Leipziger Architektur-Allerlei (Information & Diskussion)
Ein kürzlich erschienendes Interview mit Ansgar Schulz von Schulz & Schulz Architekten nehme ich zum Anlass, einen neuen Strang über Leipziger Architektur zu eröffnen. Zwei Journalisten des Weiter-Magazins unternahmen mit dem Leipziger Architekten einen Stadtbummel, der ihnen nicht nur Auskunft über die zwei aktuellen Projekte seines Büros gibt (St. Trinitatis, Stadthaus-Anbau), sondern sich auch zu anderen Projekten im Leipziger Stadtbild äußert. Für uns im DAF ist es kein Geheimnis mehr, dass sich Schulz & Schulz vehement für eine klare, moderne Architektursprache ohne Schnörkel aussprechen. Schon die Marktgalerie wird von Ansgar Schulz kritisiert, weil die Fassade zum Markt hin drei Gebäude suggeriere und der Architekt, Christof Mäckler, sich nicht vorstellen könne, dass eine einzige große Fassade an den Markt passen würde. Im Vergleich deutlich besser sei die Umsetzung des KPMG-Gebäudes in der Südvorstadt.
Als "historisierender Schnickschnack" wird das Katharinum, und hier besonders der von Krier/Kohl gestaltete nördliche Abschluss, verrissen. Besser kommen die geplanten Höfe am Brühl weg. Hier glaubt der Architekt an eine gute architektonische Umsetzung der riesigen Baumasse.
Ansonsten verrät uns Ansgar Schulz noch, was ihn nach Leipzig zog, was, auch im Gegensatz zu Dresden, an der Stadt reizvoll ist, in welchen Ecken der Stadt es Potentiale gibt und warum es Architekten oft nicht leicht haben.