Sanierung von Plattenbauten

  • ^ Das Kirchsteigfeld ist sicher 15 Jahre zu früh auf den damals stagnierenden bis schrumpfenden städtischen Wohnungsmarkt gekommen.


    In den Großsiedlungen selbst gibt es m.E. kaum echten Bedarf für Erweiterungen und Nachverdichtung.Die 400 Wohnungen,die in der Gropiusstadt gebaut werden sollen,entstehen als typische Vorstadtbauten mit 3-4 Geschossen.


    Im Moment stellt sich die Lage so dar,dass es in den Großsiedlungen kein Massenleerstand aber auch keinen Mangel gibt.Wer z.B. ins Falkenhagener Feld oder die High Deck Siedlung ziehen möchte,findet ohne Schwierigkeiten 2-4 Zi-Whgen. Auch in Kreuzberg,Mehringplatz und Umgebung oder Kurfürstenstraße in Tiergarten findet man ohne Schwierigkeiten Wohnungen. Einige wenige Großobjekte wie die Schlange in Wilmersdorf,führen für kleinere Wohnungen Wartellisten.


    Meiner bescheidenen Meinung nach sollten sich Neubauprojekte an Bebauungsformen wie der Hufeisensiedlung oder der Wilhelmstadt in Spandau orientieren.Das sind beliebte Wohnorte ohne große Fluktuation,dass wird von den innenstadtfixierten Leuten gern übersehnen.Vortort muss auch grün bedeuten,die Leute die dort wohnen ,wissen dass zu schätzen.

  • Keine wachsende Metropole kommt weltweit um Großsiedlungen herum, auch Berlin ist da keine Ausnahme, denn irgendwann wird die letzt Kriegslücke der Innenstadt bebaut sein.


    Dann sollte man über den Neubau von Großsiedlungen erst nachdenken, wenn diese Situation auch eintritt, sprich erstmal die Lücken in der Innenstadt schließen. Davon gibt es ja noch genug (Alexanderplatz, Molkenmarkt, mitunter das Marx-Engels-Forum, das neue "Hackesche Quartier" am Spittelmarkt, diverse Lücken in Mitte und Prenzlauer Berg etc pp.)

  • Flower Tower in Marzahn

    Im städtebaulichen Schmerzzentrum Berlins, der Allee der Kosmonauten, wurde gestern ein 18-geschossiger Plattenbau als "Flower Tower" eingeweiht.


    Dies berichtet der Tagesspiegel bzw. Qiez.de.


    Das Gebäude wurde energetisch saniert und künstlerisch aufgewertet: Sechs unterschiedliche Landschaftsformen verzieren den Bau an den Außenwänden. Laut Artikel handelt es sich um Europas höchstes Fassadenkunstwerk.


    18 Monate haben die Arbeiten gedauert. Inspiriert wurde das ganze durch die Gärten der Welt, die nicht weit weg gelegen sind. Abends werden die Bilder illuminiert, was eine spezielle Atmosphäre ergibt. Über QR-Codes kann man weitere Infos zu den gemalten Landschaften und Pflanzen abrufen. Erhalt und Pflege sind für die nächsten 15 Jahre gesichert.


    Die Mietpreise bleiben angeblich moderat.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ich will ein paar Impressionen zum Gutachterverfahren Gropiusstadt Süd beisteuern, dessen Ergebnisse ein der Ausstellung „Heimat Großsiedlung“ vorgestellt wurden.


    Zunächst ein paar Informationen zum Verfahren: Auslober war die Degewo AG in Kooperation mit dem Bezirksamt Neukölln. Ziel war der Bau von rund 400 neuen Wohnungen in der südlichen Gropiusstadt rund um die U-Bahnhöfe Wutzkyallee und Zwickauer Damm. Als Gutachter eingeladen waren Bernd Albers, Regine Leibinger sowie Christoph Mäckler mit Imke Woelk und Partner. Als Obergutachter fungierten Frank Bielka (Degewo), Jaqueline Brüschke (Degewo), Hans Stimmann, Hildebrandt Machleidt, Cornelia Müller und Wolfgang Borowski (Bezirksamt Neukölln).


    Das Verfahren wurde in zwei Stufe durchgeführt. In einer ersten Stufe haben die Gutachter ein städtebauliches Konzept für das Gesamtgebiet erarbeitet. Zum Sieger dieser Phase wurde Christoph Mäckler gekürt. In einer zweiten Phase wurden die Gutachter beauftragt, einzelne Teilbereiche auf Basis des Mäckler-Konzeptes vertieft zu bearbeiten.


    Hier sind nun die konkreten Ergebnisse:
    Am Anfang steht der allgemeine Erläuterungstext:





    Hier ist der Entwurf von Christoph Mäckler:












    Hier sind Entwürfe von Bernd Albers:














    Hier ist das Konzept von Regine Leibinger:



    Als Extra gab es noch Sanierungsstudien von Stephan Höhne:




    Ich finde dieses Gutachterverfahren sehr problematisch. Einerseits ist die südliche Gropiusstadt schon jetzt ein sehr dicht bebautes Gebiet, das eine weitere Verdichtung eigentlich nicht verträgt. Andererseits wurden für das Gutachterverfahren Büros ausgewählt, die für eine grundsätzliche Ablehnung des Städtebaus der Moderne, der die städtebauliche Basis der Gropiusstadt darstellt, bekannt sind. Auch in den Erläuterungstexten zu ihren Entwürfen haben alle drei Gutachter deutlich gemacht, dass sie die städtebauliche Struktur der Gropiusstadt generell ablehnen. Folgerichtig war keiner der Entwürfe in der Lage, die vorhandene Struktur der Gropiusstadt produktiv weiterzuentwickeln. Stattdessen wurde versucht, die bisherige Struktur der Gropiusstadt durch eine Art Blockrandbebauung zu konterkarieren. Die Folge ist ein konfliktträchtiges Nebeneinander von großmaßstäblichen Gebäudeformationen und vorgestellten Blockrandbebauungen, das die Gropiusstadt nicht attraktiver, sondern unattraktiver machen würde. Teilweise werden auch Lösungen vorgeschlagen, die funktional keinen Sinn machen. Beispielsweise möchte Bernd Albers auf halber Strecke zwischen den U-Bahnhöfen Wutzkyallee und Zwickauer Damm einen großen Platz mit Geschäften schaffen, der aber aufgrund seiner schlechten Verkehrsanbindung kaum belebt sein dürfte.


    Glücklicherweise stehen die Chancen für eine Realisierung dieser Pläne derzeit wohl schlecht. Wenn ich Regula Lüscher auf der letzten IBA-Veranstaltung richtig verstanden habe, dann lehnt sie diese Entwürfe ab.

  • Mir gefällt der Entwurf von Albers. Ich habe den Eindruck, dass er es schafft, die vorhandene Bebauung zumindest einigermaßen sinnvoll zu integrieren. Er schafft durch die Neubebauung privatere Innenbereiche und eine klarere städtebauliche Struktur. Mit dem Mäckler-Enwurf kann ich weniger anfangen, ich verstehe auch nicht ganz, nach welchem Prinzip hie die Gebäude angeordnet wurden und warum sie teilweise auf der Straße stehen. Auch die Sanierungsstudie gefällt mir sehr gut. Ich glaube am Wichtigsten wäre es, die Grünflächen stärker einzufrieden und sie damit erkennbar an ein bestimmtes Wohnhaus zu binden, damit die Bewohner diese auch nutzen. Das geht wohl auch auf verschiedene Art und Weise. Letztendlich weiss ich auch nicht, inwiefern eine Nachverdichtung sinnvoll ist. Vielleicht wäre sie es ja mit dem gleichzeitigen Rückbau bestehender Gebäude.

  • Also grundsätzlich stehe ich ja der Nachverdichtung urbaner Räume sehr positiv gegenüber. Aber ein bereits so dicht bebautes Areal noch einmal zusätzlich zu verdichten finde ich nicht so gut. Stattdessen könnten entweder innerstädtische Brachen weiter bebaut, oder neue Großwohnsiedlungen am Stadtrand erschlossen werden. Wenn ich mir zum Beispiel die Gegenden um Neu-Hohenschönhausen und Nord-Marzahn anschaue, steht da noch viel Platz zur Verfügung.

  • Interessant ist jedoch aus meiner persönlichen Sicht der der Initiative zugrunde liegende Ansatz, dass dem Gebiet "urbane Elemente" fehlen ("Nutzungsmischung", "definierte Räume der Begegnung", "Verzahnung mit dem Umfeld"). Somit eine herrliche Bankrotterklärung des Städtebaus der Nachkriegsmoderne. Pikanterweise auf die Spitze getrieben durch die Anmerkung von Klarenbach, dass das Gebiet doch eh schon dicht besiedelt sei und eigentlich keine weitere Verdichtung vertrage. Genau! Denn diese Sorte Städtebau kombiniert die Nachteile der Innenstadt mit den Nachteilen der Vorstadt: Hohe Verdichtung (Nachteil der Innenstadt) aber trotzdem keine Urbanität (Nachteil der Vorstadt). Das Gegenteil wäre theoretisch wünschenswerter, nämlich die Vorteile der Innenstadt (grosse Urbanität) mit den Vorteilen der Vorstadt (geringe Verdichtung) zu kombinieren - aber diese Sorte Städtebau punktet auf keiner einzigen dieser Dimensionen. Eine Loos-Loos-Loos-Loos-Kombi, sozusagen. Soviel "Mist auf einen Haufen" zu setzen, muss einem auch als Städtebauer erstmal gelingen ;-).

  • ... Wenn ich mir zum Beispiel die Gegenden um Neu-Hohenschönhausen und Nord-Marzahn anschaue, steht da noch viel Platz zur Verfügung.


    Mag sein,aber gebaut wird,wo Bedarf ist.Ansonsten könnte man auch die Ueckermark nachverdichten.Im Bereich der östlichen Stadtrandgroßsiedlungen sehe ich eher einen Bedarf im Segment des Eigenheimbau.


    Ich stehe einer Nachverdichtung der Gropiusstadt sehr kritisch gegenüber.Die dankenswerter Weise von Klarenbach eingebrachten Entwürfe des Büro Albers finde ich persönlich absolut unpassend.
    Ich sehe überhaupt kein Argument für eine Nachverdichtung im Blockrandeinfassung.Eine der wenigen Stärken von Großsiedlungen liegen darin,dass die Häuser im Grünen stehen,dass Platz zwischen Straße und Bebauung ist und keine zusammenhängende Bebauung erfolgt.Die offene Bebauung ist IMHO sogar geboten,weil die Bauten solcher Siedlungen häufig stark verschachtelt sind.
    Auch eine entspannte Parkplatzsituation ist häufig Kennzeichen von lockeren Vorstadtsiedlungen.In der Gropiusstadt ist die Parkraumsituation schon deutlich angespannter als beispielsweise um die Heerstraße oder in der High Deck Siedlung.


    Wenn überhaupt Nachverdichtung erfolgt,dann bitte in offener Bauweise.Kleinere (~ 3-6 geschossige) frei stehende Häuser mit geringer Kantenlänge und Grünflächen nach mindestens drei Seiten.Genügend Bewohnerparkplätze (einer je Wohnung) + öffentlicher Stellraum.


    Die Gropiusstadt,die ich recht gut kenne,ist m.E. bereits dicht genug bebaut.Es handelt sich hierbei um eine Vorstadtsiedlung und nicht um einen innerstädtischen Bereich.Daher sollten IMHO die typischen Vorstadtmerkmale erhalten bleiben.


    @ Oranien: es gibt nicht nur eine Form der Urbanität. Am Kollwitzplatz herrscht eine andere als am Rüdersheimer Platz.Wozu soll die GS eine innerstädtische Urbanität übergestülpt bekommen ? Das ist da gar nicht gefragt.

  • Jonny: Die Grünflächen werden (wie die vorhandenen Plätze) bereits gut genutzt und ich würde sie nicht parzellieren bzw. einzelnen Gebäuden zuschlagen.


    Denn diese Sorte Städtebau kombiniert die Nachteile der Innenstadt mit den Nachteilen der Vorstadt: Hohe Verdichtung (Nachteil der Innenstadt) aber trotzdem keine Urbanität (Nachteil der Vorstadt). [...] Eine Loos-Loos-Loos-Loos-Kombi, sozusagen. Soviel "Mist auf einen Haufen" zu setzen, muss einem auch als Städtebauer erstmal gelingen ;-).


    Sorry Oranien, aber Du schaffst es da mE schon eher viel Mist auf engem Raum zu präsentieren. Du verbindest dabei den Nachteil weit entfernt vom Geschehen zu sein (London/ UK) mit dem Nachteil trotzdem kein vernünftiges Englisch zu benutzen (wenn schon, dann bitte "lose-lose scenario" oder "lose-lose Szenario").


    Ich habe übrigens in der Gropiusstadt (jetzt) und in der Innenstadt (vorher) gewohnt und bevorzuge wie meine Familie und einige Bekannte klar die Gropiusstadt. Warum? Weil sie mE eher viele Vorteile kombiniert (es kommt nur immer auf die Perspektive an):


    1) Viel Platz und viel Grün und das noch vielfältig und verhältnismäßig gut gepflegt. Man hat nämlich eine hohe Bevölkerungsdichte und doch keine allzu starke Flächenversiegelung. Ich kann somit in wenigen Minuten ein kleines Wäldchen oder ein weites Feld am Stadtrand erreichen und angelegte Grünflächen sowie Spielplätze gibt es hier ohnehin überall genug. Die Luft ist jedenfalls spürbar besser als in unserer alten Wohnlage und man fühlt sich deutlich weniger beengt. Allein das ist für mich Lebensqualität, aber ich möchte dafür auch nicht extra auf das Land ziehen...


    2) Urbanität gibt es hier mE nämlich dennoch genug, es kommt jedoch darauf an wie man das definieren will. Allein von der Architektur her hat mich das hier doch immer sehr deutlich an Großstadt denken lassen. Manches ist für mich subjektiv eher häßlich und anderes durchaus reizvoll, aber insgesamt ist es doch klar Großstadt. Die Infrastruktur ist zudem klar besser als in vielen anderen Stadtrandgebieten. Ich bin in weniger als 5 Minuten bei der U-Bahn oder beim Bus, kann gleich mehrere EKZ gut zu Fuß erreichen, darunter das größte der Stadt. Auch Kultur- und Sportstätten hat es hier mehr als genug. Das Kombibad etwa ist gleich um die Ecke und das Gemeinschaftshaus mit Bibliothek etc. ebenfalls. Die Leute hier lernt man so mindestens ebenso schnell und gut kennen wie in Nordneukölln etc. (von wegen anonyme Trabantenstadt) und wenn man zur Innenstadt will, ist man in guten 30 bis max. 45 Minuten überall.


    3) Dazu sind die Wohnungen gut geschnitten, im Schnitt mindestens ebenso gut saniert und dabei noch vergleichsweise günstig.


    Mein Fazit: Die mir bekannten Kritiker der Gropiusstadt haben dort in aller Regel nie gewohnt - vielleicht auch einfach, weil sie es bewusst vermieden haben ;) Andersrum lieben viele Gropiusstädter diese Gegend und wollen gar nicht mehr weg. Jedem das seine, die Stadt ist groß und vielseitig genug.


    Nun aber mal zu den aktuellen Entwicklungskonzepten. Ich finde die Ansätze insgesamt von den Proportionen her unstimmig und auch vom Raumkonzept her viel zu radikal. Sie würden die Gropiusstadt mE nicht aufwerten, sondern eher unnötig einengen. Da stimme ich mit Klarenbach und offenbar sogar einmal mit Frau Lüscher überein. Einige Elemente könnte ich mir aber durchaus vorstellen und auch die Sanierungsstudien finde ich zumindest interessant. Ich würde halt eher weiter die bestehende Bebauung sanieren und nur hier und da mal einzelne Gebäude dazu stellen, wenn es tatsächlich eine Straße oder Grünfläche besser fasst etc.

  • Klarenbach (aber auch fuer die andere), welche Farben wuerdest du fuer eine P2 Treppenhaeuser Sanierung benutzten?
    Ich habe bei eine WBM P2 Plattenbau das gesehen, frisch gestrichen, aber ich finde die komposition mit Farben schrecklich.
    Hast du Vorschlage, oder gute Beispiele?

  • OMG ist das wirklich GRÜN und ROSA (von mir aus auch APRICOT)? auf jedenfall gewöhnungsbedürftig, allerdings ist mir Ähnliches auch schon in div. Plattenbauten untergekommen. Erst die Tage durfte ich nahezu alle Schattierungen von Türkis bis Lindgrün (in einer gelben Platte) durchleben...ich frag mich manchmal, was sich die Eigentümer dabei denken. Generell sind die Treppenhäuser in Plattenbauten ziemlich düster, von daher ist natürlich irgendein heller Farbton irgendwie sinnvoll, schnödes Weiß verdreckt schnell, Himmelblau wirkt kalt...schwierige Frage.
    Im "Bumerang" am Platz der Vereinten Nationen hat man sich auf Weiß mit einer Einstreuung von Farbchips geeinigt, was man hier und da auch in anderen Gebäuden ertragen muß...schön ist irgendwie anders...

  • Eheh ich denke dass war keine Rosa, leider war dunkel und mit den Handy ist nicht klar was fuer eine Farbe war, und ich kann mich nicht richtig errinern, aber trotzdem war ziemlich peinlich.
    Ja genau, diese Treppen sind nur "passiv beleuchtet" und wirken schon dunkel, und wie du schon gesagt hast, ist schwierig eine richtige kombination finden.
    Wenn jmd. hat Foto fuer gute Beispiele ist Hochwillkommen.

  • Großsiedlungen und Vorurteile


    Großsiedlungen und Vorurteile


    Ich selbst habe in Berlin praktisch immer in einer Altbaugegend gewohnt und tue das noch heute. Früher hatte ich auch massive Vorurteile gegen Großsiedlungen, egal ob West oder Ost, ob MV oder Marzahn. In den letzten Jahren war ich dank mehrerer Freunde oft in Hellersdorf, dessen Ruf bei vielen ja auch eher schlecht ist. Und auch das MV kenne ich inzwischen besser als früher.


    Viele der von dir genannten Vorteile sind auch in Hellersdorf Fakt:


    Punkt 1 und 3 stimmen voll und ganz.


    Punkt 2: Auch da gebe ich dir in vielen Dingen recht.


    Es gibt in der Tat viele Einkaufsmöglichkeiten (wenn auch auf die "Basics" bei Lebensmitteln und auf diverse EKZ beschränkt, also z. B. keine individuelle Designermode aus Recyclingmaterial, keine handgezogene Kerzen und keine Weinläden mit Direktbezug vom franz. Winzer wie in Mitte ;)),


    Ca. 30 Minuten per U-Bahn zur Innenstadt (Alex), und zwar je nach Lage sogar von der Haustür.


    Sportstätten ja, bei Kultur würde ich schon klare Abstriche machen gegenüber dem Angebot in der Innenstadt. Auch großstädtische Urbanität ist nicht unbedingt das, was ich persönlich in einer Großsiedlung empfinde. Und einen gravierenden Nachteil gegenüber der Innenstadt gibt es beim gastronomischen Angebot. "Normale" unspektakuläre Restaurants gibt es zwar, aber im Bereich abwechslungsreiche Gastronomie und Café/Kneipe sieht es da sehr mau aus - Großsiedlungen sind nun mal keine Ausgeh-Gegenden. Aber man kann nicht alles haben, auch in Villen- oder Einfamilienhaussiedlungen gibt es das ja nicht.


    Aber viele Vor- und Nachteile wiegen sich auf, dafür ist es in der Innenstadt teurer, weniger grün und meist lauter. Man hat seltener Balkonblick ins Grüne. Wer "raus ins Grüne" will, muss etwas Zeit einplanen.


    Letztendlich ist es neben den persönlichen Vorlieben auch die Gewohnheit, wo es einem (meist mangels echtem, selbst erlebten Vergleich) besser gefällt. Ich selbst bevorzuge zwar weiterhin die Innenstadt im Altbau mit all ihren Nachteilen, habe aber auch das Glück, dort sehr günstig wohnen zu können.


    In einer Großsiedlung mal Probewohnen oder sich wenigstens dort vor Ort mal ein nicht nur flüchtiges eigenes Bild zu machen, kann nicht schaden und hilft, Vorurteile abzubauen.


    Zudem wirken diese Siedlungen dank umfassender Modernisierungen / Sanierungen sowie anderer Aufwertungsmaßnahmen längst nicht mehr trist und langweilig.

  • Backstein: Sicher ist es auch einfach eine Frage der Prioritäten und Vorlieben was man direkt um die Ecke haben muss um ein Gefühl von Urbanität zu bekommen. Der Freizeitwert ist mE sehr gut und einige der von Dir angesprochenen Dinge braucht kein Mensch wirklich bzw. wenn er das starke Verlangen verspürt, kann er auch mal eine halbe Stunde fahren ohne sich deswegen ans Ende der Welt versetzt zu fühlen ;) Warenangebot, Gastronomie und Kultur sind hier im übrigen weitaus abwechslungsreicher als Du vielleicht meinst, man muss sich nur ein wenig auskennen (was letztlich in der Innenstadt auch nicht verkehrt ist, um die richtigen Orte zu finden). Hier in der Gropiusstadt hat man im übrigen auch ein sehr breites Bevölkerungsspektrum, was ich immer mit Urbanität verbinde und was in einigen anderen Randbezirken etwas weniger zutrifft und auch in den Innenstadtbezirken teilweise abnimmt (vielleicht der Preis für die Bio-Klamotten und die Spezialkerzen ;) ?) Ich will aber hier nicht zu sehr in die Details gehen, sonst wird es zu sehr off topic.

  • ... Ich selbst bevorzuge zwar weiterhin die Innenstadt im Altbau mit all ihren Nachteilen ....


    Großsiedlung versus Innenstadt ... um die Vorteile der Großsiedlungen herauszustellen wird schnell recht tendenziös gegen die Innenstadt argumentiert. Auch wenn das oben vielleicht ironisch gemeint war, viele benutzen aber genau diese Argumentation: wenig grün, eng, teuer, laut usw - also NACHTEIL. Gerade zum Grünargument fällt mir ein: die Stadt ist kein Wald - und trotzdem gibts genug Bäume hier (ich meine die Innenstadt), kleinere und größere Parks - ich halte das durchaus für ausreichend.


    Aber natürlich kann ich nachvollziehen, dass Menschen sich in Großsiedlungen wohlfühlen. Zum Wohnen sind die sicher gut geeignet.

  • @Gast: Das verstehe ich nicht ganz. Backstein bevorzugt doch für sich selbst weiterhin die Innenstadt und hätte somit gar keinen Grund "tendenziös" gegen diese zu argumentieren. Neben vermeintlicher Ironie kann es doch auch einfach sein, dass er tatsächlich nicht nur Vorteile für die Innenstadt bzw. Nachteile für die Großsiedlungen am Stadtrand sieht, sondern je eine Abwägung zwischen Vor- und Nachteilen. So geht es mir jedenfalls und momentan bevorzuge ich persönlich daher den Stadtrand (was sicher auch mit der Familiengründung aber eben auch mit der Luftqualität und meiner Naturliebe zusammenhängt). Wenn jemand lieber im Zentrum wohnt und dort eher mehr Vorteile sieht, sei ihm das ungenommen. Sonst würden ja auch plötzlich die Mieten am Stadtrand explodieren ;)

  • Die Apartments im ehemaligen Bürohaus Frankfurter Allee 216 scheinen trotz der relativ hohen Mieten offenbar sehr gefragt zu sein. Die Wohnungen des ersten Bauabschnitts sind jedenfalls laut einem Artikel der "Berliner Zeitung" vollständig vermietet. Die Bewohner sind vor allem jung und weiblich. Das Durchschnittsalter beträgt 24 Jahre, der Frauenanteil liegt bei 70 Prozent.


    Diesen Erfolg wollen die Investoren, Lutz Lakomski und Ulrich Arndt von der Firma GPU aus Dernbach, fortsetzen. Sie planen den Umbau von zwei leer stehenden Plattenbaublöcken in Hohenschönhausen.


    http://www.berliner-zeitung.de…us,10809148,20999908.html

  • Ein paar Fotos vom "Flower Tower" Allee der Kosmonauten 145 will ich noch zeigen. Insgesamt finde ich die Sanierung doch recht gelungen. Die Motive mit den unterschiedlichsten Landschaftsformen wurden an den Erdgeschossfassaden angeordnet, so dass sie gut sichtbar sind. Außerdem wurden noch Erklärungstafeln angebracht. Über QR-Codes können weitere Informationen abgefragt werden. Außerdem gibt es kleine Broschüren, in denen das Hochhaus vorgestellt wird. Ich finde diese Form der Wissensvermittlung sehr begrüßenswert.


    Das Hochhaus selbst ist in den oberen Etagen wie ein gläsernes Gewächshaus gestaltet, in dem Baumwipfel sichtbar sind. Auf diese Weise wird die sehr grüne Umgebung - das Hochhaus flankiert einen parkartigen Grünzug - aufgegriffen. Möglicherweise ist diese Gestaltungsidee im Sommer, wenn die Bäume grün sind, noch besser zu sehen.






















    Fantastisch ist die Aussicht aus den oberen Stockwerken: Gut zu sehen ist der Kienberg, in dessen Umfeld die IGA 2017 stattfinden soll.





    Alle Fotos: Klarenbach

  • Meine Einschätzung: Diese Sorte Verzierungen wird man schon in wenigen Jahre als Fehler einordnen. "BlingBling", "Unrecht", "Kitsch". Aber wenn's den Mietern gefällt und kurzfristig die Auslastung nach oben treibt, dann würde ich es als Vermieter wohl auch tun.

  • Klarenbach


    sonst finde ich ihre beispiele für plattensanierungen ja wirklich ermutigend zum teil auch ansprechend aber das hier ist kindergartenkram. und dann noch dieser pädagogische anspruch... gmpf

    Einmal editiert, zuletzt von ARCADIEN ()