Mainfeld - Zukunft der Hochhaussiedlung

  • Mainfeld - Zukunft der Hochhaussiedlung

    Einem heutigen FR-Artikel zufolge sollen die Wohnhochhäuser aus den 1970ern auf eine Höhe von etwa sechs Etagen zurückgebaut werden. Bisher haben die insgesamt zehn Hochhäuser 17 bis 20 Geschosse (Mainfeld 17 hat 23 Etagen und 70 Meter Höhe, Quelle). Die Zeitung bezieht sich auf ein Gespräch mit dem Leiter des städtischen Wohnungskonzerns ABG Frankfurt.


    Als Begründung werden städtebauliche Notwendigkeiten, ungünstige Grundrisse in den Hochhäusern und - wenig überraschend - soziale Probleme genannt. Zwischen den Hochhäusern soll dagegen neu gebaut, also nachverdichtet werden. Das Planungsdezernat bereitet einen städtebaulichen Wettbewerb vor.



    Bild: Melkom/Sebastian Kasten (mit GNU Free Documentation License)

  • Wunderbare Nachricht, vor allem da ich weis welches "Flair" dort vorherrscht.
    Das erste Jahr in Frankfurt von 1999-2000 durfte ich im letztem Bunker verbringen (welcher im letzten Jahr saniert wurde und einen hässlichen babyblauen Anstrich erhalten hat) , wobei der noch der beste von allen war.
    Ich hoffe allerdings da es auch wirklich auf einen Rückbau hinauslaufen wird, es ist ja auch die Rede von Sanierung der bestehenden Baumassen.


    Und ich denke es wären auch nicht alle Hochhäuser betroffen, denn die letzten 3 Wohnhochhäuser gehören ja nicht der ABG Frankfurt.


    Hier noch ein passendes Bild aus der FC:
    http://www.fotocommunity.de/pc…t/192396/display/12116757


    Hier sieht man deutlich welch Gewinn dasganze darstellen würde.
    Im Kommentar der FR steht auch dass es an der Zeit wäre auch andere 70er Türme aus dem Stadtbild verschwinden zu lassen.
    Ich darf da mal freundlich auf das Schwesternhochhaus (welches seit jahren nun das Literaturhaus verschandelt) und dieses angrenzende schrecklich gelbe Wohnhochhaus hinter den Wallanlagen erinnern.

  • Der geplante Rückbau der Niederräder Wohnhochhäuser ist eine sehr gute Nachricht. Lt. Junker werden selbst Kleinstwohnungen nicht mehr nachgefragt. Ein Indiz, dass die Wohnungen wirklich unter aller Sau sein müssen. Die zentrumsnahe Lage am Main in Verbindung mit preiswertem Wohnraum und super Ausblick in den oberen Stockwerken sollte im Prinzip heiß begehrt sein.

  • Aber nicht in diesem Umfeld. Ich habe selbst mal in Niederrad gewohnt und kann mich noch sehr gut an diese Gegend erinnern. Ich möchte zwar keine Vergleiche mit dem Starkenburgring in Dietzenbach anstellen, aber ich wollte dort nicht mal für Geld bekommen wohnen. Somit ist die Umgestaltung nur zu begrüßen.

  • Das mit dem Abriß der Hochhäuser am Mainfeld und in Bockenheim sind sehr erfreuliche Nachrichten. Es gibt noch zwei Hochhäuser die mir spontan einfallen und sich verheerend auf das Stadtbild auswirken.
    Zum einen das Schwesternhochhaus hinter dem Portikus/Alte Stadtbibliothek und die zwei Hochhuser in Bornheim in der Inheidener Str.. Letztere erschlagen Alt-Bornheim förmlich. Man sollte der Stadt nahelegen hier Geld in die Hand zu nehmen und nachhaltige Stadtreparatur zu betreiben

  • Wohnhochhäuser im Mainfeld

    Hier machen es sich einige ziemlich einfach. In dem sie den Rückbau oder Abriss der Häuser im Mainfeld fordern. Die Bausünden sind in den frühen 70 Jahren gemacht worden. Man hat auch noch Großraumbüros gebaut obwohl diese nicht mehr auf dem Stand der Zeit waren. Aber Wohnhochhäuser sind etwas anderes. Hier leben Menschen und dies seit vielen Jahren. Da sind soziale Bindungen entstanden. Es wird besonders schwer für alte und kranke Menschen ihre gewohnte Umgebung zu verlassen. In den ersten Jahren war hier ein gutes und sicheres Wohnumfeld. Nach der Einführung der Fehlbelegung wurde dieses Wohnumfeld zerstört durch die Vertreibung von Mietern, die sich eine andere Bleibe suchten. In fast allen Länder bis auf Hessen und das Saarland hat man diese Fehlentwicklung erkannt. Man hat sich seitens der Wohnungsgesellschaft nicht um die Häuser gekümmert. Was Junker zu dem Zuschnitt der Wohnungen sagt stimmt so nicht, die Wohnungen sind gut geschnitten und entsprechen den heutigen Anforderungen. Was getan werden muss sind die Energetische Massnahmen der Häuser und den Hochhausrichtlinen entsprechender Feuerschutz muss eingebaut werden. Man kann nicht hier die Häuser verkleinern wollen und auf der anderen Seite in der Bürostadt neue errichten. Man sollte diesen Häusern mehr Beachtung schenken und das Wohnumfeld besser gestalten mit allem was dazu gehört. Hier soll der Speerplan umgesetzt werden, um das geht es hier. Denn hier ist das Leben am Fluss und das möchten wir als Mieter geniesen. Man sollte auf jeden Fall hier mit den Menschen reden und nicht über deren Köpfe hinweg planen. Die soziale Durchmischung kann man auch anders lösen.

  • Für die in Beitrag #563 und Beitrag #675 bereits angekündigte Mainfeld-Sanierung gibt es erste Ideen.



    • Das Stadtplanungsamt hat für den Wettbewerb bereits Bewerbungen aus über 50 verschiedenen Büros erhalten. Die Preisrichter sollen sich vorerst für 15 bis 20 Ideen entscheiden.



    • Die Mainfeld-Mieter sind vom Preisgericht ausgeschlossen.



    • Die zweite Phase des Preisgerichts ist für Juni geplant. Laut Amtsleiter von Lüpke können die Mainfeld-Mieter auch hier nicht dabei sein. Man wolle allerdings im Anschluss des Wettbewerbs über die Ergebnisse diskutieren und nichts umstandslos umsetzen.


    Quelle: http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.7327849.de.htm

  • Der Abriss/Rückbau der Mainfeld-Wohnhochhäuser ist noch nicht vom Tisch. Bekanntlich involviert die Stadt Frankfurt die Bewohner der Mainfeld-Wohnhochhäuser in die Diskussion. Diese fordern nun eine Sanierung der Wohnhochhäuser. Ende Mai wählt eine Jury die besten Pläne zur Umgestaltung der Siedlung im Mainfeld aus (FNP).

  • Die SPD wirft der Stadt beim geplanten Abriss/Rückbau der Mainfeld-Wohnhochhäuser ein Messen mit zweierlei Maß vor. Die Parabel: Wenn die leerstehenden Gebäude der Bürostadt saniert werden können, so dürfe es auch in der Mainfeld-Siedlung nicht zum Abriss kommen. Kurz: Was in der Bürostadt möglich sei, müsse auch für die Hochhaus-Siedlung gelten. Immerhin sei die Baustruktur ähnlich.


    Die Bewohner der Mainfeld-Siedlung fordern bereits seit Jahren den Eigentümer zur Sanierung auf, da schlechte Dämmung und undicht gewordene Fenster die Nebenkosten in die Höhe trieben.


    Ferner würden die mehr als 2.000 Bewohner der Mainfeld-Siedlung nach Mitteilung des aktuellen Wohnungsmarkt-Berichtes der Stadt bei einem Abriss der Hochhäuser auf einen überlasteten Wohnungsmarkt treffen. Dies schreibt die FNP.

    Einmal editiert, zuletzt von Project ()

  • Mainfeld-Mieter gegen Abriss


    Ganze 92 Prozent der Mainfeld-Mieter sind gegen einen Abriss der Hochhäuser (Beitrag von Schmittchen). Dies hat eine Befragung von 496 Bewohnern ergeben. Die Mieter kritisieren, dass sie von der städtischen ABG Holding, der die Häuser gehören, trotz Versprechungen nicht ausreichend in die Planung einbezogen wurden. Der von der Stadt vorgeschlagene Umzug in die Bürostadt Niederrad sei wegen der Nähe zur Kläranlage unzumutbar.


    Quelle: http://www.fnp.de/fnp/region/l…s_rmn01.c.7699839.de.html

  • Was ist denn das für eine schiefe Argumentation. Das Mainfeld ist nicht weiter von der Kläranlage entfernt, als die Bürostadt. Vor langer Zeit habe ich mal in der Goldsteinstraße in Höhe Odenwaldstraße gewohnt. Selbst da hat man manchmal die Kläranlage sehr deutlich gerochen.

  • Naja, was soll bei einer Umfrage, bei der man die Leute fragt, was sie davon halten, ihre Wohnhäuser abzureissen, auch sonst herauskommen? 99 % der Bevölkerung ist doch gelinde gesagt scheissegal, wie und wo sie wohnen.

  • Bei der Frage nach einer Neugestaltung der Mainfeldsiedlung (Luftbild) konnte sich die Jury auf keinen ersten Platz verständigen. Verliehen wurden zunächst zwei zweite und zwei dritte Preise. Einer der beiden favorisierten Pläne sieht vor, die Häuser abzureißen und neue Wohnungen zu bauen – entlang der Mainuferstraße, ein Stück vom Fluss weggerückt und beidseitig bebaut. Der andere favorisierte Plan sieht eine Sanierung und einen teilweisen Rückbau der Wohnblöcke vor. Fehlende Wohnungen sollen in eine Parklandschaft am Main neu eingebettet werden. Alle prämierten Entwürfe planen einen neuen Wohnraum mit Insgesamt 500 bis 800 Wohnungen - luftig angeordnet entlang der Mainuferstraße.


    Aus dem Wettbewerb soll nun ein Plan erarbeitet und der Stadtverordnetenversammlung zur Diskussion vorgelegt werden (Quelle).

  • Ob die Hochhäuser entlang des Mains saniert, rückgebaut oder ganz abgerissen werden, ist noch nicht entschieden. Die Mieter votierten jedenfalls mit einer überwältigenden Mehrheit von 91,8 Prozent für den Erhalt der Siedlung. Für die ABG Holding, das Planungsdezernat sowie das Preisgericht reiche eine einfache Sanierung allerdings nicht aus. Sie favorisieren zwei Vorschläge, nämlich den Abriss oder Rückbau der Gebäude (Quelle).

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    Ich hoffe, die Stadt bleibt hier hart, denn das ist ja ein Präzendenzfall, der nur die Spitze des Eisbergs darstellt. Die nächsten Jahre und Jahrzehnte gibt's ja dutzende derartige Hinterlassenschaften des utopischen Wohnbaus der 1960er und 1970er Jahre umzugestalten, die nahezu in jeden Frankfurter Stadtteil geklotzt wurden. Die Argumentation der Intiative mit den Senioren finde ich ziemlich abstoßend – wenn man schon nicht mit dem Totschlagargument Kinder in irgendeiner Form haushalten kann, nimmt man halt die "armen" deutschen Senioren. :nono:

  • @ RMA


    Ich möchte dich mal sehen, wenn deine wohnung, in der du vieleicht schon 30 Jahre wohnst, abgerissen würde, nur weil sie nicht mehr in die Zeit passt. Solange ein solches Wohnviertel funktioniert, sollte es tunlichst weiterentwickelt und saniert werden. Bei uns in Bremen saniert man auch so ein Gebiet. Abgerissen wurde nur da, wo zuviel leerstand war. Immer nur abreissen, weil einem was nicht gefällt ist der falsche "Weg! Mag so ein Wohngebiet auch noch so verfehlt wirken in seiner Konzeption, solange die Mieter zufrieden sind, solte man es erhalten.

  • Sorry, aber das ist doch Unsinn. Mit dem Argument könntest du sämtlicher Stadtentwicklung einen Riegel vorschieben. Ich kann RMA nur voll und ganz zustimmen, und hoffe sehr dass diese unsäglichen Mainfeld-Hochhäuser endlich verschwinden. In dieser Lage direkt am Main ließe sich deutlich Besseres (und auch besser funktionierendes) realisieren. Gerade in einer Stadt wie Frankfurt, wo die Nachfrage nach solchen Lagen enorm hoch ist, bei viel zu wenig Angebot.

  • Abgesehen davon kann man ja nicht Leuten einfach die Wohnung unter den Füßen wegreissen. Hier wird geradezu so getan, wie als stecke man die Leute mit ihrem Hausrat auf ein Floß und lässt sie gen Mainz treiben. Ist doch klar, dass sie einen Ersatz zu vergleichbaren Preisen gestellt bekommen müssen.


    Und lustig dass du es ansprichst, ich wohne auch in einer edelsanierten Platte, und habe fast zwei Jahre in einer Baustelle gelebt. Und es mit Ohropax hingenommen – nun geniesse ich hier einen modernen Wohnkomfort zum gleichen Preis wie vorher. Und ja, ich würde es wieder tun. Ist natürlich klar, dass so mancher unterbeschäftigte Rentner, der Strichliste über die schreienden Kinder auf dem Flur führt, da nicht so tolerant sein dürfte wie ich.

  • @ Rohne


    Stadtentwicklung kann vielfältig aussehen. Auch Sanierung und Rückbau im Bestand gehören dazu. Ich kann dir sagen, was du mit "besseres" meinst in solchen "Lagen". Deiner Meinung nach sollte man wohl die Mieter irgendwo hin verfrachten, die Gebäude abreissen und beginnen die Nachfrage nach Luxuswohnungen direkt am Main zu befriedigen, So schaut's doch aus! Gerade in Frankfurt besteht aber auch Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Was mich ankotzt ist die Situation, dass gut betuchte Banker direkt in citylage leben dürfen, weil sie es sich leisten können und die Putzfrau, welche die Büroetagen reinigt, muss jeden Tag aus dem Umland pendeln. Die Entwicklung geht doch in Frankfurt schon seit Jahren dahin und ist in europäischen Städten wie Paris längst Realität.


    Abgesehen davon kann man ja nicht Leuten einfach die Wohnung unter den Füßen wegreissen. ...


    Ich habe neulich mal einen beitrag über gezielte "Entmietung" zwecks Luxussanierung in Heidelberg gesehen. Da holen die miethaie dann ein paar Lakaien und die schließen dann Boxen in Richtung Nachbarswohnung an um dann 24/7 die Hütte zu beschallen. Wenn Vermieter sich wirklich so um ihre Mieter "kümmern" würden, wie du es beschreibst, dann gäbe es solche Proteste wegen "luxussanierungen" gar nicht erst. Die können oftmals gar keinen gleichwertigen Ersatz bieten, weil das der Markt gar nicht mehr her gibt. Psychoterror und dann selbst ne Wohnung suchen müssen, so siehts doch immer öfter aus.

  • NewUrban: Die Mainfeld-Siedlung wird wohl nie Luxuswohnungen in dem Maße bekommen, das die alten Mieter dort nicht mehr leben können. Diese Siedlung ist soweit weg von der Innenstadt, das diese Argumentation nicht funktioniert (also das Aufgrund von höher zu erwartenden Mieterträgen von Luxusmietern die alten Mieter verdrängt werden sollen).
    Ziel ist es, eine nach heutigen Maßstäben nicht gut funkionierende Siedlung zu verändern. Dazu gehört der Rückbau der Hochhäuser und die Nachverdichtung am Boden, wenn ich mich Recht entsinne. Dadurch soll die Attraktivität der Siedlung für alle Bewohner dort gesteigert werden. Ich habe bisher nicht verstanden, das ein Großteil der Bewohner eine Entwicklung ihrer Siedlung so kategorisch ablehnen. Ich habe hier eher das Gefühl, das man einfach grundsätzlich gegen Veränderung ist.
    Zumal ja die Vorschläge erstmal genau das sind, Vorschläge, wie die Siedlung verändert werden kann. Bisher habe ich aber nur von Ablehnung gelesen und nicht, wie sich die Bewohner eine weiterentwicklung ihrer Siedlung vorstellen.