BER Sonstiges

  • tunnelklick Es ging hier eigentlich mal konkret um einen Flughafen. Für die Wirtschaftsthemen haben wir in der Lounge auch einen Thread. Ich habe allerdings den leisen Verdacht, dass solche Vergleiche hier wie dort wenig zielführend sind. Auch wenn Frankfurt sogar tatsächlich das ein oder andere hat, was Berlin Mal hatte und was in dem Kontext ganz nützlich wäre - so u.a. die Lufthansa. Aber wie gesagt: Hamburg hat auch deutlich bessere Wirtschaftszahlen und dazu sogar eine Airbus-Connection aber trotzdem selbst bis heute keinen größeren Flughafen als den BER. Ganz so einfach ist es dann halt auch nicht.


    Ich bin jetzt kurzfristig erstmal gespannt, inwiefern Eurowings tatsächlich wieder die Gunst der Stunde nutzt und Marktanteile steigert. Oder auch wie easyJet reagiert, die ja eine etwas andere Strategie für Berlin hatten als Ryanair und eigentlich langsam aber stetig wachsen wollten. Und dann hatte Frau von Massenbach ja noch neue Fernstrecken angedeutet, die sie noch nicht vorwegnehmen wollte. Spätestens mit zunehmenden Auslieferungen könnte es also durchaus wieder spannende Bewegungen geben (zumindest wenn man nicht gleich einen neuen Deutschen Hub voraussetzt).

  • Gepäckabfertigung auch während Sommerferien deutlich verbessert

    Inzwischen hat man offenbar auch dieses Nadelöhr weitgehend im Griff, wo es in der Vergangenheit insbesondere abends (sowie mW vermehrt bei den Billigairlines) öfter großen Ärger gab: Bei 90% der Flügen begann die Gepäckausgabe spätestens nach einer halben Stunde und bei über 99% spätestens nach einer Stunde. Mit diversen Maßnahmen wie eben den eigenen Entlastungsteams bei der Gepäckabfertigung aber auch buchbaren Zeitfenstern für die Sicherheitskontrollen sowie Gesichtserkennung beim Check-in hat man so den neuen Höchstwert von 3,6 Mio Passagieren in den Sommerferien (+200.000) sowie bis zu 84.000 Passagieren an einzelnen Tagen gut bewältigt. Auch die IT-Panne zu Beginn der Ferien hatte man ja schnell ausgebügelt (aus Nordamerika habe ich da etwas andere Geschichten von Bekannten gehört). Zumindest bei 70% der kombinierten Rekordauslastung von Tegel und Schönefeld schlägt sich der BER inzwischen also gut.

    aero.de: BER meistert Ferienverkehr souverän

  • Ich finde es relativ schade, dass der Abstand zu Muenchen beim Passagierverkehr weiter zu wachsen scheint: https://www.adv.aero/wp-conten…4-ADV-Monatsstatistik.pdf . Bis Juli nur rund 58% der Passagiere aus Muenchen. Von Frankfurt gar nicht erst zu sprechen.

    BIP pro Einwohner in Euro

    Die Diskrepanz geht ja in erster Linie auf die Pendlerströme zurück. 2021 lag Berlin beim BIP pro Erwerbstätigem rund 20% unter Hamburg und gleichauf mit Bremen. Man sollte daher eher das BIP pro Kopf für die gesamte Metropolregion betrachten.

  • Scheint das wirklich so? Ich verfolge auch die Statistik und meines Wissens war der Abstand zu MUC auch schon mal größer. Irgendwas zwischen 50 und 60% der Werte von MUC am BER ist Standard und für mich auch kein entscheidendes Kriterium für den Erfolg des BER. Die Top 10 der Passagierzahlen deutscher Flughäfen sind erstaunlich konsistent. Einzig Dortmund ist nach Corona überraschender Aufsteiger.

  • August verkehrsstärkster Monat des BER, Wachstum verlangsamt sich jedoch weiter

    So erreichte der BER mit rund 2,4 Mio Fluggästen zwar einen neuen Rekord (verkehrsreichster Tag: 30.8. mit 85.778 Passagieren) - aber umgekehrt längst noch nicht die Berliner Rekordzahlen von vor der Pandemie (08/19: 3,2 Mio). Im Vergleich zum Vorjahr ist es immerhin noch ein Plus von 7,7 Prozent. Insgesamt liegt das Plus für Januar bis August 2024 noch immer bei sehr soliden 11,1% (Ziel: 8%).

    Quelle


    Lufthansa Gruppe expandiert am BER - Eurowings stationiert siebtes Flugzeug am BER

    Wie angekündigt reagiert die Lufthansa Gruppe erneut direkt auf die Streichpläne der Konkurrenz, um den Marktanteil am BER weiter zu erhöhen. Allerdings beginnt die eigentlich für Sommer 2025 (den Termin der Ryanair-Streichungen) angekündigte Expansion nun sogar schon im kommenden Monat. So fliegt Swiss ab Ende Oktober täglich nach Genf. Eurowings dagegen will ab kommenden Monat wieder Dubai anfliegen und das diesmal sogar ebenfalls täglich statt wie zuvor viermal wöchentlich. Zudem startet völlig neu die Dschidda-Verbindung dreimal wöchentlich. Für die erhöhten Frequenzen wird Eurowings sogar ein zusätzliches Flugzeug am BER stationieren, sodass man künftig genau mit Ryanair gleichziehen wird (Ryanair ab Sommer 2025: 9-2=7 und Eurowings ab WInter 2024/25: 6+1=7). Ob die Expansion im Sommer 2025 dann noch weiter vorangetrieben wird, wird man sehen. Die Lufthansa Gruppe betonte jedenfalls nochmal, dass sie insgesamt bereits Marktführer am BER sei und dort aktuell schon 27% aller Flüge abdecke. Alleine Eurowings habe die Passagierzahlen seit der Pandemie verdoppelt und wolle weiter wachsen.

    Der dritte im Bunde, easyJet, hat sich übrigens mW noch nicht geäußert. Die Briten waren nach ihrem großen Rückzug 2022 (18-7 = 11 Flieger) aber zuletzt langsam jedoch stetig gewachsen, schwarze Zahlen geschrieben und hatten auch neue Verbindungen und sonstige Angebote in Berlin gestartet (bislang ohne wieder mehr Flugzeuge zu stationieren aber mit 11 Jets nun dennoch deutlich vor allen anderen).

    Quelle


    Kleines Zwischenfazit und Ausblick: Der wütende (Teil-)Rückzug von Ryanair wird also zumindest teilweise kompensiert (auch wenn die Ticketpreise durch diese Entwicklung sicher nicht mehr billiger werden, falls easyJet nicht auch etwas expandiert). Zudem beweist mE nun ausgerechnet die Lufthansa-Tochter Eurowings zunehmend, dass entgegen der Thesen der eigenen Mutter doch bestimmte Langstrecken am BER funktionieren (und seien es nur solche zu attraktiven Drehkreuzen). Generell bin ich in diesem Zusammenhang sehr gespannt. Frau von Massenbach hatte ja im letzten Interview indirekt angedeutet, dass da demnächst etwas bekannt gegeben werden könnte, dem sie nicht vorweggreifen wolle. Zudem wurde in den letzten Monaten aus verschiedenen Airline-Kreisen auch gelegentlich Berlin genannt, zumal in Bezug auf den A321LR und XLR.

    Nun war zudem verschiedentlich zu lesen, dass die Lufthansa immer mehr Ärger mit ihrer bisherigen Hub-Strategie erlebt:

    Laut frankfurtflyer würden u.a. die Amerikaner deutlich lieber direkt an ihre Ziele in Europa fliegen, als sich umleiten zu lassen. Diese Nachfrage werde von immer mehr US-Carriern erkannt und auch mindestens saisonal bedient. Mit den kleineren neuen Flugzeugen werde sich dieser Trend voraussichtlich weiter verstärken und der Markt zunehmend aufgemischt, sodass auch kleinere Deutsche Flughäfen wieder eigene US-Verbindungen erhalten könnten (das spricht also nicht nur aber auch den BER an, wo die US-Touristen ja eine der größten Zielgruppen darstellen und zuletzt auch diverse US-Firmen massiv expandiert haben).

    Für mich etwas überraschend schrieb nun zudem auch aerotelegraph, dass die Lufthansa im Winter am Münchner Flughafen sehr massiv ihre Langstrecken reduziert (Ziele früher einstellt, seltener bedient oder aber kleinere Flieger einsetzt). Allerdings soll das nicht nur an der allgemeinen Nachfrage liegen, sondern auch an der saisonalen Dynamik sowie fehlenden Flugzeugen. Generell will die Lufthansa ihre großen Flieger künftig wohl primär auf den Mittel- und Langstrecken einsetzen und die Zubringerflüge von anderen Fluggesellschaften übernehmen lassen. Mal sehen, ob die Lufthansa sich dann künftig überhaupt noch selbst in Berlin sehen lässt - oder etwas ketzerisch gesprochen vielleicht sogar irgendwann umgekehrt selbst Langstrecken von hier anbietet statt über interne und externe Partner wie Eurowings und United Airlines...

  • Update: Eurowings will auch 2025 weiter expandieren

    Die Lufthansa Gruppe hat auch selbst einen Beitrag veröffentlicht. Darin wird explizit angekündigt, dass Eurowings auch für 2025 eine weitere Expansion plant. Bleibt natürlich abzuwarten, wie stark die Expansion dann tatsächlich ausfällt. Und ob der BER trotz Ryanair-Aderlass auch insgesamt weiter wachsen kann oder doch erstmal stagniert/ zurück fällt.

  • Deutscher Flugmarkt unter Druck - BER kommt bisher relativ glimpflich davon

    Aktuell ist die Branche ordentlich in Aufruhr. Bei der Lufthansa soll große Unzufriedenheit mit Frankfurt vor allem aber München bestehen. Der Fraport werde intern als "Moloch am Main" bezeichnet, wohingegen der CEO den Strauß Airport sogar als aktuell "schlechtesten Flughafen Europas" sehen soll. Es gab zumindest kein Dementi und tatsächlich verlagert die Kranich-Airline aktuell sogar schon Langstreckenflieger von der Isar an den Main (klar hängt auch mit dem Mangel an neuen Boeings zusammen). Der Berliner Tagesspiegel wollte angesichts dieser Gemengelage gleich mal den BER als potentielles Ersatzdrehkreuz ins Spiel bringen, doch die Lufthansa winkt nur müde ab: Eher werde man zunehmend Flieger im Ausland stationieren, wo es sich wirtschaftlich besser lohnt (aktuell befindet sich über die Hälfte der 800 Jets im Inland, was sich nun zunehmend verschieben könnte).

    Damit bläst der unangefochtene Marktführer nun ins gleiche Horn wie der Rivale - fast schon Erzfeind - Ryanair. Die Iren haben gerade erst fast schon genüsslich ihre Rückzugspläne inszeniert: Wie sonst bei neuen Verbindungen präsentierte man ein buntes Schild mit diversen Kürzungen. Und da wirken die Streichungen am BER auf den ersten Blick vergleichsweise fast schon mild: -10% in Köln, -20% am BER, -60% in Hamburg und -100% in Dresden, Leipzig und Dortmund (wobei es aber zumindest in Sachsen ohnehin kaum Flüge gab - sieht so halt trotzdem beeindruckender aus). Süffisant ließ Ryanair noch wissen: Während die deutschen Passagiere leider nicht so leicht ausweichen könnten und nun die teuersten Preise Europas zahlen müssten, könnten die Airlines dies eben schon.

    Und während Eurowings die Einbußen der Konkurrenz zumindest am BER und zumindest öffentlich bisher eher als Wachstumsimpuls nutzte, wird die Lufthansa-Tochter nun umgekehrt in Hamburg ebenfalls massiv kürzen (1.000 Flüge). Hamburg hatte es gewagt, neben den stark steigenden staatlichen Gebühren auch die eigenen Flughafengebühren moderat anzuheben - und das in einer Zeit wo die Airlines aufgrund von Lieferengpässen und Wartungsstaus ohnehin zu wenige Flieger an den Markt bringen können und diese Not strategisch nutzen, um die verschiedenen Länder und Airports gegeneinander auszuspielen. In Hamburg wird laut Analysten nun ein Exempel statuiert. Bei Ryanair ist für die mitspielenden/einknickenden Standorte wie Schweden dagegen von "pragmatischen und zukunftsorientierten Entscheidungen" die Rede und dort werden die abgezogenen Jets dann entsprechend auch installiert.


    Luftfahrtexperten raten jedoch dazu, sich nicht zu stark unter Druck setzen zu lassen. Spätestens wenn die Ausstattung der Airlines mit neuen Flugzeugen sich verbessere, sei der Deutsche Markt mit Sicherheit wieder deutlich stärker gefragt (man darf mE auch daran erinnern, dass die gesamte Dynamik inklusive Rückzug und anschließender Erholung schon länger exakt so vorausgesagt wurde). Es wird hier also auf allen Seiten gepokert und eben auch auf Zeit gespielt. Die Politik lässt sich zumindest so weit bewegen, dass sie die für 2025 angekündigte Gebührenerhöhung doch leicht abfedern könnte (diese war ein zentraler Kritikpunkt von Ryanair und Co).


    Absehbar wird die Entwicklung an den verschiedenen Standorten alsosicher noch spannend werden, wobei der BER aus folgenden Gründen zumindest nicht ganz so stark unter Druck steht wie andere Standorte:

    Zunächst einmal sind Billigflieger sind am BER generell nie ganz so angekommen wie einst bei Tegel und Schönefeld der Fall und es gab ja als Reaktion auf die höheren Gebühren auch bereits frühzeitig gezielte Einschnitte bei Ryanair und easyJet - obwohl man zugleich eine starke Nachfrage spürt. Und dann verfolgen die 3 Hauptkonkurrenten Eurowings, easyJet und Ryanair in Berlin auch einfach keine einheitliche Linie.

    - Zuletzt hat Eurowings den Rückzug der Konkurrenten gleich mehrfach genutzt, um ihrerseits deutlich zu wachsen und frei werdende Marktanteile zu übernehmen und die Konkurrenz damit unter Druck gesetzt.

    - Dagegen hatte easyJet nach dem größeren Cut in 2022 zuletzt neben langsam aber stetig wachsenden Verbindungen und Passagierzahlen nach einem erfolgreichen Launch im UK auch in Berlin zuletzt begonnen Reisepakete als neues Geschäftsfeld anzubieten. Zudem hat man erst kürzlich einen eigenen Wartungshangar eröffnet, womit der BER ohnehin eine vergleichsweise wichtige Basis darstellt.

    - Auch Ryanair hatte gerade erst wieder deutlich mehr Kapazitäten geschaffen und ebenfalls die Errichtung eines Wartungshangars ausgehandelt.


    In dem Kontext ist es mE schon spannend, dass Ryanair trotz großer PR-wirksamer Abrechnung mit Deutschland am wichtigsten Standort Berlin diesmal vergleichsweise eher moderat reduziert und auch nur diffuse Aussagen über mögliche weitere Kürzungen am BER äußert (etwa auch nicht darüber, ob man den Hangar nun ggf. doch streicht), während easyJet noch gar kein Statement abgegeben hat. Ich denke, dass man Lufthansa/Eurowings an diesem attraktiven Standort nicht noch mehr das Feld überlassen(und somit auch höhere Preise und Margen ermöglichen) möchte und daher eine moderate/gemäßigte Strategie fährt.


    Sehr solider September am BER

    Und dass der BER tatsächlich weiterhin gefragt ist, zeigen auch die Septemberwerte. Nachdem das Wachstum im August etwas abgeflacht war (+7,7% PAX), hat man nun wieder die für das Gesamtjahr geplanten 8% deutlich übertroffen und mit 9,1% Zuwachs gegenüber 09/23 die Wachstumsquote 2024 ein Quartal vor Jahresende bei knapp 11% stabilisiert. Mal sehen, ob es am Ende noch für ein zweistelliges Wachstum reicht. Das besagte 8%-Ziel wird jedenfalls ziemlich sicher übertroffen werden. Auch interessant: Durch diverse Messen und Events hatte man im September erstmals fast 100.000 PAX an einem einzigen Tag und damit die Rekordwerte vom EM-Sommer nochmals ein Stück übertroffen. Gerade auch der Frachtverkehr weist zudem trotz abflachender Wachstumskurve weiterhin starke Zuwächse auf (+24,5% in 09/24 sowie +33,8% für 01-09/24).


    BER mit moderaten Zuwächsen und zunehmenden Perspektiven auf der Langstrecke

    Gerade in diesem Feld kann sich der BER neben den beiden großen Drehkreuzen immerhin als best of the rest behaupten:

    - Condor erweitert Berlin-Dubai noch vor offiziellem Start zur ganzjährigen Verbindung. Eigentlich sollte die zum 28.10. startende Verbindung zunächst wohl nur saisonal bedient werden, wird nun aber auch über den 2.5. hinaus ganzjährig täglich buchbar bleiben.

    - Bei Eurowings bleibt es zunächst bei den bekannten Plänen für Dubai und Dschidda, die wieder bzw. neu starten. Auf der Dubai-Verbindung wird man dann mit dem genannten Condor-Angebot konkurrieren, bei Flügen nach Dschidda mit flynas, welche die Verbindung schon letzten Monat neu aufgenommen hatte.

    - Qatar Airways fliegt bereits seit 2.10. nun 18 mal statt 14 mal wöchentlich nach Doha.

    - Durch die weiter angebotenen Verbindungen nach Peking und Singapur verschiebt sich der Fokus bei den Langstrecken immer mehr Richtung Osten, wo jetzt eine ganze Reihe starker Drehkreuze angeflogen werden. Noch keine neuen Signale gibt es indessen bezüglich Südkorea, Indien, Vietnam, Thailand und Co. Aber die Gerüchte und Anzeichen scheinen sich eher zu verdichten als aufzulösen.

    - Richtung USA/Kanada ist es bisher mehr oder weniger ein Nullsummenspiel. Es bleibt bei einer ganzjährigen NY-Verbindung von United Airlines und zwei leicht ausgeweiteten saisonalen Angeboten von Delta Airlines und Norse. Für den Winter wird Norse dafür wieder Miami anfliegen, wohingegen LA und Washington DC nicht neu angeboten werden. Auch bezüglich Kanada gibt es bisher noch nichts neues,.

    - Laut einem Luftfahrtexperten wollen eigentlich wohl längst genügend Amerikaner nach Berlin (und die bevorzugen bekanntlich Direktverbindungen), um die Flieger zu füllen. In umgekehrter Richtung fehlt es im direkten Einzugsgebiet aber noch an Nachfrage. Durch die kleineren neuen Flugzeuge mit entsprechenden Reichweiten sei aber dennoch mit einer Zunahme zu rechnen (neben dem BER auch u.a. in Hamburg oder Stuttgart).

    - Laut einem BER-Sprecher steht man tatsächlich schon mit diversen Airlines im Asien, dem Mittleren Osten sowie Nordamerika in Verhandlungen über die Aufnahme von Direktverbindungen. In diesen Märkten gebe es "definitiv Interesse an einer direkten Anbindung nach Berlin". Die neuen Flugzeugtypen spielen dabei wohl tatsächlich auch eine entscheidende Rolle. Das passt auch zu dem Interview mit Frau von Massenbach.

    Quellen:

    Morgenpost Print, aerotelegraph.com, BZ


    Fazit: Im Winter wird es also immerhin 7 Langstreckenverbindungen (oder je nach Lesart 4 Langstrecken + 3 Mittellangstrecken) geben, wobei die meisten Verbindungen auf den Mittleren Osten entfallen (Doha, Dubai, Dschidda) und jeweils zwei auf Asien (Peking, Singapur) und Nordamerika (NYC, Miami). Richtung Osten etablieren sich dabei zunehmend eher ganzjährige Angebote, bei den Transatlantikflügen trifft das bisher nur auf eine Airline bzw. Verbindung zu. Indessen darf man gespannt sein, welche Ankündigungen in den kommenden Monaten noch folgen und ob die genannte Reihenfolge bzgl. Verhandlungen in "Asien, Mittlerem Osten und Nordamerika " mehr als nur Zufall war...


    Royal Jordanian Airlines nimmt wieder zweimal wöchentlich Verbindung nach Amman auf

    Es ist keine neue Langstrecke/Mittellangstrecke aber immerhin kehrt eine interessante Interkontinentalstrecke sowie eine Airline bzw. ein Airport mit attraktiven Umsteigeoptionen zurück.

    Quelle airportzentrale.de

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()

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    Ich finde den Artikel leider nicht mehr, aber Hr. Spohr hat dementiert, dass er MUC den schlechtesten Flughafen Europas genannt hat. Seine Wortwahl war eher, dass die Erwartungen der LH nicht erfüllt werden, vor allem im europäischen Vergleich. Sinngemäß mal von mir zitiert, von den Medien dann verkürzt auf eine Schlagzeile gebracht und voneinander abgeschrieben. Das ganze bezog sich auf ein Chaos in MUC bei der Abfertigung im Sommer-Verkehr. Kommt mir in Bezug auf den BER bekannt vor. Kaum passiert was, kommen wieder die Sperenberg-Apologeten aus ihren Löchern...


    Eigentlich interessant ist ja, dass der BER im aktuell, gelinde gesagt, schwierigen Umfeld des deutschen Flugmarkts ein vergleichbar passables Wachstum hinlegen kann. Übrigens haben einige europäische Länder in Vergangenheit höhere Luftverkehrsabgaben nach vergleichbar negativen Auswirkungen wieder rückgängig gemacht. Wenn die Streichung von Angeboten dazu führt, dass z. B. Arbeitnehmer in Deutschland nicht mehr akzeptabel in ihre Heimatländer fliegen können, um ihre Verwandten zu besuchen, dann wird das schwierig (ist vermutlich in DTM der Fall). Es geht ja nicht nur um Touristen, die möglichst billig irgendwo hinwollen.

  • Bousset Danke für den Hinweis bzgl. Spohr. Fand die Aussage in dieser Heftigkeit auch etwas überraschend, zumal es ja letztlich auch auf die Lufthansa zurück fällt. Zumindest rein PR-technisch ist es dann aber wohl trotzdem kein großer Unterschied mehr, ob er das Dementi gemacht hat. Es ist offenbar tatsächlich nirgendwo zu finden, wohingegen die kolportierte Aussage weit und breit wieder gegeben und kommentiert wurde. Ich glaube demnach auch nicht, dass es ein starkes und entschlossenes Dementi gewesen sein kann. Da müsste er in so einer Position schon entsprechende Möglichkeiten finden, wenn er das dringend richtig gestellt haben/sehen will. Ich habe eher den Eindruck, dass auch die Lufthansa gerne ihre beiden Drehkreuze gegeneinander ausspielt und da man aktuell selbst gehörig unter Druck steht, lässt man im Zweifel auch mal vernichtende Kritik an den Airports so stehen. So oder so kann man aber festhalten, dass die Nerven in der Branche aktuell ziemlich angespannt sind und die Politik zunehmend auch unter Druck gerät.


    Beim BER wird sich aber erst noch zeigen, ob er dann trotzdem solide weiter wächst, nachdem Ryanair mindestens im Sommer kürzt und falls ggf. doch noch jemand nachzieht. Noch sehen wir ja die Werte ohne Auswirkungen der Kürzungen.

  • Also ich denke man soll den BER nicht wichtiger nehmen als er ist.

    Ein mittelgrosser, ziemlich unbedeutender Flughafen. Er erfüllt seinen Zweck und damit isses dann auch gut.

    Und ich hatte wieder mal das Vergnügen vom Terminal zwei abzufliegen und anzukommen und ganz ehrlich. Das ist so ziemlich das Primitivste und Billigste, was man bauen kann. Von A bis Z. Wenn man bedenkt das wurde vor ein paar Jahren erst gebaut, kann man nur mit dem Kopf schütteln.

  • Theseus532 Je nach Ansatz kann man es durchaus so sehen, aber ebenso gut auch etwas anders. Nur was konkret war jetzt eigentlich der Anlass (oder das Motiv) für Deine Anmerkung? Der kleine, harmlose Vorstoß eines vorwitzigen Tagesspiegel-Journalisten? Ansonsten wurden hier doch zuletzt nur Fakten und Entwicklungen beschrieben (positive wie negative).


    Mich persönlich interessiert vor allem die Entwicklung des BER selbst, also der interne Vergleich. Wenn man jetzt aber wirklich über seine Rolle in der Welt diskutieren möchte, braucht man erstmal eine Referenz oder einen Vergleichsrahmen.

    Sucht man bei Wikipedia nach den größten Flughäfen der Welt, erhält man eine Liste beginnend bei 25 Mio PAX - also ziemlich exakt dem aktuellen Level des BER - und relativ wenige hatten zuletzt deutlich mehr (in 2023 kamen global nur ca. 60 Airports über 35 Mio, ca. 30 kamen über 50 Mio und nur 8 über 75 Mio sowie 1 über 100 Mio).

    Fragt man Chat GPT nach einer Gruppierung nach Größe, so gehen kleine Flughäfen von 1 Mio bis 5 Mio PAX, mittelgroße von 5 bis 15 Mio PAX, große Flughäfen von 15 bis 50 Mio PAX und Mega-Hubs beginnen dann bei über 50 Mio PAX. Zusätzlich wird dort noch geschrieben, dass große Flughäfen typischerweise oft in Hauptstädten oder an großen Drehkreuzen zu finden sind und idR umfangreiche Langstreckenverbindungen/ Transitverkehr bieten.

    Nach diesen Definitionen wäre der BER durchaus schon jetzt ein großer Flughafen, dem es für mehr globale Bedeutung aber noch an Langstrecken und Umsteigeverkehr fehlt. Dieses Jahr wird er voraussichtlich 25-26 Mio PAX erreichen und absehbar dürften es auch sicher wieder über 30 Mio oder mehr werden. Dass er damit dann trotzdem nicht zu den allergrößten Airports Europas oder gar der Welt zählt oder perspektivisch zählen wird, dürfte wohl allen klar sein. Bei der Anbindung steht der BER zumindest innerhalb Europas schon jetzt ganz gut da, bei den interkontinentalen Verbindungen und speziell bei relevanten Fernstrecken ist trotz leichtem Aufwärtstrend aber sicher noch sehr viel Nachholbedarf.

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    Nach einer Pi-Mal-Daumen-Regel bedeutet die Überschreitung der 25 Mio. PAX, dass der Flughafen groß genug ist, um aus sich heraus Wachstum zu generieren. Indem das Angebot so groß ist, dass es wieder neue Nachfrage induziert, weil es sich lohnt am BER umzusteigen usw..


    Eigentlich finde ich das Langstreckenthmea nicht mehr so wichtig. Bedingung für wirtschaftliche Langstrecken ist, dass zumindest an einem Ende der Strecke ein großer Hub liegt. So wie London und Amsterdam große Sammler für Flüge über den Atlantik sind, so gibt es auf der anderen Seite des Teichs Flughäfen, die ähnliche Zwecke haben. In beiden Fällen sind die Hubs aber oft nicht der Endpunkt der Reise. Letzten Endes ist es dann doch egal, ob man über London alle erdenklichen Ziele in den USA erreichen kann oder man vom BER aus direkt nach Atlanta oder Chicago fliegt, um dann dort umzusteigen. Eher im Gegenteil: Jetzt wo die SAS Star Alliance verlassen hat und sich der Konkurrenz von Sky Team anschließt, kann der BER von einer guten Anbindung an mehrere konkurrierende Hubs aller drei Allianzen profitieren. Zu Auswahl stehen Frankurt, München, London, Paris, Kopenhagen, Amsterdam und Madrid. Einen gravierenden Standortnachteil Berlins durch eine schlechte Anbindung kann ich nicht erkennen.

  • Und ich hatte wieder mal das Vergnügen vom Terminal zwei abzufliegen und anzukommen und ganz ehrlich. Das ist so ziemlich das Primitivste und Billigste, was man bauen kann. Von A bis Z. Wenn man bedenkt das wurde vor ein paar Jahren erst gebaut, kann man nur mit dem Kopf schütteln.

    Mal abgesehen davon, dass man T2 prinzipiell nur nutzen muss, wenn man mit Eincheckgepäck fliegt: wenn du T2 genutzt hast, bist du mit einem Billigflieger geflogen. Diese wollen möglichst günstige Kosten pro Passagier, was u.A. durch die günstige Umsetzung des T2, den Verzicht auf Fluggastbrücken am Nordpier usw. erreicht wird. Wenn dir für dein persönliches Wohlbefinden geschlossene Decken so wichtig sind, empfiehlt es sich vielleicht, etwas mehr für deinen Flug zu bezahlen.

  • Ich bin jetzt zwei Mal von T2 geflogen und verstehe die Kritik nicht. Sichtbetonoptik nun ja, der Retail-Bereich und der Food-Court sehen aus, wie in anderen Flughäfen auch und einmal über die Brücke gegangen ist man im Nordpier. Der ist nicht aufregend, aber solide.

  • Man hat den Eindruck, als würde er das damals neugebaute Zusatzterminal in Tegel aus seinen Erinnerungen gestrichen haben. Einfach mal die Flughafenbauten in Europa - Anbau und Neubau - der letzten 25 Jahre vergleichen. T2 ist safe im Durchschnitt. T1 dafür eine Augenweide!

  • Bousset Danke für den Hinweis bzgl. Spohr. Fand die Aussage in dieser Heftigkeit auch etwas überraschend, zumal es ja letztlich auch auf die Lufthansa zurück fällt.

    Die ursprüngliche Aussage, welche dem Spiegel als "Quelle" zu Ohren gekommen ist, stammt wohl von einem Piloten der LH-Cityline und wurde auf einer Mitarbeiterversammlung getätigt. Man kann sich denken, wie viel davon bis zur Druckreife der diversen Medien hinzu gedichtet oder weggelassen wurde. Und jeder, der schon mal auf einer solchen Versammlung war, weiß, dass dort auch von ranghohen Mitarbeitern, Dinge gesagt werden, die die Versammlung besser nicht verlassen sollten :D

    In der Fachpresse wird jedenfalls seit einiger Zeit von dem "derzeit unpünktlichsten Flughafen der Lufthansa in Europa" geschrieben. Tatsächlich bilden sich mangels Personal phasenweise sehr lange Schlangen an den Sicherheitskontrollen und auch in den übrigen Bereichen der Bodenabfertigung mangelt es an Personal. Der Gipfel war vor zwei Wochen das Oktoberfest mit einer 1-2 km langen Schlange. Das Passagieraufkommen hat sich seit Corona wesentlich schneller erholt, als der Flughafen bzw. die Dienstleister (z.T. beauftragt durch die Bezirksregierung Oberbayern) wieder neues Personal eingestellt haben. Diesen Umstand hatte die Lufthansa bereits zu Beginn des Jahres sehr deutlich gemacht, damals in Person von Karl-Hermann Brandes, der Organisationschef der Lufthansa-Airline. Damals hatte der Flughafen noch abgewunken, man würde für ausreichend Personal sorgen. Seit Juli ist Brandes für die Lufthansa am Münchner Flughafen zuständig.

    Daher ist die obige mediale "Kritik" m.E. eher förder- als hinderlich. Lufthansa, Flughafen und Freistaat hatten kurz nach dem Chaos einen runden Tisch für zeitnahe Verbesserungen der Personalsituation einberufen.

    Mitte September, als ich selbst mit LH ab FJS geflogen bin, wartete ich zwar "nur" 15 Minuten an der Sicherheitskontrolle, aber der Flieger konnte erst mit 40 minütiger Verzögerung abfliegen, Einstieg ins Flugzeug war nicht am Gate, sondern im letzten Winkel des Rollfeldes. Der Pilot holte die Verspätung dann mit "Extraschub" wieder rein (= höhere Kosten für die Airline). Doch letztlich musste ich am Zielort 1,5 Stunden auf mein Gepäck warten. Nach dem pünktlichen Rückflug zum FJS waren es nur rund 10 Minuten nach meiner Ankunft am Rollband. Funktioniert eben doch noch etwas besser als anderswo ;)

  • Zum T2 ist oben eigentlich alles gesagt - sicher nicht super, aber völlig solide. Lediglich die langen Wege und ab und zu die stehenden Transport Bänder stören ein bisschen. Es stört mich jedoch sehr dass im Gegensatz zu früher die Wahl zwischen Billigairlines und etwas teurer wie z.B. Lufthansa grösstenteils gar nicht mehr möglich ist. Für Flüge nach Spanien oder Griechenland muss man nehmen was Angeboten wird.

    T1 und BER mittlerweile ein toller, absolut Hauptstadtwürdiger Flughafen der sich super entwickelt. Nur bei den Toiletten gibt es noch ein bisschen Aufholbedarf. Gastro und Sicherheit hingegen haben sich super eingespielt.



    München bleibt für mich aus Vielfliegersicht der Beste Flughafen Europas, ganz sicher aber im deutschsprachigen Raum. Auch Zürich finde ich keinesfalls besser. München ist schnell, sauber, schön, Gastro- und Shoppingangebot sind exzellent, die Toiletten (für Flughäfen) an T2 und Satellit herausragend.

    Ich bin übrigens direkt am Tag nach dem 2km Stau ab München geflogen und es hat inkl. Kofferabgabe zum Gate um dir 20 Minuten gedauert.

  • Leichter Ausbau im Winterflugplan 2024/25 / für Sommer Abbau bislang nur bei Ryanair und dafür eher Zuwachs bei easyJet und Eurowings / easyJet erläutert Vor- und Nachteile sowie Wachstumsperspektiven des BER

    Zumindest bisher wird das Angebot am BER weiter ausgebaut. In den Medien ist für den frisch gestarteten Winterflugplan im Vergleich zum Vorjahr sogar von 8 neuen Verbindungen die Rede, was bei näherem Hinsehen aber etwas zu optimistisch formuliert ist. Tatsächlich wurden letzten Winter 130 Ziele angeboten und in diesem Jahr sind es 133 (also +3). Allerdings dürften 69 Airlines (ebenfalls +3) und 50 Länder (keine Angabe zu 2023/24 gefunden) neue Bestwerte darstellen. Außerdem gibt es nun insgesamt 7 Langstrecken (New York, Miami, Qatar, Dubai, Dschidda, Peking und Singapur), teils mit zunehmenden Frequenzen oder konkurrierenden Anbietern. Hinzu kommen erweiterten Laufzeiten für die beiden saisonalen Verbindungen nach New York, was die ganzjährige Verbindung stärker ergänzt. Auch haben einige Fluglinien ihre internationalen Frequenzen nach Europa und Nordafrika ausgebaut. Übrigens hat sogar Ryanair nochmal neue Ziele ins Angebot genommen und diverse Frequenzen erhöht (insgesamt 8 Prozent Wachstum) bevor dann bekanntlich im Sommer deutlich gekürzt werden soll. Bei Eurowings wird ja dagegen sowohl jetzt im Winter wie auch im kommenden Sommer zusätzliche Kapazitäten aufgebaut. Auch easyjet wird wachsen, jedoch weiterhin eher kleinschrittig. Man prüft zudem auch schon, ob man im Sommer teilweise in bestimmten Frequenzen in Lücken stoße, die Ryanair öffne. Nur vereinzelt sei das jedoch möglich und sinnvoll, da es sich logischerweise meist um weniger nachgefragte und rentable Verbindungen handle.


    Bezüglich easyJet und BER findet sich heute generell ein interessantes Interview in der Morgenpost. Dort erklärt der Deutschlandchef, dass man am BER zwar aktuell wachse und auch perspektivisch weiter wachsen wolle. Zugleich wäre bei günstigeren Kostenbedingungen aber noch deutlich mehr drin (ähnlich hatte sich auch Eurowings geäußert, dass man weiter stark wachsen wolle, sich bei dem Tempo aber immer wieder die Bedingungen ansehe). Im Winter werde easyJet u.a. das Reiseangebot ans Mittelmeer, auf die Kanaren und nach Ägypten sowie nach Skandinavien (Polarlicht) und gleichzeitig verstärke man die Konnektivität auf wichtigen Verbindungen für Messen und Kongresse wie London, Paris und Genf. Sowohl im Business-Verkehr als auch im Reiseverkehr gebe es weiterhin gute Nachfrage, wobei der Reiseverkehr preissensibler sei. Seit 2019 hätten sich die Gebühren verdoppelt. Zuletzt habe easyJet in Deutschland pro Ticket bei Durchschnittspreisen von 75 Euro und Durchschnittsgebühren von nunmehr 40-45 Euro noch eine Marge von ca. 5,50 Euro pro Passagier erzielt. Da seien vermeintlich kleine weitere Erhöhungen wie zuletzt um 2,50 Euro schon einschneidend. Man könne und wolle auch nicht immer weiter alles direkt auf die Ticketpreise aufschlagen, da dann gerade in den schwächeren Monaten oft die Auslastung für bestimmte Verbindungen dann fehle und man unter dem Strich deutlich weniger Gewinne mache. Entsprechend sei es ökonomisch verständlich, wenn die Airlines das gleiche Flugzeug dann lieber woanders stationierten (für easyJet z.B. in Lissabon, UK und Schweiz).

    Aber zugleich lobt der easyJet-Chef, dass der BER mit Übernahme der Sicherheitschecks und Einbau moderner Infrastruktur wie CT-Scannern in vielen Bereichen auf dem richtigen Weg und man betrieblich auch schon viel geleistet habe. Zudem arbeite man auch gut zusammen, um den BER noch moderner und effizienter für die Fluggäste zu machen. EasyJet selber arbeite parallel mit Partnern in der Industrie daran, die Flugzeuge effizienter zu machen. Auch am BER würden so künftig größere, effizientere Jets landen, wodurch man den Kunden wieder bessere Preise und zugleich umweltfreundlicheres Reisen ermöglichen könne. Auch werde so zumindest ein Teil des Wachstums in Berlin ankommen (je nach Wirtschaftlichkeit in Relation zu anderen Standorten ein größerer oder kleinerer Anteil).

    Quelle ber.berlin-airport.de

    Quelle aerotelegraph.com

    Morgenpost Print (bzw. Paywall)

  • jan85 : Vielen Dank für Deine immer wieder faktenreichen und ausführlichen Berichte über die Entwicklung des BER. Ich schätze das sehr.

    Ich möchte kurz anhand von 2 Beispielen auf das Thema Sekundäreffekte eingehen:

    1. Der hohen Kosten am Flughafen wirken sich ziemlich negativ auf die Clubkultur in Berlin aus. Clubsterben aller Orten... Die Zeiten, als man aus dem Rest von Europe mal für ein paar Tage oder ein Wochenende zum Clubbing nach Berlin flog, sind auf Dauer vorbei. Zu teuer im Vergleich. Folge: Aus Mangel an Besuchern können sich immer weniger Berliner Clubs internationale und angesagte DJs leisten. Die Berliner Clubszene ist immer weniger wettbewerbsfähig. Ein Teufelskreis aus Verlust von Coolness/Attraktivität und Einnahmen entsteht... Berlin hat als Feiermetropole stark eingebüsst und wird weiter einbüssen. Der Mangel an günstiger Erreichbarkeit ist ein wichtiger Faktor im Mix.

    2. Auch beim Siechtum der Berliner Kunstszene spielt der Flughafen eine nicht unwichtige Rolle. Wenn jemand als Sammler aus zB New York zu einer Kunstmesse oder einem Kunstevent fliegt, findet er zur Frieze in London einen Direktflug. Ebenso zur Art Basel HongKong etc. Berlin dagegen heisst: Umsteigen & umständlich. Hinzu kommt: Nach HongKong oder London fliegt man sowieso. Und kann dann nebenher mal noch in eine Galerie gehen und eine Werk kaufen. In Berlin hingegen ist so wenig Wirtschaft, dass Berlin immer eine Extrareise erfordert. Hier wirkt sich die Pleite von AirBerlin bis heute negativ aus. Wäre der BER rechtzeitig fertig geworden und hätte Air Berlin dort ein Drehkreuz einrichten können, sähe die Sache evtl anders aus.

    Man kann also nur hoffen, dass es gelingt den Berliner Flughafen international wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Mehr Technologie, mehr Innovation. Dass die Gebühren nochmal sinken ist dagegen eher unwahrscheinlich. Wo die Deutschen ihre Bürokratiemonster erstmal aufgebaut haben, gibt es in der Regel kein zurück mehr.