^ Ja, man hatte sich du DDR-Zeiten schon etwas dabei gedacht, die Schwächen des Gebäudes, wie beispielsweise die kleinen Fenster, zu kaschieren. Die Kombination aus dunklem Fensterrahmen und hellem Putz lässt die jetzt so höhlenartig wirken.
Sanierung von Plattenbauten
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ich frage mich immer, wann der Plattenbau in der Friedrichstr. zwischen Jägerstr. und Französichestr. (mit dem orange-schwarz karierten Motiv) eine Aufwertung erfährt...
https://www.google.com/search?…yEM&imgdii=RCvixgEEDpCoeM
Diesen Bau fand ich in den 80ern ziemlich shitty. Vermutlich, weil dieses Orange-Rot damals völlig out war. Der Bau hatte in seiner Erscheinung auch immer etwas "Schmutziges". Inzwischen aber finde ich ihn so skurril, dass ich ihn fast ein bisschen mag. Aber das gilt für viele Plattenbauten dieser Zeit. So mancher Vertreter war damals eingentlich ganz schön uncool und in der Ausführung teils lachhaft. Inzwischen aber sind diese Bauten allesamt Repräsentanten einer besonderen Typologie im Stadtbild. Ihre energetische Sanierung bedingt dann leider den vollkommenen Verlust ihrer typologischen Identität. Das Wenigste, was man allerdings tun könnte, ist, sich möglichst eng an der ursprünglichen Gliederung der Fassade zu orientieren. Denn das waren damals ja alles keine schlechten Architekten.
Aus diesem Grund bedauere ich auch die Art der Sanierung gegenüber dem Friedrichstadtpalast. Dort hat man im Prinzip nur Pappe aufs Haus getackert und dann alles verputzt. Zu DDR-Zeiten indes wurde der Eckbau als eigene Parzelle vom Nachbarn in der Claire-Waldoff-Straße durch eine simulierte Rustizierung bis zum 5. OG hinein abgesetzt, die sich in einer zeittypischen Formensprachen nach oben verjüngt. Wer heute beklagt, dass in den 50er Jahren Stuck von den Häusern geschlagen wurde, müsste den Wegfall solcher Gliederungen genauso kritisieren.
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Zwischen 2013 und 2016 wurde der Shopbereich des Gebäudes Friedrichstraße 172 von RWT-Architekten umgeplant. Interessante Informationen mit vorher/nachher Bildern zum Gebäude und zu dessen Geschichte gibt es auf der Seite vom Architekten Robert Lassenius.
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Ich musste eben an der Weinmeister Ecke Alte Schönhauser doch sehr schmunzeln, mit welcher Unbefangenheit die späte DDR "das Ornament" im wirklich einfachsten Sinne in ihre Architektur reintegriert hat. Man dachte wohl: "Wenn die Leute sich daran erfreuen, ein paar florale Reliefs auf den Häusern zu sehen, dann gebt ihnen diese harmlosen Blumen doch in Gottes Namen!" Ich halte das in dieser Form nicht unbedingt für nachahmenswert, aber legitim ist es allemal.
Die Kombi "Waschbeton-Brutalismus mingles with Nostalgie-Fertigbau-Surrogat" offenbart übrigens, wie sautrashig DDR-Architektur auch sein kann. Aus der histroischen Distanz heraus aber find ich's richtig geil.
(Alle Bilder von mir)
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WMB An der Berolinastraße 20-21 wird das Alte Plattenhaus komplett saniert. ( Ganz in der Nähe der : Haus des Statistik)
© Google E. ( Karte)
© Johannes_9065 ( heute)
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Fast ein bisschen Schade - einer der letzten komplett unsanierten Plattenbauten in der Kernstadt. Habe ich gern als Vergleichs- und Vorführobjekt benutzt.
Ich weine ihm aber nur ne klitzekleine Träne nach
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Die Sanierung erfolgt ohne äußere Wärmedämmung. Das Gebäude wird nach der Sanierung aussehen wie vorher, nur neu.
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WMB An der Berolinastraße 20-21 wird das Alte Plattenhaus komplett saniert.
Das sanierten Plattenhaus hat tatsächlich sein altes Design bekommen. Nun ist das BV kurz vor der Fertigstellung. Wie es Tomov Erwähnt hat. <
Man könnte denken das da " nix " gemacht wurde.
© Johannes_9065 ( heute
Das Gerüst Ist fast komplett Weg.
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Auf der: Alte Schönhauser Straße , Münzstraße &
Weinmeisterstraße werden die kompletten Plattenbau Gebäude Saniert. Die Fertigstellung soll Ende dieses Jahres werden.
© Johannes_9065
Wie schwierig ist es eigentlich solch einen Plattenbau insbesondere im Hinblick auf mögliche Schadstoffe zu sanieren? Man liest ja ab und zu dass die Fugenmasse problematisch ist (PCB/Asbest?). Wird das erneuert oder ist dies nicht so einfach möglich? Mineralwolldämmung kann einfach an die Fassade angebracht und verputzt werden?
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^ naja die gesamte Bauzeit beträgt von Februar bis Dezember 2024. Nur 10 Monate. Für die große Fläche geht's ja noch Bzw. in Ordnung. Auf das 2 Bild Steht ja alles drauf, was da alles gemacht wird ( Plakat) ( ^^^ ) > Umweltfreundlich
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Zum Fugenkitt: Bei den ersten Plattenbauten (Bauzeit um 1960) wurde tatsächlich asbesthaltiger Morinol-Kitt verwendet. Bei den späteren Plattenbauten wurde dagegen eine Lösung entwickelt, die ganz ohne Kitt auskommt. Die hier gezeigten Plattenbauten stammen alle aus den achtziger Jahren, bei ihnen wurde kein Kitt verwendet.
Bei den älteren Plattenbauten musste der Morinol-Kitt im Rahmen der Sanierung entfernt werden, das war aber nicht zu schwierig.
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Das Asbest-Verbot trat in der DDR 1969 in Kraft, prominente Ausnahme war der PdR.
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Sicher? Spritzasbest ja, fest gebunden m.E. nein.
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^ Glaube ich auch. Meine gelesen zu haben, dass Asbestzement erst Ende der 70er verboten wurde. Und ich kenne eine Halle in Brandenburg, die wegen eines Daches aus Asbestzement demnächst komplett saniert werden muss. Die ist ziemlich sicher nicht aus den Sechzigern.
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^^
Möglicherweise nur Spritzasbest. Wobei das Thema PCB in Fugen ähnliche Probleme verursacht. Keine Ahnung, wie da die Rechtslage in der DDR war.
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^ Habe gegoogelt: Das erwähnte Morinol wurde in der DDR tatsächlich 1969 verboten, kam aber in Ausnahmen noch bis 1974 zum Einsatz (Palast der Republik hattest Du genannt). Asbesthaltige Faserzementplatten (im Westen Eternit, im Osten Baufanit) wurden viel länger verwendet und tatsächlich erst nach der Wende, nämlich Ende 1993, endgültig verboten. Was das erwähnte Hallendach erklären dürfte.
Hat dann allerdings mit Plattenbau-Sanierung nichts mehr zu tun. Das Zeug wurde ja vor allem für billige Dächer und als scheußliche Verkleidung hübscher Fachwerkhäuser verwendet.
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Die Frage ist für mich bei Plattenbauten jenseits der Ostalgie die Frage der Erhaltungswürdigkeit. Gebäude haben eine technische Lebensdauer, Stahlbeton ist irgendwann ausgehärtet, usw.
Zugleich sind Wohnungen häufig nicht zukunftsfähig. Beispielsweise nicht mit vertretbarem Aufwand auf Wärmepumpe umzurüsten, nicht barrierefrei für die alternde Gesellschaft, nicht mehr passende Grundrisse, Balkone fehlen, kein Platz für Waschmaschinen und Trockner, zu niedrige Decken, heizen sich in den immer heftigeren Sommern der Zukunft unerträglich auf und baulich kann man nicht so wirklich ordentliche Klimaanlagen unterbringen, ...
Dann ist neben den reinen bautechnischen Mängeln die Liste der Mängel irgendwann so groß, dass man über Ersatzneubau und Abriss nachdenken sollte. Ersatzneubau gerne auch wieder stärker seriell um Kosten zu senken.
Der einzige der sich über kleine, hässliche Löcher freut sind Investoren:
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