Klarenbach: Glaub mir, ich streite mich auch nicht gerne in anonymen Foren herum und ich bin selber froh wenn es jetzt wieder gesittet weitergeht. Ich werde auch versuchen meinen Beitrag dazu zu leisten Es kann evtl. auch ganz einfach sein, dass Hobbyist und ich Dich von Beginn dieser kleinen Diskussion an falsch verstanden haben. Du hast Dich vorher eben immer wieder für eine soziale Durchmischung und z.B. den mietpreisdämpfenden Faktor genossenschaftliches Wohnen stark gemacht (was ich so weit auch teile) und u.a. bei dem von Hobbyist verlinkten Beitrag die möglichen Folgen von zu extremer Gentrifizierung angemahnt. Daher war es uns beiden dann offenbar nur schwer verständlich warum das jetzt auf einmal bei einem anderen Fall so erfreulich sein soll wenn solche m²-Preise abgerufen werden und nach und nach nur noch sehr wohlhabende Leute dort wohnen können. Wenn Du da tatsächlich eher einen Bezug zu den stigmatisierten Plattenbauvierteln in Marzahn/ Gropiusstadt etc. ziehen wolltest (den ich persönlich ehrlich gesagt auch weiterhin so nicht sehe), dann könnte zumindest ich schon etwas eher verstehen was Du ursprünglich meintest. Ich finde doch auch, dass da das Image (oft gerade durch Außenstehende bzw. anderswo wohnende) teilweise erheblich schlechter ist als die gelebte Realität (was für mich noch etwas ganz anderes ist als ob man die konkrete Architektur oder diese Art urbanes Konzept mag oder nicht). Da fände ich es ja selber schön, wenn es sich immer mehr rumspricht, dass es dort gar nicht so schlimm ist und habe mich auch schon mehrfach dafür eingesetzt. Dann ist aber vermutlich auch ganz einfach der konkrete FAZ-Artikel ein schwieriger Aufhänger gewesen um über eine Normalisierung bzw. Entstigmatisierung von solchen Großwohnsiedlungen zu diskutieren. Zumindest habe ich (und zumindest auch Hobbyist) ihn völlig anders aufgenommen als Du ihn verstehen magst und haben dann womöglich eine völlig andere Aussage aus Deinem Beitrag gezogen als Du damit ausdrücken wolltest. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich die Hoffnung für einen Imagewandel der Plattensiedlungen eher in den langjährigen und (warum auch immer) neu hinzukommenden Bewohnern dieser Großwohnsiedlungen sehe als in irgendwelchen Avantgardisten/ Pionieren die locker große Summen in eine Eigentums- oder Mietwohnung stecken können und dort alle paar Jahre ihre Kreativität walten lassen, indem sie alles neu einrichten. Da sehe ich ganz einfach nicht wie das z.B. eine direkte Auswirkung auf die Gropiusstadt haben könnte.
Aber ganz ehrlich: Du hättest mit einer kurzen direkten Stellungnahme zu den mE diesbezüglich naheliegenden, zumindest aber nachvollziehbaren, Nachfragen die Diskussion auch deutlich abkürzen und erhellen können. Ich weiß jetzt eigentlich immer noch nicht so richtig ob Du die extreme Entwicklung vom FAZ-Artikel für sich genommen positiv findest (nur weil da jetzt auch mal industriell gefertigte Wohnhäuser von betroffen sind) oder eben nur auf positive Auswirkungen bei anderen Plattanbauten hoffst - wobei dort die Preise ja oft auch nicht mehr ganz billig sind wie früher und eine allzu deutliche Steigerung in Bezug auf die sozialen Auswirkungen mE nicht wünschenswert sein kann. Ein, zwei Sätze dazu würden ja schon genügen und mir wäre vieles klarer.
Ich hoffe davon abgesehen im Sinne der Diskussion schon, dass Du die Zeit finden wirst und auch noch zu einigen der anderen Punkte kurz Deine Standpunkte nennen kannst (als reine Standpunkte müssen die ja auch nicht x-fach belegt sein). Jedenfalls würde es auch da meinerseits ausschließen, dass wir uns die ganze Zeit nur völlig falsch verstanden haben - was ja immerhin möglich wäre.