abend tingeln dort drogenabhängige Dirnen die Straße entlang. So der Journalist Alexander Bischoff exklusiv in der Morgenpost.


    Die Leipziger Stadtverwaltung hat verfügt, dass Lutz Bachmann und seine Landmannen am nächsten Montag diese sündige Meile entlang spazieren dürfen.




    Hoffentlich wird die Enttäuschung nicht zu groß.

  • ^ Ich bin mir sicher, dass du Schlitzohr die Intention des Mopo-Artikels richtig verstanden hast. ;)


    Es fehlt noch der Hinweis, ob die eine oder andere Dirne den Lutz vielleicht noch von früher kennt und ihn um ein paar Gramm Koks bittet, wenn er am Montag an ihr vorbei "spatziert". Wenn es Taddel, Siggi und Lutzi aus dem schönen Dresden zum einjährigen Geburtstag von Legida in unsere chaotische, linksgrünversiffte Antifa-Hochburg verschlägt, wird ihnen selbstredend ein herzlicher Empfang bereitet.

  • Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie vor 10 Jahren, als die Stadt noch moderat gewachsen ist, gewisse Experten von einer Stagnation oder sogar von einem Rückgang der Einwohnerzahlen für Leipzig ab 2010 ausgingen. Als Gründe dafür wurden die geburtenschwachen Jahrgänge ab 1990 und die vor allem gegenüber Dresden schwach ausgeprägte Wirtschaft und prekäre soziale Lage der Messestadt genannt. Es kam dann doch anders als gedacht. Hier die Wachstumszahlen für Leipzig in den letzten 5 Jahren:


    • 2011: +9.063
    • 2012: +10.702
    • 2013: +10.808
    • 2014: +12.523
    • 2015: +15.975


    • Gesamt: +59.071


    Die Zahlen der letzten Jahre verdeutlichen aber auch das Potenzial der Messestadt, denn es ist, als wäre ganz Plauen (immerhin viertgrößte Stadt Sachsens) in den letzten 5 Jahren nach Leipzig umgezogen, ohne dass dabei entsprechend viele Neubauten entstanden sind. Im Vergleich zu anderen Großstädten ist die Neubauaktivität sogar recht bescheiden ausgefallen. Der meiste Wohnraum wurde in Form von Sanierungen der vorhandenen Altbausubstanz geschaffen und es gibt weiterhin viele Altbauten, die manchmal noch ganze Straßenzüge bestimmen, die leer stehen. Von den vielen Lücken und Brachen ganz zu schweigen, die auch bebaut werden wollen. Keine 500 Meter zu Fuß von der Innenstadt entfernt sieht es beispielsweise noch immer so aus. Es steht nach wie vor viel Wohnraum zur Verfügung, die Mieten sind im Großstadtvergleich und sogar mit Dresden oder Berlin günstig. Von daher denke ich nicht, dass OB Jung übertrieben hat, als er im letzten Jahr meinte, die Stadt sei für 800.000 Einwohner konzipiert worden. Und selbst wenn einmal so viele Einwohner in Leipzig leben sollten, dürfte es dann nicht so "eng" zugehen wie heute schon in München oder Frankfurt - eine kluge und nachhaltige Städtebaupolitik freilich vorausgesetzt.


    Probleme sehe ich bei dem Wachstum eher in der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur wie Kitas, Schulen, Polizei, ÖNV etc. Da wurde in den letzten Jahren, auch wegen "falscher" Prognosen in Hinblick auf das Bevölkerungswachstum sowie sächsischem Sparwahn, viel Zeit vergeudet.


    Edit: Link zum APH-Forum geht natürlich nicht, wenn man sich mal drauf verlässt.

  • Viertgrößte Stadt Sachsens ist immer noch Zwickau. Oder hast Du Dresden bzw. Chemnitz vergessen :-)? Das ändert aber wenig an der Einschätzung der beeindruckenden Zuzugszahlen.