Sanierung von Plattenbauten

  • Auch die Degewo setzt die Sanierung in der Gropiusstadt fort. Derzeit im Bau ist der Block Neuköllner Straße 268-276a, der auch als Wohnhausgruppe 640 bezeichnet wird. Die Sanierungsarbeiten umfassen eine energetische Sanierung der Fassaden, Fenster und Fenstertüren sowie eine Erneuerung der Aufzüge und Eingangsbereiche. Der Bauherr ist die Degewo AG, die Planung stammt von der Anne Lampen Architekten GmbH (Berlin). Die Arbeiten sollen vom Juni 2014 bis zum August 2015 dauern.











    Alle Fotos: Klarenbach

  • Apartments sind doch per Definition klein. "Micro-Apartments" müssten dann ja fast kleine Schubfächer sein. Was ein "smart Apartment" (siehe Gesichtsbuch) ist, bzw. die Wohnungen dazu macht, wäre auch interessant zu erfahren.

  • Oh Boy! Grobschlächtig ist wohl das richtig Wort.


    Mal davon abgesehen dass das Gebäude vor der Sanierung auch enorm hässlich war, hat mir die ursprüngliche, dunklere Farbgebung besser gefallen. Jetzt ist außerdem alles zu glatt und man hätte wirklich versuchen sollen die Fenster (wenigstens optisch) etwas zu strecken.

  • ^^
    Eine ziemlich kreativlose Sanierung. Was hättn's denn gerne: normales Grau oder doch lieber Aschgrau? Farblich jedenfalls äußerst trist.
    Wenigstens die Backsteinverkleidung an den Erkern hätte man doch lassen können.
    Schlimm finde ich auch das 1. OG über'm Levi's Store. Da hätte man sich ruhig mal was einfallen lassen können, dass die Wand nicht ganz so kahl aussieht. Meine Hochbunker-Befürchtung scheint sich zu bewahrheiten.

  • ^^^ Kann mir mal jemand verraten wie man den Alex aufwerten will optisch und von der Qualität der Architektur her wenn man so einen Mist verzapft? Wer ist für sowas verantwortlich? Mehr als eine Beleidigung fürs Auge!

  • Wir haben ein Problem mit den Umgang der zeitgenossische Architektur. Ich habe wie das gefuehl dass man hat keine Respekt fuer solche Gebaeude nur weil relativ Jung sind; inzwischen wir erheben alle die Altbauten -auch die billigste Varianten- zum den Olympus der Architektur, nur weil die haben eine bestimmte Zeitalter erreicht. Die Gerontokratie an der Baukunst angewandt.

  • Die Gerontokratie an der Baukunst angewandt.


    Ohne Unterstellungen ging es nicht? Ab und zu wird etwas interessantes gebaut, leider eher selten. Die "aufgewerteten" Fassaden wirken wie jede x-beliebige Massenware mit ein paar Grauputz-Tönen, von den ich alltäglich zu viele sehe (wie hier #81-#85). Wenn man sarkastisch werden möchte, gerade wurde die Wende von einer Bausünde im DDR-Look in eine im westlichen Investorenramsch-Look vollzogen. Einige Fotos hier im Thread beweisen, dass es mit unterschiedlichen Farben (!= grau) wesentlich besser geht.

  • Naja, zuvor hatte es zumindest diesen gewissen morbiden Ost-Berlin-Charme, der auch die Berliner Vielfältigkeit ausmacht. Jetzt ist leider höchstens noch das aktuelle Produktsortiment einer Baumarktkette abzulesen.

  • Ich finde es jetzt nicht abgrundtief hässlich, aber doch etwas lieblos. Schade. Da hätte man mit einer etwas anderen Farbkombination (z.B. statt hellgrau ein zartes Geld und statt dunkelgrau ein relativ kräftiges aber nicht grelles dunkles Blau oder Rot) schon einen etwas freundlicheren Gesamteindruck herausreißen können. Dann noch teils die Flächen zwischen den Fenstern etwas absetzen/ hervorheben, sodass kleine Bänder draus werden. Schon hätte man auch diese Schießschartenoptik etwas entschärft. Hätte alles nicht viel gekostet, aber mehr her gemacht. Naja, wird hoffentlich nicht ewig so bleiben...

  • Diese Sanierung geht gar nicht. Da war der Vorzustand um welten besser. Der Bau sieht nur noch billig aus. Ich hoffe, dass die Seite Richtung Alex nicht auch so "modernisiert" wird.

  • Katzengold :

    Der Bau sieht nur noch billig aus


    Der Bau IST billig, der sieht nur so aus wie er ist, das tat er vorher und das tut er jetzt auch.

  • ... das einzige Problem, welches ich mit diesem Haus habe, ist seine exponierte Lage. Wenn es weniger prominent, z.B. in der Greifswalder Straße stehen würde, dann wäre dieses Haus mit seiner etwas skurilen Architektursprache durchaus eine Bereicherung. Ich selbst empfinde dieses Haus auch nicht so schlimm. Dieses Gebäudensemble stellt sich mir als etwas unfreiwillig komisch erscheinende postmoderne Plattenbauvariation dar. Irgendwie ist diese Sumpfblüte, m.E. trotz aller ästhetischen Mängel, auch liebenswert, ein echtes Unikat und verkörpert auch ein Stückweit die Vielschichtigkeit der Berliner Baugeschichte.

  • ^ Gut formuliert, Kleist. Obwohl ich denke, dass ein Neubau wahrscheinlich eine deutliche Verbesserung darstellte, kann ich diesem skurrilen Monstrum, fast gegen meinen Willen, etwas abgewinnen. Ich finde selbst die Sanierung so schlimm nicht, nur sollte der übrige Teil farblich abgesetzt werden, sonst wird das eine doch arg triste Sache. (Aber wenn ich mich richtig erinnere, sollen leider auch die noch unsanierten Teile so aussehen wie der bereits sanierte Teil.)

  • Enttäuschend. Zum Glück hat das Gebäude noch Erker und einen Rücksprung im obersten Geschoss. Ohne wäre es einfach nur eine Ansammlung von gräulichen Wänden mit paar Löchern drin die mit Glas dicht gehalten werden.


    Anti-Architektur.

  • ^Kleist hat das wirklich sehr gut beschrieben! Dem kann ich zustimmen.


    Dieser Bau selbst ist nicht so schlimm. Die Geschwister an der Ecke sind schon schwieriger, weil sie städtebaulich falsche Fluchten bilden. Hier sollte die Straßenführung unbedingt geändert werden, da sie ein typisches DDR-Provisourium darstellt. Irgendwie quer durch, mit Hochbeeten und Abstandsgrün. Dafür müssten beim direkten Nachbarn zumindest die Flachbauten fallen. Um eine neue rechtwinklige Einmündung der Memhardstr. in die Karl-Liebknecht-Str. zu ermöglichen. Gegenüber müsste neu gebaut werden. Man könnte was draus machen, müsste aber die Restaurants opfern. An der direkt an den jetzt sanierten Bau angrenzenden, vorspringenden Wand, könnte ich mir ein Kunstwerk vorstellen (Das dürften aber keine Sonnenblumen oder Welse sein ;)).


    Ich befürchte nun aber, dass alles nach und nach saniert wird und sonst beim Alten bleibt :nono:. Ich hoffe auf ein wenig Kosmetik um den chaotisch-verbauten Eindruck zu Gunsten einer nachvollziehbaren Gliederung zu verbessern.


    Aber es stimmt schon. Die Postmodernen DDR-Platten haben etwas komisches, fügen sich aber oft relativ gut in die Stadt ein. Schon interessant, dass die Architekturepochen im Grunde über den Eisernen Vorhang hinweg schwappten.

  • Jetzt will ich wieder einmal über den Stand der Sanierung im Märkischen Viertel berichten. Hier will die kommunale Wohnungsgesellschaft Gesobau von 2008 bis 2015 rund 13000 Wohnungen mit 934000 Quadratmetern Wohnfläche sanieren. Die Sanierungsarbeiten umfassen die Wärmedämmung der Dächer und Fassaden, die Modernisierung der Heizungsanlagen und Haustechnik, die Neugestaltung der Eingänge, die Modernisierung der Bäder, die Instandsetzung der Aufzüge und Treppenhäuser sowie eine Umgestaltung der Außenanlagen. Teilweise werden auch die Grundrisse neu gestaltet.

    In Sanierung befindet sich die Wohnhausgruppe 915 Senftenberger Ring 71-95 und 72-78. Die Wohnhausgruppe wurde von 1969 bis 1971 nach Entwürfen von Chen Kuen Lee errichtet und umfasst 824 Wohnungen Die Sanierungsplanung stammt vom Büro Gibbins Architekten GmbH (Berlin).



    Das ist ein Blick vom Mittelfeldbecken auf den Block Senftenberger Ring 71-79:



    Hier gibt es eine Fernsicht auf den in Sanierung befindlichen Block Senftenberger Ring 71-79 und die unsanierten Nachbarblöcke:











    Senftenberger Ring 81-85:



    Senftenberger Ring 87-95:



    Die übrigen Blöcke sind noch unsaniert.

    Ebenfalls im Bau ist die Wohnhausgruppe 914 mit den Blöcken Finsterwalder Straße 72-102 und Senftenberger Ring 54-70. Diese Wohnhausgruppe wurde von 1966 bis 1967 nach Entwürfen von Heinz Schudnagies erbaut und umfasst 980 Wohnungen. Die Sanierungsplanung stammt vom Büro GPlant Architekten & Ingenieure GmbH (Berlin).



    Das ist ein Blick vom Seggeluchbecken auf die Wohnhausgruppe.


    Derzeit saniert wird der Block Finsterwalder Straße 72-96.



    Auch hier sind die übrigen Wohnblöcke noch unsaniert.

    Alle Fotos: Klarenbach

  • Weiter geht es mit der Sanierung im Märkischen Viertel. Ebenfalls saniert wird die Wohnhausgruppe 928 Dannenwalder Weg 156-186, Tramper Weg 1-3. Dieser Komplex wurde von 1967 bis 1968 nach Entwürfen von Werner Düttmann errichtet und umfasst 865 Wohnungen. Die Sanierungsplanung stammt vom Büro DAHM Architekten & Ingenieure (Berlin).



    Dannenwalder Weg 170-172







    Dannenwalder Weg 156-162 / Tramper Weg 1-3





    Dannenwalder Weg 164-168





    Alle Fotos: Klarenbach

  • Jetzt will ich ein paar Sanierungen vorstellen, die in diesem Jahr beendet worden sind. Fertiggestellt sind die Wohnhausgruppen 910 N und 910 S Dannenwalder Weg 188-196, Wilhelmsruher Damm 100 und 81-101, Tiefenseer Straße 2-4 und 1-13 sowie Treuenbrietzener Straße 2-24. Diese Wohnhausgruppen wurden von 1967 bis 1971 nach Entwürfen von Ernst Gisel errichtet und bieten 1746 Wohnungen. Die Sanierungsplanung stammt von DAHM Architekten und Ingenieure (Berlin).


    Ich beginne mit einem Blick aus der Ferne auf die Häuser Dannenwalder Weg 188-196:



    Dannenwalder Weg 188-190:



    Dannenwalder Weg 192-194:



    Dannenwalder Weg 196:



    Tiefenseer Straße 2-4:



    Tiefenseer Straße 9:




    Eine besondere Attraktion des Märkischen Viertels sind die schönen Aussichten, die man von vielen Wohnungen aus genießen kann, so auch aus dem Haus Tiefenseer Straße 9:



    Wilhelmsruher Damm 97-99:



    Ein Blick in die Innenräume:



    Auch hier gibt es attraktive Aussichten:



    Wilhelmsruher Damm 100:





    Das ist der Eingangsbereich:





    Treuenbrietzener Straße 2-4:




    Alle Fotos: Klarenbach

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