BER Sonstiges

  • Interview mit Aletta von Massenbach

    Im Branchenmagazin Aero.de findet sich ein ausführliches und mE lesenswertes Interview mit der Flughafenchefin. Ich werde das jetzt nicht alles wieder geben aber doch mal einige für mich spannende Punkte zusammen fassen (ich gebe ihre Aussagen direkt wie Tatsachen wieder, das liest sich besser):


    1) Zum aktuellen Trend beim Flug- und Passagieraufkommen und zur Konnektivität:

    - Den größten Verlust gegenüber 2019 gibt es eindeutig im innerdeutschen Verkehr.

    - Im Europaverkehr ist man jetzt wieder bei etwa 80% der alten Werte und hat auch wieder eine recht gute Konnektivität, darunter auch die zu den relevanten Drehkreuzen.

    - Auch die Konnektivität zu außereuropäischen Drehkreuzen entwickelt sich gut. Es gibt in diesem Bereich aber auch noch einige Bedarfe und Potentiale, die bisher ungenutzt bleiben.

    - Insgesamt liegen wir für 2024 aktuell bei +13% gegenüber dem Vorjahr. Geplant sind nach wie vor 24,8 Mio Passagiere (oder rund 8% Wachstum gegenüber 23 Mio in 2023, was gut zu erreichen sein sollte). Für 2025 wird mit knapp 28 Mio geplant. Insgesamt zeichnet sich ein solides Wachstum ab.


    2) Potential für neue Fernstrecken:

    - Der BER fertigt Analysen an, welche Passagiere bisher von Berlin via anderen Luftkreuzen an bestimmte Langstreckenziele fliegen und teilt dies dann passenden Airlines proaktiv mit.

    - Nach Westen ist es aktuell noch eine Frage des Marktes (i.e. die Flugzeuge sind aktuell noch knapp und nordamerikanische Airlines haben gerade in bestimmten Phasen des Jahres lukrativere Ziele). Mittelfristig könnte es aber gemäß Bedarf/Nachfrage durchaus noch mehr Verbindungen an die Ostküste der USA aber auch nach Kalifornien oder der Kanadas Ostküste geben, teilweise vermutlich mindestens vorerst aber saisonal. In Mittel- und Südamerika gäbe es auch noch interessante Verbindungen, diese sind aber meist preissensibel und somit schwer umsetzbar.

    - In Richtung Osten gibt es einen ganz klaren Bedarf, jedoch oft noch hinderliche Abkommen (nicht nur für den Nahen Osten). Ansonsten gibt es auch hier passende aber preissensible Ziele wie Bangkok, während gerade Indien immer interessanter wird und insbesondere Delhi sehr hohe Relevanz hätte.

    - Der A321 LR/XLR ist sehr interessant für den BER. Hiermit wären u.a. Verbindungen nach Boston, Montreal oder Delhi gut umsetzbar.

    - Zum Winter werden Jeddah und Dubai hinzukommen und Qatar wird auf 18 Flüge pro Woche aufgestockt. Ansonsten will sie den Fluggesellschaften keine Ankündigungen vorwegnehmen (heißt dann aber wohl, hier kommt demnächst noch was).


    3) Die ökonomische Perspektive:

    - Der BER brauchte nach den diversen Schulden aus der Bauphase und den Ausfällen durch Corona insgesamt 2,4 Mia um selbstständig zu werden (i.e. sich völlig ohne weitere staatliche Zuschüsse zu finanzieren). 1,7 Mia davon wurden schon genehmigt, die restlichen 700 Mio stehen noch aus. Das Ziel ist, bis 2026 endgültig den Sprung in die Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen.

    - Im non-aviation-Sektor entwickelt sich das Geschäft sehr gut und trägt immer stärker zum Gesamtumsatz bei.


    4) Das Erlebnis für den einzelnen Fluggast:

    - Der Service und das sonstige Angebot wurden immer weiter verbessert. So wurde z.B. kürzlich der

    Food Court komplettiert und es soll künftig noch eine Bar als zusätzliche Ruheinsel geben.

    - Ein entscheidender Punkt ist, dass viele Daten erhoben und analysiert werden. Der BER hat inzwischen praktisch einen digitalen Zwilling und mit den Daten wird auch intensiv gearbeitet.

    - Zuletzt wurde bekanntlich die Sicherheitskontrollen übernommen und somit stark optimiert (durch noch mehr moderne Technik soll es dort weitere Verbesserungen geben). Insgesamt können so in der gleichen Zeit doppelt bis dreimal so viele Passagiere durch die Kontrollen gelangen.

    - Bei der Gepäckausgabe hat man im Gesamtdurchschnitt ordentliche Werte erreicht, sporadisch gibt es aber negative Ausreißer, die zu entsprechender Unzufriedenheit führen. Die Verantwortung tragen die verschiedenen Fluggesellschaften und deren beauftragte Bodendienstleister. Der BER erfasst aber auch hier alle Daten und informiert die Airlines/Dienstleister proaktiv über potentielle Probleme. Zudem hat man nun eine eigene Eingreiftruppe aufgebaut, die bei Engpässen mit aushelfen kann.


    Fazit: Es wirkt mE nach wie vor so, als wenn der Flughafen auf allen Ebenen professionell optimiert wird und man das Optimale herausholt. In einigen neueren Umfragen schnitt der BER ja auch schon deutlich besser ab als sein Ruf ist.

  • Sorry, aber das ist wirklich lächerlich. Man braucht doch keinen digitalen Zwilling um festzustellen, dass am Gepäckband nichts vorangeht. Wir sind an einem Punkt, an dem niemand bei einem Flug zum BER mehr Gepäck aufgeben mag.


    Das immer noch ungelöste Problem der illegalen Taxis wird überhaupt nicht angesprochen. Stattdessen eine Bar am Check-In, die niemand braucht und alles verstopfen wird. Und wer das Märchen mit der dreifachen Geschwindigkeit an der Sicherheitskontrolle glaubt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

  • Du scheinst nicht allzu viel zu fliegen oder nimmst Deinen Nickname hier ein bisschen zu ernst.


    Wieso sollte 'niemand' Gepäck am BER aufgeben wollen? Der Flughafen funktioniert - auch was das angeht - hervorragend. In bisher 6 Flügen mit Gepäckaufgabe dieses Jahr, die meisten davon leider ohne meine Vielfliegervorteile nutzen zu können und mit Familie, und zusätzlichen 3 Flügen wo ich Besuch dorthin gebracht habe, gab es überhaupt keine Probleme und es ging flott.


    Die "illegalen" Taxis mögen zwar ein ärgerliches Beispiel für schlechte Politik sein und es ist sehr schade dass es hier keine gute Einigung gibt, sind aber kein Problem des Flughafens und als Reisender sind immer genügend Taxis vorhanden. Ergo kein Drama nötig.


    Die Sicherheitskontrolle ist jetzt schon deutlich schneller als bei Flughafenstart und nach Einbau der neuen Systeme global mehr als Wettbewerbsfähig. Schon heute nutze ich Runway tatsächlich nur jeden zweiten Flug oder so wenn ich etwas knapper am Flughafen ankomme um sicher zu gehen, weil es in der Regel auch spontan schnell genug geht.


    Und letztlich: Reg Dich gern über die Bar auf, ich werde sie sowohl beim hinbringen von Familienmitgliedern als auch Geschäftskontakten nutzen und als Normalisierung an globale Standards ansehen, wie sicher viele andere auch.

  • Es ging mir nicht um die Gepäckaufgabe, sondern um die Gepäckabfertigung bei der Ankunft. Man wartet oft länger als der Flug dauert.


    Runway ist für mich übrigens keine Alternative, weil die Zeiten bei der Anreise mit ÖPNV nicht vorhersehbar sind.

  • ... weil die Zeiten bei der Anreise mit ÖPNV nicht vorhersehbar sind.

    Das wird nicht wahrer, wenn man es ständig wiederholt. Vom Ostkreuz fährt jede Viertelstunde ein Regionalzug, hinzu kommen zwei S-Bahnlinien und Busse. Der FEX mit seiner kurzen Linien dürfte selten mehr als ein paar Minuten Verspätung ansammeln.


    Dabei sollten wir es bitte belassen und nicht wieder zum x-ten Mal die BER-Anbindung durchkauen.

  • Ryanair reduziert bis Sommer 2025 rund 20% der Flüge (750.000 Sitze) und streicht 6 Verbindungen

    Ich hatte es schon fast vermutet, dass Ryanair seine Rückzugsdrohung auch auf Berlin beziehen würde. Nun erklärte der streitbare Chef, man habe der Politik einst einen klaren Wachstumsplan für die Hauptstadt präsentiert, dann aber statt entsprechender Unterstützung nur Kostensteigerungen erhalten. Falls es wie geplant auch weiter bei dieser Linie bleibe, dann werde Ryanair auch weiter mit Reduzierung des Angebots reagieren.

    Quelle aerotelegraph.com

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: Angaben aktualisiert

  • Es hängt halt immer alles mit allem zusammen. Letztlich kann der BER nur wachsen, wenn Berlin und das Umland wachsen. Und das passiert halt viel zu wenig. Es bräuchte mehr Investments, mehr Firmenansiedelungen und mehr bessere Jobs und mehr Bevölkerungswachstum. Dann steigt auch die Nachfrage für den BER. In allen Bereichen, von Biligflieger bis Businessclass Nachfrage

    Klar wächst Berlin stärker als der Bundesdurchschnitt das Niveau ist trotzdem bescheiden, trotz mancher Erfolge.

    Das Wachstum scheitert auch an der katastrophalen Wohnungsbaupolitik von rotrotgrün deren Auswirkungen jetzt richtig spürbar sind, viel zu wenig wurde gebaut, private Entwickler verteufelt, Auflagen ohne Ende, kein vernünftiger Infrastrukturausbau usw.Es gab vorher schon zu wenig Angebot und mit jedem Jahr wird es schlimmer, selbst wenn Leute kommen wollen.

    Der internationale Tourismus stagniert ebenso, der Berlin Boom ist vorbei und die Stadt bietet einfach viel zu wenig Neues. Kongresse hat man durch Aufgabe des Icc spürbar eingebüsst.

    Die Stadt beschäftigt sich viel zu viel mit sich selbst und viel zu wenig darum, Rahmenbedingungen zu schaffen um wirtschaftlich attraktiv und wettbewerbsfähig zu sein, digitaler und moderner zu werden, menschen anzuziehen und endlich begreifen, dass arm aber sexy kein Dauerzustand sein kann.

    Ein blöder Zaun ist für Kreuzberg der Nabel der Welt und gefühlt alle Bezirksaktivitäten werden darauf verwendet. Ein paar Fahrradpoller mehr oder weniger sind das Hauptthema in den Zeitungen. Es ist ziemlich deprimierend.

    Ambitionen für die Stadt, die kommen mir einfach viel zu kurz.

    Berlin verliert an Boden gegenüber Hamvurg, München oder Frankfurt. Das ist einfach so. Und das schmerzt.



    Die ganzen Diskussionen um Gebühren oder Gepäckbänder, neue Terminals und neue Scanner sind alles nice to have aber nicht entscheidend. Der Erfolg eines Flughafens lebt von der Nachfrage der Location und die ist einfach nicht gross genug.

  • Ein wichtiger Beitrag. Man kann jeden Satz nur dick unterstreichen. Ich würde sogar einen Schritt weitergehen: "Isch over" - was Berlin angeht. Und zwar auf Jahrzehnte. Berlin hat seine Chance, wieder die global relevante Metropole zu werden, die es mal war, verschossen. Der BER wird dieses "Isch Over" ausbaden - genau wie oben beschrieben. Der Abstand des Flughafens zu anderen Metropolen wird weiter wachsen - global betrachtet.

    Und die grosse Tragik: Zu einem guten Teil ist das hausgemacht. Man denke nur an den Bankrott von Air Berlin. Der hing nicht zuletzt daran, dass der BER ein halbes Jahrzehnt später kam. Und damit die Pläne von Air Berlin in Berlin einen Hub zu bauen, nicht umgesetzt werden konnten. Und damit viel Wertschöpfung verloren ging. Usw usw. Bitte nicht als Berlin-bashing missverstehen. Aber Teil des Niedergangs der Stadt - der schon vor 10 Jahren begann - ist die Weigerung so vieler Akteure, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Berlin steht nämlich nicht im Wettbewerb (um "Talent" - und damit Flug-Passagiere) mit Stuttgart - sondern mit Singapur, Mumbai, Houston oder Lissabon. Oder wenigstens Dublin.

  • Das passt halt alles perfekt in die momentane Stimmungslage, rein sachlich betrachtet ist es dennoch an vielen Stellen so pauschal nicht zutreffend. Teilweise ist es eher ein Thema für den Wirtschaftsthread aber da wir hier in der Lounge sind, werde ich zumindest einzelne der genannten Aspekte auch mal hier betrachten:


    1) Tourismus:

    Die Zahlen für 2023 und das 1. Halbjahr 2024 lesen sich vielversprechend.

    Schon im Vorjahr kratzte Berlin mit einem Wachstum von 15,9% bei den Besuchern (nunmehr 12,1 Mio) sowie 11,5% bei den Übernachtungen (nunmehr 29,6 Mio) wieder an der Marke von 30 Mio Übernachtungen und behauptete wie auch in den Vorjahren Platz 3 in Europa. Dabei kamen erstmals seit der Pandemie wieder gut 40% der Besucher aus dem Ausland.

    In den ersten 6 Monaten 2024 gab es nochmals ein Wachstum von 6,5% bei den Gästen sowie 3,9% bei den Übernachtungen und gerade mit den Bildern der EM vom Juni ist auch wieder kräftig die Werbetrommel für die Stadt gerührt worden.

    Insgesamt liegt man hier wieder bei über 90% der alten Bestmarke vor Corona und damit weit über der Performance des BER, der ja zuletzt gut 70% der Höchstwerte von Tegel + Schönefeld erreichte.

    Übrigens: Das recht renommierte TimeOut-Magazin rankte Berlin erst im Januar 2024 global auf Rang 3 hinter New York und Kapstadt und somit als eine der weltweit reizvollsten Städte bzw. Reiseziele.

    Tourismus-Zahlen 2023 sowie Tourismus-Bilanz 2023

    PM zu den Tourismuszahlen 1. HJ 2024

    TimeOut Ranking 01/24


    2) Kongresse & Events:

    Hier ist die Erholung laut visitberlin sogar noch weiter fortgeschritten. Demnach sei die Coronadelle trotz aller geopolitischen Herausforderungen nun "komplett ausgebügelt" und das Kongressgeschäft knüpfe wieder direkt an die alten Erfolge an: In 2023 gab es über 70.000 Business-Events (+30%) - davon 15,7% internationale Events (deutscher Durchschnitt: 4,7%) mit über 7,6 Mio Teilnehmern (+29%) sowie einem Anteil von 22,1% internationaler Teilnehmer (deutscher Durchschnitt: 9,1%). Mit sonstigen Events wie Sport und Kultur kommt man auf weit über 90.000 Veranstaltungen sowie auf über 10 Mio Gäste.

    Insgesamt spiele Berlin hier wieder in der obersten Liga der Kongress-Standorte. In Europa hat sich Berlin alleine 2023 wieder um 2 Plätze verbessert und liegt nun auf Rang 4 hinter London sowie Barcelona und Madrid (und bis zuletzt waren die europäischen Topstandorte mW immer auch global in der Spitzengruppe). Übrigens: Deutschland hat sich bislang nach wie vor als global führendes Ziel von Geschäftsreisen behauptet.

    Meine Anmerkung: Es ziehen noch immer Jahr für Jahr Verbände, Lobbyorganisationen, NGOs etc nach Berlin um.

    Bilanz zu Kongressen & Business-Events in 2023

    cvents Ranking europäischer Kongressstädte


    3) Stadtentwicklung:

    3.1) demographisch:

    Wenn man nach Stadtgebiet geht, belegt Berlin Rang 5 in ganz Europa (1. Istanbul: 15,9 Mio, 2. Moskau: 12,5 Mio, 3. London: 8,9 Mio, 4. St. Petersburg: 5,4 Mio, 5. Berlin: 3,8 Mio).

    Geht man nach Metropolregionen ist es immer noch Platz 8 in Europa (1. Moskau: 19,1 Mio, 2. Istanbul: 15,9 Mio, 3. London: 15,9 Mio, 4. Paris: 12,4, 5. Madrid: 6,9 Mio, 6. St. Petersburg: 6,5 Mio, 7. Barcelona: 5,8 Mio, 8. Berlin: 5,5 Mio, 9. Ruhrgebiet: 5,2 Mio, 10. Mailand: 4,3 Mio).

    3.2) politisch:

    Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Landes Westeuropas sowie eines der Gründungsstaaten und insgesamt gewichtigsten Staaten der EU. Und die Zahl der Mitarbeiter der Ministerien aber auch sonstiger Institutionen wächst von Jahr zu Jahr weiter (bekanntlich zuletzt u.a. massiv durch den BND).

    3.3) wirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich:

    Rein wirtschaftlich hat Berlin zunächst vor einigen Jahren den EU-Schnitt und inzwischen auch den Bundesschnitt überholt und wächst zumindest im bundesweiten Vergleich auch weiter deutlich überdurchschnittlich (und trotz aller Abgesänge liegt Deutschland zugleich nach wie vor noch unter den größten 3-4 größten Wirtschaftsnationen der Welt und dies als mit großem Abstand kleinster dieser Staaten).

    Fast alle großen, überregional aufgestellten deutschen Konzerne betreiben inzwischen nennenswerte Abteilungen in Berlin und Umland (statt zunächst oft reinen Callcentern inzwischen zunehmend eher Innovationszentren mit hoher Nachfrage nach umkämpften Fachpersonal) und bauen diese teilweise massiv aus.

    Aber auch global führende internationale Konzerne wie Google/Alphabet, Amazon oder Tesla haben ihre Präsenz in den letzten Jahren deutlich ausgebaut.

    Besonders in einigen Sektoren (oftmals zudem genau in den besonders innovativen und zukunftsträchtigen Branchen) ist Berlin inzwischen ein gewichtiger Standort in Deutschland, Europa und der Welt. Nach der konventionellen Personen- und Warenlogistik (viele moderne Bahnhöfe, neuer Flughafen, neue Logistikparks) wird nun auch die Rechenleistung ganz massiv ausgebaut. Die analoge und digitale Vernetzung mit dem näheren Umland aber auch Nachbarregionen und -ländern sowie der gesamten Welt wird immer besser und bleibt trotzdem noch hinter der wachsenden Nachfrage zurück. In Wissenschaft und Forschung aber auch dem Kulturbetrieb gilt die Hauptstadt international bereits als einflussreich und prägend.


    Fazit: Man kann immer jammern. Aber bisher ist Berlin TROTZ der schwierigen Entwicklung des Flughafens inklusive Aus von Air Berlin in allen relevanten Sektoren massiv gewachsen.

    - Die Region ist und bleibt ganz objektiv eines der bevölkerungsreichsten Gebiete Europas und vor allem innerhalb der wirtschaftlich und politisch prägenden EU. Wenn man dann noch (zunehmend) gut vernetzte Nachbarregionen wie Hamburg/Niedersachsen oder Westpolen hinzu nimmt, dann ist das ein großes (und wirtschaftlich sehr dynamisches) potentielles Einzugsgebiet ohne größere Flughäfen als den BER. Die fehlenden Wohnungen sind sicher ein Problem aber insgesamt ist das kein Argument gegen ein deutliches Wachstum des BER.

    - Arm aber sexy war einmal oder lässt sich vielleicht noch auf den öffentlichen Haushalt beziehen. Wie nicht nur Herr Wowereit persönlich anmerkte und eigentlich jeder hier im DAF wissen müsste, hat über weite und stetig zunehmende Teile Berlins und insbesondere zentraler Bezirke eine massive Verdrängung/Gentrifizierung eingesetzt. Die Zahl versicherungspflichtiger Jobs steigt Jahr für Jahr fünfstellig und auch die Gehälter haben sich massiv erhöht. Das gilt sowohl für das Stadtgebiet als auch für den unmittelbaren Speckgürtel aber auch günstig gelegene Kommunen im Umland.

    - Gerade die großen Konzerne (oft auch durchaus die, die weltweit Stellen abbauen) stellen Jahr für Jahr sogar weit überdurchschnittlich viele neue Kräfte ein - und zumindest wer die regelmäßigen Wirtschaftsberichte kennt und verfolgt, der weiß dies eigentlich auch.

    - Es stimmt faktisch auch nicht, dass der Berlin-Boom beim Tourismus oder dem Kongressgeschäft vorbei ist. Umgekehrt sehen wir einen sehr starken Aufholtrend und teilweise sogar neues Wachstum. Nur mal am Rande: Das ICC ist seit ZEHN Jahren geschlossen. Es hatte beachtliche 30.000m² Veranstaltungsfläche. Aber die hat das neu geschaffene ECC auch und dazu gleich noch ein komplettes Kongresshotel (das größte Deutschlands und Europas) sowie die insgesamt deutlich bessere Anbindung. Der City Cube als eigentlicher Nachfolger des ICC bringt es immerhin auf 12.000m² und ist wie auch das ECC deutlich moderner als es das ICC je trotz seiner Optik je war (an die unterirdischen Zugangswege möchte ich gar nicht denken, die sind gruselig und mE eine Schande).


    Was stimmt:

    Der BER leidet an einem kolossalen Versagen während der Planungsphase und einem unfassbar ungünstigen Timing der globalen Krisen seit seiner Eröffnung. Air Berlin ist (vielleicht nicht nur deshalb?) pleite gegangen. Die Lufthansa hat ihre einstigen Pläne weitgehend eingedampft und auch die Billigairlines Teile ihres Konzeptes bzw. ihrer Marktnische beerdigt. Aber nochmal: Die größten Verluste hat der BER im innerdeutschen Markt sowie eben im Billigticketsektor. Die europäische Vernetzung ist zunehmend wieder mindestens so gut wie eh und je oder sogar besser (auch in Bezug auf Ziele von Geschäftsreisen vs. Billigtourismus) und die globale zumindest auch nicht wirklich schlechter als früher.

    Da ist also auch nichts "vorbei". Kann es nämlich gar nicht sein, weil es ja noch gar nicht stattgefunden hatte. Wenn überhaupt, dann geht es jetzt überhaupt erst los. Mit bisher solidem jährlichem Wachstum. Mit (noch zaghaft aber doch zunehmend merklich) wachsender Nachfrage nach ausgewählten Direktverbindungen in Richtung Ostküste der USA und Kanadas sowie Kalifornien - vor allem aber Richtung Asien.

    Die Bundespolitik (die mit steigenden Gebühren entgegen grüngewaschener Ankündigungen nun wohl Haushaltslöcher stopft) hilft sicher nicht und ist in der Tat hausgemacht. Dafür können aber die Stadt Berlin und auch die Flughafengesellschaft nichts. Ebenso wenig wie für die Einschränkungen der Flugrechte, die speziell die Lufthansa sowie die betreffenden beiden Bundesländer froh stimmen sollen. Letztlich wollen die Airlines aber wachsen und zugleich unnötige Kosten/Ressourcen aber auch unzufriedene Kunden vermeiden. Daher wird es mit zunehmender Versorgung mit Flugzeugen und Verfügbarkeit neuer Flugzeugtypen auch sehr wahrscheinlich weitere Verbesserungen im Angebot des BER inklusive mehr Direktverbindungen geben. Sehr wahrscheinlich werden dabei aber eher mehr internationale Drehkreuze hinzukommen, die geographisch günstiger liegen und zudem auch nicht mit den gleichen Gebühren zu kämpfen haben wie Frankfurt oder München. Nur Geduld.

    Ich bin da insgesamt jedenfalls deutlich zuversichtlicher als die Vorschreiber, auch wenn ich selbst es gar nicht groß aktiv nutzen möchte. Gerade regelmäßige Nutzer des BER schildern mir aber schon jetzt zunehmend positive Eindrücke. Und da spielen selbstverständlich auch die vielen scheinbar "kleinen" Maßnahmen eine Rolle, dass Menschen gerne und auch häufiger vom BER fliegen und inzwischen auch entsprechend mehr dafür bezahlen...

  • Dass im Forum hier allgemein Berlin und seine Entwicklung mehrheitlich sehr unkritisch gesehen wird, ist nichts Neues. Was du alles anführst mag stimmen, aber es kommt halt immer auf die Perspektive an.


    Nur ein paar Anmerkungen.


    BIP pro Einwohner in Euro

    Hamburg 79 176

    Bremen! 56 981

    Berlin 51 209


    Berlin ist von einem sehr niedrigen Niveau gestartet, aber es war allen klar dass es einen langen Aufholprozess braucht und der naturgemäss auch passiert als Hauptstadt usw. Daher sind die größeren Wachstumszahlen der letzten Jahre kein besonderes Verdienst, sie sind jedoch viel zu schwach um überhaupt merklich an andere Städte heranzukommen.

    Dass Berlin mehr als den Bundesdurchschnitt erreicht wäre vor 20 Jahren Grund zum Jubeln gewesen. Klar ist der Trend gut, aber einfach nicht gut genug.


    30 Jahre nach der Wiedervereinigung hat Berlin gerade mal 64% BIP von Hamburg. Von London, New York, Paris, Amsterdam usw. usw will ich gar nicht reden.


    All das was du als positive Entwicklungen anführst sind in diesen sehr ernüchternden 64% schon enthalten und das ist die entscheidende Zahl und der Benchmark.


    Die wirtschaftliche Struktur in der Breite ist in Berlin viel zu schwach aufgestellt. Die zugegebenermassen schwierige Sozialstruktur wird nicht verbessert sondern seit Jahren verwaltet.

    Ein Tool, wenn man der eigenen Bevölkerung nichts zumuten will, wäre Zuwanderung von Fachkräften fördern und forcieren, aber das hat Berlin bewusst unter RRG verhindert, jedenfalls in dem Stil, der nötig wäre um voranzukommen.

    Ebenso ist es nichts Neues, dass viele Bezirke sehr wirtschaftskritisch eingestellt sind. So wichtig soziales ist, kann es nicht der Dreh und Angelpunkt politischen Handelns sein, so wie es RRG gerne sehen.

    Wenn man über jahre konsumptive Ausgaben zu Lasten von Investitionen im Haushalt bevorzugt, dann wird keine spürbare Verbesserung eintreten. Das wollen viele nicht wahrhaben. Letztlich verwaltet man die Armut und Perspektivlosigkeit von vielen auch wenn die Stadt insgesamt wachsen mag und auch Erfolge auf einigen Ebenen vorweisen kann. Und die letzten Jahre unter RRG und Müller waren verlorene Jahre in jeder Hinsicht.


    Ob ein Kurswechsel stattfinden wird, wird man sehen. Ich hoffe es sehr.


    Und ich bleibe dabei. Der Flughafen kann nur entsprechend wachsen, wenn Berlin und Umland massiv zulegen, sowohl was Kaufkraft als auch Quantität betreffen. Beides ist einfach zu schwach.


    Was die Drehkreuzträume betreffen, glaube ich nicht daran. In Polen bei Lodz soll ein neuer Grossflughafen gebaut werden.

    Auch wenn er sich verzögert, wird er wohl bis 2032 fertig. Und auch wenn die ursprünglich erträumten 100 Millionen Passagiere Utopie sein mögen, wird die Kapazität weit über Berlin liegen und die Ambitionen sowieso. Und dort wird man bestimmt Osteuropa als Einzugsbereich sehen.


    https://reisetopia.de/news/grossprojekt-flughafen-warschau/

  • BIP pro Einwohner in Euro

    Hamburg 79 176

    Bremen! 56 981

    Berlin 51 209

    Ohne auf die Argumentation im Ganzen einzugehen: In Hamburg und Bremen stammt die Wertschöpfung vor allem aus den Häfen. Es wird Berlin schwer fallen, dafür einen Ersatz zu finden. Vergleiche mit London, Paris oder New York wären ebenfalls historisch einzuordnen – und damit meine ich auch, aber nicht nur die Nachkriegszeit – es betrifft die Geschichte der letzten Jahrhunderte (zum Beispiel reicht die Bedeutung von Frankfurt als deutschem Messe- und Finanzzentrum bis ins Mittelalter zurück, als Berlin noch ein randständiges Provinznest war).


    Keine Botschaft meinerseits, außer: Sozialausgaben und RRG die Schuld (an was auch immer) zu geben, ist unterkomplex. Und das Mietniveau von Paris oder London ist auch nicht unbedingt erstrebenwert.

  • Diese Argumentation ist zu einfach.

    Berlin wurde Hauptstadt, enorm gefördert durch Regierungssitz, Kulturinvestitionen ohne Ende, konnte seine Geschichte wieder reaktivieren war endlich wieder offen und erreuchbar und konnte das touristisch ausnutzen, was ja auch zum Berlin boom geführt hat. Die ganze Geschichte eine ehemaligen Weltstadt.

    All das hat Hamburg nicht gehabt trotzdem Längen vorne. Und der Hafen ist dort eher ein Sorgenkind durch Binnenlage, immer grössere Container und Schiffe und Naturschutz mit Elbeausbuddeln und auch kein Selbstläufer in den letzten 20 Jahren.


    Und ich kann auch nichts dafür dss RRG an der Regierung war, hätte die CDU so agiert, würde ich das genauso kritisieren.

    Dass wir politisch unterschiedliche Meinungen haben, geschenkt.

    Ich beurteile halt die Resultate. Ganz unterkomplex natürlich.


    Und als notwendige Alternative nur ein anderes Extrem anzuführen, als ob es nichts dazwisvhen gäbe - Mietniveau entweder Berlin oder London / Paris das mindestens vierhundert Prozent höher liegt als hier, offenbart natürlich eine ungemein differenzierte Betrachtungsweise. Ja klar.

  • Theseus532 Ich habe da in einigen Punkten deutlich andere Denkansätze, die mE zwangsläufig zu anderen Erwartungen und Bewertungen führen:

    1) Man muss immer sehen, von wo eine Entwicklung ansetzt. Wie beschrieben lag Berlin vor gar nicht allzu langer Zeit unter dem EU-Schnitt und hatte u.a. extreme Arbeitslosigkeit ohne eine Perspektive auf Verbesserung. Wenn Du von zu wenig und zu langsam schreibst, wirkt das auf mich etwas wie altkluges Daherreden von einem eher Außenstenden, der sich vor der Urteilsbildung nie intensiv genug mit der Materie auseinander gesetzt hat oder der sich eben einfach als Macher sieht und sich nicht gut in die Lage von weniger erfolgreichen Biographien/Karrieren hinein versetzen kann (egal ob von Person oder Firma oder Stadt). Mindestens ist es unterkomplex betrachtet: Wenn Berlin es bei einer weniger sozialistischen Regierung leicht hätte haben müssen, dann wusste ein Diepgen damals leider offensichtlich zu wenig von seinem Glück (ulkigerweise hat ausgerechnet rot-rot unter Wowi und Wolf angeblich wohl sogar die erfolgreichste Wirtschaftspolitik der Nachtwendezeit geleistet, wenn man Wirtschaftsvertretern mal schon etwas länger zuhört).

    2) Aufholen ist kein Selbstläufer, sondern verdammt schwer. Die anderen Städte und Bundesländer nutzen natürlich in der gleichen Zeit auch ihre Mittel und gewachsene Strukturen, während Berlin strukturelle Defizite aufarbeiten musste und teilweise noch immer muss. Regierungssitz fällt auch nicht immer mit jeglicher sonstigen Ballung an Macht und Wohlstand zusammen. In Italien ist Rom bspw auch noch immer nicht am reichen Norden vorbei gezogen.

    3) Ein Flughafen wird sich nicht alleine durch mehr Menschen im Einzugsgebiet und auch nicht durch mehr Kaufkraft zu einem Hub entwickeln. Man muss auch zur richtigen Zeit im richtigen Netzwerk sein.


    Was Du als unkritisch beschreibst, empfinde ich daher nur als pragmatisch und wenn ich absolutes und relatives Wachstum nur in Bezug zum Klassenprimus gelten lassen könnte, dann würde ich es weder in meinem Beruf noch in meiner Stadt aushalten (ganz unbescheiden würde ich aber behaupten, in meinem Wirkungskreis sehr wohl einen Anteil an einer Verbesserung zu leisten).


    Berlin wird bspw Hamburg beim BIP pro Kopf vermutlich nicht mehr einholen, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit. Hamburg hat seit Jahrzehnten sehr starke Standortfaktoren und u.a. eine ganz andere Kapitalgrundlage und bürgerliche Basis (u.a. Stadt der meisten Millionäre und Milliardäre), während Berlin sich nach gleich mehrfachen existenziellen Aderlassen und Einschnitten immer noch und immer wieder neu finden und erfinden muss. Was Hamburg übrigens aber trotzdem auch nie erreicht hat, ist einen großen, international bedeutsamen Flughafen in ähnlichem Rang wie ihr Hafen. Das nähere, eigene Einzugsgebiet dort ist dabei größer und das mittlere Umfeld zumindest nicht bedeutend kleiner als das von Frankfurt. Auch ist die Kaufkraft nicht kleiner. Berlin hätte man ggf ja sogar auch noch kannibalisiere können (die ICE-Verbindung ist ja gut).


    Im übrigen zurück zum BER: Er wächst aktuell ja bereits wie davor die Wirtschaft solide und das wohlgemerkt trotz der Haltung der Bundespolitik und des protegierten Hub-Systems der Lufthansa. Es wird dauern und auch Rückschläge geben, der Trend ist aber positiv und Gras wächst bekanntlich nicht schneller vom ungeduldigen Ziehen.


    Meine Gegenhypothese zu Deiner: BER und auch bspw Hamburger Flughafen werden nicht primär durch eigenes Wachstum der Region, sondern eher proportional zu einem möglichen Bedeutungsverlust von Fraport und Strauß mehr globale Anknüpfungspunkte erhalten. Aber ein Teil der Wahrheit wird selbst dann mE weiter sein, dass man dadurch vor allem an relevante ausländische Drehkreuze angebunden wird, wohingegen es eher keinen dichten Teppich in jedem Kontinent und jeder Region geben wird: also z.B. 3, 4 oder 5x USA, 2-3x China oder Indien usw. jeweils durch die dortigen Betreiber dieser entsprechenden Hubs.


    Das kann und wird dann vielen im Sinne nationaler Interessen trotzdem nicht gefallen, aber die globalen Kräfteverhältnisse werden sich ohnehin weiter verschieben. British Airways muss aktuell auch damit leben, dass ihre lukrativen östlichen Langstrecken zunehmend vom anderen Ende aus übernommen werden. Und ich wüsste jetzt nicht, dass London dem hier bezüglich Berlin angeschlagenem Narrativ beschrieben werden könnte. Aber beide Haupstädte werden in manchen Feldern zu den Gewinnern und in anderen zu den Verlierern der globalen Trends gehören. Wie beschrieben hat der BER mE mittel- bis langfristig eher zu gewinnen als zu verlieren. Zu den ganz großen Fischen wird er aber wohl nie oder mindestens extrem lange nicht gehören.

    4 Mal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Und nochmal zurück zur Ryanair-Ankündigung: Fast zeitgleich mit den Einsparplänen am BER verkündete Ryanair auch, dass ihnen nach wie vor viele der bestellten Flugzeuge fehlen werden (im Juli gab es nur 5 von 7, im August maximal 5 von 10 bestellten Boeing 737). Das sind also direkt mal in nur 2 Monaten 7 Flugzeuge, die für die ursprünglichen Wachstumspläne nun fehlen. Und mW besteht das Problem schon länger.


    Das ist mE ein interessanter Kontext: Vor einigen Monaten hatten Analysten Folgendes angedeutet: Ryanair und andere Airlines würden natürlich so lange wie möglich auf den lukrativeren Märkten wachsen und das werde besonders gelten, so lange Flugzeuglieferungen weiterhin schleppend verlaufen. Deutschland müsse sich da also vorerst hinten anstellen. Sobald die attraktivsten Märkte aber zunehmend gesättigt seien und die Hersteller nach und nach neue Flugzeuge auslieferten, würde man notgedrungen auch wieder stärker auf den deutschen Markt drängen, um weiter wachsen zu können. Zur Zeit dieser Analyse waren die Kostensteigerungen mW schon weitgehend bekannt. Das Thema hatte ich damals mE auch hier geteilt.


    Erst jetzt habe ich allerdings mitbekommen, dass Ryanair auch aktuell wieder massive Lieferausfälle bei den Flugzeugen hat und diesen möglichen/wahrscheinlichen Zusammenhang deutlicher verstanden. Es kann also gut sein, dass es jetzt bei verschiedenen Airlines eher eine Durststrecke gibt und das dann mit fortlaufenden Auslieferungen deutlich besser wird. So oder so wird sich Deutschland und damit auch der BER durch die hohen Gebühren aber wohl weiter am Ende der Wachstumskurven finden...

  • Das Gebührenargument wird überbewertet. Die Gebühren sind zwar hoch, aber nicht so viel höher als anderswo. Direkter Wettbewerb besteht ohnehin nur, wenn man weiter versucht, sich als Drehkreuz zu etablieren (was aus hier genannten Gründen relativ aussichtslos sein dürfte). Low Cost hat noch einiges an Potenzial.

  • In Hamburg und Bremen stammt die Wertschöpfung vor allem aus den Häfen. Es wird Berlin schwer fallen, dafür einen Ersatz zu finden.


    Berlin braucht keinen Ersatz für die Häfen, es gibt etliche Städte mit einem höheren BIP pro Einwohner als Berlin, ich nenne mal aus der hessischen Provinz Frankfurt, Darmstadt, Kassel und Wiesbaden, die nichts haben was Berlin nicht auch haben könnte, auch keine Häfen.