Das im Vorbeitrag erwähnte, derzeit leerstehende Hochhaus Hungener Straße 6, früher Sitz der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, wurde verkauft. Käufer des Ensembles aus 14-geschossigem Hochhaus und zwei weiteren Büro- und Schulungsgebäuden (Foto) mit insgesamt 17.000 m² BGF ist der Frankfurter Projektentwickler Max Baum. Dieser wiederum hat rund 10.000 m² BGF an die Frankfurt University of Applied Sciences vermietet (Q). Die Hochschule will dort Interimsflächen während der Umbaumaßnahmen auf ihrem Campus schaffen. Aber auch ein "House of Science and Transfer" als längerfristige Nutzung ist geplant (Q). Vermutlich wird ein Umbau folgen, daher an dieser Stelle.
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Ernst-May-Viertel mit Günthersburghöfen (Planungs-Thread)
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Die FAZ titelt heute in der Spätausgabe: "Ein Modellquartier droht zu scheitern".
Grund dafür ist das die Frankfurter Grünen auf ihrem Parteitag eine Nichtbebauung der Schrebergärten zw. Günthersburgpark und Friedberger Ldstr. beschlossen haben. Dieser Beschluss soll auch Wahlkampfthema bei der Kommunalwahl im März ‘21 werden.
Naturgemäß sind die Koalitionspartner CDU und SPD, aber auch die Projektplaner und Bauherren nicht begeistert und sehen ein großes Risiko, dass das Prj. insgesamt scheitet. Auch die Einhausung der A 661 steht damit auf der Kippe.
Diese Entwicklung lässt den Bürger erstaunt und ratlos zurück da anscheinend Entscheidung, auch wenn sie einer langfristigen Umsetzung bedürfen, zunehmend aus einer Tageslaune heraus entschieden werden. -
Der Beschluss der Grünen-Basis ist außerordentlich ärgerlich. Wirklich jedes Neubaugebiet wird mittlerweile von Interessengruppen torpediert. Mutmaßlich lebt im angrenzenden Bornheim die Mehrheit der Grünen-Basis. Wenn das so weitergeht, bleibt nur staatsfinanzierte Wohnhochhäuser auf bereits versiegelter Fläche als Ausweg.
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Um Himmels Willen! Staatsfinanzierte Wohnhochhäuser blockieren Frischluftschneisen, den Taunuswind, alle werden wir den Hitzetod sterben.
Eine Tageslaune ist das nicht. Von Anfang an will eine kleine Minderheit die Entwicklung des neuen Stadtquartiers verhindern. Kleingartenbesitzer, Nutzer und Mitnutzer der Freizeitgärten. Neu ist, dass diese unanständige, über alle Maßen egoistische Minderheit Entscheidungen der Grünen zu ihren Gunsten beeinflussen kann. Das ist ganz, ganz bitter. Besonders für junge Familien, die mehr Platz benötigen, aber auf das Nordend und ihre Freunde und Bekannten dort nicht verzichten möchten.
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Es wird immer aberwitziger. Da hat man die Chance sein grünes “Utopia” in Teilen umzusetzen, verheddert sich dann aber- mal wieder- im Kleinklein des angeblich schützenswerten Drumherums.
Nachverdichtung will man nicht, mehr Hochhäuser will man nicht, weitere Zersiedlung und Versiegelung will man auch nicht.
Landauf, landab hat man das Gefühl, dass mittlerweile beinahe jedes Bau,- und Infrastrukturprojekt um Jahre verzögert oder ganz verhindert wird, weil BI, Nimbys und Egoisten Hand in Hand mit einer handvoll Aktivisten oder politischen Freunden (jeder Couleur) torpedieren wo es nur geht.Daran krankt die Verkehrswende, daran krankt die Energiewende und daran krankt der Wohnungsmarkt.
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Naja, Platz für ein paar genossenschaftlich organsierte, geriatrische Wohnprojekte im Grünen wird schon noch bleiben; sie dienen dem Schutz des lokalen Nordendmilieus, das am liebsten unter seinesgleichen bleibt.
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Nach dem quälenden Hickhack um an sich längst gelegte Eier haben die beiden designierten Bauherrn, die ABG Frankfurt Holding und Instone Real Estate, Initiative ergriffen. Gemeinsam haben sie eine Informations- und Dialogplattform mit dem schönen Namen "Nordend für alle" geschaffen. Darauf wird heute in einer Pressemitteilung hingewiesen. Natürlich gehört auch eine Website zu dieser Plattform, die entsprechend unter nordend-fuer-alle.de erreichbar ist.
Ist ganz informativ, die Website, obwohl schon sehr offensichtlich ist, dass auf diese Weise primär bestimmte Milieus eingefangen werden sollen. Unter anderem findet sich der städtebauliche Entwurf, den wir in der Version von April 2020 wohl noch nicht hatten. Klick darauf öffnet vergrößerbaren PDF-Plan:
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Hochhaus Hungener Straße 6 - House of Science and Transfer (ehemals BG-Bau-Hochhaus)
In Beitrag #81 ging es um den Verkauf des ehemaligen Hochhauses der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft an den Frankfurter Projektentwickler Max Baum. Die damals noch bevorstehenden Umbaumaßnahmen wurde zwischenzeitlich abgeschlossen. Heute wird der Verkauf der Liegenschaft an den Asset- und Portfoliomanager Imaxxam gemeldet.
Hauptmieter des aus drei Bauteilen bestehenden Gebäudekomplexes mit insgesamt 16.500 m² Mietfläche ist bereits seit einiger Zeit die Frankfurt University of Applied Sciences. Auch privatwirtschaftliche Mieter gibt es, weitere werden noch gesucht. Dafür gibt es eine Website für das "HoST". Einer dort enthaltenen Grafik nach befinden sich die freien Flächen alle im Hochhaus, auf den Geschossen 5 bis 13.
Bild: Max Baum Immobilien -
Neubau Gymnasium-Ost
Das Stück aus dem Tollhaus bewegt sich auf einen weiteren Höhepunkt zu: Das im ursprünglichen Bereich der Günthersburghöfe geplante Gymnasium-Ost soll auf zwei Standorte aufgeteilt werden. Das sind die Pläne des SPD-geführten Bildungsdezernats, um den im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Willen der Grünen, dass nur bereits versiegelte Flächen bebaut werden dürfen, genüge zu tun. Schreibt die FAZ heute.
Eben diese Pläne wurden jüngst im Ortsbeirat vorgestellt. Ausgerechnet die Grünen kritisierten bei der Veranstaltung, dass "damit Wohnbebauung kaum noch oder überhaupt nicht mehr stattfinden kann". Man sei verwundert, dass das Bildungsdezernat das Gymnasium nicht in einem anderen Stadtteil plane.
Zur Erinnerung: Es waren die Grünen, die die Günthersburghöfe gestoppt haben. Bis dahin gab es eine weit fortgeschrittene Planung für etwa 1.500 Wohnungen und eine Schule darüber hinaus. Dies wohlgemerkt bereits nach einer Reduzierung des Bebauungsdichte auf Wunsch der Grünen, bei der alles andere als sparsam mit kostbarem Bauland in innenstadtnaher Lage umgegangen wurde (weiter oben im Strang nachzulesen).
Eine Aufteilung des Gymnasiums auf zwei Standorte bringt freilich jede Menge Nachteile mit sich: Lehrer müssten zwischen den Schulenstandorten pendeln, Schüler ebenfalls, will man nicht Einrichtungen wie Aula, Sporthalle und Mensa doppelt bauen. Zudem kann die Oberstufe, bedingt durch das knapp bemessene Areal, nur vier statt der notwendig erachteten sechs Züge erhalten.
Gelb umrahmt oben eine ehemalige Gärtnerei an der Dortelweiler Straße. Auf deren Areal sind Schulgebäude für die Klassenstufen 9 bis 13 geplant. Weitere Neubauten für die Klassenstufen 5 bis 8 sollen auf einem Gelände eines städtischen Betriebshofs an der Hungener Straße entstehen (unten).
Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main / Markierung: Schmittchen -
Ja, ein bisschen bescheuert ist das schon, aber wir reden hier von einer Entfernung von 200m, die die beiden Standorte auseinander liegen. Das ist eine Distanz, die man locker auch in einer 5-Minuten-Pause bewältigen kann, von daher ist das mit der Nutzung von Aula etc. und der Pendelei m.E. nicht soo dramatisch.
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Die 200m sind Luftlinie..Dank der Kleingärtner ein komplett unzugängliches Gebiet..auf den bestehenden Wegen ist es von Mitte der Gärtnerei bis Mitte des Bauhofes 650m, dazu die Treppen in der Schule...in 5 Minuten eher sportlich.. und für Kinder die z.B. auf einen Rollstuhl angewiesen sind muss dann ein Fahrdienst in die Mensa besorgt werden ? Die vorgeschlagene Planung funktioniert m.E. nur wenn der Bereich zwischen den beiden Schulteilen eine öffentliche Grünfläche wird, dann sind die Abstände zumutbar und es gibt ausreichend Freiflächen für die Schüler. Besser wäre allerdings den Bauhof zu renaturieren und dem Abenteuerspielplatz zuzuschlagen. Die Schule kann dann an einem Standort geplant werden, der öffentliche Park sollte trotzdem in Erwägung gezogen werden.