Sanierung von Plattenbauten

  • In Marzahn ist ein weiteres Sanierungsprojekt fertig gestellt worden. Konkret handelt es sich um die Wohnblöcke Mutzahner Ring 1-13, 17-29, 39-69 in der Nähe des Springpfuhls.


    Bei diesen Gebäuden handelt es sich um fünfgeschossige Plattenbauten des Typs WBS 70 der Wohnungsgenossenschaft Friedenshort mit insgesamt 300 Wohnungen. Die Sanierung umfasste eine Strangsanierung, den Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems und den Anbau größerer Balkone. Die Planung stammte vom der Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH Berlin.


    Die Wohnungen sind vollständig vermietet. Dies dürfte auch an der hervorragenden Lage der Wohnblöcke liegen. Die Gebäude liegen direkt am Springpfuhlpark und bieten daher ruhige Wohnungen mit großen Balkonen direkt am Park. Gleichzeitig gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten und den nahe gelegenen S-Bahnhof.


    Hier gibt es noch ein paar Fotos von den sanierten Blöcken:






    Dieses Foto vermittelt einen Eindruck davon, dass es in Marzahn extrem viele Kunstwerke gibt. Bei den Plastiken im Vordergrund handelt es sich um eine Arbeit von Horst Göhler, Robert Rehfeldt und Wolfgang Weber mit dem Titel: „Plastische Körper - große Blüten“ von 1984.


    Und hier gibt es noch ein paar Fotos, die die städtebauliche Einordnung der Blöcke zeigen. Diese Fotos veranschaulichen auch ganz gut die gestalterischen Besonderheiten Marzahns. Ziel der Planer war es, durch eine differenzierte Anordnung von Fünfgeschossern, Elfgeschossern und Punkthochhäusern möglichst abwechslungsreiche Raum- und Silhouettenbildungen zu erreichen. Dieses Ziel wurde zumindest im Südteil Marzahns auch erreicht.






    Alle Fotos: Klarenbach

  • wowwwwwwww........habe das noch nie so gesehen. Ich frage mich, wer wohnt dort so gerne?? Dann lieber wie nomaden leben, frei in der natur...eigentlich hat Berlin viel von diesen schrecklichen Bauten, Gropiusstadt, Hohenschönhausen, teils Staaken, Reinickendorf (Märkisches Viertel), teils Marienfelde....Grausam, Das ist keine Architektur für mich!!!

  • Warum man dort wohnt hat Klarenbach ganz gut beschrieben. Weiter schön reden sollte man das meiner Ansicht nach dann aber auch nicht. Sanieren kann man da so viel man will es bleibt halt ein Plattenbaugebiet.
    Die besondere Anordnung ist mir auf den Bildern jetzt auf den ersten Blick auch nicht so ersichtlich.
    Wärmedämmverbundsysteme an Plattenbauten, da dürfte es nicht lange dauern bis da die ersten Schlieren drann sind, ob das dann noch ansehnlich ist wage ich zu bezweifeln. Ich persönliche halte solche Quartiere aufgrund der ursprünglichen planung auch für wenig reformierungsfähig. Demzufolge kann es für die Gegend nur gut sein, dass da noch Vollvermietung herrscht.

  • Oh mann! Auf den Schrägluftbildern erkennt man gut das dort nahezu alles saniert ist und es viel Grün gibt (finde ich sehr positiv!) - warum da Leute lieber als Nomaden leben sollten ist mir ein Rätsel. Selten so etwas dämliches gelesen!


    Außerdem fällt mir immer wenn ich mal in Marzahn oder Hellersdorf unterwegs bin auf, wie sauber die Straßen und Gehwege sind im Gegensatz zu meinem Kiez in Friedrichshain. Auch das Marzahn dreckig und nur von assozialen bewohnt ist, das ist im meinen Augen ein Gerücht das längst überholt ist.

  • Nicht wenige schätzen den Plattenbau vor allem wegen:
    - Durchdachter und sinnvoller Wohnungsgrundrisse,
    - Standard ist 2,55m Deckenhöhe, das erreichen viele Neubauten nichteinmal
    - bei Vollvermietung ist eine Plattenbauwohnung auch schön warm im Winter
    - Aussicht (man hat eigentlich immer irgendwas grünes vor der Tür und der nächste Block ist weit weg, sodass man nicht dem Nachbarn ins Schlafzimmer sehen kann)
    - Balkon
    - viel Platz, auch Parkplätze
    - meistens hervorragende Anbinung an das Nahverkehrssystem
    - zumeist günstige Mieten.


    Das alles zusammen macht die Platte für sehr viele attraktiv. In den schönen Gründerzeitvierteln findest du das eigentlich niemals auf einmal. Und wer so eine Wohnung sucht wohnt im Plattenbau.


    Ich war im Februar diesen Jahres, als es -15 Grad hatte, ne Woche beim Kumpel in Berlin Lichtenberg in der Platte, und muss sagen, ich war sehr angetan. Da gegen stinken die meisten Neubauten, die als Lückenfüller in den Innenstadtbezirken gebaut werden, absolut gegen ab. Sie sidn nur in Details besser....

  • ^^ Absolut stimmt, und ich wurde gern noch ein paar positive Aspekte nennen:
    - Diese Abstand zwischen den Gebäuden laesst die Sonnenstrahlen fuer den ganz Tag auch in die ersten Etagen scheinen.
    - Dann es gibt die Anwesenheit der Fahrstuhl, die wirkt gut fuer alles besonderes fuer die Alte und die Behinderter Menschen.
    Ich habe in eine funfte Etage der eine Altbau gewohnt, und ich wurde diese erfahrung nicht mehr wiederholen.

  • ^ Es gibt auch Altbauten mit Fahrstühlen.


    @ Nothor: Ich bezweifle, dass ein Großteil der Neubauten weniger als 2,55 Deckenhöhe hat. Diese Deckenhöhe dürfte absolutes Minimum sein, geht gar nicht und ist für viele Leute ein Ausschlusskriterium. Charmant finden so etwas höchstwahrscheinlich eher die Leute, die da noch nie gewohnt haben und für die das einmal etwas anderes ist. Auch die so guten Einkaufsmöglichkeiten kann ich nicht nachvollziehen: das gilt doch nur für denjenigen, der auschließlich in Supermärkten einkauft. Kleinere Kietzläden um die Ecke gibt es da nämlich fast nie. Nachdem ich die ersten 18 Jahre meines Lebens in einer Platte gewohnt habe, kann ich persönlich aber nur sagen: nie wieder. Insofern kann ich da Saxonia nur zustimmen, man muss es jetzt auch nicht schön reden - die Preis-Leistung dürfte für viele hauptausschlaggebend sein.

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  • naja, eigentlich braucht man zur Platte nicht viel sagen. Die meisten Neubauten heute, haben eine Deckenhöhe von 2,74m-3,00m....Die mit Platten annähernd zu vergleichen ist schon eine Beleidigung. Die Neubauten haben meistens große flexible Grundrisse, Balkone oder Terassen und haben Raumbelüftungen und wer will auch Polenfilter...In Platten wohnen nur die Leute, die an sich von der Welt wenig verstehen oder alteingessene oder noch Leute, die die rote Fahne hochhalten....Es können nicht alle in Stadtmitte wohnen und sich die teuren Mieten leisten, aber deshalb die Platten toll zu reden bzw zubefürworten, ist für mich nicht nachvollziehbar und verstädnlich.

  • Tschuldigung Dionicar, aber das wird ja hier immer besser.


    Innenstadtbewohner = verstehen was von der Welt, sind nicht links, sind nicht alteingesessen und haben Balkone und Terrassen und sogar den lebenswichtigen Pollenfilter.


    Plattenbewohner: Alles von dir aufgezählte. Zusätzlich machen sie den Fehler eher am Stadtrand zu wohnen. Unerhört. Auf Klarenbach seinen Bildern konnte ich übrigens den ein oder anderen Balkon entdecken, aber vielleicht gehts ja auch nur mir so.

  • ^ Es gibt auch Altbauten mit Fahrstühlen.


    Nur manche die Saniert sind, haben die Fahrstuehlen, aber die Eingaenge finden sich zwischen die Etagen, deswegen sie bleiben Behinderunfreundlich.


    naja, eigentlich braucht man zur Platte nicht viel sagen. Die meisten Neubauten heute, haben eine Deckenhöhe von 2,74m-3,00m....Die mit Platten annähernd zu vergleichen ist schon eine Beleidigung. Die Neubauten haben meistens große flexible Grundrisse, Balkone oder Terassen und haben Raumbelüftungen und wer will auch Polenfilter...


    Das ist ein Vergleich zwischen Birne und Aepfel. Die Plattenbauten sind in eine andere Epoche geplant. Ich wuerde nie eine derzeitige Ferrari mit eine 60' Jahren Fiat 500 vergleichen, weil das haette kein Sinn.


    In Platten wohnen nur die Leute, die an sich von der Welt wenig verstehen oder alteingessene oder noch Leute, die die rote Fahne hochhalten....Es können nicht alle in Stadtmitte wohnen und sich die teuren Mieten leisten, aber deshalb die Platten toll zu reden bzw zubefürworten, ist für mich nicht nachvollziehbar und verstädnlich.


    In deine Unwissenheit du vergisst, dass in Stadtmitte es gibt vielen Plattenbauten, wo auch Leute ohne Rote Fahne und mit eine gute Verstaendnis der Welt wohnen :daumen:

  • Polenfilter...


    Stimmt, wichtiger Aspekt in unserer Region, seit die Grenzen gen Osten geöffnet wurden, wars am 1. Mai 2011? Dahingehend nicht zu vergessen das Kreuzberger Pendant, den Türkenfilter, die Variante "Prenzlberg", nämlich den Schwabenfilter sowie seit Jahrzehnten in Spandau sehr beliebt, den Berlinfilter.


    In Platten wohnen nur die Leute, die an sich von der Welt wenig verstehen oder alteingessene oder noch Leute, die die rote Fahne hochhalten....


    Ja nee is klar, die bösen Linken mal wieder. Man sieht, du verstehst die Welt... :nono:

  • In Platten wohnen nur die Leute, die an sich von der Welt wenig verstehen oder alteingessene oder noch Leute, die die rote Fahne hochhalten....Es können nicht alle in Stadtmitte wohnen und sich die teuren Mieten leisten, aber deshalb die Platten toll zu reden bzw zubefürworten, ist für mich nicht nachvollziehbar und verstädnlich.


    Mit Verlaub, das ist der größte Unsinn den ich hier jemals gelesen habe. Wenn ich mich mal vorstellen dürfte; ich bin Akademiker und studiere Geographie. Ich habe auch schon sehr viel von der Welt gesehen, gelesen und verstanden. Ich kenne mich auch sehr gut mit Kunst und Kultur sowie Stadtplanung und Architektur aus. Als ich nach Berlin zog, habe ich mich ganz bewusst FÜR eine Plattenbauwohnung entschieden, in der ich mich auch sehr wohl fühle und die ich gegen keinen Alt- oder Neubau eintauschen würde. Mein Gebäude befindet sich in einem hervorragenden Zustand optisch wie energetisch. Mit meinen Nachbarn verstehe ich mich sehr gut und auch der Hausmeister ist stets zu erreichen und immer freundlich. Und auch auf Mitte kann ich von hier oben sehr gut herab sehen.


    Man sollte sich mal etwas von den ganzen Vorurteilen trennen und nicht die eigene Meinung als einzig wahre ansehen. Es ist auch stadtplanerisch belegt, dass die Großwohnsiedlungen im Ostteil hervorragend angelegt und die Gebäude eine sehr gute Bausubstanz sind. Leider wird der Begriff Plattenbau permanent mit der politischen Ideologie der DDR in Verbindung gebracht, die diese errichtet hat. Die Schimpfereien sollten also direkt letzterem gelten. Es ist nur einfacher über etwas zu meckern, was man auch direkt vor sich sehen kann.


    Soviel zu den wirren Thesen von Dionicar ...

  • Dionicar lässt uns hier an seinen Vorurteilen teilhaben. Dafür Danke!


    ich kenen auch genug, die Altbauten ablehnen aufgrund ihrer Vorurteile: Feuchte keller, Dunkel, im Winter nicht warm zu kriegen, schreckliche Grundrisse, schmutzig, zugig, hellhörig, eng. Wer sich heute für eine Altbauwohnung entscheidet, der schüttelt dabei sicher nur mit dem Kopf.


    Das mit der Deckenhöhe ist so eine Sache, dass die meisten Neubauten 2,70 - 3m deckenhöhe haben halte ich ja mal für ein gerücht. Das mag für 500.000 EUR/100qm Eigentumswohnungen in Premiumlage einigermaßen hinhauen, aber oftmals werden in Altbauviertel die neubauten mit gelicher Traufhöhe mit einem oder zwei stockwerken mehr errichtet. Bei mir um die Ecke ist ein Altbau abgerissen worden, der neubau hat eine Etage mehr und laut bauplan - hier öffentlich kritisiert - 2,45 Deckenhöhe. Unglaublich, aber wahr.


    Die Plattenbaubezirke v.a. in Berlin sind für die Stadt überlebswichtig! Und ich kenne niemanden!!!!, der dort wohnt und gerne woanders wohnen würde. Berlin hat für jeden was!

  • Man sollte schon zwischen den Großwohnsiedlungen in Berliner Randlage und zwischen denen in Mitte unterscheiden. Dass die rund um die Karl Marx Allee entstandenen Platten nicht leer stehen ist leicht nachvollziehbar bei der Nähe zu allem was eine Großstadt ausmacht. Besonders ansehnlich oder besonderes architektonisches Schmankerl sind sie Abseits besagter Allee meist trotzdem nicht und Niemand würde sich ein Bein raus reißen um sie vor dem Abrss zu retten wie das einst mit alten Gründerzeitvierteln geschehen ist.
    Fakt ist daher, dass oft nicht die Platte als solches Mieter anzieht sondern schlicht die Lage die für gleiches Geld keinen vergleichbaren Wohnstandard bieten kann.


    Ob du im speziellen jetzt keine Leute kennst die unfreiwillig in Platten wohnen ist ja relativ unerheblich. Die Erfahrungen zeigen, dass dies der Fall war und auch heute noch ist. Nicht umsonst sind Plattenbauten schon en masse gefallen (Zwickau hat seinen Einwohnerrückgang fast nur über das Neubaugebiet in Eckersbach abgewickelt). Dabei wird selten Druck ausgeübt aber ab gewissen Leerstandszahlen werden solche Großwohnsiedlungen zur infrastruktuellen Kostenfalle wenn gleichzeitig sanierte Altbauten in der Kernstadt leer sind.


    Das alles scheint in Berlin ja derzeit kaum zu zu treffen also erschließt sich mir die Debatte nicht so ganz. Solang keine Leerstände auftreten wird es auch keine Abrisse geben.

  • @geograph...ich will hier kein Streit aufkommen lassen. Ausnahmen gibt es immer, aber guckt Dir den Durchschnitt an, wer in den Platten lebt. Es sind bestimmt keine Künstler und Architekten und wohlhabende Leute. Du bist wohl die Ausnahme, na dann verstehe diese Ausnahmeregel ja sehr gut. Du musst dann auch ein sehr spezieller Künstler sein. Soviel ich weiss, leben die meisten Künstler und architekten in reichen Vierteln oder in Kiezgebieten oder täusche ich mich??:doof:


    Ich kenne gar keine Vorteile gegenüber den heutigen Neubauten und sanierten Altbauten!!! Ich kenne bei Platten nur Nachteile und ich würde Sie ohne mit den Wimpern zu zucken, abreisen. Aber wer es mag und möchte, der soll im Marzahn und co leben und sich wohlfühlen, ich muss es zum Glück nicht.

  • Dionicar: Bitte versuche Dein Schubladendenken etwas zu reduzieren. Es mag korrekt sein, dass im Durchschnitt in den aussen gelegenen Stadtbezirken aufgrund der Lage und den damit verbundenen niedrigeren Mieten weniger wohlhabende Familien wohnen.


    Aber Du darfst diese Tatsache nicht mit der prinzipiellen Wohnqualität von Plattenbauten in Verbindung bringen. Die Qualität der Wohnungen ist -wie in obigen Antworten bereits mehrfach erklärt- ausgezeichnet.


    Meine persönliche Beziehung zu Plattenbauten ist übrigens dieselbe wie die von Der Geograph. Auch ich zähle mich zum Bildungsvolk und habe jahrelang in Plattenbauten gewohnt bevor es mich aus Berlin weggezogen hat.


    PS: An den Wohnriegeln in den östlichen Aussenbezirken würde ich stadtplanerisch langfristig festhalten. Lediglich an den Innestadtgebieten in Mitte würd ich mir eine langfristige Planung weg von diesen DDR-Altlasten hin zu einer verdichteteren Bebauung wünschen.

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  • nun...ich bin gerade in den Bezirken Friedrichshain und Mitte beruflich dauernd unterwegs und ich kann euch sagen, das der Großteil derer, die in besagten Plattenbauten wohnen, ihren Mietvertrag haben, seit das Gebäude da steht...in der Regel sind es Rentner, in gepflegten Wohnungen, die die Nähe zum Alex oder dem nächstbesten Supermarkt und dem U-Bahnhof um die Ecke schätzen, die Whg. sind zu einem grossen Teil seniorenfreundlich umgebaut worden, hier und da gibt es nen Pförtner/Consierge...Junge Leute und Yuppies, das ist dann doch eher Fischerinsel und Karl-Liebknechtstr. grade da kenn ich genug Junge, Erfolgreiche, Studierte, usw...es gab ja nun durchaus lange den Trend von Studenten etc. ne Plattenbauwhg. möglichst in ihrer Betonoptik zu belassen, die Tapete abzureissen...Platte war (und ist es noch immer - zumindest in Mitte) cool...
    Ich war ja anfangs auch skeptisch, was Platte angeht, aber um ganz ehrlich zu sein, die Whg. sind bei weitem nicht so schlecht wie ihr Ruf. Teilweise gibt es wahre Schätze wie z.b am Platz der Vereinten Nationen (der Bumerang), welche sich über zwei Stockwerke erstrecken und eine wirklich unglaublich tolle Aussicht über Berlin bieten...!


    zum Thema Dionicar sag ich besser nichts...

    Einmal editiert, zuletzt von Betonkopf ()

  • Die Einschätzung von Neubau, dass die Großsiedlungen einen gepflegten Eindruck verbreiten, kann ich bestätigen. Dieser gute Pflegezustand hat vor allem damit zu tun, dass es in den Großsiedlungen große Wohnungsgesellschaften oder Wohnungsgenossenschaften gibt, denen häufig ganze Quartiere gehören. Diese Unternehmen kümmern sich nicht nur um die Instandhaltung der Häuser, sondern auch um die Pflege des Umfeldes, teilweise finanzieren sie sogar soziale Einrichtungen, wie Jugendtreffs oder Seniorenzentren. Auch die Tatsache, die viele dieser Eigentümer nicht gewinnorientiert sind, trägt zur guten Entwicklung der Quartiere bei.


    Dann zur Raumhöhe: Die Raumhöhe in den WBS 70 - Blöcken beträgt knapp 2,80 Meter. Ich denke, diese Raumhöhen sind ganz vernünftig. Zudem bieten die WBS 70 - Blöcke eine große Flexibilität bei der Grundrissgestaltung. Das Grundraster beträgt 6 Meter Breite und 12 Meter Tiefe, innerhalb dieses Rasters lassen sich die Wände beliebig versetzen oder entfernen. Zudem lassen sich auch in die tragenden Wände Öffnungen hineinsägen, die Öffnungen müssen dann allerdings mit Stahlträgern abgestützt werden.


    Eine Bemerkung zu DaseBLN: Es gab auch in Großsiedlungen diverse Versuche, kleine Kiezläden zu etablieren (z.B an der Wuhlestraße in Marzahn). Diese Versuche sind fast durchgängig gescheitert, und zwar auch in Quartieren, in denen die Bewohner über relativ gute Einkommen verfügen. Dennoch wurden die kleinen Läden nicht angenommen. Selbst in der Marzahner Promenade gibt es viele leere Läden, während das benachbarte Eastgate-Center floriert. Offenbar bevorzugen die Bewohner doch den Einkauf im Supermarkt oder bei Kaufland, denn mit diesen Angeboten ist Marzahn ziemlich gut ausgestattet.
    Zudem muss man sagen, dass das Sterben der kleineren Läden kein Phänomen der Großsiedlungen ist. In der Residenzstraße, der Müllerstraße oder der Berliner Allee in Weißensee gibt es das gleiche Problem.

  • Sehr interesssante Sanierungsprojekte können auch in der Rhinstraße 107-111 in Lichtenberg besichtigt werden. Dort wurde ein Komplex aus leer stehenden Arbeiterwohnheimen revitalisiert.


    Ausgangspunkt waren Plattenbauten, die vom Wohnungsbaukombinat Schwerin errichtet worden sind und die als Arbeiterwohnheime, vor allem für das nahegelegene Kombinat Elektroprojekt und Anlagenbau, genutzt wurden. Doch nach 1990 fielen viele Gebäude dem Leerstand anheim. Jahrelang stellten die verwahrlosten Gebäude Schandflecke dar.


    Umso erfreulicher ist, dass die Gebäude nun saniert worden sind. Bauherr ist die Saxum AG, die schon etliche Plattenbauten saniert und zu Eigentumswohnanlagen umgenutzt hat. Die Saxum AG hat die leeren Gebäude erworben und ebenfalls zu Eigentumswohnungen umgebaut. Die Wohnblöcke Rhinstraße 109 und 111 wurden bereits 2008 - 2009 in eine Wohnanlage mit 51 Wohnungen umgebaut. 2010 - 2012 folgte dann der Gebäudekomplex Rhinstraße 107 mit 4 Gebäuden. Hier entstanden 67 Wohnungen. In allen Gebäuden wurden umfangreiche Grundrissänderungen realisiert, teilweise wurden Maisonettewohnungen oder sogar Reihenhäuser mit Gärten geschaffen. Die Planung stammt in allen Fällen vom Büro Albert & Partner aus Chemnitz.


    Die Nachfrage nach den Eigentumswohnungen war sehr groß, die Wohnungen konnten schon vor dem Baustart verkauft werden. Ich denke, dieser Erfolg zeigt deutlich, dass Plattenbauten eine zunehmende Akzeptanz finden.


    Hier gibt es Fotos:







    Zudem wird derzeit noch das Gebäude Rhinstraße 105 E saniert. Der Investor und Planer ist in diesem Fall die HSI GmbH (Berlin). Auch in dieses leer stehende Arbeiterwohnheim soll zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut werden.



    Diese Sanierungen zeigen, dass selbst völlig verwahrloste Plattenbauten eine Zukunft haben können. Bemerkenswert ist zudem, dass für dieses Revitalisierungsprojekt kein Cent an Fördergeldern in Anspruch genommen wurde. Daher stellt sich für mich die Frage, ob die derzeit ziemlich exzessive Städtebauförderung wirklich in diesem Umfang notwendig ist.


    Alle Fotos: Klarenbach

  • Manko bei den Platten ist die lieblose Fenstergestaltung.Diese Standardfenster wirken von innen auf mich einfach nur abstossend.In Ahrensfelde ist man mit der Betonsäge ran und hat dadurch andere Fensterformate ermöglicht.Ich würde mir keine Eigentumswohnung mit solchen Fensterformaten kaufen.