Die Kernaussagen des Artikels:
- Genau 240.545 Einwohner zählte die Stadt Ende 2011. Das waren 205 Einwohner weniger als Ende 2010.
- Während 3187 Chemnitzer betrauert werden mussten, kamen im vergangenen Jahr 1958 Babys auf die Welt.
Die Zahlen zu Geburten und Sterbefällen stimmen aber wahrscheinlich nicht: 2010 gab es noch 2866 Geburten und 3829 Sterbefälle (Link). Da die Krankenhäuser minimal gestiegene Geburtenzahlen gemeldet haben (allerdings inklusive der Entbindenden aus dem Umland) und auch die Sterbefälle nicht so eklatant einbrechen können, handelt es sich vielleicht um unvollständige Zahlen.
- 2011 zogen 10.805 Menschen von außerhalb in die Stadt, gleichzeitig gingen 9781 Einwohner aus Chemnitz weg (Differenz +1024). Im Vorjahr betrug die Differenz noch +1275.
- Das Statistische Landesamt meldet übrigens deutlich höhere Einwohnerzahlen, so Ende 2010 für Chemnitz 243.248 statt 240.750 wie die Stadtverwaltung. Der Unterschied ergibt sich laut Rathaus aus dem Umstand, dass das städtische Melderegister öfter bereinigt werde als die Landes-Statistik.
- In Chemnitz wächst der Anteil der Männer. 2011 kamen in der Summe von Geburten, Sterbefällen, Zu- und Fortzügen 160 Männer hinzu, während die Anzahl der Chemnitzer Frauen um 365 abnahm. Mit knapp 125.000 gibt es derzeit aber noch rund 9000 Frauen mehr als Männer in der Stadt. Allerdings sind die Geschlechter vom Alter her unterschiedlich verteilt. Bis zu 49 Jahren gibt es teilweise deutlich mehr männliche als weibliche Chemnitzer. So standen im Jahr 2010 nach Angaben des Statistischen Landesamtes in der Gruppe der 30- bis 34-Jährigen 7866 Männer 6693 Frauen gegenüber - das größte Missverhältnis von allen Altersgruppen unter 50.
- Bei den Abwanderungen dominieren eindeutig die Männer. 2011 verließen 6114 männliche und 4691 weibliche Einwohner die Stadt, in den Vorjahren waren die Zahlen ähnlich. Allerdings gibt es einen Unterschied: Während die meisten jungen Frauen, die Chemnitz den Rücken kehren, das laut Statistischem Landesamt im Alter von 18 bis 25 Jahren tun, zieht die Mehrzahl der abwandernden Männer erst zwischen 30 und 50 Jahren weg.
- Bei der Differenz zwischen Zu- und Abwanderungen gewann Chemnitz im vergangenen Jahr 619 Männer, aber nur 405 Frauen hinzu.
Da zeigt sich, dass die Wirtschaftsstruktur der Stadt für junge Frauen nicht gerade ideal ist, da die Jobs in Industrie und Maschinenbau eher für Männer interessant sind. Auch wenn man auf http://www.chemnitz-zieht-an.de schaut, sind dort kaum eindeutige Frauenjobs angeboten. Ich habe selber im Freundeskreis ein Pärchen, das gerne aus dem Westen zurückkommen würde: Er Maschinenbauingenieur, sie Umweltmanagement (oder so ähnlich, bin mir gar nicht ganz sicher). Wer hat wohl Probleme, hier einen Arbeitsplatz zu finden? Vielleicht sollte die Stadt mal unter deutschen Singlefrauen mit der großen Auswahl werben :)?