Sanierung von Plattenbauten

  • Das ist für mich auch kunterbunter Kitsch, auch wenn das gebäude so zugegebnermaßen weit weniger trist wirkt. Hundertwasser-Platte mit Öko-Touch.

  • So schlimm finde ich es gar nicht. Es gehört sogar schon wieder Mut dazu, solch eine bunte Fassade - noch dazu mit pädagogischem Anspruch - zu realisieren. Im Hinblick auf die ästhetische Wirkung ist das Ergebnis allemal besser als manch andere grelle, schwer zu ertragende Farbkombination.


    Solange diese Gestaltung kein Massenphänomen wird - und davon ist wirklich nicht auszugehen - kann ich mir vorstellen, dass in zwanzig Jahren das Haus mehr Lob ernten wird als es momentan hier im Forum der Fall ist.

  • Zwanzigwasser

    Ich finde das Haus recht gelungen. Besonders das schimmernde Orange. Das ist im übrigen die Leidenschaft, die man bei Architektur an den Tag legen sollte. Da können selbst Plattenbauten gut aussehen.


    Der Hundertwassereinwurf ist nach meinem Dafürhalten nur bedingt richtig. Hundertwasser hatte tatsächlich 'ne Meise. Diese Ästhetik hier allerdings ist durchaus okay, wenn es sich z.B. um ein Haus handelt und der Rest zurückhaltender gestaltet wird. Die Mischung und die Gewichtung machen es. Ein so ein Gebäude ist völlig in Ordnung.


    Ich finde ja sowieso die Plattenbauviertel (im Osten) sehr interessant, um sie zu gestalten und zu humanisieren. Da reichen oft schon kleine Details aus.


    Man müßte vereinzelt Gebäude downgraden, wo z.B. massenhaft Elfer rumstehen, und das auch nur ganz vereinzelt. Allein dies schafft schon mehr Menschlichkeit.

  • Flower Power Turm

    Ich kann die negative Kritik einiger hier zwar bedingt verstehen, finde den "Kindergarten-Kitsch" aber nicht schlimm. Aus einer gewissen Entfernung sieht es m. E. sogar ganz gefällig und freundlich aus.


    Die Plattenbauten, speziell die etwas isolierter stehenden Türme, bieten sich aus meiner Sicht durchaus für Experimente an. Und wie es bei Experimenten so ist, es gefällt nicht immer jedem. Muss es auch nicht.


    Es gibt ja schon "Sonnenblumentürme" oder diverse andere mehr oder weniger "peppige" Beispiele.


    Hinzu kommt, dass so eine reine Bemalung nach einigen Jahren mit vergleichsweise geringem Aufwand geändert werden kann.

  • Die Idee ist gut, aber das ist eine verschwendung, die Hauptfassade sieth einfach Billig, wie es wuerde gemacht von ein Kind oder eine Person der hat nie eine Pinsel in seine ganze Leben benutzt, nicht von eine Kunstler mit Erfahrung.


    Die beste kunstlerisch Fassade bleibt fuer mich die der Gustavohaus, das soll als richtige Beispiel genommen werden.


    http://upload.wikimedia.org/wi…Haus_Franz-Jacob-Str..jpg


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/D…Haus_Franz-Jacob-Str..jpg

  • Über die Gestaltung des 'Flower Towers' (echt jetzt?!) kann man geteilter Meinung sein, aber diese Lehrtafeln sind für mich Ausdruck spiessiger Ökoromantik der schlimmsten Sorte. Zum Glück ist sowas recht zeitgeistig und wird in ein paar Jahren hoffentlich genauso verschwinden wie Fairtradejutesackkleider, Moralveganer und die Grünen. Mal ehrlich, die Leute müssen doch was in ihren Brennnesseltee reingemacht haben. Ich kann mir schon vorstellen wie das abgelaufen ist: "... das Ensemble ist ein geglückter ganzheitlicher Ansatz und verbindet umweltschonendes und gender-gerechtes Wohnen im urbanen Umfeld mit öffentlichkeitswirksamer Kommunikations unseres ökologischen Bewusstseins..."

  • @ Ökokatz:


    Das sind einfach nur Landschaftsbeschreibungen und die haben vermutlich etwas mit den Gärten der Welt zu tun. Außerdem finden Kinder sowas toll.

  • Schön bunt das Ding, kitschig trifft es meiner Meinung ganz gut. Wenn die oberen Stockwerke dagegen wirklich komplett verglast wären, dann sähe das bestimmt richtig gut aus (aber dementsprechend auch teurer, was wiederum wohl nicht gewollt ist).


    Ich finde solche Malereien an Häusern allgemein nicht schön, bestes Beispiel Friedrichsfelde Ost direkt an der großen Kreuzung mit dem Autotunnel (B1).

  • es wäre wahrscheinlich besser viele abzureißen und dafür neue kleine Wohnblocks (Cubus zu errichten) "Kleine Stadtquartiere" entstehenn lassen. Jeder sein Eigentum und kleiner Garten ähnlich wie in Londons Vororten.
    Ich denke, die Wohnungseigentümer, würden sich freuen, wenn sie ein Eigentum erhalten und ein kleines Häuschen hätten.

  • Das ist aber nicht sehr pragmatisch. Wo sollen die Mieter des Wohnhauses in der Zwischenzeit hin, wenn es abgerissen wird? Und wie soll sich jeder Mieter ein Eigenheim leisten? Kann schließlich nicht jeder.

  • Ich finde solche Malereien an Häusern allgemein nicht schön, bestes Beispiel Friedrichsfelde Ost direkt an der großen Kreuzung mit dem Autotunnel (B1).


    Kannst du mal ein Foto/Bild davon verlinken? Ich finde auch nicht wenige Gestaltungen schlimm, siehe Storkower Straße oder auch ganz normale Muster, die sozusagen "Plaste-und-Elaste-Trash"-Feeling auf West-Niveau bieten. Aber gerade diese Sache hier würde ich als Gewinn bezeichnen.


    Sicherlich sollte man die DDR-Platten schlicht und mit hellen Pastelltönen gestalten. Im Verbund mit einzelnen "Kunstwerkplatten" als Leuchttürmen und Identitätsgebern wäre das ästhetisch aber ein Gewinn.

  • ^ ... da muss ich für meinen Geschmack aber sehr widersprechen. Dass von Dir angesprochene Gustavohaus hat einen künstlerischen Charakter und ist eines der guten Beispiele für eine Fassadengestaltung an einem Plattenbau. Zumal es ziemlich abstrakt ist und die Farben gut gewählt sind.
    http://www.google.de/imgres?um…ved=1t:429,r:56,s:0,i:262
    Sonnenblumen oder anderen Naturdarstellungen finde ich hingegen ziemlich geschmacklos. So etwas sollte man m.E. tunlichst lassen und eine dezente Gestaltung bevorzugen. Die meisten Architekten lächeln nur zynisch, wenn sie so etwas sehen.

  • da muss ich für meinen Geschmack aber sehr widersprechen. Dass von Dir angesprochene Gustavohaus hat einen künstlerischen Charakter und ist eines der guten Beispiele für eine Fassadengestaltung an einem Plattenbau. Zumal es ziemlich abstrakt ist und die Farben gut gewählt sind.


    Ach so. Ich wußte nicht, daß das Haus einen "künstlerischen Charakter" hat. ;)


    Sonnenblumen oder andere Naturdarstellungen finde ich hingegen ziemlich geschmacklos. So etwas sollte man m.E. tunlichst lassen und eine dezente Gestaltung bevorzugen. Die meisten Architekten lächeln nur zynisch, wenn sie so etwas sehen.


    Nicht wenige Architekten lächeln wohl auch zynisch, wenn man die eine oder andere tatsächliche Verschönerung der Stadt forciert. ;)


    Manchmal sind ästhetische Wertungen von Nichtarchitekten und Laien zielführender.

  • @ Hobbyist:


    Wenn ich das Bild so sehe, finde ich das nicht so schlecht. Schlimm ist wohl nur, daß die ganze Stadt (im Osten) voll ist mit aufdringlichen oder komischen Farbgebungen, Mustern und Fassadenmaterialien, die häufig recht künstlich und lieblos wirken.


    Häufig finde ich die Fassaden einfach zu bunt, zu stark kontrastierend oder zu steril vom Material. Ich habe selbst mal in einer sanierten Platte gewohnt, die von außen wie verputzt aussah mit einem schönen beige-orangenen Pastellton.


    So etwas sollte die Mehrheit sein. Dann kann man auch mal zum Pinsel greifen oder etwas expressiver gestalten. Das sollten dann aber immer nur paradigmatische Gebäude für ein Viertel oder eine Gegend sein und das war's.


    Das Gustavo-Haus finde ich bei allem Bemühen trotzdem zu künstlich, popartig.

  • Ganz im Ernst: reißen sie entweder den Plattenbau ab. An diese Stelle kommt ein großer Garten für alle und drumherum die Kubuswürfel (klein) für jeden als Eigentum. Soll ja nicht teuer werden.


    Sie können auch den Plattenbau halbieren und aus einem 2 Kubusse machen.


    Die dritte Variante wäre auch mal mit Backstein zu arbeiten und ihn damit zu verkleiden oder mehr Glas.

  • ^
    Und für die ganzen "Kubuswürfel" soll man dann Marzahn bis nach Werneuchen ausdehnen, oder was? Ich bin froh, dass sich diese grässlichen Suburbs in Deutschland nie durchgesetzt haben. :nono:

  • ja so kleine Minireihenhäuser mit kleinen Gärten dabei.


    Man muss nicht jeden Plattenbau abreißen, aber ein paar schon und man könnte die kubusbauten auch rund anlegen.d.h. alle Bauten in einem Zirkel.
    Ich glaube, die wenigstens möchten in einer kleinen Miniwohnung wohnen und dann auch noch in einem Plattenbau. Ich würde jedem ein kleines Häuschen mit Minigarten geben.


    Vor allem Eigentum ist wichtig, da dann die Menschen auch Ansporn haben etwas zu verbessern, verändern und für sich zu verschönern!!

  • Braunschweiger, erklär doch mal, wie sich eine Familie, die ja grad mal das Geld für eine Miniwohnung im Plattenbau hat (ob es nur Miniwohnungen gibt ist ebenfalls fragwürdig), sich auf einmal ein Häuschen mit Garten leisten soll?


    Und warum redest Du das Forum an, es solle "ganz im ernst den Plattenbau abreißen"? Denkst Du, daß die Besitzer dieser Bauten hier im Forum aktiv sind und sich von Dir sagen lassen, was sie zu tun haben? Von der Finanzierung mal ganz abgesehen.