^ ich würde solche Studien nicht völlig abwatschen. Zeigen sie ja doch eine gewisse reale Empfindung. Außerdem basieren diese Studien meistens auf den Faktor der Steigerung - die Dynamik der Standorte was den Beschäftigungszuwachs, Einwohnerzuwachs, Steuereinnahmen, Gehälter, und eben Produktionswert pro Einwohner. Dass hier die Relation von z.B. Gehältern und Ausgaben fehlt, - was dann auch die Kaufkraft verändert bzw. relativiert - macht so manchen Standort wie Chemnitz schnell zum Schlusslicht. Anzumerken sind 1: Chemnitz hatte viel früher als z.B. Leipzig einen gefestigten industriellen Arbeitsmarkt mit relativ gut bezahlten/qualifizierten Jobs im Maschinenbau und dem Automobilsektor. Fragt sich also warum Chemnitz keine Weiterentwicklung erfährt bzw. ob man da einfach an seine Grenzen kommt. Strukturelle Nachteile gibt es eben - Einwohnerentwicklung, Infrastruktur vor allem im Bereich Anbindung an den Schienen- und Flugverkehr. Nicht umsonst ist Chemnitz so darauf bedacht, die Anbindung per Schiene und Autobahn an Leipzig schnellstens zu verbessern. 2: die Studie vernachlässigt wiederum die Gehälterentwicklung als einen Hauptfaktor. Denn die beiden Städte mit der niedrigsten Gehaltssteigerung - durch den enormen Zuwachs an Einwohnern - landen auf dem 2. und 3. Platz.
Was aber soll die Basis für eine derartige Studie darstellen, wenn nicht die Dynamik alias Steigerung? Das wäre ja konträr zu unserer Wirtschaftsmoral. Nicht zu vergessen, dass Leipzig bis vor kurzem auch mit Werten der Mitte-2000er Jahre berechnet wurde und immer weit hinten landete. Nun schlagen die Zahlen letzten Jahre ein.
Der Artikel in der FAZ hat noch einmal eine bessere Grafik dazu eingearbeitet. Die von dir erwähnte Internationalität 'Cowboy' liegt derweil weniger an der Neo-Nazi Bewegung mit dem hässlichsten Mann der Welt, sondern an der schlechten Vernetzung von Unternehmen im Osten. Denn selbst Berlin punktet hier nicht wirklich. Nur Dresden ist hier marginal besser, weil die Landesregierung ja über zwei Jahrzehnte die Subventionierung (Dresden hatte bis ende der 2000er Jahre den höchsten Subventionierungsgrad pro Arbeitsplatz) der Forschungslandschaft zugunsten des Elbtals voran getrieben hat. Dass die TU nun nach eigener Aussage, Probleme hat ausländische Wissenschaftler nach Dresden zu holen, sollte in der Heimat der "besorgten Bürger" keinen mehr wundern. Aber lassen wir das - sonst geht hier wieder das Geschrei los.....