Das Praesidium - Neuentwicklung mit 175-m-Hochhaus (geplant)

  • Positiv:

    - Die Höhe, mit den 175 m genau zwischen T185 und Cityhaus

    - Das dreieckige, schräge Dach - klasse

    - Glasfassade als Kontrast zum Alten Präsidium


    Negativ:

    - Der Turm ist nicht zentriert hinter dem Altbau

    - Überhänge - ohne die gehts im Europaviertel wohl net

    - unruhige, versetzte Verglasung, mal wieder über zwei Stockwerke

    - Den Flachbau an der F-E-A. hätte man mit Sandstein gestalten können


    Grundsätzlich aber eine positive Überraschung, man musste ja schon Schlimmes befürchten.

  • Gebt noch nicht so viel auf die Architektur des Blockrands. Diese wird laut Herrn Düsterdick noch überarbeitet. Außer natürlich das alte Präsidium, das wird denkmalgerecht saniert (im EG & 1.OG ist öffentliche Nutzung vorgesehen). Beim Blockrand ging es zuerst vor allem um den Nutzungsmix und dessen Anordnung.

  • Vom Pressetermin habe ich folgendes mitgenommen: Die 10-köpfige Jury beriet - wenn ich mich nicht verhört habe - 10 Stunden lang über die 15 eingereichten Arbeiten, wählte ein halbes Dutzend in eine zweite Runde und fasste am Ende einen bemerkenswerterweise einstimmig gefassten Beschluss über die Eingabe der Gewinnerbüros. Der Landschaftsarchitekt Vogt aus Zürich darf hier nicht vergessen werden, da das Areal geöffnet und der halböffentliche Raum ebenfalls gestaltet wird.


    Man wünschte sich allgemein eine Architektur, die es in der Nachbarschaft noch nicht gibt. Das gab für die Wettbewerber mit H-förmigem Hochhausgrundriss entsprechend Abzüge. Ferner sollte der Turm einen guten Abschluss anbieten. Um der Stadt nicht ein weiteres Hochhaus mit aufgesetzter grauer Technikbox zuzumuten, war die Stadt bereit, eine höhere Spitze zu akzeptieren, solange der B-Plan mit seinen 145 Meter zulässiger struktureller Höhe eingehalten wird. Wenn man sich die Schnitte des Gewinnerentwurfs anschaut, sieht man die Technik in der Mitte und in der Turmspitze sowohl Büros, weitere Technik als auch größere Säle. Das wird zu überarbeiten sein.


    Alle Teilnehmer sahen den zulässigen Abbruch der rückseitigen Baukörper des Ex-Polizeipräsidiums vor, behandelten die Sanierung der denkmalgeschützten Teile jedoch stiefmütterlich. So muss erst intensiv darüber beraten werden, wie im Detail die Sanierung und ggf. die Ergänzung um den Dachturm aussehen soll. Die Substanz im Inneren ist doch arg angegriffen.


    Auch zum Gewinnerentwurf ist, trotz zwischenzeitlich erster Überarbeitung, noch nicht das letzte Wort gesprochen. Die Fassadenfarbe etwa ist je nach Planungsstand heller oder in dem Schieferfarbton des Präsidiumsdaches gehalten. Die Nutzungsanteile sind noch nicht endgültig entschieden - ob überhaupt ein Hotel im Komplex Platz finden wird, ist wegen der Pandemiesituation unklar und eher unwahrscheinlich. Die Stadt wünscht sich zu den drei Straßen hin öffentliche Nutzungen, wobei neben Einzelhandel und Gastronomie bspw. auch Ateliers denkbar und wünschenswert wären.


    Auch was die Wohnungen angeht, ist nur klar, dass aus vielen Gründen nur der Turm Eigentumswohnungen beinhalten wird und geförderte und frei finanzierte Mietwohnungen im Sockel entstehen werden. Ebenfalls steht die Gestaltung der Sockelbebauung noch nicht fest, und die derzeit freistehende Kita hat nicht ihren finalen Stand. Fest steht wohl, dass ihr Dach zum Kita-Garten wird, also etwa so, wie wir es am Tel-Aviv-Platz gesehen haben.


    Zum Zeitplan konnte Herr Düsterbeck von der Gerchgroup wenig Konkretes mitteilen, weil ja jetzt erst einmal die Feinplanung beginne und mit der Stadt Nutzungen und rechtliche Rahmenbedingungen zu besprechen seien. Außerdem gibt es noch die Frage des Hotels, deren Entscheidungszeitraum eher bei Monaten liege als weniger. Das Investitionsvolumen würde am Ende bei ca. 1 Mrd. Euro liegen, also nach dem Kaufpreis jetzt noch einmal 700-800 Mio. Euro für die Umsetzung. Man wolle das Projekt selbst durchziehen und nicht nach Planung baureif veräußern. Ausnahme seien die Eigentumswohnungen. Die werde man einem Träger überlassen, weil sie nicht zum Geschäftsfeld der Gerchgroup gehörten.


    Ein Foto von der Vorstellung:


    EPI_85C5127.jpg

    V.l.n.r.: Claudia Meixner, Mike Josef, Mathias Düsterdick, Prof. Ulrike Lauber


    Das wunderschöne Treppenhaus, in dem die Gewinnerpläne ausgestellt und erläutert wurden:


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    Bilder: epizentrum

  • Der Turm im städtebaulichen Kontext aus Richtung Düsseldorfer Strasse:

    img_87105rjhe.jpg


    Von der Mainzer Landstrasse aus Richtung Westen gesehen:

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    Bilder von mir

  • Möchte die Jubelstimmung nur ungern stören. Aber ich empfinde den Entwurf als ziemlich grausam nicht mehr grausam nachdem ich alle Pläne und auch die anderen Mitbewerber gesehen habe.


    Ich habe gerade gehofft (nach dem Osthafen-Debakel) das MSW nicht gewinnt und ich konntes es nicht glauben, dass genau dies jetzt der Fall sein soll.

    Ich und MSW werden keine Freunde mehr in diesem Leben.

    Wir können doch wieder Freunde werden.


    Grundsätzlich hätte ich mir eine Lösung gewünscht die mindestens 2 Türme auf dem Areal beinhaltet hätte. Gerade nördlich direkt neben dem Matthäus Areal, direkt an der Friedrich-Ebert Anlage wäre ein kleineres Hochhaus ideal gewesen.

    Das die Blockrandbebauung eine deutliche Überarbeitung benötigt, sollte jedem klar sein der die ersten Visualisierungen betrachtet.


    Zum Hochhaus:

    -für meinen Geschmack zu hoch an dieser Stelle, so wird der "Scharniergedanke" ad absurdum geführt.

    -Wie schon erwähnt: Warum wurde das Hochhaus nicht zentriert hinter dem schönen Altbau?

    -Was hat das Büro MSW eigentlich immer mit seinen komischen Grundrissen? Und seinen "kristallinen" Formen? Mittlerweile kann ich nachvollziehen warum.


    -Warum wieder einmal asymetrische doppelgeschossige Fassaden?

    -Warum wieder einen sich nach oben verbreiternden Turm? Geht es nicht mehr ohne Kopflastigkeit? Gerade die Perspektive aus Osten erschreckt mich regelrecht, der Altbau wird komplett erschlagen. Eines der Hauptprobleme des Turm -Entwurfs, er ist zu massiv. Auch muss ich meine Meinugn revidieren. DieKopflastigekit ist nach Studium der Plände kaum ausgeprägt. Der Turm wird aus fast alle Perspektiven shclank wirken.



    Positiv ist der für Frankfurt neue Dachabschluss (sorgt für Abwechslung) und eine nicht zu helle Fassade. das war es dann für mich auch schon. Ich habe mich mittlerweile sehr gut arrangieren können.



    Nun bin ich gespannt was andere Büros aus der Aufgabenstellung erarbeitet haben und schaue mir es morgen an.


    Zu Mike Josef:

    Warum nun vorher die ganze Chose mit der Veränderungssperre? Es war alles so dermaßen unnötig. Hauptsache im Gespräch bleiben, egal wie.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Ich bin auch sehr positiv überrascht. Hatte auch mit einer mittleren Katastrophe gerechnet. Aber das sieht erstmal recht gut aus. Es wäre dem Projekt aber zu wünschen, wenn sich ein Hotel finden würde, dass die unteren Etagen mietet/pachtet. Denn so wäre ein für Frankfurt einmaliger Mix in einem Haus zu finden und würde sicherlich die entstehenden Plätze und das Umfeld etwas beleben. Und dass die Wohnungen im Turm mal keine Balkone bekommen, finde ich auch ganz gut. In vielen ähnlichen Hochhäusern in Amerika oder Asien haben auch nicht alle Wohnungen Balkone und lassen sich auch verkaufen. Ich hoffe, die fangen schnell an mit dem Bau.

  • Man wolle das Projekt selbst durchziehen und nicht nach Planung baureif veräußern. Ausnahme seien die Eigentumswohnungen. Die werde man einem Träger überlassen, weil sie nicht zum Geschäftsfeld der Gerchgroup gehörten.

    Für "die Eigentumswohnungen" dürfte das so aber nicht stimmen. Die Wohnungen im Turm sollen ja überwiegend Eigentumswohnungen werden, und den Turm wird Gerchgroup selbst entwickeln. Nur für den Fall, dass es ETW außerhalb des Turms geben wird, was nicht feststeht, soll da ein anderer Bauträger ran. So habe ich es zumindest verstanden.

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    Das glaube ich auch, allerdings wäre es möglich, dass die ETW in einem Gewissen stadium en Bloc veräußert werden und dann der Abverkauf selbst durch ein anderes Unternehmen abgewickelt wird. Was mich eher wundert wäre, dass Eigentumswohnungen in einem Hochhaus entstehen sollen, welches überwiegend von anderen Nutzungen geprägt ist. Welcher Fonds wird hier später in Teileigentum investieren? Das wäre ja recht unüblich. So geschehen nur mit Commerzreal (140 West und FOUR T3) wenn ich mich recht entsinne.


    Der Entwurf passt ja Grundsätzlich super nach Frankfurt. So etwas kann die Stelle gut vertragen. Ich freue mich wahnsinnig über die ca. 30 m mehr Höhe die hier erlaubt wurden. Die Spitze rundet das ganze so gekonnt ab, dass sich wohl hoffentlich keiner daran stören wird. Die Fernwirkung wird gut werden.

    Ich gebe Adama recht, mehrere Türme wären schöner gewesen, allerdings lag die Erwartungshaltung nach dem Drama der letzten Jahre nicht gerade hoch und jetzt kam die doch recht angenehme Überraschung.

  • Ich bin glücklich, dass ich hier unrecht behalten habe, und das Büro einen sehr interessanten Hochhauskörper entworfen hat, der aus allen Blickrichtungen anders wirken wird. Ich sehe hier auch nicht so sehr die Gefahr der Kopflastigkeit und habe den Eindruck, dass von allen Seiten aus ein starker, zuletzt selten in Frankfurt zu sehender Verjüngungseffekt eintreten wird.


    Des Weiteren erinnert mich die Form des Hochhauses stark an die Entwürfe von schneider + schumacher für das jetzige One Areal sowie deren Studie für den Marienturm. Diese beiden Entwürfe haben mir damals schon sehr gut gefallen, daher bin ich recht happy, dass wir jetzt eine analoge Variante in Realisierung erhalten. Einzig die Fassadengestaltung wirkt für mich derzeit noch übermäßig unruhig und wenig elegant.


    Zu Blockrand etc. habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet.

  • Ich finde das sieht recht interessant aus. Einziger Kritikpunkt oder Frage - warum das Hochhaus versteckt im Innenhof? So geht viel von dem Effekt verloren. Besser und einfacher direkt auf der Straße ins Blockrand einbauen und basta. Sowie in NY. Kein Schnickschnak.



  • Ich könnte mir vorstellen, dass der Verlauf des U-Bahntunnels zwischen Güterplatz und Platz der Republik einen Zwangspunkt für die Position des Hochhauses darstellt; vielleicht hings damit zusammen.


    u5-polizeiprsidiumqgokh.jpg


    Und das mit der Veränderungssperre würde ich einfach als das sehen, was es ist: die Suspendierung des Baurechts aus dem alten B-Plan, wenigstens solange, bis die neue Planung in trockenen Tüchern ist. Vom FOUR wissen wir ja, dass das sehr schnell gehen kann, wenn die Planung erst mal abgestimmt ist.

  • Ich finde den Hochhausentwurf auch sehr gelungen, obwohl die zusätzlichen 30 Meter an Höhe für Technik, um auf die 145m zu beharren, auch ziemlich "balabala" ist.


    Was noch mehr auffällt ist, wie schlecht der B-Plan mit dem Entwurf zusammengeht. Das Hochhaus mit allen öffentlichen Bereichen (inkl. Hotel) liegt im Hinterhof und die Ruhe suchende Wohnbebauung liegt präsent an den stark befahrenen Strassen. Auch unter Berücksichtigung der U-Bahnführung, hätte man das Hochhaus auch an der Friedrich-Ebert-Anlage, oder an der Ecke Mainzer Landstrasse anordnen können. Auch die Büronutzung im alten Polizeipräsidium empfinde ich unter Berücksichtigung moderner Bürokonzepte und denkmalpflegerischer Aspekte, als falsch. Ein Hotel wäre dort bezüglich der Grundrissstruktur, dem historischen Foyer und der vorhandenen Raumhöhen, besser aufgehoben.

  • Mir ist folgendes nicht ganz klar:


    -Der alte Bplan sieht 145m (+5m Technik) vor, soweit so klar.

    -Die Stadt gewährt dem Investor nun 175m, aber nur bis max. 145m Geschossfläche.


    Was ist denn das für ein mieser Deal für den Investor?

    Erst wollten sie 3-4 Hochhäuser errichten. Jetzt soll es doch nur eines werden und dafür soll der Investor dieses eine nun 35m höher/teurer bauen, als ursprünglich geplant, ohne das dieses Plus an Höhe finanziell verwertbar wäre? Da hätte ich doch lieber nach dem alten Bplan 145 mit Flachdach gebaut und gar nicht erst das Fass mit den mehreren HH aufgemacht.

  • Also zuerst mal sind meine schlimmsten Befürchtungen quasi unerwartet verschwunden und verstummt bei mir. Zwei oder gar drei kleine Hochhäuser wären nicht gut gewesen.

    Die erweiterte max. Höhe gefällt mir gut, vor allem wenn man bedenkt, dass das Millenium Tower Gelände nun doch - auch unerwartet - auf Höhe macht mit einem der 2 Türme. Da hat zwar das eine Projekt mit dem anderen nichts zu tun (kann mir nicht vorstellen, dass es da Absprachen gab), aber für den Bereich insgesamt betrachtet ist der an- und absteigenden Höhenverlauf insgesamt gut.

    Zum Turm selbst. Die Form gefällt mir sehr gut und die Glasfassade finde ich auch gut, gerade im Kontrast zum Blockrand (der bestimmt keine Glasfassade bekommt). Die auskragenden Verbreiterungen bei anderen Hochhäusern sind schlimmer, hier wirken sie aktuell dezent. Die untere dürfte kaum bemerkt werden, wenn man auf der Straße steht, die Blockrandbebauung noch in die Blickachse mit eingedacht wird. Mir hätte es sehr gut gefallen, wenn der Turm leicht spitz zulaufen würde und dann mit der tollen abgeschrägten Dachspitze endet.

    Auf einer Visualisierung ist ganz oben ein großer Freiraum bis zur Hochhausspitze zu erkennen. Erinnert mich etwas an das The Gherkin in London. Dort wurde auf der letzten Ebene eine "Skybar" realisiert und die ist beeindruckend, wenn man dort sitzend in den Himmel blickt. Wäre hier bestimmt auch eine Idee wert, wenn es nicht dem nun geplanten Höhenzuwachs widerspricht.

    Alles in Allem, mit dem was noch ansteht, Millenium Gelände, Icoon (der ja auch auskragt wenn ich mich nicht irre) an den Gleisen oder FOUR und Hypo , könnte man fast demütig fragen: "Ist denn schon Weihnachten?" Es ist erst ein paar Jahre her, wo hier im Forum diskutiert wurde, das kaum noch Hochhäuser in Planung sind. Und was seit dem passierte, gebaut wird und noch kommt, ist eine Ära auf die wir stolz blicken. Erst Recht, wenn ein Dezernent wohl spät in seiner Karriere noch Höhen zustimmen kann (aber nicht darauf ausruhen!)

    Betreffs der Platzierung des Turms meine ich, dass ob er nun 10, 15 oder 20 Meter weiter links oder rechts steht, es den Gesamteindruck wenig beeinflussen wird. Bei der Höhe wird man das Ensemble mit dem Blockrand bestaunen und nicht die Platzierung des Turms.


    ^ Berlinier, bitte Bedenken, dass die gesamt zulässige Geschossfläche (hier 65.000 qm für den Turm) auch eine Rolle spielen

  • MathiasM : So könnte der Freiraum in der Spitze aussehen. Viel mehr als eine Idee wird es noch nicht sein; könnte trotzdem spektakulär werden. Hochhaus mit Satteldach:


    img_87036gksc.jpg


    Visualisierung: Meixner Schlüter Wendt

    Abfotografiert: Ahligator

  • Na, welch eine Überraschung. Die Formgebung ist ganz anders ausgefallen, als es sich die meisten DAFler vorgestellt haben, aber sie hat ihren Reiz. Wer hätte schon mit einem kristallartigen Hochhaus mit Satteldach gerechnet?


    Mir persönlich gefällt die Architektur sehr gut, weil es mal etwas Anderes ist. Eine optische Einheit mit dem alten Polizeipräsidium zu erzielen, wäre schwierig und in Anbetracht der zahlreichen modern wirkenden Hochhäuser in der Nachbarschaft auch nicht wünschenswert gewesen. Auf Kontrast zu setzen bringt in diesem Fall meiner Meinung nach mehr.


    Eigentlich bin ich auch ein Freund von Symmetrie und eigentlich hätte ich – so wie es auch Adama gern sehen würde – das Hochhaus mittig hinter das alte Polizeipräsidium gesetzt. Aber vielleicht ist der jetzt gewählte Platz viel mittiger, als es die gezeigten Visualisierungen und Modelle vermuten lassen. Es kommt sicherlich darauf an, von wo die meisten Passanten auf die Gebäude schauen. Vermutlich stellen sich nur wenige frontal vor das Ex-Polizeipräsidium und erkennen die Asymmetrie, der meistgesehene Blickwinkel könnte der vom Platz der Republik aus sein. Und aus dieser Position wirkt der Hochhauskristall schon eher zentriert. Vielleicht war der U-Bahn-Verlauf nicht der Hauptgrund für die geplante Bauposition.

  • Gab es denn Informationen bezüglich der Nutzung des Saales bzw. der Sonderräume in der Turmspitze?

    Diese wurde ja, wenn ich das richtig lese, während der PK auch als Stadtsaal (o.ä.) bezeichnet. Das klingt ja fast nach öffentl. Nutzung - auch wenn ich mir das kaum vorstellen kann.


    EDIT: In der Visualisierung der Nutzungsverteilungs steht "Saal / Stadtloggien"

    Daraus werde ich auch nicht schlau.

  • Das ist ein Nutzungsvorschlag aus einem Architekturwettbewerb, mehr nicht. Man wird sehen, was der Projektentwickler daraus macht. Und das Planungsamt - wird dort stur auf der bisherigen Höhenbeschränkung des Bebauungsplans bestanden, haben sich die gegebenen Nutzungsmöglichkeiten schnell reduziert.


    Was wir noch nicht hatten und entgegen der Gewohnheiten seltsamerweise nicht in der Pressemitteilung stand, sind die weitere Platzierungen:


    2. Preis: Kleihues+Kleihues, Berlin

    3. Preis: HPP Architekten, Düsseldorf

    Anerkennung: von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg


    Beide Preisträger haben ein Hochhaus mit H-förmigem Grundriss entworfen. Zur Anerkennung schreibt die FAZ von einem wuchtigen Turm.


    Beim erstplatzierten Entwurf sind die Vorsprünge auf Höhe der Nutzungswechsel Hotel - Wohnen - Büro übrigens moderat, verglichen etwa mit dem ONE. Ich schätze sie auf 1,5 Meter. Dies aufgrund des Verhältnisses zur üblichen Höhe eines Regelgeschosses in einer Schnittgrafik:


    1212121210.jpg


    Abschließend, aus derselben Schnittgrafik, die Turmspitze zum groß klicken:


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/1212121219a.jpg

    Grafiken: Meixner Schlüter Wendt Architekten

  • Ich kann mich der Jubelstimmung ebenfalls nicht anschließen. Die Architektur des Turms macht zwar durchaus was her, definitiv auch mal was anderes als die immer gleichen Quader von denen die Stadt schon so viele hat. Und abgesehen von der noch zu überarbeitenden Fassadengestaltung bin ich auch von der Sockelbebauung positiv überrascht. Gut, dass man hier bezüglich der Dachgestaltung sich deutlich am gründerzeitlichen Restbestand orientiert, und auch die Traufhöhen passen so weit.

    Schwer enttäuscht allerdings bin ich von der Anzahl der Türme und vom Umgang mit dem Altbau. Mindestens zwei Türme hätten es schon sein sollen. Nur ein einziger wird aus sehr vielen Richtungen ziemlich frei stehen und so die unschöne Stelzenwirkung der Mainzer Landstraße eher noch zementieren. 175m brauche ich dafür hier überhaupt nicht, mehrere Türme mit gestaffelten Höhen von zB 80-130m würden hier der Skyline deutlich besser stehen. Die durchaus vorzeigbaren Innenräume des Altbaus werden durch die Büronutzung leider weitgehend der Öffentlichkeit entzogen. Hier hätte stattdessen das Hotel rein gehört. Man erhält zwar wie es scheint den voreren zentralen Innenhof, der innere Bauteil dient dabei aber maximal noch als reine Alibi-Fassade, hinter der sich keine Räumlichkeiten mehr sondern direkt schon der Hof vom Hochhaus befindet. Die nach dem Krieg nur sehr vereinfacht wiedererrichtete Dachzone mit der völlig verhunzten Laterne kann so natürlich auch nicht bleiben, sondern gehört an den Vorkriegszustand angenähert.


    Wenn man mich fragt wo ich die zusätzlichen Türme gerne hätte: vor allem im Südwesten des Areals hätte man da durchaus noch eins unterbringen können, eventuell auch im Norden - jeweils natürlich nicht direkt an der Straße sondern deutlich zurückgesetzt über dem Sockel. Im Norden bräuchte man da aber wohl Zugriff auf das ohnehin furchtbare Mainova-Umspannwerk dessen Funktionen wo anders hin verlagert werden müssten. Letzteres ist schon ein ziemlich schwerwiegendes Entwicklungshindernis und wird dann aber hoffentlich mit der Neuentwicklung auf dem Matthäuskirchenareal beseitigt.

    Alternativ war ich seinerzeit auch von der Baumassenverteilung im Konzept von MOW (siehe Epizentrums Beitrag vom 2.3.2018) sehr angetan.

  • Auch ich muss sagen, dass ich enttäuscht bin. Das positive an dem Entwurf ist sicherlich der Abschluss - die Spitze ist neu und daher interessant für die Gesamtskyline. Auch freue ich mich, dass es nun nach vorne zu gehen scheint. Aber das Gebäude in seiner Gesamtheit finde ich verwirrend. Wieder einmal ein Hochhaus mit verschobenen Boxen. Das langt so langsam mal in Frankfurt dann auch wieder. Verwirrend finde ich den unteren Teil, der schmaler wirkt als das Gebäude oben drüber. Irgendwie passt das optisch für mich nicht zusammen.


    Gerade nochmal die teilnehmen Architekturbüros durchgelesen. Ohne die anderen Entwürfe gesehen zu haben (gibt es die irgendwo zu sehen?) habe ich mir bei den Büros wesentlich mehr erhofft.