Image Kölns
Mal ein kleines Sommerloch-Thema. Ich hatte kürzlich 2 Wochen Urlaub und bin mal wieder auf Baustellen-Sightseeing gewesen, aber auch einfach nur durch die Stadt gefahren. Immer wieder klingelte mir der Satz von Besuchern oder Prominenten Imis in den Ohren: „Tolle Stadt, super Atmosphäre, tolle Menschen – aber schön ist sie ja nicht wirklich… “
Kann es sein, dass dieses Image nur auf 5 bis maximal 10 Plätzen beruht – die aber dummerweise touristische Highlights oder Hauptverkehrsadern, und damit für jeden Besucher ersichtlich sind?
Domumgebung
Ebertplatz
Barbarossaplatz
Bäche und NSF
Breslauer Platz
Genau diese Ecken sind mit die touristisch bzw. vom Durchgangsverkehr am meisten frequentierten Bereiche der Stadt. Und die hässlichsten. Das scheint sich als Eindruck einzubrennen.
An vielen anderen Stellen ist das Image schlimmer als die Gesamtsituation. Z.B. die Severinsstr. Hat noch einen recht hohen Altbaubestand, und abgesehen von den letzten 150 m bis St. Johann Baptist hat die Strasse unheimlichen Charme und ein wenig Milieu-Charakter.
Neustadt Süd, Belgisches Viertel, Agnesviertel: Riesiger Altbaubestand, schöne Alleen, ruhige Plätze. Vor allem der Süden hat mich umgehauen, da war ich ewig nicht mehr. Die Neustädte sind ein absolutes Highlight.
Oder Eigelstein und Kunibertsviertel. Teilweise wunderbare Fassaden, viel Charakter und Veedelsgemütlichkeit. Der Abschnitt an der Bahnunterführung mit Savoy-Hotel wird sicher auch irgendwann eine Aufwertung erfahren, wenn das Strassenstrich-Image beseitigt wird.
Auf den Ringen ist die Situation bei genauer Betrachtung auch nicht so schlimm wie man immer hört. Lediglich an den o.g. Plätzen und am Salierring wäre ein ganzheitliches Fassadenprogram indiziert, ansonsten eher nur das eine oder andere Gebäude zwischen ansonsten ansprechender Bebauung am Hansaring, Hohenstaufenring oder Karolingerring. Es gibt richtig schöne Abschnitte, der Kaiser-Wlhelm-Ring natürlich, Habsburgerring oder der Ubierring. (alles natürlich IMO)
Das Schöne an dieser Betrachtung ist die Tatsache, dass sich an den meisten der o.g. „schlimmsten“ Stellen der Stadt definitiv etwas tun wird, und das schon in absehbarer Zeit. Lediglich die Bäche und die NSF machen mir weiterhin Sorgen. Die Domumgebung hat trotz limitierter Zuwendung vom Bund Prio 1, Ebertplatz und Barbarossaplatz sind lt. Streitberger ganz oben auf der Masterplan-Agenda, und am Breslauer Platz hat die Bahn hoffentlich bald ihre alten Strippen aus dem Boden gezogen.
Wie seht ihr das allgemeine Erscheinungsbild der Stadt vor dem Hintergrund der anstehenden Veränderungen?