Leipzig: Stadtleben

  • ^ Das musst zum Glück nicht du entscheiden.


    Wie hedges schon sagte, wer das Conne Island mehr oder weniger auf ein Terroristennest reduziert, hat schlicht keine Ahnung von der Bedeutung als Kultur- und Veranstaltungszentrum abseits des Mainstreams in der Stadt und weit über die Stadt hinaus. Von den Fördergeldern kaufen sich keine "Linksradikalen und Autonomen" Sterni und Benzin, um daraus Molotow-Cocktails zum nächtlichen Angriff aufs Angstbürgertum zu basteln. Dies ist zwar offensichtlich die Meinung des sächsischen Verfassungsschutzes, der NSU und rechten Umtrieben in der Sächsischen Schweiz gegenüber lange Zeit blind war, sich aber nicht entblödete, sich quasi "persönlich" für eine Aberkennung des gemeinnützigen Status' des Conne Island einzusetzen und auch gern mal Veranstalter vor bei ihnen auftretenden Bands warnt, irgendwie ist es ihm allerdings trotz vieler Versuche nie gelungen, wirkliche Verbindungen bzw. das Nutzen des C.I. als "staatsgefährendes Terroristennest" nachzuweisen.


    Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit, Voraussetzung für die städtische Kulturförderung, war vor ein paar Jahren tatsächlich in Gefahr, dies konnte allerdings u.A. - Achtung, Achtung - dank bürgerlichem Engagement im Rahmen der Aktion "Hände weg vom Conne Island" verhindert werden. Nachzulesen im interessanten Artikel "Subventioniert Revolution spielen?" im Hausblatt CEE IEH.

  • Etwas untergegangen, soll es im Architekturforum nicht unerwähnt bleiben. Leipzig wird zwei Plätze nach Städtepartnerschaften umbenannt bekommen. 'Addis-Abeba-Platz' an der Grünewaldstraße und den 'Herzliya-Platz' am Kreisverkehr der Karl-Tauchnitz-Straße. Desweiteren sollen diverse Varianten für Umbenennungen nach den Städtepartnern geprüft werden.


    Weitere Partnerschaften gibt es mit: Kiew, Ukraine; Bologna, Italien; Krakau, Polen; Brünn, Tschechien; Lyon, Frankreich; Thessaloniki, Griechenland; Hannover, Deutschland; Nanjing, Volksrepublik China; Frankfurt am Main, Deutschland; Birmingham, Vereinigtes Königreich; Houston, Vereinigte Staaten; und Travnik, Bosnien und Herzegowina.


    Mich dünkt, dass Kiew eine Rolle dabei spielen wird. Frankfurt/Main war ja mit den Frankfurter Wiesen und der Frankfurter Straße schon wesentlich präsenter. Und sicher sind die vier Plätze benannt nach den Himmelsrichtungen auch nicht die kreativste Variante. Das könnte man nutzen.

  • Leipzigs Einwohnerzahl steigt weiter

    PM Stadt Leipzig, 10.07.2015
    http://www.leipzig.de/news/new…wohnerzahl-steigt-weiter/


  • ^


    Demnach ist das Erreichen der 560.000-Einwohner-Marke bis Ende 2015 nicht unrealistisch


    Die 560.000-Einwohner-Marke werden wir wohl schon Ende September, spätestens Ende Oktober erreichen. Nach amtlicher Zählung wird die Messestadt auch im Mai oder Juni 2016 die 560.000 knacken. Nach der kommunalen Bevölkerungsvorausschätzung von 2009 erreicht Leipzig in der optimalen Variante erst 2027 die 560.000 Einwohner. In der Hauptvariante kommt man im Jahr 2029 nur knapp über 540.000 Einwohner und in der pessimistischen Variante schrumpft Leipzig sogar seit 2013 wieder. (Quelle).



    Nach der Auswertung des Zenus im Jahre 2011 zählte Leipzig gemäß den Zahlen des Statistischen Bundesamtes am 9. Mai 2011 noch 502.979 Einwohner.


    Wie oben schon geschrieben, gehe ich davon aus, dass auch nach amtlicher Zählung die 560.000-Einwohner-Marke spätestens am Ende des 2. Quartals 2016 geknackt wird. Das bedeutet, dass Leipzig innerhalb von 5 Jahren um knapp 60.000 Einwohner gewachsen ist. Das sind mehr, als in der fünftgrößten sächsischen Stadt, in Görlitz, leben.


    In den ersten beiden Quartalen dieses Jahres ist in Sachen Bevölkerungsentwicklung ein Zuwachs von 375 Einwohnern gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Die Dynamik hält also auch in diesem Jahr unvermindert an.

  • ^ ich will hier immer noch die Daten am Ende des Jahres abwarten. Irgendwie warte ich noch auf einen "pegida-Effekt" - auch in Leipzig. Aber derzeit scheint es diesen nicht zu geben, wenn die Dynamik weiter zunimmt. Mir kam es auch so vor, als ob die ganze pegida-Soße an Leipzig vorbeigegangen ist.


    Wie auch immer; man wird bei einem anhaltenden Wachstum bzw. einer weiteren Dynamik 2016 amtlich Bremen überholt haben. Und je nach jährlichem Wachstum, auch die Städte Essen und Dortmund ab 2017/2018. Damit würde sich Leipzig erstmal hinter den mittelgroßen (unter 1 Mio. Einw.) Städten Frankfurt, Stuttgart, und Düsseldorf einreihen. Obwohl z.B. auch Stuttgart durch seine Kessel-Lage stagniert.


    Nach den letzten Jahren ist nur gewiss, dass man bei Leipzig nichts vorhersagen kann. Also kann auch hier eine Stagnation eintreffen. Nachdem ich aber so einige Stimmen von Außerhalb mitbekomme, wird die Delle - wenn überhaupt - nicht wirklich groß ausfallen. Lassen wir es auf uns zukommen.


    Übrigens ist es interessant, dass die beiden un-gleichen Schwestern Leipzig und Frankfurt, mit um die 2% jährlichen Wachstum gerade am schnellsten in Deutschland wachsen. Die starke Zentrierung auf die Wirtschaftszentren München und Hamburg zeigt anscheinend Effekte.

  • Jede dritte Arbeitsstelle in Sachsen entsteht in Leipzig

    Heute in der LVZ-Printausgabe: Zwischen 2007 und 2014 sind in Leipzig 40.648 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden. Ende 2014 gab es in Leipzig 241.100 Beschäftigte, ein Jahr zuvor waren es lediglich 228.990, was eine Steigerung von über 12.000 Beschäftigten im letzten Jahr bedeutet. Damit zog die Messestadt mit Dresden (243.600 Beschäftigte) fast gleich. Die Zahlen verdeutlichen außerdem, dass der anhaltende Zuzug in die Messestadt inzwischen sehr wohl von einer wirtschaftlichen Nachhaltigkeit getragen wird. Das wurde ja bislang immer von Ökonomen und Statistikern bemängelt. Fast jede 2. Stelle entstand übrigens in der Fahrzeugindustrie (Porsche, BMW).


    Auch in diesem Jahr setzt sich der Beschäftigungszuwachs fort. Im ersten Halbjahr gab es diesbezüglich schon einen Zuwachs von 2,9 Prozent, was ein Plus von über 7.000 Beschäftigte bedeutet. Ende 2015 wird es in Leipzig sicher über 250.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geben. Zum Vergleich: Im Jahr 2005, dem Tiefpunkt in Sachen Beschäftigungszahlen, gab es nur 188.845 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in der Messestadt (Quelle).


    Jede 6. Stelle ist jedoch eine Zeitarbeitsstelle und die prekäre Lebenssituation in manchen Stadtteilen ist nach wie vor signifikant. Der vom Sozialbürgermeister in regelmäßigen Abständen vorgestellte Sozialreport verdeutlicht, dass die Armutsgefährdung in Leipzig nach wie vor sehr hoch ist. Zwar sind bei den 16,8 Prozent der Haushalte, die über weniger als 60 Prozent des Äquivalenzeinkommens zur Verfügung haben, auch sämtliche Studenten und Auszubildenden-WGs erfasst, aber bei anderen Komponenten wird deutlich, wie besorgniserregend und unausgewogen die Armut in der Stadt verteilt ist. In Volkmarsdorf, einem Stadtteil mit hohem Migrangenanteil (ein Drittel) im Leipziger Osten leben 66,8 Prozent der Kinder bis zu einem Alter von 15 Jahren in sog. Bedarfsgemeinschaften. Das bedeutet, dass bei zwei Drittel aller Kinder dort mindestens ein Elternteil Hartz IV bezieht. Im Stadtteil Zentrum-Nordwest (Waldstraßenviertel), keine 3km Luftlinie von Volkmarsdorf entfernt, leben hingegen nur verschwindend geringe 3,9 Prozent der Kinder in Bedarfsgemeinschaften. Mehr zum aktuellen Sozialreport in diesem L-IZ-Artikel.

  • Hypezig und kein Ende - The Guardian kommt mal wieder vorbei

    Die britische Tageszeitung The Guardian mit einer Reichweite von ca. 800.000 Leser_innen produziert einen Führer durch Leipzig und setzt dafür auf Tips von Einheimischen oder Besucher_innen:


    "We’re going social in search of insider tips that get to the heart of the German city of Leipzig. Your best contributions will be published as part of a city guide next week


    Share your Leipzig tips with GuardianWitness or ‪#‎GuardianLeipzig‬ "


    https://witness.theguardian.co…/55bb955be4b0880b13751050


    Auch auf twitter: https://twitter.com/hashtag/guardianleipzig


    http://www.theguardian.com/tra…eipzig?CMP=share_btn_link


    LVZ-online, 4.8.2015
    Britischer Guardian sucht Leipzig-Tipps von Insidern
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…eipzig-Tipps-von-Insidern

  • Postbahnhof als Asylheim herrichten


    Michael Fischer-Art schlägt vor, den Postbahnhof in Schönefeld in ein Asylheim umzuwandeln, so die LVZ


    Natürlich kann man (auch) mehrere leerstehende Altbauten dafür umnutzen, sofern sie die notwendige Infrastruktur aufweisen! Um Jahre besser als eine große Halle.

  • ^ Hinter der Bezahlschranke steht geschrieben, dass Fischer_Art die CG-Gruppe für seine Pläne gewonnen hat. Der Postbahnhof gehört bekanntlich der CG-Gruppe und das Unternehmen ist ja auch integrativ tätig, zB bei Inter Leipzig. Andererseits bin ich trotz des ansprechenden Konzepts sehr skeptisch, eine Unterkunft für 2.500 bis 5000 Geflüchtete zu errichten.



    Der Freistaat wollte ja die Kommunikation mit den Städten und Gemeinden verbessern, was die Unterbringung von Geflüchteten anbelangt, um somit auch den Unmut in der Bevölkerung entgegenzutreten. So geschehen also diese Woche in Leipzig:


    Ringring, das Telefon klingelt am Mittwochnachmittag im Leipziger Rathaus.


    Landesdirektion: Wir prüfen, ob wir 500 Asylsuchende in der Ernst-Grube-Halle unterbringen können.


    Stadt Leipzig: Das geht nicht, weil Vereine und Studenten auch in der semesterfreien Zeit die Halle beanspruchen.


    Landesdirektion: Eurer Problem, wir brauchen Platz!


    Ringring, das Telefon klingelt am Donnerstag im Leipziger Rathaus.


    Landesdirektion: Wir haben geprüft und befunden, dass ab morgen 500 Asylsuchende in der Ernst-Grube-Halle unterkommen werden.

    Stadt Leipzig: Prost Mahlzeit!


    Beate Schücking, Uni Leipzig: Im Oktober, wenn die Uni wieder losgeht, brauchen wir die Halle unbedingt wieder.


    Dr. Michael Feist, Landesdirektion: Das kann ich nicht versprechen.


    So, oder so ähnlich, funktioniert Kommunikation in Sachsen und so funktioniert das "Asylkonzept" im Freistaat. Wundert sich da noch einer, dass Pegida nur hier Zulauf bekommt? Es geht nicht darum, dass bei dem gegenwärtigen Zustrom von Asylsuchenden nicht alles optimal laufen kann, aber der Freistaat hat vor Jahren schon gewusst, was auf ihn zukommen wird, hat es aber versäumt, sich auf diese Situation vorzubereiten. Und spätestens seit die ersten 2.000 Hassbürger 2013 noch unter der Regie der NPD durch Schneeberg marschiert sind, hätte der Landesregierung klar sein müssen, dass sie die Bürger entsprechend auf die Situation vorbereiten muss. Nichts ist geschehen: Kopfloses Agieren wohin man schaut und Unmut selbst bei Gutwilligen schüren, wie es OB Jung treffend geschrieben hat. Und dann kommt ein Innenminister gut gebräunt aus dem Sommerurlaub zurück, währenddessen der rechte Mob schon im ganzen Land durchgedreht ist, und will in der Bild Tacheles reden, gibt aber tatsächlich nur Scheißdreck von sich. Von wegen die vom Westbalkan sollen kein Taschengeld mehr bekommen und abgelehnte Asylsuchende müssen schneller abgeschoben werden, Grenzen dicht usw. So sieht sächsische Problemlösung im Jahr 2015 aus. 60 Mio sind weltweit auf der Flucht, im Libanon ist fast jeder Zweite ein Flüchtling, aber in Sachsen, das 1 Mio Einwohner die letzten 30 verloren hat, bricht wegen 0,5 Prozent das reinste Chaos aus.


    Na, dann: Gute Nacht an alle geflüchteten Neuankömmlinge!

  • Wie die FAZ berichtet, hat der IT-Freelance Plattform 'twago' seinen ersten Halbjahr-Bericht für 2015 herausgegeben. Bewertet werden bei dem Berliner Unternehmen die Anzahl der Internet-Freiberufler an einem jeweiligen Standort. Demnach ist der Markt in diesem Bereich in Leipzig, im Vergleich zur vorherigen Studie, um satte 46% gewachsen. Damit ist die Stadt auf den 14. Platz auf europäischer Ebene katapultiert worden. Ein direkter Vergleich zu anderen Städten ist wegen eines Fehlens absoluter Zahlen leider nicht möglich. Dennoch zeigen auch diese Zahlen, dass die Stadt in etlichen Bereichen wirklich nachhaltig wächst.

  • Leipzig und der Freistaat

    Ralf Julke berichtet in der L-IZ von einem weiteren Einwohnerzuwachs im Freistaat. Demnach gewann Sachsen im Jahr 2014 knapp 9.000 Einwohner dazu. Auch wenn die Zahl bei ca. 4 Mio. der gesamten Einwohner nicht viel klingt so muss man beachten, dass das gesamte Wachstum nur von den drei Großstädten Leipzig, Dresden, und Chemnitz getragen wird - sowie derer "Speckgürtel". Der ländliche Raum dagegen verliert weiter an Einwohner. Das kommt einmal mehr die Frage, warum die Landesregierung immer noch so beharrlich auf die starke Förderung der ländlichen Gebiete pocht? Sicher ist eine Theorie, dass es des konservativen Lagers beste Wahlbezirke sind.


    Womit wir auch zum Tenor des Artikels stoßen. Leipzig wächst bekanntlich als Großstadt am schnellsten - nicht nur in Sachsen sondern auch in ganz Deutschland. Doch auch die Kleinstädte und sog. Vororte rund um Leipzig warten zur Zeit mit Wachstumszahlen auf. Spitzenreiter sind Rötha (3.4%), Espenhain (2.7%), Taucha (2.7%), und Leipzig (2.4%). Bei den Leipziger Randgebieten im Süden zeigt sich nicht nur die wiedergewonnene Attraktivität der Umgebung mit dem (fast) Ende der Braunkohle, sondern auch die ideale Anbindung an S-Bahn und Autobahn. Die Stadt Leipzig alleine, wächst 2 1/2 mal so schnell wie Dresden und 6 mal so schnell wie Chemnitz.


    Zusammenhängend haben die Landkreise Leipzig und Nordsachsen, sowie die Stadt Leipzig mittlerweile rund ein Viertel der gesamten Einwohner Sachsens. Was bei dieser Entwicklung natürlich nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die weitere Verschiebung der Wahlkreise durch die Verschiebung der Einwohnerzahlen. Julke merkt hier richtig an, dass diese Entwicklung für Leipzig positive politische Effekte innerhalb des Freistaats bringen kann/wird. Bei einer weiteren Zunahme der Wachstumsraten in der Stadt Leipzig und des unmittelbaren Umfelds würde ich persönlich davon ausgehen, dass der Großraum Leipzig bis 2040 ein Drittel der Einwohner Sachsen stellen kann. Damit käme man bei Wahlen an Leipzig nicht mehr vorbei.

  • Es ist schade, dass in diesen Zahlen immer die Flüchtlinge inbegriffen sind (anders kann ich mir zumindest ein Wachstum in Schneeberg um über 6% nicht erklären). Dadurch wird die eigentliche Entwicklung in den kleineren Städten außerhalb der Großstadtspeckgürtel verwischt.


    Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Mich würde es nicht wundern, wenn es z. B. deutlich weniger Studienanfänger aus Westdeutschland und dem Ausland in Städte wie Freiberg, Mittweida oder Zittau verschlägt. Der Image-Schaden für Sachsen ist enorm, zumal kein Ende der Probleme abzusehen ist. Möglicherweise bleibt ein Teil dieses schlechten Rufs auch an Leipzig hängen... dass die Stadt so völlig anders tickt als Dresden ist sicher vielen Ortsunkundigen nicht bewusst.

  • Da die jüngste Bevölkerungsvorausschätzung der Stadt Leipzig, die 2013 beruhend auf einer Fortschreibung der Bevölkerungsentwicklung bis Ende 2012 veröffentlicht wurde (http://www.leipzig.de/fileadmi…elkerungsprognose2013.pdf ), schon jetzt von der Realität völlig überholt wurde, wird gerade eine neue Vorausschätzung erstellt, die im nächsten Jahr erscheinen soll. Gestern fand die zweite Sitzung des Arbeitskreises statt. Diskutiert wurde unter anderem, wie Asylbewerber_innen mit in die Bevölkerungsvorausschätzung aufgenommen werden können. Außerdem wurde vermeldet, dass die Zahlen zum Stichtag 31. Juli sowohl bei den Geburten als auch bei der Zuwanderung über den Zahlen des Vorjahres liegen. In der Bevölkerungsvorausschätzung 2013 ist von stark abnehmenden jährlichen Zuwächsen ausgegangen worden.


    https://www.facebook.com/Leipz…lle/posts/926674417390630

  • Es ist schade, dass in diesen Zahlen immer die Flüchtlinge inbegriffen sind (anders kann ich mir zumindest ein Wachstum in Schneeberg um über 6% nicht erklären). Dadurch wird die eigentliche Entwicklung in den kleineren Städten außerhalb der Großstadtspeckgürtel verwischt.


    Es ist nicht schade, sondern logisch. Erfaßt wird die "Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden". Und zur Bevölkerung gehören nun mal auch Asylbewerber_innen und Flüchtlinge, die in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes und in den Unterbringungsorten der Kommunen leben. Sie leben hier, die Kinder gehen (fast) alle zur Schule und viele in den Kindergarten, die Menschen nutzen die Infrastrukturen, sie konsumieren (wenn auch viel weniger als ihnen der gemeine Pegidist unterstellt), bei dezentraler Unterbringung brauchen sie Wohnungen ... . Warum sollten diese Menschen, die über ein halbes Jahr, oft viel länger im Asylverfahren sind, aus der Statistik der Bevölkerung rausgerechnet werden? Müßte man dann nicht auch Studierende aus Deutschland und vor allem aus anderen Ländern, die nur ein, zwei, drei, vier ... Semester an ihrem Studienort bleiben, aus der Statistik rausnehmen?


    Interessant wäre, wenn man mal erfahren könnte, wieviel der anerkannten Asylbewerber_innen und Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung länger in den Kommunen wohnen bleiben, in denen sie das Verfahren durchlaufen haben. Das macht nach meiner Einschätzung nur ein geringer Teil. Stattdessen ziehen viele Menschen anschließend in die Städte, oft nach Berlin und in den Westen Deutschlands, aber inzwischen auch nach Leipzig. Bei Dresden weiß ich es nicht. Zum Beispiel bildet sich in Leipzig gerade eine größere Community von Menschen aus Syrien, viele wiederum aus den überwiegend von Kurd_innen besiedelten und nun vom IS beherrschten oder attackierten Gebieten.

  • Pressemitteilungen der Landesdirektion Sachsen 85/2015 vom 28.08.2015


    Prognose der diesjährigen Asylbewerberzahlen für Sachsen deutlich nach oben korrigiert
    Landesdirektion informiert Landräte und Oberbürgermeister über die Asylbewerberzahlen bis zum Jahresende 2015
    https://www.lds.sachsen.de/index.asp?ID=9354&art_param=705


    Prognose: Voraussichtlich aufzunehmender Asylbewerber 2015 in den Landkreisen und kreisfreien Städten Sachsens

    ...................... Erstantragsteller - Anteil in Prozent
    Gesamt 40.800 100


    Erzgebirgskreis 3.533 8,66
    Zwickau 3.288 8,06
    Mittelsachsen 3.162 7,75
    Vogtlandkreis 2.350 5,76
    Stadt Chemnitz 2.448 6,00


    Bautzen 3.101 7,60
    Meißen 2.456 6,02
    Görlitz 2.636 6,46
    Sächs. Schweiz 2.481 6,08
    Stadt Dresden 5.365 13,15

    Nordsachsen 1.987 4,87
    LK Leipzig 2.595 6,36
    Stadt Leipzig 5.402 13,24

  • ^^


    Was Grävling bestimmt meint ist das die Tendenz verwischt wird, da die Asylbewerber ja nach einem festen Schlüssel aufgeteilt werden. So kann z.B. ein Ort wo eher die Leute wegziehen dies durch die Zuweisung überdeckt werden.

  • Außerdem sollte man bedenken, dass nicht alle bleiben. In Deutschland. Oder in der Erstaufnahmeeinrichtung. Oder wo auch immer. Somit sind dann Leute erfasst, die vielleicht nach 6 Monaten wieder in Albanien leben oder mittlerweile nach Hamburg umziehen durften.
    Oder:
    Wenn in Dorf X mit 589 Einwohnern 300 Flüchtlinge einquartiert werden, steigt die Bevölkerung rapide. Das verzerrt ungemein.


    Es sollten nur die erfasst werden, die bleiben dürfen. Alle, wo noch nichts entschieden wurde = keine Erfassung. Das würde mehr Sinn machen, da es sonst verzerrt. Die Leute ziehen ja nicht bewusst in die Aufnahmeeinrichtung Chemnitz, sondern werden dort "untergebracht".
    Hingegen ziehen die vielen Leute, die nach Leipzig kommen, bewusst zu.


    Aber mit der angewandten Methodik müssen wir nun wohl leben :.)


  • Was Grävling bestimmt meint ist das die Tendenz verwischt wird, da die Asylbewerber ja nach einem festen Schlüssel aufgeteilt werden. So kann z.B. ein Ort wo eher die Leute wegziehen dies durch die Zuweisung überdeckt werden.


    Danke für die Klarstellung Seb :) Man sollte bei diesem Thema bitte nicht paranoid werden und anderen sofort negative Dinge in den Mund legen.


    Ich beobachte und vergleiche einfach gerne die Entwicklung in mitteldeutschen Kleinstädten, da diese nicht unterschiedlicher sein könnte. Man denke nur mal an Weißenfels vs. Freiberg. Es ist spannend und schön zu sehen, wenn auch kleinere Orte eine Trendwende bei Bevölkerungsentwicklung, urbanem Leben, Anziehungskraft etc. schaffen können und wie Altbaufan sagt, verwischen die Flüchtlinge eben das Bild, da sie zwangsweise in bestimmte Städte geschickt werden und nicht freiwillig dorthin gehen.

  • Der neue Quartalsbericht ist für Leipzig draußen.
    Leipzig hat jetzt zum Stichtag 30.06.2015 :556.017 Einwohner nach Melderegister was zum Meldestand 30.06.2014, 12.388 Einwohner mehr macht.
    Die Wanderungssaldi bleiben hoch bei +2.233 was ein kleiner Abfall ist gegenüber 2014 mit +2.458 für das zweite Quartal. Ingesamt kommen im ersten Halbjahr 75% der Zuzügler nicht aus Deutschland.


    Was mich noch speziell interessierte war der Tourismus da man aus Dresden ein sinken der Übernachtungszahlen hörte. In Leipzig war dies nicht so und blieb auf Wachstumskurs mit 1.3% zum Vorjahresquartal.


    Laut Bericht hat sich auch der Wohnungsleerstand vom Stichtag 06.05.2011 zum 31.12.2014 um 18.000 Wohnungen auf ca 21.400 leere Wohnungen fast halbiert. Die Leerstandsquote liegt jetzt bei 6%. Wenn der Zuzug weiter so anhält, dauert es nicht lang und auch diese Wohnungen sind vom Markt. Was der Bericht aber nicht erwähnt ist ob es sich um Marktaktive wohnungen handelt oder um alle "möglichen" Wohnungen also auch aus Häusern die akut Einsturzgefährdet sind. Zwar steigt laut L-iz die Bautätigkeit in Sachsen, aber für 2016 wird durch die Verschärfung der Auflagen von einem abflauen von Neubauten ausgegangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Seb_LE ()

  • ^ Zum Quartalsbericht wie immer eine Zusammenfassung in der L-iz, ein Hoch auf Großstädte im Allgemeinen und - natürlich - auf Leipzig und die "Metropolisierung" Mitteldeutschlands im Besonderen, trotz hemmender Barrieren, die die positive Entwicklung nach wie vor bremst. Und die L-iz schiebt gleich einen Artikel über die stetig steigende Beschäftigtenzahl in Leipzig hinterher, die von 237.591 im Dezember 2013 auf 246.647 im Dezember 2014 gestiegen ist, was nichts anderes bedeutet, dass inzwischen auch die Beschäftigtenzahl parallel zur Einwohnerentwicklung wächst. Interessant in diesem Zusammenhang ist der signifikante Rückgang sogenannter prekärer Beschäftigung der geringfügig Entlohnten, deren Zahl im oben genannten Zeitraum von 46.060 auf 37.973 zurückging.


    Interessant dürfte auch die Ankündigung eines Artikels über Migranten und Geflüchtete in Leipzig werden. Wie ihr sicher schon erfahren habt, werden ab heute in Halle 4 auf der Neuen Messe bis zu 2.000 Geflüchtete unterkommen. Gleichzeitig wird wahrscheinlich der Leipziger Flughafen Drehkreuz für bis zu 5.000 Geflüchtete werden, um München, wo allein an diesem Wochenende mehr als 20.000 Menschen hauptsächlich aus Ungarn ankamen, zu entlasten. Zeitnah nach ihrer Ankunft in Lej werden sie dann auf die ostdeutschen Bundesländer verteilt.