Sanierung von Plattenbauten

  • 300 € warm für 25 qm - wo ist das Problem?
    Doch wahrscheinlich nur in der Lage, oder?
    Hier in Münster (Universitätsstadt mit insgesamt 55.000 Hochschul- und Uni-Studenten) würde dem Vermieter die Bude eingerannt, weil hier 400 € marktgerecht wären.
    Berlin wird sich an noch höhere Preise gewöhnen müssen!

  • Wieviel hat ein durchschnittlicher (studentischer) Haushalt im Monat in (Ost)-Berlin zur Verfügung und wieviel in Münster? Entweder Geld von Mama und Papa oder selbstverdient. Wieviel können Student_innen beim Jobben in Münster verdienen und wieviel in Berlin?


    Laut der gestern vom Statistische Bundesamt (Destatis) vorgelegten Auswertung des Mikrozensus 2010 betrug die Mietbelastung, das heißt der Anteil der Bruttokaltmiete am verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen, im Jahr 2010 durchschnittlich 22,5 %. Auszubildende mussten dagegen im Schnitt 34 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen ausgeben.
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=330595#post330595


    Wie sieht der kleinräumige Vergleich zwischen Münster (oder anderen "reichen" Städten) und Berlin (oder anderen armen Städten wie Leipzig) dann aus?


    Wie hoch ist der Regelsatz für die Kosten der Unterkunft in Münster und wie hoch in Berlin? Und warum gibt es diese Unterschiede?


    PS:
    Bruttowarmmiete Berlin - 1-Personen-Haushalt 378,00 Euro; 2-Personen-Haushalt 444,00 Euro
    http://www.berlin.de/jobcenter…osten_der_unterkunft.html


    Münster:
    Gesamtbetrag aus angemessener Kaltmiete plus angemessenen Nebenkosten
    1 Person im Haushalt - 47 m² Wohnflächenobergrenze - 7,02 - Kaltmiete je m² - 2,10 Nebenkosten
    je m² - 428,85 € - 457,31 € bei hoher Energieeffizienz
    2 Personen im Haushalt - 62 m² Wohnflächenobergrenze - 6,50 Kaltmiete je m² - 2,10 Nebenkosten
    je m² - 533,40 € -571,02 € bei hoher Energieeffizienz
    http://www.harald-thome.de/med…-M-nster---19.01.2011.pdf

    5 Mal editiert, zuletzt von LE Mon. hist. () aus folgendem Grund: Regelsätze nachgetragen

  • ^
    Also wer als Student alleine in einer Wozhnug wohnt und sich beschwert, daß es zu teuer ist, der ist ja wohl selber Schuld. Aber von solchen gibts ja nicht so viele, denn die meisten wohnen ja nicht alleine, sondern in WGs oder mit ihren Partner.
    (und ich schreibe hier NICHT "Student_innen", weil ich das widerlich fürs Auge finde und mich an hysterische Gendertanten erinnert.)

  • Lieber LE Mon. hist.,
    wenn du schon mal in Münster gelebt hättest, würdest du anderes sagen:
    - Die Verdienstmöglichkeiten sind dort nicht pauschal sehr gut. Es kommt immer auf die Branche an, in der man arbeitet. Das ist in Berlin genau so, wenn auch der Verdienst statistisch ingesamt geringfügig niedriger ist.
    In Münster gibt es ein gewaltiges Gehaltsgefälle zwischen den den Altersgruppen: Die alten (ab 45/50) Verdienen richtig viel, während die Jungen bis ca. 35/40 mit Studentengehältern nach Hause gehen oder von den Eltern unterstützt werden. Das sieht man auch daran, dass jüngere aus Norddeutschland aus normalen Verhältnissen immer so kleine Autos haben.
    - Die Zahlen des Amts gehen davon aus, dass man eine Wohnung unter der Obergrenze bekommen kann. Dies ist in Berlin vergleichsweise leicht möglich. In Münster kann dies sehr schnell zu einer Unmöglichkeit werden, weil dort absoluter Wohnungsmangel herrscht. Es gibt regelrechte Bewerbungsverfahren um Wohnungen. Aber was tun, wenn mit einem immer mindestens 5 Lehrer, Beamte oder Professoren auf der Liste stehen? Hinzu kommt, dass der Markt sehr viel intransparenter ist als in Berlin oder Leipzig. Es werden in Münster nur Wohnungen, die irgendeinen gravierenden Mangel haben, öffentlich angeboten (z.B. alle Fenster zu einem winzigen Innenhof, in den niemals Sonne hinein kommt).
    - Fakt ist, dass der "Kampf" auf dem Wohnungsmarkt in Münster sehr viel härter ist als in Berlin. In Münster lässt sich jedes Mauseloch für 10EUR/qm kalt vermieten. Vorbildlich ist das keinesfalls. In finde, das Jammern über den Wohnungsmarkt in Berlin oder Leipzig... ist Jammern auf hohem Niveau.

  • @ Hobbyist:


    Es geht hier doch immer noch um das konkrete Bauvorhaben der Gesellschaft für Immobilien-Projektentwicklung und Unternehmensberatung (GPU) aus Dernbach, oder?


    Nur mal zur Erinnerung, in dem oben zitierten Artikel in der FAZ ( http://www.faz.net/aktuell/wir…sdiscounter-11680031.html ) heißt es, das Unternehmen setze in Berlin-Lichtenberg gezielt auf einfache Einzimmerwohnungen, deren Warmmiete bei 300 bis 350 Euro liegen soll. Lutz Lakomski, Inhaber und Geschäftsführer, der GPU, hatte festgestellt: „Gerade in einer Stadt wie Berlin gibt es einen riesigen Bedarf an Einzimmerappartements.“ Die kleinsten Wohnungen in den Häusern werden nur 20 Quadratmeter groß sein. Sie seien gedacht für Studenten, Auszubildende und andere junge Mieter, die in die Großstadt kommen und nur über ein Monatseinkommen von bis zu 1000 Euro verfügen oder für alleinstehende Sozialhilfeempfänger.


    Auf 20 qm mit Partner oder Partnerin zu wohnen stelle ich mir jetzt wenig erbaulich vor. Und was, wen man gerade keine_n hat oder auch nur so lieber allein leben möchte?

  • Noch mal eine ganz einfache Rechnung: Lutz Lakomski sagt, seine Mieter_innen werden überwiegend Student_innen und Auszubildende sein, die über ein Monatseinkommen von bis zu 1000 Euro verfügen, oder alleinstehende Sozialhilfeempfänger_innen. Bei 350 Euro Warmmiete sind das 35 Prozent des Monatseinkommens, bei einem noch geringeren Einkommen entsprechend mehr. Die Destatis hat festgestellt, dass Auszubildende im Schnitt 34 Prozent ihres Einkommens für das Wohnen ausgeben müssen. Damit ist das Angebot maximal durchschnittlich, bei geringerem Einkommen als 1000 Euro sogar schlechter als der Durchschnitt. Günstig wäre etwas anderes.


    Jedem/jeder Einwohner_in in Deutschland stehen durchschnittlich 45,2 m² Wohnraum zur Verfügung. Hier wird in etwa die Hälfte Wohnfläche angeboten. Nun werden wahrscheinlich gleich wieder Leute schreiben, das man da ja nicht einziehen muss, wenn man nicht will. Aber was ist, wenn man als "alleinstehender Sozialhilfeempfänger" (Lakomski) nur noch solche Wohnungen unter dem KdU-Regelsatz findet?

  • Mag ja sein, dass die Lage in Münster nicht besonders einfach ist (wobei ich mehrere Leute kenne, die dort studiert haben und mehrfach ohne Probleme die WGs gewechselt haben), aber ich weiß nicht, wieso man diese als Normalität akzeptieren und Berlin als Sonderfall, der sich schon Mal an die Anpassung an ebenjene Provinznormalität gewöhnen dürfe, bezeichnen sollte.


    Die Wohnungssuche in Berlin ist in den letzten Jahren im Übrigen weitaus schwieriger geworden, das Klischee der günstigen Stadt stimmt so schon lange nicht mehr. Die durchschnittlichen Neuvermietungskaltmieten in zentralen Bezirken sind beispielsweise von 2010 auf 2011 um über zwanzig Prozent gestiegen.


    Was das Projekt betrifft, sind 300€ warm für eine 25m²-Wohnung außerhalb des S-Bahn Rings in einer sanierten Platte natürlich eine Frechheit, so wie es momentan aussieht, wird man diese aber sicherlich ganz gut los werden.


    PS: die meisten Studenten und Jungarbeitnehmer fahren kein kleines, sondern gar kein Auto :)


  • 1. Wo ist denn da jetzt der Widerspruch zu meinem Post?
    2. Ich habe nicht gesagt, daß man mit dem Partner auf 20qm wohnen soll. Bitte unterstelle mir das nicht.
    3. Was willst Du jetzt eigentlich aussagen? Das dies Apartments zu teuer sind? Oder zu billig? Auf was willst Du eigentlich hinaus? Du vergleichst mit Bundesdaten, aber schau was nützt mir eine günstige 1-Raumwohnung in Münster, wenn ich in Berlin arbeite. Und nun schau doch mal den Marklt für 1-Raumwohnungen an. Das bewegt sich alles, wenn überhaupt zu finden, in dem besagten Bereich. Und ob sich die neuen Wohnungen rentieren, wird sich zeigen. Also was ist genau Dein Problem? (außer dieses unsägliche "_innen" zu benutzen)

  • Nicht schlecht, 20 qm in einem frisch sanierten Gebäude für 300 EUR warm... das würde ich mir für die Studenten in süddeutschen Universitätsstädten auch wünschen. Mal abgesehen von der teilweise recht krassen Unterkunftsnot für Studenten, bekommt man hier für diesen Preis höchstens ein 11 qm WG-Zimmer in einem meist unsanierten Wohnheim. Damit bleibt zwar der zu zahlende Preis gleich, der Wohnkomfort ist aber höchst unterschiedlich. Falls man nicht das Glück hat ein WG-Zimmer zu ergattern oder die Höchstmietdauer abgelaufen ist, bleibt nur noch der private Wohnungsmarkt. Für eine vergleichbare Wohnung sind da locker 450-500 EUR drin...

  • 1. Wo ist denn da jetzt der Widerspruch zu meinem Post?


    Es geht meines Erachtens in der Diskussion um das konkrete Bauvorhaben und unsere Einschätzungen dazu. Also geht es dem Investor zufolge hier in allererster Linie um Einraumwohnungen. Was bringt dann aber der Hinweis, dass man ja auch anderswo schöner und günstiger in Wohngemeinschaften leben könnte? Mal abgesehen von der Frage, was man mittlerweile in Berlin auch in für neuvermietete WG-Zimmer zahlt.



    2. Ich habe nicht gesagt, daß man mit dem Partner auf 20qm wohnen soll. Bitte unterstelle mir das nicht.


    Wenn man allerdings alleine wohnt, muss man auch alleine zahlen, oder? Dann sind wir wiederum bei der zentralen Frage, ob das Angebot tatsächlich so einzuschätzen ist wie uns der Investor hier verkaufen will: "Eine Art „Wohnungsaldi“ schwebt Lakomski als Modell vor. Er wolle wie ein moderner Discounter seine Ware günstig, aber mit verlässlicher Qualität anbieten."



    3. Was willst Du jetzt eigentlich aussagen? Das dies Apartments zu teuer sind? Oder zu billig? Auf was willst Du eigentlich hinaus?


    Wahrscheinlich nicht nur nach meinem Dafürhalten sind die Wohnungen - Apartments werden wohl nicht zufällig häufiger mit Appartements verwechselt und davon kann hier ja keine Rede sein - alles andere als "günstig". 300 Euro für 25 m² ergibt 12 Euro/m² warm. Gehen wir mal von 2,50 Euro Nebenkosten aus wären das 9,50 Euro/m² kalt.


    Der offizielle Berliner Mietspiegel weist einen Durchschnittswert von 5,21 Euro pro Quadratmeter aus, die Angebotsmieten liegen im Moment bei durchschnittlich 6,59 Euro. Das "Spitzenangebot" in einer offenbar eher einfach sanierten Platte in nicht so optimaler Lage in Lichtenberg ist deutlich teurer als das, was Neumieter_innen im derzeit teuersten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg pro Quadratmeter im Monat an Kaltmiete zahlen muessen, nämlich 8,02 Euro, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 8,00 Euro und 7,41 Euro in Pankow.


    Berliner Mietspiegeltabelle 2011 (Neubau)
    http://www.stadtentwicklung.be…ietspiegeltabelle2011.pdf
    einfache Wohnlage, bezugsfertig 1991 - 31.12.2009, 40 m² bis unter 60 m²: 6,52 Euro bzw. 6,02-6,70 Euro.
    bis unter 40 m² dürfte ungefähr 1 Euro mehr sein, aber dafür gibt es im Mietspiegel keine Angaben

  • @ Hans Dampf


    Dazu hat DaseBLN bereits das Wesentliche gesagt.


    Ich könnte mir vorstellen, dass vergleichbare Mietwohnungen in Zürich, Tokio, Genf, Osaka-Kobe, Oslo und Paris ( http://www.welt.de/wirtschaft/…e-Metropole-der-Welt.html ) noch mal deutlich teuer sind als in Münster, Stuttgart, Freiburg oder München. Nur frage mich gerade, wie die Reaktionen ausfallen würde, wenn ich mich dort auf den Marktplatz oder den Campus stellen und den Student_innen sagen würde, dass sie keinen Grund zur Klage hätten, denn in Zürich, Tokio ... würde man solche Preise wie bei ihnen mit Kußhand zahlen?


    Die billigste Großstadt ist übrigens Karatschi in Pakistan, 13,1 Millionen Einwohner_innen und Sitz zahlreicher Universitäten und Hochschulen wie der NED University of Engineering and Technology und der University of Karachi. Weitere hervorragende Universitäten sind: Aga Khan University, Baqai Medical University, National University of Computer and Emerging Sciences (NUCES), Bahria University, Mohammad Ali Jinnah University, Dow University of Health Sciences, Sir Syed University of Engineering and Technology, Hamdard University und Jinnah University for Women. http://de.wikipedia.org/wiki/Karatschi#Bildung Warum also in Berlin oder Stuttgart studieren?

  • ^ Kann er wohl schlecht, da ich erst darauffolgend geschrieben habe.


    Eine interessanter Vergleich. Diesen Test kann man allerdings auch umgekehrt durchführen und da wäre ich auf die Reaktionen mal gespannt. Miteinzubeziehen in die Betrachtung wären natürlich auch die länderspezifischen Studien- und Finanzierungssysteme, die dann auch die hohen Lebenserhaltungskosten berücksichtigen. Deshalb wird für uns nur ein deutschlandweiter Vergleich möglich sein.


    M. W. n. sind die BAföG-Sätze deutschlandweit pauschaliert, d.h. von dem derzeitigen Höchstsatz i. H. 670 EUR ausgehend, bliebe einem Berliner Studenten wesentlich mehr im Geldbeutel zum Leben, bzw. der süddeutsche Student müsste sich mit einem weitaus eingeschränkteren Lebensstandard zufrieden geben. Und das ist auch der große Trumpf ostdeutscher Hochschulen im bundesweiten Standortwettbewerb.

  • ^ Du hast LE Mon. hist. nicht verstanden. Der Vergleich zu anderen Städten, in denen die Verhältnisse besser oder schlechter sind, ist vollkommen irrelevant. Relevant sind die hiesigen Verhältnisse und wie diese sich Verändern. Mal abgesehen davon hinkt deine BAföG-Argumentation, da sich nur die wenigsten Studenten es sich leisten können, trotz BAföG ohne Nebenjobs durchs Studium zu kommen. Und für die gibt es wiederum in Berlin weniger als in den von dir eingebrachten Vergleichsstädten.

  • Die Projekt in Frankfurter Allee 216 ist absolut interessant, hier noch daten:


    Komplettmodernisierung, Nutzungsumbau, Schaffung von 437 Wohnungen in Berlin Lichtenberg. Wohnfläche ca. 13.060 m²,ca. 5.000 m² Nutzflächen, Baubeginn Januar 2012, Fertigstellung April 2013

  • @Dase


    Ich kann verstehen, dass (euch) der Vergleich wenig bringt. Es ist auch offensichtlich, dass in Berlin die Mieten und dadurch die Lebenshaltungskosten steigen. Trotzdem mag der Einwand erlaubt sein, dass der ostdeutsche Student im Allgemeinen und der Berliner Student im Besonderen sehr sehr akzeptable Studienbedingungen vorfindet, von denen man im Süden nur träumen kann. Wer jammert soll bitte hierher kommen und einem abgewohnten Wohnheim aus den 1970ern in einer Kammer mal ein Semester für das gleiche Geld verbringen.


    Und zum Thema Jobs: In Bayern und BW herrscht fast Vollbeschäftigung. Falls ein Student überhaupt etwas ergattert, darf er für 6,50 EUR/h Nachhilfe geben oder beim Penny an der Kasse arbeiten. Jedenfalls in mittelgroßen Städten ist der Jobmarkt völlig überlaufen, Lohndumping ist die Folge. Bspw. hat Heidelberg 145 Tsd. Einwohner und knapp 29 Tsd. Studenten, Tübingen 88 Tsd. Einwohner und 25 Tsd. Studenten. Natürlich wohnen diese nicht alle in den Unistädten - dennoch zeigt die Gegenüberstellung wie schwer es ist, sich auf derart kleinen Jobmärkten durchzusetzen. Rosige Zustände sehen anders aus.

  • Neue Apartments in alter Platte

    Die Märkische Oderzeitung bringt nun ebenfalls einen längeren, durchaus wohlwollenden Artikel über die Projekte der Gesellschaft für Immobilien-Projektentwicklung und Unternehmensberatung (GPU):


    MOZ, 16.03.2012
    Neue Apartments in alter Platte
    http://www.moz.de/nachrichten/…l-ansicht/dg/0/1/1013618/


    Auch hier ist der Tenor "günstige Single-Wohnungen", "preiswerte Apartmenthäuser" und "Glücksfall". Die Idee ist, im großen Stil Abrisskandidaten zu kaufen und "darin wirklich günstige Kleinwohnungen einzurichten". "Wir schauen dabei auf den Otto-Normal-Mieter, der in Berlin immer mehr an den Stadtrand gedrängt wird", sagt Geschäftsführer Arndt Ulrich.


    ehemaliges Konsument-Warenhaus am Anton-Saefkow-Platz in Lichtenberg:
    2009 vom Bezirk gekauft und und umgebaut;
    86 barrierefreie Apartments mit riesigen Balkonen;
    bunte Kunstwerke in den Fluren und Aufgängen;
    "Nobel-Variante" der sonst üblichen Vorhaben;
    552 Euro für die 60 Quadratmeter großen loftartigen anderthalb Zimmer, deren Decke vier Meter hoch ist = 9,20 Euro/m²


    neunstöckiges ehemaligen DDR-Verwaltungsgebäude an der Frankfurter Allee:
    430 Mini-Wohnungen;
    die 32 Quadratmeter großen Einraum-Apartments sollen nicht mehr als 350 Euro Miete kosten = 10,94 Euro/m²;
    Investitionssumme: 15 Millionen Euro;
    Nur noch mal zur Erinnerung, der KdU-Satz der Bruttowarmmiete für einen 1-Personen-Haushalt in Berlin beträgt 378,00 Euro.


    ehemaliges Sportler-Wohnheim an der Konrad-Wolf-Straße im Ortsteil Hohenschönhausen:
    In dem Plattenbau sollen ebenfalls 300 neue Wohnungen entstehen.


    Abschließend heißt es in dem Artikel, dass gerade kleine kostengünstige Wohnungen in Berlin schon jetzt Mangelware sind. "Das liegt auch daran, dass kleine Wohnungen im Vergleich unwirtschaftlicher sind, denn am teuersten ist das Bad", erklärt der Investor. Allerdings hätte ihn selbst ein wenig überrascht, wie groß die Nachfrage ist. Vor zwei Wochen habe man im Internet eine Testanzeige geschaltet. "Innerhalb von zwei Stunden hatten wir 280 Bewerber."


    Man kann das nun so interpretieren, dass das Angebot besonders attraktiv und günstig sei. Man kann es aber auch als deutliches Zeichen ansehen, wie groß der Leidensdruck der Mieter_innen mittlerweile in Berlin bereits ist, vor allem für solche, bei denen die KdU-Sätze die Wohnungsauswahl im wesentlichen bestimmen.

  • Kurzer Blick nach Darmstadt

    Und ja, mir ist durchaus bewusst, dass es bei vergleichbaren Wohnanlagen anderswo noch deutlich kleiner und teurer geht:


    Frankfurter Rundschau, 16.3.2012
    Günstiger Wohnraum
    Studentenwerk feiert Richtfest für Wohnheim
    http://www.fr-online.de/darmst…eim,1472858,11911054.html


    Das Studentenwerk Darmstadt baut in der Berliner Allee 6 ( http://g.co/maps/ey3xv ) eine Anlage für 296 Studierende, die sich dort ab Oktober in 138 Zweier- oder Dreier-Wohngemeinschaften einrichten können. Jedes Zimmer hat einen Balkon oder eine Loggia. Neben einem Zimmer stehen Wohn-Essbereich und Bad zur Verfügung, ein Gemeinschaftsraum im Parterre, Waschräume und 75 Parkplätze im Keller. Der Standort liegt einen Steinwurf von der Hochschule Darmstadt (HDA) entfernt. Busse, Bahnen und der Hauptbahnhof sind in wenigen Minuten erreichbar. Die Gebäude gruppieren sich um einen Innenhof und stehen etwas abseits Straße. Die knapp 7400 Quadratmeter Wohnfläche verteilen sich auf sechs Geschosse. Insgesamt gibt das Studentenwerk Darmsstadt 20 Millionen Euro aus. Die Hälfte davon kostet der Neubau selbst, die andere Hälfte wurde für das Grundstück und die Ausstattung bezahlt.


    Pro Platz stehen 16 Quadratmeter Einzel- plus acht Quadratmeter Gemeinschaftsfläche zur Verfügung - bei einer Kaltmiete von 260 Euro. Mal mit 20 m² Wohnfläche gerechnet sind das 13 Euro/m² kalt. Damit liegt die Miete allerdings 19 Prozent unter dem Darmstädter Mietspiegel.

  • Um den Thread mal mit ein paar Bildern aufzuhübschen, hier der besagte Plattenbau an der B1. Die Lage ist rein objektiv gesehen gut: S- und U-Bahn direkt vor der Tür, Tankstelle ebenso für Spätkäufe, Lidl gleich nebenan. Was braucht man als Student mehr? Der Lärm ist natürlich eine andere Sache...




  • Mit dem Einzug des Frühlings beginnt auch wieder die Sanierungssaison. Erfreulicherweise gibt es auch in diesem Jahr wieder umfangreiche Sanierungen von Plattenbauten. In Marzahn sind derzeit zwei Projekte im Gang.


    1. Die Wohnungsgenossenschaft Friedenshort hat mit der Komplettsanierung ihres Quartiers Am Kienberg II begonnen. Dieses Quartier umfasst die Wohnblöcke Blumberger Damm 83-117 und 143-161, Pöhlbergstraße 2-34 und Bärensteinstraße 19-31. Bei diesen Blöcken handelt es sich um fünfgeschossige Plattenbauten des Typs WBS 70, die um 1980 errichtet worden sind. Das Quartier umfasst insgesamt 520 Wohnungen.
    Die Sanierung umfasst den Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems und den Anbau neuer Balkone. Die Planung stammt von der Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH Berlin.


    2. Die Wohnungsgesellschaft Degewo realisiert derzeit die Sanierung der Wohnblöcke Havemannstraße 19-31 und Golliner Straßer 1-7 in Marzahn Nord. Bei diesen Böcken handelt es sich um elfgeschossige Plattenbauten des Typs WBS 70, die um 1986 erbaut worden sind.
    Die Sanierung umfasst den Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems und eines Hubliftes zwischen dem Straßenniveau und dem Erdgeschoss. Da der Aufzug erst im etwas höher gelegenen Erdgeschoss beginnt, soll der Hublift gehbehinderten Mietern den Zugang zur Wohnung erleichtern. Die Planung stammt auch in diesem Fall von der Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH Berlin.


    Die Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH Berlin, die ihren Sitz im Gewerbegebiet Marzahn hat, ist übrigens eine richtige Marzahner Erfolgsgeschichte. 1990 wurde sie von Planern gegründet, die schon zu DDR-Zeiten Plattenbauten geplant hatten. Ein großes Pfund des Unternehmens ist zudem ein umfangreiches Archiv von Bauplänen von DDR-Plattenbauten. Mittlerweile ist das Unternehmen in zahlreichen Städten Deutschlands aktiv.