Man sollte in Köln keine allzu große Selbstanklage um das eigene Image betreiben. Architektur ist nur ein Aspekt, aber er wirkt sich nicht zwingend auf die Lebensqualität aus. Die Dichte an guter Gastronomie (z.B. das "Früh") in der direkten Innenstadt bzw Altstadt gilt es z.B. zu loben oder eben die vielen beschaulichen Wohnnachbarschaften und Naherholungsgebiete. Allerdings bleibt unbestritten, dass sich in den vergangenen 20 Jahren von den vier deutschen Millionenstädten in Köln am wenigsten getan hat. Die Frage ist warum das so kommen musste, denn die Transfer-Leistungen für Aufbau-Ost haben alle Städte gleichermaßen betroffen.
Köln hat es natürlich nicht leicht, da ihre Hauptindustrien Medien/Handel sehr hohem Wettbewerb aus Berlin, Hamburg und dem benachbarten Düsseldorf ausgesetzt sind. Hinzu kommt, dass das beschauliche Bonn mit der Deutschen Telekom, Deutschen Post und Postbank, weiterhin ein grosser Spieler bleibt und sogar einen kleinen Boom vorzuweisen hat. Man hat sich in Bonn auch als jung gebliebener Wissenschaftsstandort mit den oft zitierten "weichen Standort-Faktoren" klar zu positionieren gewusst. Mit Regional-Konkurrenz wie Düdo, Bonn und selbst Münster hat es Köln schwer sich in NRW und auch bundesweit als Wirtschaftsstandort zu positionieren. Wie pzkoeln schon völlig richtig gesagt hat, es fehlt eine klare Kernkompetenz.