Beijing - Zwischen Hutong und Hochhaus

  • Beijing - Zwischen Hutong und Hochhaus

    Südlich des Platz des himmlischen Friedens oder auch Tian'anmen beginnt die für die Olympiade auf Hochglanz polierte Qianmen Street



    Wer seine Sonnencreme aufgrund von Gewichtsproblemen zu Hause gelassen hat wird sich wundern warum man sie nirgends bekommt. Es liegt am chineseischen Schönheitsideal, dass Blässe nach wie vor ein Zeichen von Wohlstand und Bräune eher eines der Bauern und Arbeiter







    Ein derart baluer Himmel ist eine echte Seltenheit. Die letzten Tage waren eher verregnet und die Luft voller Smog. Der Fernblick beträgt nur ein paar hundert Meter



    Straßenlaternen in traditioneller Vogelkäfigoptik


  • Dazhalan Jie ist eine Seitenstraße der im vorherigen Beitrag dargestellten. Hier nimmt die Geruchsvielfalt schon signifikant zu und erste Garküchen in Hauseingängen sind auszumachen. Praktisch hinter jedem Haus dieser für die Olympiade renovierten Häuser beginnen die engen hygienisch bedenklichen Hutongs in dem sich ganze Straßenzüge die öffentlichen Toiletten teilen. Dementsprechend riecht es auch an den meisten Ecken...
    Im Zuge der Vorbereitung auf die Olympiade sind viele Hutongs großen Investitionsklötzen gewichen, die ohne historischen Bezug als Solitäre in der Gegend rumstehen.










  • Sehr schön Beschty, aber du hast doch sicher nicht nur die Tourifalle original sanierte, traditionelle Straße fotografiert.


    Wie ist die Luftqualität vor Ort, ist es inzwischen erträglich für durchschnittliche Europäer?

  • Danke für die netten Eindrücke. Ich werde in etwa zwei Monaten für einen bisher unbestimmten Zeitraum nach Beijing ziehen. Werde dann auch mal ein paar Bilderchen machen.


    Grüße

  • paderwan: Ja du hast recht, das sind auch nur die ersten 35 Minuten nach meiner Ankunft. Von daher kommen noch ein paar Bilder sobald mal wieder Zeit ist. Die Luftqualität ist für manche auf jeden Fall ein Problem. So schön blau wie der Himmel auf den Bildern war er seit diesem Tag nicht mehr. Seitdem regnet es hier, ist heiss-feucht und total versmogt. Die Fernsicht ist auf ein paar Hundert Meter geschrumpft. Es wirkt eher wie ein kalter vernebelter Dezembermorgen, vor allem von den Farben her - richtig deprimierend.
    Dus-Int: Viel Spaß beim Bilderchen machen :) Vielleicht läuft man sich ja mal über den Weg.



    Am Anfang war ich ein wenig scheu durch die Gassen zu streifen, aber diese Hutongs waren, wie ich jetzt weiss, relativ sauber und gepflegt. Es gibt auf jeden Fall chaotischere Hutongs in denen manche Ecken und Hauseingänge eher an Mülldeponien erinnern. Und vor allem sind die Hutongs, z.B. nördlich der Verbotenen Stadt auch viel wuseliger und belebter. Die Leute sitzen auf der Straße spielen Karten, Kinder turnen im Schutt herum oder einfach nur Märkte und Garküchen werden lautstark besucht.












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  • Zitat von Beschty

    Die Leute sitzen auf der Straße spielen Karten, Kinder turnen im Schutt herum oder einfach nur Märkte und Garküchen werden lautstark besucht.


    Das macht doch erst chinesische Städte so richtig sehens- und liebenswert. Mögen Einzelbauten von diversen Stararchitekten auch noch so beeindrucken, man hat sich daran schnell sattgesehen. Natürlich ist nicht jeder in den Hutongs erfreut, wenn er und seine Wohngegend von einem Touri geknipst werden. Aber meist signalisieren vorher schon die Gesichtsausdrücke, ob fotografiert werden darf oder ob man die Kamera lieber in der Tasche lassen und schnell weiterlaufen sollte.


    Ansonsten noch vielen Dank für die schönen Bilder aus Peking. Ich hoffe, es kommt noch mehr.

  • Beijing und der Shopping-Wahn

    Cowboy: In den Hutongs zu fotografieren war bisher kein Problem, zumal ich keine Streetfotografie mag, bei der ich den Leute mitten ins Gesicht knipse oder sie bei Dingen störe die sie vielleicht peinlich finden (zum Beispiel einen total verdreckten Hauseingang von Müll befreien). Das bleibt mir dann im Gedächtnis, hat aber nicht in der Öffentlichkeit zu suchen :)
    Hier in der Nähe gibt ein Wanderarbeiter-Hutong mit richtig üblen Papp und Blechhütten. Es gibt dort praktisch nichts zu sehen und man erntet schon gewisse Aggressionen, wenn man sich als Ausländer erdreistet dort herumzulaufen. Ansonsten mag ich das öffentliche Leben hier sehr. Es finden sich oft viele Musiker zusammen die dann teilweise zu zwanzigst oder mehr mit allen möglichen Instrumenten und Trommeln gemeinsam gängige Melodien anstimmen. Es bildet sich eine Menschentraube, die genug Platz für Tanzwillige lässt. Diese finden sich dann auch umgehend. Alle Altersgruppen und Minderheiten sind vertreten. Ist echt schön so einem "Event" beizuwohnen. :)


    Aber weiter im Programm
    Die WangFuJing ist die zentrale Einkaufstraße in Beijing. Große Malls und Kaufhäuser reihen sich in der ersten Fußgängerzone Chinas aneinander.








  • Ein Blick aus meinem ersten Apartment


    Und wie es heute Abend aussah (die Fenster wurden seit der Fertigstellung 2005 wohl nicht mehr geputzt :D)

    Meine hood


    Ein Kaufhaus mit Gucci und Kram am Nördlichen Ende der WangFuJing Fußgängerzone

    Skyline des CBC

    Blick vom Kohlehügel gen Norden

    Das Vogelnest bei 40°C im Schatten °^^

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  • ^ Danke für die Bilder. Ich bin erstaunt, kenn ich Peking von 90% der Bilder doch nur in einer grauen Suppe. So sieht es ja eigentlich ganz urban und angenehm aus.

  • Leider sind die Tage mit dieser Sicht echt selten. Bei meinen bisherigen Ausflügen hatte ich einfach Glück, dass einen Tag zuvor Wind und Regen die Luft "reingeschwaschen" haben. Aber ansonsten sind die Tage hier eher trist und stumpf wie im Dezember (nur bei 35 °C und Luftfeuchtigkeit jenseits von gut und böse)










  • soviel los... da möcht man sich doch erhängen

    Der jingshang Park oder auch Kohlehügel entstand hauptsächlich durch den Aushub für den Palastgraben der Verbotenen Stadt. Später gab es hier Küchen und auch Kohlelager, daher der Spitzname. irgendwann im 17 Jahrhundert wurde ein Pakr angelegt, der seit 1928 der Öffentlichkeit zugänglich ist (10 kuai, also 1,15 Euro oderso). Besonders schön ist der Blick über die Verbotene Stadt, wenn es der Smog zulässt.




    Massentourismus in China - kaum zu ertragen (allein schon von der Lautstärke)

    Im China World Trage Center Tower 3 (330m) war ich am Samstag in der höchsten Bar der Stadt... wer Bock hat, kann hier für ein Glas Wiskey 850 Yuan ( ca. 98 Euro) ausgeben :D:beer::beer::beer:





    bevorzugtes Transportmittel in den engen hutongs

    Und das Ufo vor versmoggtem Hintergrund... aber das passt ja noch ^^

  • Die Mauer bei Badaling

    Ein kleiner Sonntagsausflug zur Großen Mauer brachte bei bester Sicht und 35 °C diese schönen Landschaftsaufnahmen. Der Abschnitt Badaling liegt in etwa 80km nördlich von Beijing und ist durch seine Nähe der am höchsten frequentierte. Landschaftlich nicht so reizvoll aber durch den komplett sanierten Zustand auf jeden Fall einen Besuch wert.





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  • das wird ein bisschen viel für mein chinesisches Internet; ich bin ja schon froh einen nicht gesperrten Flickr Server erwischt zu haben :)

  • Currywurst und Berliner Weisse nächster Versuch

    Eine zufällige Entdeckung habe ich beim Spazierengehen durch ein Botschaftsviertel gemacht. Eigentlich auf der Suche nach einem Park, stießen wir auf eine Deutsche Wirtschaft mit Biergarten. Man konnte aus einer Vielfalt deftiger Hausmannskost wählen und so entschied ich mich auf den ersten Blick für Currywurst mit Pommes. Dazu wählten wir Berlin Weisse mit Waldmeistergeschmack - aber hey awesome :D
    Dass wir pro Person auf 7 Euro kamen störte uns in dem Moment nicht. Es galt vielmehr die Eindrücke bei einem kleinen bisschen Deutscher Kultur Revue passieren zu lassen.


    Die Wirtschaft; links geht's in den Biergarten


    Es war sogar weiße Wurst, nicht etwa diese Rote Kantinen Fakes (in München) ;)
    Aber trotzdem, Chinesisches Fleisch schmeckt einfach nach Antibiotikum und Kraftfutter... nichts im Vergleich zu Konnopke, Bier's, Curry 36 oder "Zur Bratpfanne" :D
    Die Gewürze und die Soße waren ebenfalls gewöhnungsbedürftig, aber hey: Ick hab' Curry un Pommes in Schina jejessn wa!


    Die Berliner Weisse gab es stilecht im Paulaner Weizenglas :/ aber hey, wenigstens mit Strohhalm xD

  • das wird ein bisschen viel für mein chinesisches Internet; ich bin ja schon froh einen nicht gesperrten Flickr Server erwischt zu haben :)


    Vielleicht funktoiniert es jetzt anders herum, alle Seiten werden begutachtet und die genehmigten erhalten das offizielle Siegel der Freigabe.


    An dieser Stelle möchte ich noch einmal die Weisheit des Großen Führers betonen.

  • also farm3 ist in Beijing größtenteils gesperrt. Meine Bilder werden auf der farm5 gehostet - ich habe also einfach nur Glück. Aber nichts für ungut, VPN ist auch eine Lösung :)



    Noch ein paar Fotos von der Großen Mauer




    Janz schön anstrengnd dicka Schinamann, wa!








  • Beihai Park

    Der Beihai-Park (Nordseepark) liegt nordwestlich des Kaiserpalastes und war früher ein Teil der Verbotenen Stadt und steht seit 1925 der Öffentlichkeit zur Verfügung.


    Die Weiße Pagode auf der Jadeinsel thront über dem Park

    Durch das Gestrüpp konnte man eine Bootstour machen

    Über die Brücke des Ewigen Friedens gelangt man zur Jadeinsel

    Aber zunächst in die Runde Stadt, ein kleines durch eine Runde Mauer abgeschottetes Plätzchen mit Tempel in der Mitte







  • Ein weiterer Tempel auf dem Weg zur weißen Pagode



    Hier stehen sich Bell & Drum Tower gegenüber. Trotz des Alters super in Schuss



    Für 2 kuai (ca. 25 Cent) darf in den Glockenturm. Wer drei mal läutet hat das nächste Jahr besonders viel Glück :D




    immer weiter den Hügel hinauf


    Bonus: der Blick von meinem Schreibtisch

    edit: was mir gerade einfällt, wer hier in der Umgebung Eigentum erwerben möchte muss mindesten 3000 Euro/m² für einfache Objekte wie rechts unten im Bild aufwenden.