BER Sonstiges

  • Schwer vorstellbar, dass der BER auch nur annähernd auf seinen alten Wachstumspfad zurückfindet. Sehr schade (ausser man ist der Meinung, dass sich durch Verteuern von Flügen das Klima retten lässt)

    Daraus, dass einzelne Maßnahmen bei so komplexen Vorgängen wie dem Klimawandel niemals hinreichend sind, folgt nicht, sie seien irrelevant, denn sonst könnte man jede einzelne Maßnahme mit diesem Scheinargument (nicht hinreichend) in Frage stellen und damit komplexe, multikausale Probleme nie lösen. Schon gar nicht folgt aus dem Sachverhalt, dass eine Reduktion eines Übels nicht hinreichend ist, dass seine Vermehrung unproblematisch sei (hier: die Rückkehr zum alten Wachstumspfad wünschenswert wäre).


    Diskussionwürdig wäre m.E. etwas anderes: Ob die klimapolitisch notwendige Reduktion des (kerosinbasierten) Flugverkehrs allein durch höhere Preise angestrebt werden sollte (was die Wohlhabenderen relativ kalt lässt), oder ob nicht auch sinnvole gesetzliche Maßnahmen getroffen werden sollten (vielleicht: Verbot von Inlandsflügen oder etw. Ähnliches), die alle gleichermaßen treffen würden, dadurch klimapolitisch notwendige Einschränkungen solidarischer und gerechter verteilen und damit ihre Akzeptanz erhöhen würden.

  • Im Ende Oktober beginnenden Winterflugplan peilt Ryanair am BER wieder ein zweistelliges Wachstum an. Aber Publicity können sie, weil niemand die Zahlen kennt oder recherchiert.

  • spandauer

    Und ich habe kürzlich erst noch die These gelesen, dass Ryanair aktuell unheimlich Kapazitäten aufbaut (da jetzt sukzessive Bestellungen ausgeliefert werden) und dann sehr bald wahrscheinlich auch in Deutschland auf dem entsprechenden Preisniveau wieder stärker wachsen wird - wenngleich womöglich zuletzt an den teureren Airports, zu denen inzwischen ja auch der BER zählt. An anderen Märkten sind sie inzwischen auch deutlich teurer unterwegs. Und wenig darauf bestätigt sich das schon direkt. "Witzig" wie durchschaubar und klischeehaft das alles doch (leider) ist.


    Ansonsten ist der Flugverkehr wie so vieles ein komplexes und ambivalentes Thema. Auf bestimmten Ebenen ist es wohl ein notwendiges Übel, beim Tourismus ein mE zumindest teils fragwürdiges Mittel zum Zweck. Und klar bedeutet Umweltschutz über den Preis am Ende zugespitzt nur "Umweltschutz für Arme" bzw vielmehr durch Arme. Besonders pervers finde ich ja, dass wohl nachweisbar die Grüne Klientel deutlich überdurchschnittlich und sogar absolut am meisten fliegt und das durchaus nicht nur in dringlichen, z.B. familiär-akuten Fällen unter die ich fast ausnahmslos alle meine Flüge der letzten paar Jahrzehnte als selbstbestimmter Mensch zählen kann (und da war es in zumindest einem Fall ehrlich gesagt ein echter Segen, weil es buchstäblich um Leben und Tod ging). Dann aber Spitzenfunktionärin bei FFF werden oder sich in besonders irrationalen Fällen sich noch vor Autos kleben und dann den Gerichtstermin wegen einer Fernreise aufschieben. Erinnert mich auch an grün wählende oder sogar die Partei offiziell vertretende Bekannte im Zentrum Neuköllns, die auch in vielen Fällen trotzdem einen praktischen PKW hatten und nutzten. Auch das leider etwas klischeehaft und schwer nachvollziehbar.


    Aber ich stimme ElleDeBE zu, dass das eine nicht das andere relativieren sollte. Schön wäre es, wenn jeder seinen eigenen Anteil fair einordnet. Da wir aber in einer zwar schönen aber nicht idealen Welt leben und das nicht passieren wird, muss es zumindest Schranken geben, die idealerweise tatsächlich nicht nur immer über die Preise laufen. Den Stein der Weisen hat da aber auch noch niemand gefunden (und ich unterstelle mal, dass auch nicht übermäßig eifrig danach gesucht wird).

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  • Info zwischendurch:


    Korean Air möchte auch in Deutschland wieder wachsen und interessiert sich auch für den Anflug auf Berlin und München.


    Quelle: Aero.de vom 29.8.

  • ^Spannend, das wäre dann nach Emirates die zweite große Airline mit offen bekundetem Interesse an Berlin. Wobei es aber zumindest in einer anderen verfügbaren Quelle nicht ganz so akut bzw. intensiv klingt: Man interessiere sich neben Frankfurt "grundsätzlich auch für München und Berlin" und will der Lufthansa wohl gerne insgesamt etwas Konkurrenz machen. Vor Corona hatte man wohl 120.000 Fluggäste aus Deutschland und inzwischen erhole sich der Markt. Falls die Nachfrage wirklich da ist, wäre eine Direktverbindung jedenfalls die nachhaltigere Lösung, zumal Berlin ohnehin schon etwas näher an Seoul liegt als Frankfurt.


    Übrigens: In der Märkischen Allgemeinen Zeitung ist zu lesen, dass Berlin auch 2019 bereits nur 7 Langstrecken hatte und aktuell fast wieder genau so viele (aktuell 6, im Winter eine weitere). Also ist es im Vergleich zum erst langsam stärker zurückkehrenden gesamten Flugverkehr sogar ein recht starkes Comeback (das gleiche gilt ja auch insgesamt für die Zahl der direkt erreichbaren Flugziele). Auch sind die "neuen" und neuen-alten Langstrecken jetzt alle recht kurz hintereinander aufgenommen bzw. verkündet worden (und nur L.A. wurde gleich wieder eingestampft). Scheint also, als wenn da durchaus immer wieder Angebote probiert werden, gerade auch von den internationalen Konkurrenten der Lufthansa.

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Vor Corona hatte man wohl 120.000 Fluggäste aus Deutschland

    Keine Ahnung, woher diese komische Zahl kommen soll. Das wären rund 329 Passagiere pro Tag. 2019 flogen drei Airlines von Frankfurt nach Seoul, Lufthansa, Asiana und Korean Airlines. Asiana sogar mit dem A380 und der hat schon fast 500 Plätze je Flug, also bei einem Flug am Tag rund 1.000. Bei 80% Auslastung also 800 Passagiere. Ich schätze, bei den 120.000 fehlt schlicht eine Null.

    Übrigens: In der Märkischen Allgemeinen Zeitung ist zu lesen, dass Berlin auch 2019 bereits nur 7 Langstrecken hatte und aktuell fast wieder genau so viele (aktuell 6, im Winter eine weitere). Also ist es im Vergleich zum erst langsam stärker zurückkehrenden gesamten Flugverkehr sogar ein recht starkes Comeback (das gleiche gilt ja auch insgesamt für die Zahl der direkt erreichbaren Flugziele).

    Wer die guten Statistiken von adv.aero kennt, die monatlich erscheinen, kann mit etwas Recherche herausfinden, dass lediglich 2017, im letzten airberlin-Sommer, mehr Passagiere von Berlin nach außerhalb Europas geflogen sind, als 2023. Tendenz stark steigend. Zumindest auf dem Gebiet, zumal das prestigeträchtigtse, hat man bereits die Vor-Corona-Werte übertroffen.

  • Sind da lediglich Gäste aus Deutschland (ansässige Einsteiger) gemeint, oder auch Umsteiger über Deutschland oder auch zB Koreaner nach/aus Deutschland.


    Dann: Sind Lufthansa/ Korean/ Asiana jeweils 7x pro Woche ganzjährig geflogen ?


    Das wär zu berücksichtigen bei der genannten Fluggastzahl von 120 000, find ich.

  • Heute um 13 Uhr wird eine Pressekonferenz der Chefin vom BER (Aletta von Massenbach) und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin (Kai Wegner) im Livestream auf YouTube übertragen. Der komplette Berliner Senat hat sich heute am BER getroffen, und dort auch eine Senatssitzung abgehalten, sich aber auch über die aktuellen Entwicklungen am Flughafen informiert.

    (Hier ein Link zu einem News-Artikel von letztem Freitag, in dem das behandelt wird: https://www.airliners.de/senat…hsten-flughafen-ber/70716 )


    Hier der Link zu dem Livestream auf YouTube:

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    Die IHK Berlin hat dazu einige Forderungen aufgestellt, es werden unter anderem mehr Langstrecken-Flüge gefordert, aber auch verstärkte Frequenzen zu europäischen Zielen.

    Hier ist der Link zu den Forderungen der IHK Berlin dazu:

    https://www.ihk.de/berlin/pres…3-09-25-ber-senat-5929666

  • Ich halte es für wenig realistisch auf Geschäftsreisen und Fernreisen zu setzen. Berlin ist als Geschäfts-Stadt dafür viel zu irrelevant. Das wird sich - wenn überhaupt - nur sehr langfristig ändern lassen. Im bekanntesten Ranking schafft es Berlin nicht mal in die "Alpha" Kategorie (wo Frankfurt ist). Die Stärke von Berlin lag im Billigtourismus / Massentourismus. Das heisst, der Flughafen muss für die Ryan-Airs und EasyJets der Welt wieder attraktiv werden - also wieder wesentlich billiger werden. Die internationalen Billigairlines zogen und ziehen sich derzeit aus Deutschland auf breiter Front zurück - weil überall zu teuer im Vergleich zum Rest von Europa / der Welt. Ganz besonders betroffen von diesem Rückzug ist jedoch leider Berlin. Wenn man das aus klimapolitischen Gründen gut findet - ok. Man muss dann aber halt auch mit den wirtschaftlichen Konsequenzen leben können.

  • Die Pressekonferenz lässt sich jetzt über den gleichen YouTube-Link als Video angucken.

    Neben der Flughafenchefin und dem Regierenden Bürgermeister nahm unter anderem auch noch Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey an ihr teil.

    Es wurde unter anderem über die Städte geredet, zu denen man gerne eine Langstreckenverbindung vom BER haben würde.

    Genannt wurden San Francisco, Los Angeles, Chicago, Seoul, Shanghai, Tokio, Bangkok, Delhi, die VAE und Australien.

    Es wurde auch erwähnt, dass es täglich ungefähr 180 Langstrecken-Starts aus Westdeutschland, aber nur ungefähr 6 aus Ostdeutschland gibt, und dass Fluglinien gibt (z.B. Emirates), die gerne nach Berlin fliegen würden, es aber nicht dürfen und keine Flugrechte bekommen, da die Bundesregierung Lufthansa mit den Drehkreuzen Frankfurt und München schützen möchte.


    Außerdem hat Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey beim Thema Emirates heute kurz vor der Pressekonferenz nochmal öffentlich Druck auf Bundesverkehrsminister Volker Wissing gemacht, unter anderem mit drei Posts auf Twitter und einem Statement bei Tagesspiegel, in denen sie bemerkenswert klare Worte wählte. In der Pressekonferenz wählte sie bei dem Thema verhältnismäßig zurückhaltendere Worte.


    Hier ist der Link zu dem dritten Twitter Post, die anderen beiden sieht man, wenn man dort nach oben scrollt:

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    Ich halte es für wenig realistisch auf Geschäftsreisen und Fernreisen zu setzen. Berlin ist als Geschäfts-Stadt dafür viel zu irrelevant.

    Die Wirtschaft von Berlin und Brandenburg ist in den letzten zehn Jahren stark gewachsen, und es ist auch momentan die Region in Deutschland mit dem stärksten Wirtschaftswachstum.

    Es gibt auch deutlich mehr Geschäftsreisen in Berlin als vor 15 Jahren, die Geschäftsreisenden müssen aber häufig Umsteigeverbindungen nehmen, zum Beispiel über Frankfurt oder München.

  • Sorry, aber diese angebliche Benachteiligung ist und bleibt Quatsch, auch wenn man sie 10x wiederholt. Fakt ist, Emirates (oder andere Airlines) haben aufgrund von internationalen Abkommen nunmal eine gewisse Anzahl Verbindungen nach Deutschland. Niemand hindert sie aber daran einen Teil oder alle 4 dieser Verbindungen von anderen Drehkreuzen nach Berlin zu verlagern. Wenn das nicht getan wird, wird Emirates kommerzielle Gründe dafür haben, aber das ist keine große München-Frankfurter Weltverschwörung um den Osten kleinzuhalten.

  • Oranien Man muss auch nicht alles nachbeten, was irgendeine Interessenvertretung so behauptet (das gilt auch für die Berliner Interessen aber ebenso auch für die Gegeninteressen).


    Dass Ryanair nun entgegen aller Kritik und Untergangsrhetorik nun doch auch wieder in Deutschland wachsen will, hatten wir erst kürzlich festgestellt bzw besprochen. Nun gibt es dazu auch entsprechende Zahlen und die haben es in sich:

    Von einst über 50 Flugzeugen war man zwischenmenschlich runter auf 29 (also fast halbiert). Nun wird man aber 80(!!!) zusätzliche Flugzeuge hier stationieren (also letztlich dann sogar doppelt so viel wie je zuvor). Ferner strebt man jetzt 30 Prozent Marktanteil an, wo man selbst zu besten Zeiten allenfalls mit 20 plante und das schon nicht erreicht hatte. Es weiß zwar noch niemand, wo die ganzen Flugzeuge und Wachstumspläne konzentriert sein werden und angeblich wollte man die teuren Flughäfen (insbes. Frankfurt, München und Berlin) ja gezielt meiden. Aber ich sehe nicht, wie man ohne diese Standorte so stark wachsen kann. Und dass man Deutschland insgesamt meiden wird, war auch gelogen! Man braucht auch Deutschland für seine ambitionierten Wachstumsziele und für Deutschland wird man an den drei größten Airports nicht vorbei kommen.


    Und zum Thema Wirtschaftskraft, musst Du Dich mE mal etwas updaten bzw auch mal Argumente von mehreren Seiten logisch überdenken. Klar hat es wirtschaftliche Gründe, dass Emirates keinen etablierten Standort aufgeben will. Ebenso hat es dann aber auch wirtschaftliche Gründe, wenn man Verbindungen in Berlin und Stuttgart neu etablieren möchte. Und niemand anders als der Lufthansa-Konzern selbst hat indirekt auch entsprechendes Potential bekräftigt: Nicht nur ist man von der starken Nachfrage in die VAE verwundert UND strebt einen hohen Anteil Geschäftsreisende an. Nein, man würde die Verbindung auch selbstbewusst neben Emirates betreiben wollen (alles hier nachzulesen).


    Davon abgesehen hatten wir ebenfalls gerade erst etabliert, dass der BER bezüglich täglicher Langstrecken schon jetzt wieder die besten Zeiten erreicht und übertroffen hat. Die "Probleme" liegen woanders, nämlich gerade bei der alten "Stärke" Billigtourismus. Ansonsten wächst die Wirtschaft seit Jahren nirgendwo stärker als in der Hauptstadtregion, wozu auch global aufgestellte Konzerne aus Deutschland und aller Welt gehören. Daneben ist Berlin politisches Zentrum, kulturelles Zentrum, Wissenschaftszentrum, führender Kongressstandort, städtetouristisches Hauptziel (auch bei der betuchteren Klientel), Startup-Zentrum...).


    Und es wird ja auch nicht so viel über München oder Frankfurt geflogen, weil das die stärkere Wirtschaftsregion ist, sondern weil das Angebot nur dort ist. Es war gerade für München von einem hohen zweistelligen Prozentwert zu lesen, der eigentlich nur nach Berlin will. Bei Frankfurt habe ich entsprechende Zahlen noch nicht gehört. Ein weiterer Hinweis ist ja auch, dass Korean Air oder auch schon mal eine vietnamesische Airline mehr oder weniger konkrete Andeutungen über mögliche Verbindungen machen. Die Umleitungen über die Drehkreuze kann man aus vielen Gründen kritisch betrachten und trotz ihrer Marktmacht wird die Lufthansa es wohl zunehmend schwerer so erzwingen können. Wenn die jüngeren Trends so anhalten, führt man hier wohl absehbar ein Rückzugsgefecht.

  • Kleine Ergänzung: Der Begriff "Billigtourismus" ist meiner Ansicht nach im Fall von Berlin (oder Städtereisen im Allgemeinen) falsch. Die Leute buchen ja nicht pauschal, gehen in die Bettenburg und legen sich eine Woche lang an den Pool. Man wohnt in regulären Hotels oder AirBnBs, guckt sich die Stadt an, zahlt Eintritt für Sehenswürdigkeiten, geht in Restaurants, Bars, Museen, Clubs, nutz den ÖPNV und Taxis, kauft Andenken. Da fließt eine Menge Geld in unterschiedliche Branchen, vom Luxushotel, über kleine Spezialmuseen bis zum Imbiss an der Ecke.

  • jan85,


    Zur Betrachtung, der Fluggäste, die nach Berlin weiter fliegen möchten:


    An einem Werktag gibt es bei LH von MUC nach BER ca. 2070 Sitze (einfache Strecke). Das wären dann bei 90% Auslastung 1863 Gäste. Wenn davon 75% Umsteiger sind: 1398 Fluggäste/Tag.


    Langstrecke LH Ankunft pro Tag in MUC: ca. 6300 Sitze (einfache Strecke). 90%: 5670 Gäste. 75% Umsteiger: 4252 Fluggäste/Tag.


    Bei den Umsteigern, die nach Berlin weiter fliegen ist auch noch der Umsteigeranteil der Europa-Ankünfte dazu zu rechnen, (nicht alles Langstrecke).

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett ()

  • [...] angeblich wollte man die teuren Flughäfen (insbes. Frankfurt, München und Berlin) ja gezielt meiden. Aber ich sehe nicht, wie man ohne diese Standorte so stark wachsen kann. [...] Man braucht auch Deutschland für seine ambitionierten Wachstumsziele und für Deutschland wird man an den drei größten Airports nicht vorbei kommen.

    Ryanair fliegt soweit ich weiß sowieso nicht ab MUC (2017 mal kurz nach Dublin), sondern über das 90 km entfernte Memmingen und das dürfte sich auch in Zukunft nicht groß ändern. Ryanair wird´s auf der einen Seite zu teuer sein, und auf der anderen Seite ist die Billigairline am Flughafen auch nicht gern gesehen.


    Die Umleitungen über die Drehkreuze kann man aus vielen Gründen kritisch betrachten und trotz ihrer Marktmacht wird die Lufthansa es wohl zunehmend schwerer so erzwingen können.

    Vorausgesetzt, dein angegebener Prozentwert entspricht den Tatsachen. All deine genannten Faktoren und Zentren gibt es in den Großräumen FRA und MUC ebenfalls, sodass ich derzeit nicht sehe, dass der Lufthansa hier die Passagiere ausgehen würden, im Gegenteil, an beiden Hubs wird das Angebot gut ausgebaut. Schon bei der Eröffnung des MUC verkündeten manche einen Bedeutungsverlust des FRA, eingetreten ist das Gegenteil. Da der Langstreckenverkehr in Summe künftig weiter wachsen dürfte, sollten auch BER, MUC und FRA friedlich koexistieren können ;)


    JimmyMcGill

    Wer mit einer Billigairline fliegt, wird sich kaum in ein Luxushotel einquartieren oder Edelrestaurants besuchen ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Wer mit einer Billigairline fliegt, wird sich kaum in ein Luxushotel einquartieren oder Edelrestaurants besuchen ;)

    Standard... sowas mache ich selber. Vielleicht nicht unbedingt immer in Luxusausführung, aber am Hotel und Essen spare ich nicht, beim Städtetrip, das ist fernab von "billig". Aber wenn ich eh nur zwei Stunden im Flieger sitze (bevorzuge Züge, ist aber nicht immer realistisch), muss es nicht Lufthansa sein, da geht auch EasyJet.


    Die Annahme Billigairline = Billigtourismus stimmt mit Sicherheit nicht.

  • Diskussionwürdig wäre m.E. etwas anderes: Ob die klimapolitisch notwendige Reduktion des (kerosinbasierten) Flugverkehrs allein durch höhere Preise angestrebt werden sollte (was die Wohlhabenderen relativ kalt lässt), oder ob nicht auch sinnvole gesetzliche Maßnahmen getroffen werden sollten (vielleicht: Verbot von Inlandsflügen oder etw. Ähnliches), die alle gleichermaßen treffen würden, dadurch klimapolitisch notwendige Einschränkungen solidarischer und gerechter verteilen und damit ihre Akzeptanz erhöhen würden.

    Weder noch. Der Weg zur klimafreundlichen Gestaltung des Luftverkehrs führt kurz- und mittelfristig über "E-Fuels" im engeren Sinne, längerfristig evtl. auch über grünen Wasserstoff (- was aber eine Neukonstruktion der Flugzeuge erfordern würde).


    Anders als im KFZ-Bereich sind E-Fuels hier wirklich eine sinnvolle Perspektive, da das Volumen vergleichsweise überschaubar ist und für die Luftfahrt kurzfristig keine effizientere Technologie zur Verfügung steht.

    Einmal editiert, zuletzt von HelgeK ()