Apropos Kritik bzw. Forderungen: Ich glaube, wir hatten noch nicht über die Forderungen der Ostdeutschen Bundesländer sowie die Forderungen der Ostdeutschen Wirtschaftsvertreter gesprochen.
Die Länder forderten im Februar insbesondere mehr Langstrecken und Frachtverkehr (u.a. mehr entsprechende Start- und Landerechte und Abbau von Hemmnissen).
Die Wirtschaft fordert ebenfalls mehr Langstrecken am BER sowie auch eine bessere Verkehrsanbindung (insbesondere Bahnanbindung) an die beiden größten ostdeutschen Airports BER und Halle/Leipzig. Derzeit müssten unnötig viele Kurzflüge zu Drehkreuzen vorgenommen werden, welche unnötig die Umwelt aber auch Nerven und Budgets der Reisenden belasten. So leide zudem auch die Wirtschaftsentwicklung der Region. Mehrere internationale Airlines würden gerne Langstrecken zum BER anbieten, benötigten aber politische Unterstützung bzgl. bilateraler Verkehrsabkommen und entsprechender Flugrechte. Zudem müssen beide Flughäfen ICE-Verbindungen zu den wichtigsten ostdeutschen Zentren erhalten.
Kürzlich gab es auch schon eine ähnliche Wortäußerung von Easyjet, die ja seit einiger Zeit direkt mit der Deutschen Bahn kooperieren (Kunden können Flugticket und Bahnanschlussticket in einem buchen) und dadurch auch eine gute Übersicht haben. Wie sie schreiben, registrieren sie eine steigende Nachfrage auf Ostdeutschen Strecken Richtung BER. Der BER habe durchaus das Potential ein regionales Drehkreuz für Deutschlands Nordosten und auch Westpolen zu werden. Dafür brauche es aber mehr Direktverbindungen auf der Schiene. So gebe es aktuell noch viele Reisende, die bspw. aus Leipzig lieber 4 Stunden ohne Umstieg nach Frankfurt fahren als 2,5 Std mit 1 Zwischenhalt und Transfer in Richtung Berlin. Während zumindest die Verbindung nach Dresden bald besser werde, fehle anderen wichtigen Ballungsräumen eine entsprechende Perspektive.
Was es letztlich bringt, bleibt abzuwarten. Diese Forderungen sind ja nichts Neues und bisher hat sich da auf politischer Ebene gefühlt genau NULL bewegt (CDU/CSU protegieren ja ohnehin vor allem den südlicheren Wirtschaftsraum und aktuell hat man mit dieser schmalspurigen Koalition auch nicht gerade Glück). Immerhin spricht jetzt nicht mehr allein die Berlin-Brandenburger Lobby für sich, sondern die gesamte Region.