DATEV-Neubau [ehem. Areal Möbel-Quelle]

  • Ein absolutes Vorzeigeprojekt wird sehr druckvoll der Fertigstellung entgegen getrieben. Sämtliche Gebäude haben Endhöhe erreicht und teilweise wurden die Fassaden bereits abgerüstet:



    Die Fassade gefällt mir außerordentlich gut, sie wirkt sehr hochwertig und handwerklich sauber ausgeführt, und ist trotz ihrer Monumentalität nicht langweilig oder erdrückend:



    Auch gut zu erkennen ist schon der Verschwenk der Fürther Straße, den die DATEV hier durchsetzen konnte:



    Der Haupteingang an der Fürther Straße ist allerdings noch nicht fertig, dort arbeitet man noch. Z.Zt. ist noch alles mit OSB-Bauplatten vernagelt. Aber ich denke am Südausgang nach Hinten hin lässt sich schon ansehen, wie es mal aussehen wird: Glas und eloxiertes Alu wechseln sich hier ab. Das ganze wirkt so ein bisschen 70'er, aber keinesweis schäbig:



    Lange wird es nicht mehr dauern!

  • Der DATEV-Koloss gegenüber des Gerichtsgebäudes ist nun fast fertig, es fehlen nur noch Kleinigkeiten in den Außenbereichen. Die Presse hat bereits darüber berichtet, dass täglich Mitarbeiter ihre neuen Büros beziehen und so sukzessive die alten Liegenschaften - ich denke damit sind die in Gostenhof gemeint - frei werden. Unterdessen wurden auch im Stadtanzeiger (Printausgabe) Lobpreisungen auf die Architektur des zugehörigen neuen Parkhauses gesungen. Grund genug, der Örtlichkeit wieder einen Besuch abzustatten. Das Parkhaus und das Hauptgebäude präsentieren sich fertig. Dabei bilden die Altbauten an der Fürther Straße und das Parkhaus an der Einmündung Mendelstraße einen schwarfen Kontrast:




    Je nach Blickwinkel wirkt die Hausfassade tatsächlich irgendwie aufregend und hochwertig:



    ... oder doch einfach wie ein schlichtes Stahlgerüst mit einigen drangeschraubten Blechen:



    Mag man sehen wie man will. Ich bin ein Fan von Tiefgaragen, nicht nur aus städtebaulicher Sicht, sondern auch als Autofahrer. So richtig vom Hocker haut mich das Parkhaus nicht. Dagegen gefällt mir das Bürogebäude schon mehr, das auch mit nahezu exakt 100 Jahren Altersunterschied ein gelungenes Gegenüber zum Gerichtsgebäude darstellt:


  • Das neue DATEV-Gebäude in der Fürther Straße ist m.W.n. das letzte der aktuellen Großbauprojekte von größeren Unternehmen für ihre eigene Firmenrepräsentanz. Ich denke nicht dass wir vergleichbare Qualität am Hauptbahnhof erwarten können, auch wenn es gebetsmühlenartig versprochen wird.
    Unterdessen zieht das Leben in das Gebäude ein, und das entsprechende Logo zeigt selbstbewusst - vielleicht auch etwas zu aufdringlich - wer hier gegenüber dem Welterbe residiert.




    In einem zurückhaltenderen Grau / Edelstahl-Look hätte das Logo etwas mehr Understatement, aber naja. Zugleich wartet der im rückwärtigen Bereich angelegte Park darauf für die Befölkerung freigegeben zu werden. Die Gestaltung ist nahezu fertig:



    Weitere aktuelle Bilder des Vorzeigekomplexes gibt es auf der Homepage des Unternehmens.
    Es war auch die Rede davon, das hier Nürnbergs längste Parkbank stehen würde. Keine Ahnung ob sie schon fertig sein soll, denn da ist noch Platz:



    Spannend finde ich wird es zu beobachten wie die Auswirkung des Neubaus auf das Stadtviertel sein werden. Die NN berichten davon, dass sukzessive die übrgen über das Stadtgebiet verstreuten Liegenschaften leergezogen werden um über 1800 Mitarbeiter an diesem Ort zusammenzuführen. Neben dem gerade einmal zehn Jahre alten Komplex in der Virnsberger Straße am Stadtrand zu Fürth dürfte dass doch dann erstenmal die einzige weitere Liegenschaft sein (es sei denn die Expansion des Unternehmens geht weiter). Allen in Gostenhof dürfte da einiges an Bürofläche auf dem Markt landen und so die Preise in dem Segment weiter under Druck setzen, z.b. das markante Gebäude in der Fürther Straße



    oder ein ziemlich großer Mischkomplex in der Paumgartnerstraße




    Hier belegt die DATEV aktuell einiges an Fläche, u.a. in einem ehemaligen Frabrikgebäude. Sollte das auch leer gezogen werden, wovon ich mal ausgehen würde, istes sogar fraglich, ob die Gebäudeteile überhaupt bestehen bleiben.

  • Na bei einer Leerstandsquote von 7% bei Büroimmobilien werden die paar Flächen - welche das ja expandierende Unternehmen nun abgibt - den Nürnberger Immobilienmarkt wohl kaum aus dem Gleichgewicht bringen. Der Neubau wurde ja auch zur Zusammenziehung von bislang verstreut agierenden Programmierern und IT-nahen Berufsgruppen gebaut. Da man hier auch moderne Arbeitsbedingungen für eine umkämpfte Zielgruppe anbieten möchte, war dies wohl die einzig nachhaltige Lösung.
    Der Gebäudekomplex in der Virnsberger beheimatet noch dazu ganz andere Sparten des ja doch fast 7000 Mitarbeiter umfassenden Konzerns.


    Übrigens müsste das Gebäude in der Paumgartner Str. der Stammsitz der DATEV sein. Welche Gebäude nun wirklich frei werden ist mir nicht bekannt. Dieses aber sicher nicht.


    Weshalb bist du so pessimistisch bezüglich der Hauptpost?


    d.

  • Weil mein Gefühl mir sagt, dass die Voraussetzungen, die derzeitige Herangehensweise und die Akteure kein für den Ort angemessenes Ergebnis hervorbringen werden. Aus Sicht des Investors ist es schlicht ein Renditeobjekt, und die Schuldigkeit, etwas für das Stadtbild zu tun, wird sehr wahrscheinlich auf die Erhaltung des Rundbaus reduziert. Dies wird sicherlich für den Investor teuer und finanzielles Wagnis genug sein.


    Das Übrige überlässt man dem Wettbewerb. Nur was genau wird dabei kommen? Glas, Stahl, WDVS hat man bereits ablehend ausgeschlossen, sondern man spricht von einer Naturstein Lochfassade. Irgendwie also das, was es dort jetzt schon gibt. Warum also nicht das Vorhandene nutzen und in die Planungen integrieren? Das war aber nicht gewollt, daher war die Petition der Stadtbildinitiative notwendig.


    Was ist also aus Sicht des Investors am Kopfbau so schlecht? Hier werden die Gebäudetiefe genannt, und die dicken Wände. Nicht angesprochen, aber sicherlich mit gemeint sind die Geschosshöhen von über 3 Meter, das fast 5 Meter Hohe Erdgeschoss und das sehr helle, fast verschwenderisch großzügige Treppenhaus. Diese Sachen sind aus Investorensicht sicherlich störend, da sie vermarktbare Bruttogeschossfläche reduzieren. Verständlich. Aber es sind auch Dinge, die ein Bauwerk zumindest im Innern interessant machen.


    Also was befürchte ich? Neubauten, die vom Stil und der Formensprache her mit den Bauten rund um den Berliner Hauptbahnhof vergleichbar sind, man schaue sich in diesem Thread um. Und dagegen ist der Kopfbau nicht nur interessanter, sondern sogar schön.
    Anders gefragt: Warum glauben so viele daran, dass etwas tolles kommen wird?

  • Ich habe hier bereits Vorzeigeprojekt gelesen, aber wie steht man heute zu dem Neubau in der Stadt? An sich gefällt mir der Neubau ziemlich, sogar das Parkhaus. Auch rückt der Neubau weder dem Gerichtsgebäude gegenüber, noch den Gründerzeitlern entlang der Fürther auf die Pelle. Und doch ist man hier ganz schön verschwenderisch mit dem vorhandenen Platz umgegangen, ein Flachbau auf großer Grundfläche und dazu ein Parkhaus - fast schon dekadent. Ok, ist jetzt nicht 1A Citylage, aber auch nicht draußen in Stein. Hätte man hier nicht v.a. eine Tiefgarage bauen sollen und allein den Platz den diese einnimmt für Wohnbauten nutzen sollen? Und auch den Neubau nicht höher und auf kleinerer Grundfläche? Dadurch würden nicht einmal die gewünschten Freiflächen kleiner ausfallen müssen.


    Ergänzend noch ein paar Bilder







    Bilder: Silesia

  • Nach meinem Dafürhalten ist man sehr zufrieden mit dem Ergebnis, man ist froh die DATEV als Unternehmen hier zu haben und dass dadurch ein attraktiver moderner Neubau an dieser Stelle entstanden ist. Vorher sah es ja hier ja sehr schlimm aus, das ganze Viertel wurde durch das verfallende, leerstehende Möbelquelle-Haus herunter gezogen und zum sprichwörtlichen Scherbenviertel. Die umliegenden Straßen erholen sich und man sieht immer wieder mal schöne Renovierungen.


    Aktuell werden die rückwärtig an der Adam-Klein-Straße liegenden städtisch genutzten Altbauten saniert. Leider nicht denkmalwürdig, da derzeit eine Wärmedämmung außen dran gepappt wird. Allerdings sind die Gebäude auch bislang nicht unbedingt Schönheiten gewesen (Google Streetview). Vor ca. einem Jahr war zwar das DATEV-Gebäude schon fertig, dessen Außenanlagen sogut wie abgeschlossen, aber diese zwei Torbauten waren noch ungemacht:



    Aktuell befinden sie sich in Sanierung, es wird ein Außenaufzug angebaut und neue Fenster sind auch schon drin:



    Diese Gegend befindet sich also im leichten Aufwind und erfreut sich auch zunehmender Beliebtheit. Ich denke der DATEV-Neubau war dazu die Initialzündung, mit dem Neubau am Justizpalast und dem Memorium wird die Entwicklung konsequent und völlig richtig fortgesetzt. Hier denke ich hat man alles richtig gemacht.


    Nur das Parkhaus, das denke ich ist ein Wehrmutstropfen. Ich persönlich finde es auch nicht so schön wie in der Presse angepriesen wurde, aber naja. Is ja nur ein Parkhaus und steht vielleicht nicht ewig da. Ich denke das die große Zeit die überirdischen Parkhäuser in Nürnberg vorbei ist und wir nicht mehr viele solcher Neubauten erleben werden.

  • Hinter dem gewaltigen Neubau der Firmenzentrale der DATEV an der Fürther Straße ist ein Teil des Grundstücks an der Adam-Klein-Straße unbebaut geblieben. Dort versprach die DATEV von Anfang an eine öffentlich zugängliche Grünanlage einzurichten, in dem sich neben pausierenden Angestellten auch Anwohner erholen können. Zwischenzeitlich ist die Grünanlage fertig gestellt und tatsächlich ganz hübsch geworden:



    Das ganze schaut schon sehr nach einem gepflegten Garten aus, die Bepflanzung ist schön abwechslungsreich und wirkt wie eine künstlich arrangierte Kräuterwiese. Entsprechend ist auf dem gelände Ballspielen usw. untersagt. Die historischen Justizgebäude Adam-Klein-Straße 58 und 60 sind saniert worden, die Aufzugsanbauten sind noch nicht abgeschlossen. Bemerkenswert ist die vorgenommene Außendämmung der Häuser, die hier geschickt so angebracht wurde, dass sie die urprüngliche Fassadenstruktur wiedergibt:




    Was Simse und Lisenen, sowie die korrekten Fenster doch ausmachen! Am Sockelüberstand und dem merkwürdigen Rücksprung unter der Traufkante erkennt man aber doch die Beschränktheit dieses Konzeptes. Trotzdem hat sich das Gelände in den letzten 5 Jahren doch unübersehbar positiv entwickelt (Vorzustand) Keine hässliche Brache oder öden Lagergebäude bestimmen mehr diesen wichtigen Platz direkt gegenüber dem Gerichtsgebäude. Die Investition der DATEV hat hier nicht nur eigennützig irgend eine Rendite durch Einsparung irgendwelcher Kosten gebracht, sondern tatsächlich einen Schub für das gesamte Viertel und positive Nebeneffekte für die Menschen dort. Wenn doch die AOK bei ihrem Neubauprojekt am Frauentorgraben nur halb so sozial vorgehen würde.

  • Gerade die Grünanlage finde ich in Ihrer übertriebenen Rechteckigkeit und überbreiten Wegen als das schwächste Element des DATEV Neubaus. Ich komme gelegentlich an der Grünanlage vorbei, aber mehrere Menschen auf einmal habe ich dort noch nicht gesehen.