C++ - das Chemnitzer Stadtgespräch

  • Der Videomitschnitt vom gestrigen Diskussionsforum zur städtebaulichen Entwicklung und Belebung der Innenstadt.
    Hauptthema war die Entwicklung der Brückenstraße und ein künftiger Marienplatz als künftiger, urbaner Knotenpunkt
    im Zentrum.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Interessanter Ansatz - und schön, dass in Chemnitz eine Diskussion über die Innenstadt in Gang kommt. Ich bleibe aber dabei: Ohne hochwertigen und dementsprechend auch teuren Wohnraum und einer massiven Verdichtung im Zentrum, wird dort nie ein "natürliches" Leben entstehen. Eine Innenstadt ist kein Ort, an den ich mit meinem Auto fahre, um einen Kaffee zu trinken, sondern das dichte, funktionsgemischte und vielfältige Zentrum einer Stadt. Das kann ich mit Sozialwohnungen für 4 Euro/m2 nicht schaffen. Natürlich gehören günstige Wohnungen genauso in die Innenstadt - bitte nicht falsch verstehen - aber eine Stadt braucht auch dringend die Gutverdiener, die hier ihr Geld ausgeben. Genau das fehlt der Chemnitzer Innenstadt.


    Die Mittelstandsmeile sollte hier Vorbild sein - ich finde da hat man sehr viel sehr richtig gemacht. Und es gäbe in der Innenstadt - auch ohne größere Rückbauten auch jetzt schon sehr viele Flächen, die sofort bebaut werden können (sofern natürlich die Eigentumsfragen geklärt sind).


    Cafés im Erdgeschoss der Parteifalte sind eine nette Träumerei - ohne Dichte und Menschen, die auch dort um die Ecke wohnen (und sich einen Kaffee leisten können und wollen), wird es nicht funktionieren. Wir denken die Innenstadt wie ein Shopping Center - und das ist ein falscher Ansatz.


    Aber! Schön, dass da eine Diskussion in Gang kommt.

  • Chemnitz hat in 2022/23 bisher gut 8.000 Einwohner dazugewonnen, meldet das FOG-Institut für Ende Oktober.
    Die aktualsierte Einwohnerzahl betrug zum 31.10.2023 genau 251.605 Einwohner.
    Damit erhöht sich Einwohnerzahl im Vergleich zum Sommer erneut um ca. 1500 Einwohner.
    Das ist die höchste Wachstumsrate einer ostdeutschen Großstadt, sogar noch vor Leipzig!
    Es wird für die nächsten Jahre eine anhaltende Tendenz vermutet.

    https://www.chemnitz-in-zahlen…erzahlen-und-entwicklung/

    Anbei eine Karte der Stadtteile mit der Einwohnerentwicklung.
    Profitieren tut vor allem die Innenstadt und der Nordosten Chemnitz'.

    https://pbs.twimg.com/media/F9…n?format=jpg&name=900x900

  • Wo das her kommt wissen wir alle. Und kaum einer von denen ist freiwillig hier. Ziel muss es sein diese Menschen in die Stadtgesellschaft zu integrieren. Damit diese Zuwächse auch nachhaltig sind. Derzeit sehe ich die Entwicklung eher mit Sorge.

  • Das Jahr hat man dann zum 31.12.2023 mit 251.485 abgeschlossen. Das bedeutet ein Wachstum von 2.621 bzw. 1,05 %.


    Zum Vergleich:

    Leipzig +4.029 (+0,64 %) auf 628.718
    Dresden +3.067 (+0,54 %) auf 572.240

    Quelle

  • Dieser Wachstum innerhalb von 2 Jahren auch wenn er sich 2023 etwas abgeflacht hat, ist schon enorm. Woher resultiert dieser Einwohnergewinn? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Chemnitz 8.000 bis 10.000 Einwohner alleinig durch den Ukraine Krieg dazugewonnen hat und wenn doch was macht Chemnitz für die Kriegsflüchtlinge so besonders gegenüber anderer Großstädten wie Braunschweig, Kiel oder Magdeburg?

  • Laut Chemnitz in Zahlen lebten im Juli 2023 rund 7.000 Ukrainer:innen in Chemnitz. Im August des Jahres 2022 waren es knapp 3.800.

    Es gab offenbar schon vor dem Krieg eine recht große ukrainische Minderheit in Chemnitz. Die Freie Presse schreibt in einem älteren Artikel von 850 Ukrainer:innen, die vor dem Krieg in Chemnitz lebten. Ich erinnere mich an einen Artikel (leider finde ich den nicht mehr) in dem genau dieser Zusammenhang zwischen der vor dem Krieg recht großen Minderheit mit den Gründen für eine Entscheidung für Chemnitz als Flucht-Ort zusammenhängt. Also die Ukrainer:innen kommen, weil es in Chemnitz bereits zahlreiche Ukrainer:innen gab. Inwieweit dass wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, zumal ich auch die Zahlen aus anderen Städten vor dem Krieg nicht kenne.

  • Ich weiß nicht, wie es in anderen Städten ist, aber die GGG quartiert die meisten ja ein, weil die Wohnungen von der Stadt bezahlt werden. Vielleicht ist das ein Grund.

  • Es macht schon Sinn, dass die Stadt die Geflüchteten zuerst im leerstehenden Wohnungsbestand der städtischen Tochter - also der GGG - unterbringt. So erhält die Stadt einerseits die Miet-Einnahmen für ansonsten leere Wohnungen und verringert andererseits ihren eigenen Leerstand.

  • Passend zu meiner Stimmung die Chemnitzer Platzierungen beim aktuellen Städteranking der „Wirtschaftswoche“ unter den 71 deutschen Großstädten: Allerletzter Platz beim Niveauranking, Platz 62 im Dynamikranking (t-online). Herzlichen Glückwunsch.

  • "Die Schwächen von Chemnitz sind unter anderem die niedrigen Miet- und Kaufpreise [...]"


    Ist für mich als Einwohner der Stadt auch die größte Schwäche von Chemnitz. Ich würde mich viel lieber mit 100 anderen Bewerbern um ein besseres Wohnklo mit billigsten Standards für 1.000 EUR kalt kloppen.


    Ja, ich weiß natürlich, dass der Wohnmarkt in diesem Fall aus Investorensicht bewertet wird und die niedrigen Miet- und Kaufpreise auch die fehlende Attraktivität der Stadt widerspiegeln, aber es liest sich trotzdem erstmal lustig. Kein Einwohner der Stadt würde schließlich bei einer Pro- und Contra-Liste bezüglich Chemnitz die Miet- und Kaufpreise auf der Contra-Liste einordnen.

  • Die aktuelle Einwohnerstatistik für das Jahr 2023 (Quelle).

    Die Einwohnerstatistik der Stadt Chemnitz für das Jahr 2023 verzeichnet 2.621 Einwohner mehr als im Jahr zuvor. Zum 31. Dezember 2023 lebten 251.485 Menschen mit Hauptwohnsitz in der Stadt. Zählt man die Personen mit Zweitwohnsitz dazu, so hatte Chemnitz zum Stichtag 254.614 Einwohner.


    Das Durchschnittsalter der Chemnitzer ist gegenüber 2022 leicht gesunken. Während es im Jahr 2022 bei 46,21 Jahren lag, war es 2023 auf 46,06 Jahre zurückgegangen (Stichtag 31. Dezember).


    Von den Einwohnern mit Hauptwohnsitz hatten 216.665 die deutsche Staatsbürgerschaft (2022: 218.687), und 34.820 waren Ausländer (2022: 30.177). Hierunter werden alle hier lebenden Ausländer gezählt, wie zum Beispiel Studierende der TU Chemnitz, Mitarbeiter von Chemnitzer Unternehmen, seit vielen Jahren hier lebende Menschen sowie Flüchtlinge und Asylbewerber.


    Insgesamt sind im vergangenen Jahr 19.672 Menschen in die Stadt gezogen (2022: 21.000), 15.128 Menschen haben sie verlassen (2022: 13.915).


    Die Anzahl von neu geborenen Chemnitzer im Jahr 2023 lag bei 3.714. Im Jahr 2022 gab es zum Vergleich 3.753 Geburten. Die Zahl der Sterbefälle lag im Jahr 2023 bei 1.869, 2022 wurden 1.888 Sterbefälle registriert.


  • Diese Woche gab es wieder eine Stadtratssitzung. Dabei ist unter anderem ein aktualisiertes Stadtentwicklungskonzept 2035 beschlossen worden.


    Stadtratssitzung


    Das aktualisierte Stadtentwicklungskonzept 2035 ist in mehrere Schwerpunkt-Heftchen unterteilt. Ich habe es mal kurz überflogen, wirkt an einigen Stellen recht allgemein und abstrakt mit einigen bunten Skizzen und Zeichnungen. An manchen Stellen wird es auch etwas genauer..

  • Schade. Dabei hieß es noch die ganze Zeit, dass man umbauen wollte. Am Kaufhof-Konzept selbst hatte man nur wenig Änderungen mitbekommen nach den ganzen Insolvenzmeldungen und Eindrücken, dass ein Neuanfang starten soll und nachdem das Haus schon ein paar mal kurz vor der Schließung stand.


    Aber letztlich nun auch die Chance auf einen gänzlich anderen "Neuanfang" für das Gebäude. Immerhin entstehen im Erdgeschoss an den Ecken ja schon Bäckereien und Cafe?


    Die Chance das Gebäude als eine Art Einkaufszentrum mit neuem Mietermix neu zu entwickeln. Ich finde, der Schwerpunkt bei einem neuen Konzept für das Gebäude sollte bei Geschäften aus dem Bereich Bekleidung/Schuhe liegen (z.B. eine Mischung aus "Primark", Zalando, und anderen Modehäusern). Aber auch andere Marktrichtungen sind natürlich denkbar.


    Ein riesiges Modehaus in dem man "garantiert" das passende Kleidungsstück findet, das wäre doch mal was.



    Nachtrag:

    Hier ein paar Beispiele, wie man in anderen Städten ehemalige Kaufhof-Filialen anders und neu genutzt hat:

    https://rp-online.de/wirtschaf…den-koennten_aid-86700461


    Hier im dritten Video unten:

    https://www.zdf.de/nachrichten…storen-fillialen-100.html

    2 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Passend zu meiner Stimmung die Chemnitzer Platzierungen beim aktuellen Städteranking der „Wirtschaftswoche“ unter den 71 deutschen Großstädten: Allerletzter Platz beim Niveauranking, Platz 62 im Dynamikranking (t-online). Herzlichen Glückwunsch.

    Prognos-Städteranking: https://www.handelsblatt.com/p…sten-leben/100023346.html


    68 untersuchte kreisfreie Städte und drei Stadtregionen.


    Chemnitz auf Platz 27 beim Status Quo, Platz 2 bei der Dynamik und Platz 10 beim Gesamtranking.


    Herzlichen Glückwunsch.

  • Die Betreiberin ist laut einem anderen FP-Artikel übrigens auch Besitzerin eines kleinen Grundstücks hinter der Parteifalte (offensichtlich dieses hier mit dem Baumbewuchs), welches vermutlich benötigt werden würde, wenn dort wirklich die Multifunktionshalle gebaut werden wird. Es kann sicherlich nicht schaden, wenn man dort ggf. mit einer Chemnitzer Einwohnerin verhandeln kann.


    Allerdings zeigt die Karte im Artikel auch einen alten Stadtplan der Vorkriegsbebauung, wo damals dort der Antonplatz war. Wenn man das sieht, muss man schon einigen Schreibern hier recht geben, dass eine kleinteilige Neubebauung des Gebiets viel besser wäre. Dass die Flächen weitgehend im Eigentum der öffentlichen Hand sind, sollte das eigentlich zum sofort umsetzbaren Selbstläufer machen, in Sachsen und Chemnitz mit seinen unfähigen Politikern ist es aber stattdessen leider der größtmögliche Bremsklotz.

  • Die kleinteilige Bebauung wäre super. Wie ich im Nachbarthread schon schrieb, befürchte ich, dass diese nicht besonders realistisch ist, sowohl wegen der Lage (umgeben von hohen Platten, Wirtschaftsgebäude der Oper, schwieriges Karree in Richtung Brühl,...), als auch wegen geänderter Rahmenbedingungen (kostenintensiveres Bauen, eher geschlossene Strukturen und Höfe, zumindest in solchen Lagen,...).


    Den Antonplatz (ggfs. etwas kleiner und leicht versetzt) mit diesem Namen und bestenfalls z.B. als Verweilplatz für eine gastronomische Nutzung in oder an einer neuen Mehrzweckhalle, wieder aufleben zu lassen, wäre sehr erstrebenswert. Arwed hat nebenan einen Artikel dazu verlinkt, der sich mit dem Platz und dessen Umgebung befasst.

    Einmal editiert, zuletzt von chemnitz_er ()