Frankfurter Schienenverkehr - allgemeine Diskussion

  • Bin grad mit dem Handy unterwegs und kann es nicht raussuchen, aber in der Rundschau stand dass die Verlängerung der U5 nur auf 2017 verschoben wurde.

  • Es gibt nur eine Vorplanung zum Frankfurter Berg, es ist weder fertig geplant, noch gibt es ein Planfeststellungsverfahren.


    Ich finds auch bitter, dass wir das Projekt nochmals schieben müssen (letztes Jahr haben wirs noch gerettet), aber wenn man die restliche Streichliste und den Konsolidierungsbedarf im Stadthaushalt sieht wird's halt schwierig momentan drauf zu bestehen. Das Thema wir aber wieder kommen, da die Verlängerung eine relativ preiswerte sinnvolle Ergänzung darstellt (ca. 8 Mio)


    Viele Grüße


    Wolfgang

  • Danke fue die Info von der Quelle. Dann war die FAZ in diesem Punkt wohl etwas ungenau, bei der von einer Streichung des Projekts die Rede war. Die FNP berichtet ebenfalls von einer Verschiebung auf 2017.

  • Vor allem wenn man sich wirklich dazu entschließt die Rosa-Luxemburg-Straße zumindest in Ginnheim statt in der bisherigen Hochlage ebenerdig zu führen.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass man die Rosa-Luxemburg-Str. so lässt, wie sie ist. Abgesehen von mehrjährigen Bauarbeiten mit Riesen-Verkehrschaos wäre die Tieferlegung ziemlich teuer. An der S-Bahn-Linie muss man zudem doch wieder hoch um die Gleise zu überqueren und den Niddapark will man wohl auch nicht zerschneiden. Außerdem darf man die Vorteile der Straße nicht vergessen: Sie sieht scheiße aus, aber sie hält den Verkehrs aus den Stadtteilen. Wenn die Straße ebenerdig wäre, hätte man zig Kreuzungen mit entsprechendem Verkehrsstau.

  • Mod: Beitrag aus diesem Thread hierher verschoben.
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    Was die Anbindung Niederrads angeht kann man da sicherlich geteilter Meinung sein. Der alte Ort und der Bereich Bruchfeldstraße war mit dem alten Bahnhof sicher besser bedient. Wenn man sich die Karte betrachtet ist Niederrad aber auch ganz gut Richtung Süden gewachsen. Dieser Teil und natürlich die Bürostadt profitieren von der Lage des S-Bahnhofs schon deutlich. Auch die Umsteigemöglichkeit zur Straßenbahn, die dort realisiert wurde, hätte man am alten Standort so nicht hinbekommen.


    Die Situation für die Umsteiger ist allerdings trotzdem alles andere als optimal. Ich steige zwei mal die Woche in Niederrad aus der S-Bahn und beobachte die jenigen, die versuchen von der einen Bahn die jeweils andere zu bekommen, dabei die Fahrbahnen überqueren müssen und selten auf die Ampeln achten. So entstehen regelmäßig gefährliche Situationen.


    Zu letzt bedaure ich etwas den Abriss des alten Bahnhofs, sollte er denn so kommen. Ist zwar jetzt auch keine Perle des Historismus, aber das liegt vor allem am Zustand. Ist schade, wenn diese ganzen kleinen Bahnhöfe verfallen und letztlich mit ihnen ein Stück Eisenbahngeschichte verschwindet.

  • "Südmainische S-Bahn" von OF-Ost zum Südbahnhof

    Ich frage mich schon lange, warum man nicht eine S-Bahn-Strecke von Offenbach-Ost über Offenbach-Hauptbahnhof nach Frankfurt-Süd einrichtet, die dann z. B. weiter nach Langen oder Darmstadt fahren könnte. Eventuell könnte man sogar den Bhf. Oberrad wiederbeleben. Das würde die total überlastete Tunnelstrecke in Frankfurt entlasten, den eigentlich schönen und für viele Pendler wichtigen Offenbacher Hauptbahnhof wiederbeleben. Schienen sind vorhanden, sollte also eigentlich nicht zu teuer sein. Der Südbahnhof ist auch ein interessanter Verkehrsknotenpunkt, um in Frankfurt weiterzukommen.

  • Das würde schon funktionieren. Man müsste ggf. einige bauliche Maßnahmen (Weichen, Oberleitungen etc.) vornehmen. Aktuell ist das wohl kein Thema. Aber wenn die nordmainische S-Bahn-Linie kommt werden nach meiner Kenntnis sowieso die ganzen S-Bahn-Linien neu geordnet. Und dann könnte man sich überlegen, den S-Bhf. zu einem zweiten Umsteigepunkt umzugestalten. Eine S-Bahn HU-OF-DA kann ich mir dann durchaus vorstellen.

  • Ich würde einen solchen Streckenverlauf als große Chance und großen Vorteil von FFM & RheinMain betrachten.
    Anders als zB in München könnte so ziemlich kostengünstig (weil kein Tunnelbau) ein zweite kleine Stammstrecke eingerichtet werden.
    Man könnte dann ja auch Bahnen aus Wi/Mz kommend sowohl über OF (südmainisch) als auch über Maintal (nordmainisch) nach Hanau fahren lassen.


    Über die Auslastung brauchen wir dank dem Flughafen, (eingeschränkt, weil nicht direkt auf der Strecke liegend) Bürostadt Niederrad und Gateway Gardens sicherlich keine Sorgen machen.


    Ich denke, dass diese Option - sofern & weil die Entwicklung Frankfurts der letzten Jahre anhält - mit hoher Wahrscheinlichkeit in nicht allzuferner Zukunft umgesetzt wird bzw. werden muss. Die Stammstrecke arbeitet ja schon heute an der Kapazitätsgrenze und Vollzüge sind in den Stosszeiten voll und ein zweiter Tunnel durch die Innenstadt ist sicherlich utopisch und letztlich dann auch nicht sinnvoll.


    Ein weitere positiver Effekt betrifft auch den Wohnungsmarkt: je besser & vernetzter ein Nahverkehrssystem ausgestaltet ist, umso mehr verteilt sich der Wohnungsmarkt-Druck auf die ganze Stadt und Region. Bei einem starren Sternnetz ist dies nicht der Fall.


    Und nicht zuletzt würde es die Attraktivität des Nahverkehrssystem zusätzlich steigern, weil zusätzliche Fahrten von ÖPNV-Nutzern umsteigefrei gemacht werden könnten.

  • Genauso wie der Citytunnel an seiner Kapazitätsgrenze ist, sind auch die Strecken für die vorgeschlagene S-Bahnlinie an ihren Grenzen.


    Über Offenbach Hbf fährt fast der komplette Fernverkehr in Richtung Osten, auch wenn dieser nicht in Offenbach hält. Dazu kommen Regionalzüge nach Fulda und Würzburg. Hier gibt es bei Verspätungen schon genug Probleme mit Überholungen. Wenn dazu noch eine langsamere S-Bahn-Linie käme, müsste auch noch eine Überholung der S-Bahn durch den Regionalverkehr organisiert werden.


    So blöd es klingt: die Strecke nach Darmstadt ist eigentlich auch an ihrer Kapazitätsgrenze. Dadurch, dass die Strecke zwischen Langen und Darmstadt größtenteils nur eingleisig ausgebaut ist, ist hier keine zweite Linie möglich. Zwischen Offenbach-Ost und Hanau gibt es auch nur ein Gleis.


    Am Südbahnhof und in Offenbach-Ost wären wohl zusätzliche Überwerfungsbauwerke notwendig, um die Gleise der einzelnen Strecken kreuzungsfrei miteinander zu verbinden. Alles andere wäre sehr störungsanfällig.


    Es ist also längst nicht nur mit ein paar Weichen und Oberleitungen getan.

  • S-Bahn-Station im westlichen Gallus?

    Eine andere Frage an die Schienenspezialisten: Wäre es denkbar, im Bereich der Überführung der Taunusbahn bzw. Rebstockkurve über die Mainzer Landstraße (Luftbild) eine S-Bahn-Haltestelle zu bauen und sinnvoll zu betreiben? Wäre das nicht mit vergleichsweise geringem Aufwand eine erstklassige Anbindung des westlichen Gallus an den Hauptbahnhof, besonders des sich gerade sprunghaft entwickelnden Quartiers um den Gustavsburgplatz? Zumindest das Hindernis eines weiteren Haltepunkts in zu geringer Entfernung sollte nicht bestehen.

  • ^ Diese Maßnahme steht seit Jahr & Tag im GVP 2000 des Umlandverbandes Frankfurt und ist auch im aktuellen Maßnahmenkatalog des Planungsverbandes zum öffentlichen Verkehr nach wie vor enthalten. Wann eine Umsetzung ansteht, ist nicht bekannt. Klar aber ist, dass die alte Eisenbahnbrücke irgendwann der Erneuerung bedarf und spätestens im Zuge dessen dürfte es so weit sein.

  • S-Bahn-Station im westlichen Gallus?

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    Also baulich wäre eine Station an dieser Stelle sicher nicht das Problem.
    Und jetzt kommt das große ABER. Hier fahren keine S-Bahnen! S1 und S2 führen über Bahnhof Griesheim und Haltepunkt Nied nach Höchst. Der Haltepunkt Nied könnte auch in etwa Vorbild für eine Station an dieser Stelle sein.
    Hauptsächlich werden hier die RE, RB und SE-Linien zwischen FFM Hbf und Höchst bzw. Rödelheim langgeführt. Daher wäre eventuell ein zusätzlicher Halt dieser Linien denkbar.
    Um es in das S-Bahnnetz einzugliedern, z.B. durch Umwandlung der SE-Linien 12 und/oder 15 nach Königstein und Brandoberndorf zur S-Bahn, wäre denkbar. Allerdings nur weiter mit Dieselbetrieb und endend in Hbf hoch. Ansonsten steht die Elektrifizierung der Strecken an und die Kapazitätserhöhung im Citytunnel.


    Oder man führt S1 oder S2 anders, wenn die Reduzierung in Nied und Griesheim zu verkraften wäre. Auslastung im Citytunnel bliebe gleich. Allerdings wäre die Verbindungsmöglichkeit zwischen der neuen Station zum Tunnel nur eingleisig über das östliche Gleis. Die anderen beiden Gleise werden auf die andere Seite des Hbf geführt und da kommt man dann nicht mehr zur Tunnelrampe rüber. Vielleicht entsteht hierdurch auch noch Investitionspotenzial.

  • Diese Station war bisher immer für die K-Bahn gedacht, die bisher von Höchst zum Hbf. nonstop fährt. Hinzu käme noch der Halt Nied-Ost im Bereich Bahnübergang Oeserstraße/Ferdinand-Scholling-Ring.


  • Zumindest für die Baufelder 2 bis 4 sind die Entfernungen in beide Richtungen nicht unerheblich.


    Einspruch! Was meinst du mit "nicht unerheblich"? Die beiden Stationen liegen weniger als 700 m auseinander. Die Distanz vom Ausgang der Station Emser Brücke zur Einmündung Warschauer Straße beträgt rd. 360 m. Die Entfernung von der Kreuzung Europaallee/Warschauer Str. zur Station Güterplatz beträgt (via Kölner Straße) weniger als 400 m. Das sind für eine Stadtbahn-Erschließung völlig normale Frankfurter Distanzen.


    Das ist vergleichsweise so weit wie von Bornheim Mitte zum Güntersburg Park oder vom Eschenheimer Tor zum Eldorado-Kino in der Schäfergasse.

  • Durch die „Rand-Lage“ der zukünftigen U-Bahn Stationen: Emser Brücke / Güterplatz, bleibt ein großer Teil der Europa Allee-Ost de facto (für Senioren und „weniger sportliche“ Einwohner) ohne eine ÖVP-Anbindung.


    Diese Wahrnehmung finde ich offen gestanden nicht nachvollziehbar.


    Neben den Stationen Güterplatz und Emser Brücke der U-Bahn gibt es im Süden die Straßenbahnen der Linien 11 und 21 mit den Stationen Güterplatz, Speyerer Straße und Galluswarte und nicht zuletzt die S-Bahn an der Galluswarte. Alles fußläufig innerhalb von 5 Minuten erreichbar. "Ohne ÖPNV Anbindung" ist für mich etwas anderes.

  • Meinst du nicht, dass "in der Mitte" ziemlich subjektiv ist? Und dass eine Stadtbahn nicht alle 200 Meter halten sollte? Dass sowohl ein Halt nahe des Skyline Plaza als auch zum Umsteigen zur S-Bahn an der Emser Brücke sein sollte, das dürfte auch nicht zu bestreiten sein. Aber gut, wäre auch furchtbar, wenn sich kein Haar in der Suppe finden ließe.

  • In einem Wohngebiet, welches aus dem Nichts entstanden ist, dürfte es kein Problem gewesen sein die Hauptstation(en) in der Mitte zu platzieren.


    Dann müssten die, die an den "Rändern" wohnen, in die Mitte laufen. Und mit der jetzigen Planung die, die "in der Mitte" wohnen, eben zu den zwei Stationen am Rand. Ist doch gehüpft wie gesprungen. Es kann nicht jeder die Station direkt vor der Haustür haben.

  • Mod: Hierher verschoben aus "Frankfurter Nahverkehr - Bauprojekte und konkrete Planungen".
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    Ich nutze ehrlich gesagt ungerne den ÖPNV in Frankfurt und fahre dort möglichst mit meinem Auto.


    Dies hat ettliche Gründe. Der gewichtigste ist wohl, dass man in großen Teilen der Innenstadt keine Alternative zur unterirdischen Stadtbahn hat. Dies fängt schon beim Weg zum Bahnsteig an. Der dauert an manchen Stationen schon mal ein paar Minuten und der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber der klassischen Straßenbahn ist dann häufig schon dahin oder minimal.


    Des Weiteren finde ich die unterirdischen, stickigen "Schienenbunker" unattraktiv. Für Frauen und Ältere sind es auch oft Angsträume. Oftmals denke ich mir auch "ist Frankfurt so hässlich, dass man als Fahrgast nichts von der Stadt sehen darf?". :nono:


    Ich sehe die Frankfurter Stadtbahn in großen Teilen nur als Prestigeprojekt an. Man wollte halt wie eine europäische Metropole wirken. Dafür wurden Milliarden von Steuergeldern unnötig geopfert und zudem eine "autogerechte Stadt" geschaffen.


    Die sinnvollere Variante wäre gewesen die vorhandene Straßenbahn zu modernisieren und nur im Ausnahmefall kurze Tunnelstrecken zu verwenden. Hierfür hätten schon 1968 Straßenbahntriebwagen mit einer Länge ab 38 m genutzt werden können (alternativ auch Traktionen) und die Beförderungskapazität hätte somit auch ausgereicht - in Verbindung mit einem attraktiven, dichten Takt.


    Im Zuge des Stadtbahnbaus wurden viele Stadtgebiete vom städtischen Schienenverkehr abgehängt. Heute muss man dort mit dem Bus (Beförderungsmittel untersten Standards) fahren. Eine unnötige Zerstörung von Infrastruktur!


    Mir ist so manche Stadt mit klassischem Straßenbahnbetrieb wesentlich lieber. Frankfurt hat ja leider nur noch ein Rumpfnetz, wenn ich an die ehemalige Ausdehnung denke und zudem werden relativ kleine Straßenbahntriebwagen genutzt - der Kapazitätsvorteil gegenüber dem Bus ist gering. Schade!