Sanierung von Plattenbauten

  • Da muss ich meine Vorredner einmal recht geben. Vieles ist viel zu Klobig und doch kommt es einen so vor als ständen so manche bauten für sich allein. Ich kann mich mit der Eintönigkeit auch nicht anfreunden. Das betrifft aber nicht alle Gegenden in dieser Umgebung. Ich weiß nicht wie man da etwas schöner machen kann? Ist mir ein Rätsel..auch nach Farbenanstrich verbirgt sich offensichtlich das was darunter weilt. Das Grau und einfallslose, Damaliger Zeit. Wo alles so schnell wie möglich hochgezogen wurde ohne einmal darüber nachzudenken was man da eigentlich Tat. Wie gesagt nicht überall, aber bei manchen, kann man doch lieber Abreissen und etwas ganz neues schaffen. Das würde der prägung "PLATTE" ein gutes Umfeld bieten. Zumal einiges Unsaniert auch Leer steht. Ich würde mich nicht unbedingt da wohl fühlen. An Plattenbauten macht sich selbst Natürliches Grün irgendwie Befremdlich, vielleicht liegt das daran das die Gebäude immerzu ein rechteck abgeben, also Unnatürlich wirken. Bleibt zu hoffen das man auch in so einigen Brachflächen auch etwas gutes hinein Baut. Auch weiß ich das es früher schnell gehen musste mit dem Wohnungsbau, aber (((hätte)))) ...hätte man gewollt, würde es auch anders gegangen sein.

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    Dem kann ich zustimmen. Mir kommen die Grünanlagen in Plattenbaugebieten auch immer eher als Verlegenheitslösung daher, um dem offensichtlich nicht gewachsenen Strukturen etwas Grün als "Ausgleich" anzubieten. Jedoch wirkt das meiner Meinung nach nicht aus einem Guss und schon garnicht gewachsen. Grün und Platte sehen für mich nicht als Einheit aus, sondern stets als separate Gegenstücke. Wenn ich mir dagegen die kleinen Parks in Altbaugebieten (Kollwitzplatz, Teuteburger Platz, Boxhagener Platz) ansehe, dann wirkt das meiner Meinung eher zusammen. Mir scheinen dieses Parks auch eher akzeptiert und genutzt unter den Anwohnern, als bei Plattenbauten. Da fungieren die Grünanlagen auch eher als Abstandhalter, denn als genutzter Ausgleich.

  • Diese Schelte kann man mE so pauschal nicht stehen lassen. Das ist doch langsam schon irgendwo paradox, die großzügigen und mitunter durchaus sehr bewusst und liebevoll angelegten Grünanlagen in Stadtrandnähe durchweg als Fremdkörper und die mitunter recht kleinen und isolierten Parks und Grünflächen in der Innenstadt durchweg als harmonisch und gewachsen zu betrachten. Vielleicht für das entsprechend konditionierte Auge, aber bitte nicht so verallgemeinert. Vielleicht solltet ihr euch mal länger außerhalb der angestammten Umgebung aufhalten, da würden ganz neue Eindrücke entstehen.


    In der Gropiusstadt etwa werden die parkähnlichen Grünanlagen sehr wohl rege und vielfältig von den Bewohnern genutzt (egal ob zum Spazieren, Plaudern, Picknicken oder Sport treiben/ Spielen) und ich empfinde auch die gestalteten Übergänge zwischen dem langgezogenen Grünband und der Bebauung durchaus als sehr gelungen und harmonisch (in meinen Augen sogar viel stimmiger und harmonischer als viele der angesprochenen kleinen isolierten Parks in der Innenstadt). Hier gibt es noch alten Forstbestand und einen direkten Zugang zum Grüngürtel des Umlandes. Das zeigt sich auch in der weitaus vielfältigeren Flora und Fauna, die man hier antreffen kann. Zudem ist die Luftqualität auch eine ganz(!) andere als in besagten innerstädtischen Parks und Grünanlagen. Diese Qualitäten lassen sich mE sehr gut regelmäßig überprüfen und bestätigen. Man sollte das mE daher auch nicht kleinreden, nur weil man selbst nun einmal andere Vorlieben hat. Jedem das seine. Ist doch schön, wenn Berlin so unterschiedliche Bedürfnisse stillen und man durch den guten ÖPNV auch selbst von allem mal was haben kann.

  • Grün und Platte sehen für mich nicht als Einheit aus, sondern stets als separate Gegenstücke. Wenn ich mir dagegen die kleinen Parks in Altbaugebieten (Kollwitzplatz, Teuteburger Platz, Boxhagener Platz) ansehe, dann wirkt das meiner Meinung eher zusammen.


    Sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Gerade die teilweise schon recht alten Parkanlagen in machen Plattenbauarealen mildern den überdimensionalen Eindruck deutlich und bieten auch erheblich mehr Aufenthaltsqualität, als die genannten Grünflächen (kann man ja wirklich nicht 'Park' nennen)...

  • jan85: Natürlich ist es meine rein subjektive Meinung. Und ich meinte auch keine Randgebiete, sondern die Innenstadt.
    Und ich bleib dabei, daß mir das fremdartig vorkommt: Plattenbau auf der einen Seite, Grün daneben. Das ist für mich ein großer Kontrast, den ich allerdings nicht sonderlich schön finde.

  • ^^
    Vermutlich meinst du die Plattenbauten rechts und links der Karl-Marx-Allee. Bist du da im Sommer mal durchspaziert? Bei Google Streetview kann man einen Eindruck gewinnen. Da ist es richtig grün man hat teilweise gar nicht mehr das Gefühl mitten in der Großstadt zu sein. Es gibt Sportplätze, Sandgruben und ein großes Planschbecken.


    http://goo.gl/maps/QgBFY
    http://goo.gl/maps/DnM7X


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    Dem kann ich zustimmen. Mir kommen die Grünanlagen in Plattenbaugebieten auch immer eher als Verlegenheitslösung daher, um dem offensichtlich nicht gewachsenen Strukturen etwas Grün als "Ausgleich" anzubieten.


    Was der Begriff "gewachsene Strukturen" im Zusammenhang mit Gebäuden und Straßen aussagen soll hat sich mir noch nie erschlossen. Mehrere schmale Gebäude nebeneinander sind genauso wenig "natürlich gewachsen" wie ein breites Gebäude. Und Blockrandstruktur erst recht nicht.


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    Wenn ich mir dagegen die kleinen Parks in Altbaugebieten (Kollwitzplatz, Teuteburger Platz, Boxhagener Platz) ansehe, dann wirkt das meiner Meinung eher zusammen ...


    Naja, Park ist für diese Plätze recht übertrieben. Es sind ein paar Bäumchen in Kiezen in denen sonst gar kein Freiraum vorhanden ist. Bei mir um die Ecke in Moabit ist in einem Nachkriegs-Block der Carl-von-Ossietzky-Park. Das ist ein Park der den Namen verdient.
    http://upload.wikimedia.org/wi…-von-Ossietzky-Park-1.jpg
    http://goo.gl/maps/dRJFg

    4 Mal editiert, zuletzt von Chandler ()

  • Wachstum=Wohlstand

    Was der Begriff "gewachsene Strukturen" im Zusammenhang mit Gebäuden und Straßen aussagen soll hat sich mir noch nie erschlossen. Mehrere schmale Gebäude nebeneinander sind genauso wenig "natürlich gewachsen" wie ein breites Gebäude. Und Blockrandstruktur erst recht nicht.


    Ist sehr einfach, Chandler. Früher hat man sich an uralten Straßen und Wegen orientiert, sicherlich auch neue gebaut, aber insgesamt stärker an der Historie ausgerichtet. Dazu kommt ein sukzessives parzellenartiges Wachsen, mit unterschiedlichsten Fassaden.


    Plattenbau-Sozialismus: Brutales Aufbrechen dieser Strukturen, kein intuitiver Lebensraum mehr, weil Blockrand und Traufhöhe passé.


    Man mag diese Dinge unterschiedlich gewichten. Mir persönlich ist es aber schleierhaft, wie man diese Dinge so relativieren kann wie Du oder andere immer wieder.


    An dieser Stelle kann ich auch gleich mal erklären, was ich dereinst dazumalen mal mit "hybridem geschichtsphilosophischem Anspruch" meinte. Kann man sich auch leicht erschließen:


    Ihr wißt, wie der Marxismus dahergekommen ist. Neue Gesellschaftsformation und so, keine Gegensätze und Ausbeutung mehr. Hybris = Hochmut, Anmaßung. Der Marxismus ist eine Geschichtsphilosophie, die meint, man könne die Geschichte danach periodisieren, wie die Produktionsverhältnisse waren.


    Mit dieser Anmaßung, man sei jetzt irgendwie was ganz Neues und Tolles, ist man im Sozialismus vorgegangen. Und das merkt man auch.


    Deshalb bin ich im übrigen auch dafür, die Plattenbauten der Karl-Marx-Allee II und des Hinterlandes langfristig abzureißen. Allerdings natürlich sehr langfristig, da sie noch einen gewissen Zweck erfüllen. Irgendwann braucht man aber keine Repräsentanz der DDR-Geschichte dort mehr. Dann kann man die Gegend dort revitalisieren - und die gewachsenen Strukturen wiederherstellen. :)

  • Ist sehr einfach, Chandler. Früher hat man sich an uralten Straßen und Wegen orientiert, sicherlich auch neue gebaut, aber insgesamt stärker an der Historie ausgerichtet.


    Aufgrund der Eigentumsverhältnisse ist es in der Regel schwierig Straßen nachträglich zu verlegen. Wenn sich durch Naturkatastrophen oder Kriege die Gelegenheit bot oder wenn der absolutistische Herrscher eine andere Straßenführung wollte hat man das wohl recht unsentimental gemacht.

  • Ist sehr einfach, Chandler. Früher hat man sich an uralten Straßen und Wegen orientiert, sicherlich auch neue gebaut, aber insgesamt stärker an der Historie ausgerichtet. Dazu kommt ein sukzessives parzellenartiges Wachsen, mit unterschiedlichsten Fassaden.


    Nun ja, gerade bei hier genannten Beispiele für historische Plätze wie Kollwitzplatz, Teutoburger Platz oder Boxi sind ja nun im Rahmen von planmäßigen Stadterweiterungen zur Gründerzeit innerhalb kürzester Zeit entstanden.

  • Hobbyist: Klar ist es Deine persönliche Meinung und das ist ja auch ok. Aber trotzdem sollte man mE nicht so pauschal von sich selbst auf andere und von einigen Fällen auf das ganze Stadtgebiet schließen. Du hast ja durchaus im allgemeinen das Nebeneinander von Platte und Grün als unstimmig kritisiert.


    Ich finde übrigens selbst viele Platten absolut hässlich (teils auch nach der Sanierung) und sehe solche Siedlungsformen generell auch lieber am Stadtrand als in der Innenstadt. Trotzdem erschließt sich mir der Ansatz dieser Siedlungsform neben den günstigen Mieten für praktische Wohnungen eben auch die gewonnenen Freiräume gestalten und begrünen zu können. Je nach Gestaltungswillen kann dabei durchaus was Nettes und Lebenswertes rauskommen - ich jedenfalls empfinde bei bestimmten Arealen durchaus Aufenthalts- und Lebensqualität, bei anderen leider weniger. Wenn man hingegen ganz auf das Grün verzichten und stattdessen die Platten fast so eng wie die klassische Bebauung gestalten würde, DAS wäre doch ein echter Alptraum, oder nicht?


  • Plattenbau-Sozialismus: Brutales Aufbrechen dieser Strukturen, kein intuitiver Lebensraum mehr, weil Blockrand und Traufhöhe passé.


    Mir ist zwar schleierhaft, was konkret 'intuitiver Lebensraum' in Verbindung zu Blockrand und Traufhöhe sein soll - Plattenbau mit Sozialismus gleichzusetzen (gerade in Berlin) ist allerdings absurd. Gropiusstadt, Märkisches Viertel, Falkenhagener Feld waren wohl allesamt nicht Teil von Erichs Wohnungsbauprogramm. Und fast der gesamte Kreuzberger Westen unterscheidet sich in seiner konsequenten Vernichtung alter Strukturen nur unwesentlich von den Arealen jenseits der Mauer in Friedrichshain. Die Bevölkerungsstruktur ist aber eine andere, wenn auch nicht unbedingt im positiveren Sinne.

  • Ich glaube das Ufert etwas aus in der Diskussion.Auch wenn es hier weiter geführt wird. Gemeint war meiner seits, nicht die Gropiusstadt oder anderes. Gemeint war das direkte Rändliche Lichtenberg. Diese Zwölf und Fünzehn Geschosser Wie zum Beispiel an der Allee der Kosmonauten, die sich irgendwie nicht ansehnlich zeigen wollen. Dagegen ist die Gropiusstadt auch wieder etwas anderes, auch wenn es fast gleich scheint, ist es doch ein riesiger Unterschied. Und ein Park an einen Plattenbaugebiet ergibt sich ein ganz anderes Bild als da wo eine andere Architektur besteht. Vielleicht liegt das an der Monotonie die nicht enden möchte, wo anderer seits die Gebäude immerzu ein anderes aussehen halten und somit vielleicht auch schon eine Antwort gefunden ist?

  • Ich denke auch, dass man hier von Fall zu Fall unterscheiden muss. Selbst bei Plattenbau-Siedlungen gibt es eben gewisse Unterschiede. Es gibt Siedlungen, wo neben guter Infrastruktur mE durchaus ein gesamtgestalterischer Anspruch erkennbar ist (u.a. durch abwechslungsreiche Architektur und Landschaftsgestaltung) und die offenbar auch recht gut funktionieren. Dann gibt es aber leider auch solche Siedlungen die mE einfach nur lieblos und monoton wirken. Die soziale Durchmischung spielt natürlich auch eine Rolle...


    Ich finde es aber generell problematisch (zumindest ästhetisch), wenn die immergleichen Bautypen scheinbar unreflektiert aneinandergereiht werden. In Nordengland z.B. habe ich riesige Sozialbausiedlungen gesehen, die aus identischen Riegeln aus Reihenhäusern bestanden. Für sich genommen war so ein Riegel noch ok (war immerhin in Backsteinoptik gehalten). Aber als Ensemble und nach Jahrzehnten der Verwahrlosung war es einfach nur schrecklich für das Auge. Aber auch EFH-Siedlungen und mitunter die Blockrandbebauung im Zentrum von Städten können monoton und öde, eben lieblos und vernachlässigt aussehen.


    Ich finde, dass man mitunter deutlich spürt, welcher Anspruch primär an eine neu zu gestaltende Siedlung gestellt wurde. Wenn schnell und billig Flächen produziert werden (müssen) und diese auch sicher gefüllt werden, kann es natürlich dazu verleiten an Zeit und Muße zu sparen. Bei Plattenbausiedlungen ist das aus naheliegenden Gründen häufiger der Fall gewesen und deshalb gibt es natürlich auch entsprechende Vorbehalte (die ja in vielen Fällen auch begründet erscheinen).

  • Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Bauwelt" widmet sich mit mehreren Artikeln der Gropiusstadt.


    http://www.bauwelt.de


    Vorgestellt wird die "Akademie einer neuen Gropiusstadt" (ANG), die 2012 von Lehrenden und Studenten der TU Berlin auf Initiative von Professor Jörg Stollmann gegründet wurde. Bereits im letzten Sommer gab es in einem Ladenraum am U-Bahnhof Lipschitzallee einen Workshop mit Studenten, bei dem über Möglichkeiten einer Aufwertung der Gropiusstadt diskutiert wurde. Schwerpunkte waren die Wohnhochhäuser, die Parkhäuser, der öffentliche Freiraum und die Schulen. Diese Projekte werden auch in der "Bauwelt" vorgestellt. Die Akademie soll die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bei der Entwicklung von IBA-Projekten in der Gropiusstadt unterstützen.


    http://www.akademie-einer-neuen-gropiusstadt.de/


    Weiterhin gibt es ein ausführliches Interview mit Frank Bielka, dem Geschäftsführer der Degewo, die in der Gropiusstadt zahlreiche Wohnungen und Gewerbeflächen besitzt. Von ihm gab es folgende Aussagen zur Gropiusstadt:
    - In der Gropiusstadt gibt es viele "toll geschnittene" Wohnungen.
    - Die Verkehrsanbindung ist hervorragend.
    - Der Leerstand beträgt weniger als 1 Prozent.
    - Die Wohnzufriedenheit ist sehr hoch.
    - Die Fluktation ist unterdurchschnittlich.
    - Das städtebauliche Konzept aus den sechziger Jahren würde von den Bewohnern akzeptiert. Diese würden die Qualitäten wie das viele Grün, die Ruhe, das Fehlen von Durchgangsverkehr schätzen. Ein Problem wäre, dass dieses positive Urteil von vielen Stadtplanern und Architekten nicht akzeptiert würde. Diese würden die Gropiusstadt "zum Kotzen finden".
    - Die soziale Mischung hätte sich in den letzten Jahren verbessert. Zwar hätte es in den neunziger Jahren aufgrund der damaligen Belegungspolitik eine schwierige soziale Mischung gegeben, doch dieses Problem hätte sich nach der Abschaffung der Fehlbelegungsabgabe 1999 entschärft.


    Weitere Informationen gibt es zu den umstrittenen Neubauplänen der Degewo. Die ursprüngliche Idee der Architekten hätte darin bestanden, die Neubauten vor allem für einkommensstärkere Bewohner der Gropiusstadt zu bauen. Die dann freiwerdenden Wohnungen sollten vor allem Beschäftigten des BER aus dem Niedriglohnbereich angeboten werden. Von diesem Konzept hätte die Degewo aber nach Anwohnerprotesten Abstand genommen. Derzeit werden detailliertere Planungen nur für 200 Wohnungen in den Bereichen Fritz-Erler-Allee und Zwickauer Damm entwickelt. Hier erwartet die Degewo die geringsten Bürgerproteste. Die Neubauten werden dann eventuell 2014 realisiert.


    Ich würde zu dem Interview allerdings ergänzen, dass meiner Meinung nicht alle Architekten und Stadtplaner die Gropiusstadt "zum Kotzen" finden. Ich habe mir ja im letzten Jahr den Workshop der TU mal angeschaut, und da habe ich sowohl seitens von Professor Stollmann als auch seitens der Studenten eine sehr positive, teilweise sogar euphorische Haltung zur Gropiusstadt erlebt. Möglicherweise ist das alles eine Generationenfrage.

  • Klarenbach: Ich sehe vieles sehr ähnlich. Übrigens war mein Vater jahrzehntelang Grundschullehrer und hat im Sachunterricht oft Berlin-Mappen eingesetzt. In denen wurden auch die Großsiedlungen (West-)Berlins behandelt. Die Gropiusstadt wurde dort stets als gelungenes Beispiel, das Märkische Viertel als Gegenbeispiel verwandt. Also sehen es sicher nicht alle Stadtplaner so kritisch...


    Ich persönlich finde es aber dennoch schade, dass am U-Bhf Lipschitzallee trotz des geringen Leerstands im Wohnbereich und der sonst tollen Infrastruktur (u.a. U-Bahn, Bus, großes Gesundheitszentrum...) bei den Handelsflächen eine gewisse Abwertung stattgefunden hat. Ein abgewirtschafteter türkischer Supermarkt wurde zwar durch einen attraktiven neuen ersetzt. Aber die Post hat dicht gemacht wie auch Edeka und weitere Läden stehen leer bzw. werden kaum noch gepflegt. Beim U-Bhf Zwickauer Damm hat man das kleine EKZ sogar gleich komplett abgebaut, weil die Konkurrenz durch das "Wutzky" (heißt echt so) und die Gropiuspassagen zu stark war. Übrigens: Die Polizei sieht auch weiterhin eine recht problematische soziale Durchmischung und entsprechende Probleme (zumindest inoffiziell weiß ich das). Aber das alles ist mE durchaus nicht schlimmer als in anderen Stadtteilen. Insgesamt teile ich daher das positive Urteil des DeGeWO-Mannes und durch die Sanierungen dürfte es noch besser werden.

  • Ein aktuelles Sanierungsprojekt ist das Hochhaus Altenhofer Straße 40. Hierbei handelt es sich um einen Plattenbau des Typs WHH GT 18 mit 136 Wohnungen. Die Sanierung umfasst den Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems und den Einbau neuer Wärmeschutzfenster. Der Bauherr ist hier die Anton Schmittlein Construction GmbH (Berlin).




    Und hier gibt es ein paar Aussichten:





    Bei dieser Gelegenheit will ich noch ein paar Fotos und Informationen zum Nachbargebäude Altenhofer Straße 30 bringen, das schon 2009 / 2010 saniert wurde.
    Das Hochhaus Altenhofer Straße 30 ist ebenfalls ein WHH GT 18 mit ursprünglich 136 Wohnungen. Dieses Haus wurde bis 2004 leer gezogen und galt anschließend als ein heißer Kandidat für den Abriss. Im September 2009 begannen dann allerdings Sanierungsarbeiten. Die Sanierung umfasste den Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems, neue Wärmeschutzfenster, den Anbau von Balkonen sowie eine Neugestaltung der Innenräume inklusive Grundrissänderungen. Auf diese Weise wurde die Anzahl der Wohnungen von 136 auf 170 erhöht. Außerdem wurde eine Concierge eingerichtet. Die Sanierung wurde im Sommer 2010 abgeschlossen. Der Bauherr war die Wohlfühlwohnen Altenhofer Straße 30 GmbH, die Planung stammte vom der cavere construction gmbh Berlin.
    Die Sanierung erwies sich als sehr erfolgreich, sämtliche Wohnungen konnten kurz nach dem Sanierungsabschluss vermietet werden.





    Und so sah das Hochhaus vor der Sanierung aus. (Damals habe ich noch analog fotografiert, daher ist die Bildqualität nicht so gut.)



    Dann wurde auch das GT 18 - Hochhaus Arendsweg 1 saniert. Der Bauherr war hier die AKG Invest Two GmbH c/o Südstern Grundstücksverwaltungs- und Bauträger GmbH (Berlin). Die Planung stammte vom Büro DIA 179 Industrie Architecture (Berlin). Die Baumaßnahmen umfassten den Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems, den Einbau von Wärmeschutzfenstern, den Anbau von Balkonen und die Sanierung der Innenräume. Die Sanierung erfolgte 2010 / 2011. Mit Balkonen wurde nur ein Teil der Wohnungen ausgestattet, möglicherweise haben die anderen Mieter keine Balkone gewünscht. Der Balkonanbau ist aber auch bei den anderen Wohnungen problemlos möglich, da die entsprechenden Türöffnungen vorbereitet wurden.




    Zu guter Letzt haben nun auch die Bauarbeiten am ehemaligen Bürohaus des VEB Spezialhochbau Berlin in der Wartenberger Straße 24 / 26 begonnen. Hier sind Arbeiter mit Entkernungsarbeiten beschäftigt.


    Alle Fotos: Klarenbach

  • ^^ Absolut interessant wie immer!


    Hast du vielleicht eine Idee weil die neue Balkonen enden nicht auf den Dach sonder ca. in Mitte? Statische Grunde, oder?