Spandauer Vorstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • Trotzdem wir hier im DAF sind muss dieses Fleckchen ja nicht gleich bebaut werden. 😉


    Auf dem ersten Bilder ist gut zu erkennen, dass das Kernholz der Bäume dunkelbraun verfärbt ist. Das könnte auf eine Baumkrankheit hinweisen und deshalb kommt das zuständige Dezernat seiner Sicherungspflicht nach die Bäume in der Vegetationspause zu fällen. Mit der Wurzelfräse macht der beauftragte GaLa-Betrieb schon Platz für die geplanten Nachpflanzungen an den gleichen Stellen in ein paar Wochen oder beseitigt vorbeugend Stolperstellen da die Ersatzpflanzungen etwas versetzt auf dem Grundstück erfolgen.


    Sorry für den Erklärbär 🤓, und der Beitrag kann dann in den passenden Strang verschoben werden. ☺️


    Wo findet man im www denn das Berliner Ratsinformationssystem wo von solchen Vorkommnisse die zugehörigen Protokolle usw. (die den Instanzenweg durchlaufen haben)? Evtl. gibt das einen Hinweis.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • ^ Ja, das ist schon möglich, vielleicht ist das die wahrscheinlichste Erklärung. Dennoch würde es mich etwas wundern, dass hier gleich mehrere, noch nicht sehr alte Bäume ohne sichtbare Krankheitszeichen vollständig entfernt wurden, denn auch bei sichtbar kranken Bäume hat man es hier sonst nicht so eilig. Naja, wir werden sehen.

  • Das gekachelte Dingens gibt mir auch Rätsel auf. Vielleicht ne abwegige Sitzinstallation, die man wie die Sitzkiesel erobern soll, ...

    Es handelt sich hierbei schlicht und ergreifend um ein Kunstobjekt des Berliner Künstlers Simon Mullan. Die Skulpturenserie heißt Popularis und das oben gezeigte Objekt trägt den Untertitel (Tresen). Ziel der Arbeit ist es, dass der Tresen als solcher auch durch die Passanten genutzt wird - zum Verweilen, Diskutieren und natürlich, um währenddessen sein Getränk dort abstellen zu können. Die Aktion scheint aber nur temporär zu sein, sodass der Tresen in absehbarer Zeit wieder verschwinden könnte. Auf der Homepage von Simon Mullan sind übrigens einige gute Aufnahmen dargestellt, die auch die nun gefällten Ahornbäume zeigen.

  • Danke RianMa für deine Erklärung - damit hat sich ein teil meiner Vermutung ja bestätigt. Die Aufnahmen auf der Hompage machen auch kenntlich dass die Fliesen einen wesentlich raffinierteren gestalteten Verband haben als auf den Fotos hier kenntlich - trotzdem wäre warscheinlich an dem Objekt ne Hinweistafel (Erklärbär) hilfreich gewesen damit man weiß damit umzugehen aber wahrscheinlich ist das auch wider die Intention des Künstlers 🤔🥂

  • nicht sehr alte Bäume ohne sichtbare Krankheitszeichen vollständig entfernt wurden, denn auch bei sichtbar kranken Bäume hat man es hier sonst nicht so eilig.

    Aber ist das nicht das aktuelle Problem der zu trockenen letzten Jahre, dass äußerlich bzw. für einen Laien unsichtbar immer mehr Baumbestand unrettbar erkrankt? Wenn ich mich recht entsinne gab es hierzu in diesem Jahr einen interessanten Bericht über die Parkanlagen von Berlin über Potsdam bis zum Gartenreich von Fürst Pückler-Muskau. Diese Fällaktionen werden sich häufen wenn die Trockenheit der Grund sein sollte...

  • Ich dort gestern während der Fällung vorbeigekommen. Die gefällten Bäume sahen im Querschnitt völlig gesund aus. Man muss schon einen guten Grund haben, die zu fällen. Es wird irgendeine Form von Bauvorhaben sein. Es ist ja schließlich auch ein Baugrundstück.

  • -------

    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

  • ^ Ja, schön. Nur zwei Fragen stellen sich mir: Könnte die Fassade bei Sonne blenden? Und: warum die drei Fenster an der Brandwand? Warum nicht entweder mehr Fenster oder gar keine, falls die Baulücke bebaut werden soll?

  • Mir gefällt das richtig gut. Aus der Nähe betrachtet, muten die Rundungen warm, fast anziehend an. Ich freue mich auf den gerüstfreien Anblick.

  • und warum vergibst Du dann ein Like?

    ... weil Cavendish Bilder macht und hier im Forum einstellt. Ich vergebe immer Likes, wenn sich jemand die Mühe macht, hier Bilder hochzuladen. Das gilt auch für Bilder, die hässliche Architektur zeigen.


    Im übrigen vergebe ich auch dann Likes, wenn jemand eine andere Meinung hat als ich, seine Meinung aber gut begründet.

  • ^ Ja, schön. Nur zwei Fragen stellen sich mir: Könnte die Fassade bei Sonne blenden? Und: warum die drei Fenster an der Brandwand? Warum nicht entweder mehr Fenster oder gar keine, falls die Baulücke bebaut werden soll?

    Diese Lücke dient wohl auch dem Zugang des Pausenhofs der Berlin Metropolitan School. Das Weiß der Brandwand beißt sich allerdings mit dem Kupfer.

    Einmal editiert, zuletzt von DerBe ()

  • Ich frage mich gerade, ob eine Kupferfassade im Sommer den Innenraum stärker erwärmt? Oder vielleicht sogar vor Hitze schützt?

  • Für mich ist dieses schulische Bauvorhaben neu und stelle erstaunt fest das der Schulträger eine Privatschule (Berlin Metropolitan School) ist. Hätte deshalb keinen wertigen Entwurf erwarten zumal der Bestand (Schulbaureihe SBR 80, Typ Erfurt) Teil des Flächendenkmals "Spandauer Vorstadt" ist, sodass dieser Umbau unter Aspekten des Denkmalschutzes erfolgen musste. Weshalb die Stahlbetonkonstruktion statisch nicht ertüchtigt werden konnte sondern die Aufstockung mittels vorgefertigter leichter Holzmodule erfolgete. Deshalb ist die Fassadenverkleidung mit Kupferblechen konsistent funktional und optisch geschickt ausgeführt und um Klassen besser ist als die meist üblichen Sto-Putze. Diesbezüglich verweise ich mal auf die gleichartig Aufstockung in der Platensiedlung die ästhetisch so lalü ist.

    In meiner Euphorie ob des gelungenen Umbaues erlaube mir noch zwei Links zu setzen: 1. zur Projektseite von Sauerbruch Hutton und 2. zu einer Projektvorstellung bei ArchDaily mit reichlich Bildern von den bereits fertig gestellten Bauabschnitten. Sollte das schon vorher hier im Strang einstellt worden sein, bitte ich die Berliner DAF-Community um Nachsicht.🥴


    ^^ Batō hatte ein paar Seiten zuvor eine Visualisierung gezeigt bei der die Giebelwand auch mit Kupfer verkleidet war. Dadurch wird das ganze stimmiger und die Fenster, insbesondere das obere, wirken nicht so dran geklebt. Zurückgesetzt von dieser Lücke soll ein Anbau (Bauteil E) entstehen dessen Fenster dann zur Lücke zeigen. Ist sicherlich netter als direkt in die Nachbarklasse rein zu schauen.

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Ich find den Rückgriff auf einen konventionellen Baukörper mit Mansardgiebeldach erst mal eine gute Wahl.


    Die Kupferverkleidung des Daches über die ganze Fassade hinab zu ziehen scheint im ersten Moment nur konsequent und begründet damit auch die verputzt gelassene Brandmauer mit den leider für das Fassadenkonzept hier popelig und willkürlich gesetzt wirkenden Fenstern.


    Leider überzeugt mich die Fassadengestaltung mit dem Kupfer auch nicht wirklich, das wird ab gewisser Zeit sehr lange arg fleckig und schmutzig aussehen bis die Grüne Patina die komplette Fassade überzieht.


    Obwohl ich den auskragenden, fließenden Stufungen die das Material ermöglicht durchaus was abgewinnen kann, find ich die Gestaltung hier im Kontext zu den klassisch geputzten Bauten im Blockrand unnötig manieriert und unangemessen eigenbrötlerisch - ich versteh den Hintersinn hier eigentlich nicht wirklich.

  • Diese Lücke dient wohl auch dem Zugang des Pausenhofs der European Metropol School. Das Weiß der Brandwand beißt sich allerdings mit dem Kupfer.

    Da muss wahrscheinlich auch ein Feuerwehrfahrzeug mit Drehleiter durch, um die hofseitige Schulaufstockung zu erreichen. Darum wird die Baulücke wenn überhaupt, erst ab den 2.OG bebaut werden können. Das macht dann funktional nur wenig Sinn.

    Ich frage mich gerade, ob eine Kupferfassade im Sommer den Innenraum stärker erwärmt? Oder vielleicht sogar vor Hitze schützt?

    Im "unpatinierten" und dunklen Zustand erwärmt sich sicherlich die Oberfläche etwas mehr. Die Innenräume werden aber im Endeffekt durch die Fassadenbekleidung so warm oder kalt werden, wie die Dachgeschosse des Adlon ;).


    Ich finde das Projekt wirklich gut - sowohl das neue Kupferdachgeschoss im Hof, als auch die konsequente Abwandlung mit der gestuften Fassade. Die kleinteilige Lochfassade bedingt sich sicherlich aus den geringen Abständen der vorgefertigten Holzmodule mit Ständerwerk. Das Ganze wirkt dadurch doch leider sehr nach Wohnungsbau.

  • Ich frage mich gerade, ob eine Kupferfassade im Sommer den Innenraum stärker erwärmt? Oder vielleicht sogar vor Hitze schützt?

    Vor Hitze schützen sicher nicht.

    Entscheidend ist die darunterliegende Dämmschicht, die durch das Kupferblech sicher mehr leisten muß als bei einer mineralischen Fassade.

    Patiniertes Kupferblech wird bei direkter Sonneneinstrahlung knalleheiß.


    P.S.: Ich habe im Hochsommer mal den Fehler gemacht mich zwecks besserer Sicht über die kupfergedeckte Brüstung am berliner Dom zu beugen...

    ... ich glaube eine meiner Brustwarzen klebt heute noch dort oben. ;(



    Gruß, Jockel