Lüneburg: Libeskindbau der Universität

  • Libeskind in Lüneburg

    Ich bin gespannt, ob hier der Sichtbeton so bleibt oder doch wieder gespachtelt und gestrichen wird. Auf den Bilder sieht er ja nicht so prall aus.

  • .. es werden nun geführte Besichtigungen auf dieser Baustelle angeboten ...
    siehe LZ-Lüneburg Sonnabend 26.Sept. 2015
    "In den Katakomben des Libeskind-Baus der Uni ..!"

  • Im Innenbereich wird viel Sichtbeton zu sehen sein. Ähnlich ist es auch beim jüdischen Museum in Berlin.
    Zitiat jmberlin : "Die Leerräume, Voids, sind das zentrale Strukturelement des Neubaus und gleichzeitig auch seine Verbindung zum Altbau. So betritt man im Altbau die Treppe ins Untergeschoss durch ein Void aus Sichtbeton, das beide Gebäude zusammenfügt."
    http://www.jmberlin.de/main/DE…ktur/01-libeskind-Bau.php

  • Zentralgebäude Leuphana Universität Lüneburg

    Nach über 6 (!) Jahren ohne neuen Inhalt wird es allerhöchste Zeit für ein Update, denn das Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg, welches von Stararchitekt Daniel Libeskind entworfen wurde, ist bereits seit 2017 fertiggestellt. Die ursprünglich geplanten 57 Mio. Euro Baukosten sind nach Abschluss der Bauarbeiten auf etwa 109 Mio. Euro gestiegen. Das achtgeschossige Zentralgebäude mit einer maximalen Höhe von 38 Metern bietet u.a. Platz für ein Forschungszentrum, ein Studierendenzentrum sowie ein Seminarzentrum und einer Cafeteria. Eines der Hauptbestandteile ist das Audimax (Libeskind-Auditorium), welches unbestuhlt bis zu 1400 Personen sowie bestuhlt und mit aufgebauter Bühne rund 1000 Personen Platz bietet und sowohl von der Universität als auch von der Stadt Lüneburg für Veranstaltungen genutzt wird.

    Nachfolgend ein Rundgang um das Zentralgebäude (entgegen des Uhrzeigersinns):

    Die eigentliche Rückseite (aus meiner Sicht die Schokoladenseite des Gebäudes). Der Blick vom Leuphana Gelände:
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    Der Blick vom Süden (Heinrich-Böll-Straße). Im fensterlosen Teil befindet sich das Audimax. Links die alte Halle der 'Vamos Kulturhalle'. Die Diskothek ist mittlerweile ausgezogen, die ehemalige Turnhalle der Kaserne bleibt aber stand jetzt erhalten:
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    Der Blick von der Universitätsallee, einer der Einfallstraßen in die Lüneburger Innenstadt. Für mein empfinden nicht die schönste Seite, da zu "fensterlos" und "zu fleckig", doch diese Ansicht bietet sich allen die mit dem Auto vom Süden in die Stadt fahren:
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    Leider mit viel Gegenlicht, ebenfalls von der Universitätsallee blickend. Zu sehen sind der Haupteingang sowie links das Audimax (Libeskind-Auditorium):
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    Alt und Neu:
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    Der Blick vom Biotopgarten:
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    Alle Bilder von mir/ Aufgenommen am 21.01.22

    Innenaufnahmen sowie weitere Bilder finden sich unter anderem auf der Homepage des Zentralgebäudes.

  • Schön, nach so vielen Jahren mal ein paar Fotos des fertigen Gebäudes zu sehen. Leider komme ich nur noch sehr sporadisch nach Lüneburg.


    Die "Rückseite" sieht in der Tat spannend aus. Und die Kosten scheinen am Ende doch nicht ganz so explodiert wie zwischenzeitlich befürchtet. Immerhin.

  • In der Regel vertrete ich die Ansicht, dass so ein Bau seine Berechtigung und seinen Reiz haben kann, wenn er nicht in ein unpassendes historisches Umfeld hieneinoperiert wird. Die Bauten von Libeskind empfinde ich aber häufig auch als Fremdkörper, wenn sie nur in die Landschaft gesetzt sind. Diese futuristische Architektur ist seiner Zeit vielleicht Jahrzehnte voraus und für eine traditionsreiche Stadt wie Lüneburg vielleicht doch nicht das Passende.

  • Diese futuristische Architektur ist seiner Zeit vielleicht Jahrzehnte voraus und für eine traditionsreiche Stadt wie Lüneburg vielleicht doch nicht das Passende.

    .. eher Jahrzehnte hintenan, die 70er lassen grüßen.

  • ^ Weder futuristisch noch 70er-Moderne, sondern Dekonstruktivismus. In den 80ern entstanden, in den 90ern der letzte Schrei, inzwischen ein wenig angestaubt - aber immer noch die Signatur von Stararchitekten, die mit diesem Stil berühmt geworden sind: Gehry, Coop Himmelb(l)au oder eben Libeskind (der auch anders kann).


    Ich finde den Bau zwar ein bisschen bemüht - und zwei oder drei davon an einem Platz wären sicher zu viel. Aber als Solitär ist er doch ein Hingucker. Zumal er ja nicht mitten in der Altstadt steht, sondern auf dem Gelände einer ehemaligen Wehrmachts-Kaserne. Also: Warum nicht?

  • Zumal er ja nicht mitten in der Altstadt steht, sondern auf dem Gelände einer ehemaligen Wehrmachts-Kaserne. Also: Warum nicht?

    Das ist auch das einzige Positive, was ich dem Bau abgewinnen kann. Er verschandelt nicht ein historisches Ensemble. Ganz im Gegenteil zum Beispiel zu einem anderen Libeskindbau, dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden: https://de.wikipedia.org/wiki/…hes_Museum_der_Bundeswehr


    Was genau denken sich die Verantwortlichen, wenn sie sich so etwas in ein beschauliches Städtchen wie Lüneburg holen. Hier werde ich das Gefühl nicht los, dass man mit dem Namen Libeskind groß auftrumpfen wollen, ungeachtete dessen, was da letztlich kommen wird. Hauptsache Aufmerksamkeit, damit Lüneburg sein verstaubtes Image als eine der schönsten Hansestädte überhaupt etwas aufpoliert. Ich bin mir nicht sicher, ob das nachhaltig funktionieren wird.

  • Da ich noch nie in Lüneburg war, habe ich mir die Lage der Leuphana Universität mal auf der Landkarte angesehen. Das Bauwerk steht in guter Entfernung zur historischen Innenstadt. Somit kann ich gut mit dem Gebäude leben. Es wird sich zu einem Wahrzeichen von Lüneburg entwickeln. Ähnlich wie die Häuser von Friedensreich Hundertwasser.

  • Glaube ich eher nicht, es gibt für Wahrzeichenpotential IMHO bislang keinerlei Anzeichen. Die allermeisten Lüneburg-Besucher dürften nichts von seiner Existenz wissen. Wie Du schon sagst - es fehlt die Verbindung zur Innenstadt, die Uni liegt mehr als 2km entfernt zur Altstadt in einem 0815 Neubaugebiet, auch weitab der großen Zufahrtstraßen nach Lüneburg. Außer hartgesottenen Mitgliedern der Architektur-Fan-Bubble dürfte da niemand hinfahren.

    Zum Vergleich Hamburg mit seiner Elbphilharmonie - die wurde vom 1. Tag an umlagert, die Aussichtsplattform ist ein Hotspot, und Tickets waren (bzw. sind immer noch) kaum zu bekommen.