Das heutige Bauen - das damalige Bauen

  • "Wir ertragen nicht, uns einzugestehen, dass Schönheit uns zu teuer ist, und nennen deshalb den Wegwerfplunder, die Kiste, die Null-Lösung schön.“


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    Bato

  • wer sagt denn sowas ? ? ? edit: okay, der Artikel zuvor.
    gut, der Mann hat auf eine eloquente Art keine Ahnung von Architektur - mein Vorschlag dazu: Architektur als Schulfach.

  • Zumindest in einem Punkt hat der Mann Recht, finde ich. Wie ungemein beliebt Gründerzeitwohnungen sind, merke ich auch derzeit selbst bei der Wohnungssuche.


    Wenn man mal an die Ursprünge des Menschen denkt, an die Steinzeit und noch weiter zurück: Das Lebensumfeld war Wildnis (Wälder, Steppen, Felsen, Küste), also organisch. Optisch gesehen war es unregelmäßig, aber strukturiert und sehr detailreich. Glatte oder spiegelnde Oberflächen waren sehr selten, sie fanden sich nur in Kristallen und in Oberflächen von Pfützen und Seen. Man kann davon ausgehen, dass wir auch heutzutage ein organisches Umfeld als das Angenehmste empfinden, es ist in den Genen verankert. Wo machen schließlich die meisten Leute Urlaub?


    Und da sind Gründerzeitwohnungen von ihrer Optik her näher dran als die Bauhausarchitektur, auch wenn funktionslose Ornamente natürlich albern sind. In der Natur gibt es keine funktionslosen Details. Trotz oft reichhaltiger Details hat in der Natur alles eine Funktion, und das auch noch, ohne Platz zu verschwenden. Davon ist die Architektur wohl noch entfernt.

  • Ich muss sagen, dass mir der Zeitungsartikel aus der Seele spricht. Wer einmal selbst gesehen hat, wie die Baumaschinen die alten Häuser zusammenschieben, wie das dabei staubt und stinkt, das splittern der alten Balken gehört hat, die Hektik der Bauarbeiter sieht, so als müsse das grausige Schauspiel schnell vorüber gehen, wird es voll bestätigen können.
    Als westdeutsches Kind der frühen 80er Jahre konnte ich mir das alte Deutschland nie wirklich vorstellen. Zu weit weg schienen die Ruinen des Weltkriegs, von denen sowieso niemand mehr sprach, genau wie von der Zeit der wilden 60er Jahre, als bei uns im Orte jeden Monat ein 200jähriges Fachwerkhaus gefallen sein muss.
    Neugierig schaute ich die alten Fotos an, konnte mir gar nicht vorstellen, dass meine durch 70er-Jahre-Wohnhäuser geprägte Welt noch vor 20 Jahren so anders aussah.
    Heute, wo ich den Wahnsinn hier im Osten mitbekomme, wo es immer noch bestimmte Vertreter gibt, die den Untergang der unsanierten Altbauten voran treiben, kann ich mir das alles lebhaft vorstellen. Und umso mehr sinkt die Wertschätzung für die moderne Architektur, weil sie wirklich nur ein funktionaler, seelenloser und geschichtsloser Ersatz für das Verlorene ist.

  • Ich habe den Artikel mit Interesse gelesen. Mit vielem was er sagt hat Mosebach recht. Dennoch begeht er einen grundsaetzlichen Fehler, der den Erkenntniswert seiner Ansichten doch ganz erheblich schmaelert: Er differenziert nicht ausreichend zwischen Architektur und Staedtebau.


    Was viele unserer Deutschen Staedte so unwirtlich macht ist nicht (oder zumindest nicht nur) die oft banale Nachkriegsarchitektur. Es sind vielmehr die inzwischen voellig ueberlebten Paradigmen eines Urbanismus, der nach dem Krieg bewusst etwas ganz Neues schaffen wollte statt an das Alte anzuknuepfen.


    Geht man beispielsweise einmal davon aus, dass jedes 'normale' Haus (also abgesehen von Schloessern, Kirchen, Rathausern, Bahnhoefen oder sonstigen besonderen Bauten) eine Lebenserwartung von 100 Jahren hat, dann wuerden statistisch in jeder Dekade zehn Prozent der Bebauung einer Stadt von den Architekten ihrer jeweiligen Zeit ausgetauscht. In so einer Evolution wuerde es nicht weiter stoeren, wenn es eine Dekade der Haesslichekeit gaebe in der geschmacksverirrte Bauherren haessliche Schachteln in vorgegebene Luecken stellen. Er waere allenfalls ein Aergenis - aber keine Katastrophe.


    Dummerweise wurde im Krieg ein grosser Teil der historischen Deutschen Bausubstanz zerstoert und - was viel schlimmer ist - man hat dies zum Anlass genommen 'endlich' einmal 'Tabula Rasa' zu machen und den Stadtgrundriss an 'moderne' Gegebenheiten anzupassen. Leider geschah dies alles unter einem Weltbild und einer Zukunftsvorstellung, die sich innerhalb weniger Jahrzehnte als weder machbar noch tatsaechlich gewollt heraus gestellt hat und heute voellig obsolet ist. Merkwuerdigerweise (und hier waere anzusetzen) ist es extrem schwer hier Korrekturen durchzufuehren. Obwohl eigentlich jeder weiss, dass der Status Quo unbefreidigend ist, ist er doch nur sehr sehr muehsam zu veraendern. Wer heutzutage einmal versucht eine autobahnartige Stadtstrasse auf 'normales' Niveau zurueckzubauen, oder einen 'aufgelockerten' 50-er-Jahre Stadteil raumbildend nachzuverdichten, der weiss wovon ich spreche...


    Es greift also m.E. zu kurz wenn man behauptet, dass die Wurzel des Uebels es nur in der modernen Architektur laege. Moderne Bauten passen sehr wohl zu Altbauten und es braucht keine Erker und Gesimse um sich heimisch zu fuehlen. Es braucht vielmehr funktionierende Stadtraeume, dichte Staedte, Nutzungsmischung, etc.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • ^^ Du sprichst mir aus dem Herzen. Das eigentliche Problem ist nicht der fehlende Schmuck zeitgenössischer Architektur, wie hier immer gerne wieder erwähnt wird, sondern vielmehr der nach dem 2WK weitverbreitete Wunsch nach einer totalen Distanzierung von der Geschichte. Außerdem, wer die abgewrackten und engen Altbauquartiere in West- und Ostdeutschland kannte, weiß warum die Menschen bis in die 80er kein Problem damit hatten, die muffigen Altbauten gegen neue, lichterfüllte und geräumige Wohnungen in Neubauquartieren auszutauschen.

  • Man kann davon ausgehen, dass wir auch heutzutage ein organisches Umfeld als das Angenehmste empfinden, es ist in den Genen verankert. Wo machen schließlich die meisten Leute Urlaub?


    Und da sind Gründerzeitwohnungen von ihrer Optik her näher dran als die Bauhausarchitektur, auch wenn funktionslose Ornamente natürlich albern sind.


    Ich empfinde Moderne (jedenfalls im Sinne des Neuen Bauens) und 'organisches Umfeld' nicht als Gegensätze. Seit fast einem Jahr wohne ich in Otto Haeslers Siedlung Blumlägerfeld in Celle (in dem nicht abgerissenen, also verbliebenen und nicht durch den üblichen Bauhaus-Kitsch ersetzten Teil - vgl. http://www.capriccio-kulturforum.de/bildende-künste-und-architektur/1492-siedlungsbau-der-moderne-wirklich-so-scheußlich/). Ein Reiz dieser sehr radikalen 'Kleinstwohnungssiedlung' besteht gerade in der engen Verbindung einer klaren Zeilenarchitektur mit einer jeweils sehr individuell gehandhabten Gartennutzung.

  • ^Geschmackssache kann ich dazu nur sagen. Der Unterschied ist aber doch die Eintönigkeit der zeitgenössischen (ich sage absichtlich nicht "modernen", das ist zumindest umgangssprachlich eine Wertung) Architektur. Es gab in früheren Epochen nie "die" typische Architektur sondern sicherlich Moden, aber das Repertoire der Architekten war einfach wesentlich breiter. Heute ist es halt so, wenn man von besonders sendungsbewussten Entwürfen absieht wiederholt sich alles immer wieder mit minimalsten Abwandlungen aber im Grunde doch nur "das selbe in Blau". Außer "Neuem" (inzwischen ja schon lange altem) Bauen gibt's ja nichts mehr. Mag in den 1970ern ein Flachdachbungalow in einer Satteldachsiedlung mit Jägerzaun noch ein wohltuender Stilbruch gewesen sein hat sich das verbraucht und diese Kastenmoderne ist inzwischen der spießbürgerliche Einheitsbrei geworden.


    Selbst die einst als "Mietskasernen" errichteten Mietshäuser mit Stuck von der Stange in Berlin strömen größere Vielfalt und Kreativität aus als die Industriearchitektur die heute so realisiert wird. Es sind in meinen Augen meist einfach Rohbauten denen echte architektonische Gestaltung vorenthalten wird, was mit etwas Humor gesehen ja sogar recht bequem ist, man hat als Architekt ja schließlich deutlich weniger zu tun wenn man funktionale 0815 Kästen mit Fenstern und Einbauten aus dem Katalog "plant". Ist halt wie im Küchenstudio, es wird Vielfalt und Individualität simuliert weil man 30 verschiedene Schubladengriffe auswählen kann. Aber es bleibt phantasielose Massenware von der Stange.


    Eine Frage der Zeit bis sich die Architektenzunft damit auch selbst überflüssig macht und die Leute sich ihre Gebäude selbst optisch per assistierendem Computeprogramm entwerfen, ein Bauingenieur überprüft das ganze nochmal...und man hat auch kein Ärger mit Themen wie "Urheberrecht" und alltagsuntauglichen Planungen die aber auf Geheiß des Architekten, den man zwar bezahlt hat für den Entwurf der einem aber scheinbar trotzdem nicht "gehört", nicht verändert werden dürfen.


    Die Tragik liegt für mich darin dass sich die Architektur einst als Kunstform entwickelt hat, aber die den Künstlern so eigene Fähigkeit zur Selbstkritik und steten Neuerfindung geht diesem Berufsstand in der Breite meiner Meinung nach inzwischen gänzlich ab. Alles in den 1920ern hängen geblieben, abgesehen von winzigen Varianten die sich alle paar Jahre ändern - aber sich auch wiederholen (im Moment kommen Brutalismus und 70er wieder). Kreativer Beruf? :nono:

  • Mag in den 1970ern ein Flachdachbungalow in einer Satteldachsiedlung mit Jägerzaun noch ein wohltuender Stilbruch gewesen sein hat sich das verbraucht und diese Kastenmoderne ist inzwischen der spießbürgerliche Einheitsbrei geworden.


    Das ist die alte Kritik der 80er, und ich finde, das hat sich erledigt: Jetzt kommt die langweilige Vielfalt 'von der Stange', und ich vermisse, was Gropius Einheit in der Vielfalt nannte - dies umso mehr, als Einheitlichkeit zu einem recht ehrlichen Ausdruck industrieller Fertigung beiträgt. Das 'Organische' sollte meines Erachtens vor allem von Begrünung, v. a. Verquickung von Wohnraum und Grün, herrühren. Wenn ich auf Gropius verweise, will ich allerdings nicht dem gegenwärtig schicken Bauhaus-Kitsch das Wort reden, der selbstverständlich eine neuere Art Historismus ist.

  • ^Ehm nein ich mein das ganz anders. Dass nicht jeder ein Virtuose ist der aus eigenem Genie heraus schöpft sondern Dinge kopiert werden und sich gleichen, Moden eben, ist ja normal und das war immer so und wird immer so sein. Aber das Repertoire als solches ist einfach sehr eng, sehr eintönig, geworden. Schon ein Satteldach mit Gauben gilt doch bereits manchen als "überladen", merkt man generell kulturgeschichtlich wie Stil und Vielfalt verschwinden. So galt beispielsweise das Silberbesteck (naja wer hat sowas heute noch, das rostfreie 10 Euro Angebot aus'm Möbelhaus wird's schon tun) genannt "Augsburger Faden" als minimalistisch - heutzutage sieht es geradezu üppig aus gegenüber dem billig herzustellenden kerzengeraden schnörkellosen Kantinenbesteck was inzwischen hochgejazzt zu "modern" überall Verwendung findet. Man findet es "ungezwungen" und "legere" in der Jogginghose in's Kino zu gehen anstatt sich herzurichten und den Abend etwas zu zelebrieren. Es flacht einfach alles ganz schön ab und das schlägt sich natürlich auch in einer so zentralen Gestaltungsform wie der Architektur nieder. Ich mache das gar nicht an einem bestimmten Stil fest sondern es ist ein Gesamteindruck. Und hat man ein Gewerbegebiet, eine Neubausiedlung und eine Fußgängerzone in Deutschland gesehen dann hat man alle gesehen. Eine eigentümliche bunte Tristesse.

  • Ja, sicher - es gibt Architektur, die sich der Mittel der Moderne des 20. Jh. anspruchsvoll bedient, und solche, die mangelndem Einfallsreichtum entspringt. Und worin die Qualität ggf. besteht, scheint mir die schwierigste Frage zu sein.

    Schon ein Satteldach mit Gauben gilt doch bereits manchen als "überladen", merkt man generell kulturgeschichtlich wie Stil und Vielfalt verschwinden.

    Dass bestimmte Formen heute überladen wirken, kann ich eben deshalb nachvollziehen, weil angesichts industrieller Methoden manche Formen eine Handwerklichkeit suggerieren, die - und das sieht man natürlich jeweils auch - nicht gegeben ist. Das meinte ich mit der größeren Ehrlichkeit, die in der Beschränkung der Formensprache liegt.

  • Heute ist es halt so, wenn man von besonders sendungsbewussten Entwürfen absieht wiederholt sich alles immer wieder mit minimalsten Abwandlungen


    Wovon reden wir? Von Vorstadtarchitektur vom Fließband?
    Ich kann hinsichtlich Gebäudetypologien (Zb Schulbau, Kitas, Mischtypologien wie Elbphilharmonie etc etc etc) und Baumaterialien eigentlich nur das genaue Gegenteil feststellen. Ich empfehle einen Blick in Fachzeitschriften oder Architekturblogs. Selbst bei der Gebäudedekoration gibt es laufend neue fantastische Beispiele.


    man hat als Architekt ja schließlich deutlich weniger zu tun wenn man funktionale 0815 Kästen mit Fenstern und Einbauten aus dem Katalog "plant".


    Der Planungsaufwand hat sich doch potenziert! Von der Grundrissgestaltung von Büros und Wohnungen in puncto Flexibilität, bis hin zu Energieoptimierung, Baukonstruktion etc..
    Versuch eines Vergleichs: Heutzutage entspricht ein Haus technisch einem Mercedes, früher einer Postkutsche mit ein paar Schnörkeln dran.


    Bei allem Verständnis für das Unverständnis gegenüber moderner Gebäudegestaltung, man sollte sich in einem Architekturforum doch mit der Materie besser auseinandersetzen.

  • Selbst bei der Gebäudedekoration gibt es laufend neue fantastische Beispiele.

    Ich sehe daher eher den Trend "Anything goes". Und das hat - vielleicht nur subjektiv - für mich etwas bedrückend Langweiliges.

    Der Planungsaufwand hat sich doch potenziert! Von der Grundrissgestaltung von Büros und Wohnungen in puncto Flexibilität, bis hin zu Energieoptimierung, Baukonstruktion etc..

    Was ja mehr die Rahmenbedingungen der Planung betrifft.

  • Ich sehe daher eher den Trend "Anything goes". Und das hat - vielleicht nur subjektiv - für mich etwas bedrückend Langweiliges.


    ja, anything bzw. einiges goes ist bezogen auf den Vorwurf der Wiederholung und der Kreativarmut. Diese gibt es schlichtweg nicht, vielmehr sind Unikate vermarktungs- und imagetechnisch oft erforderlich.


    Das "Anything goes" entspricht m.E. unserem Gesellschaftszustand und hat insofern seine Berechtigung. Die von dir angesprochenen Siedlungen sind zwar funktional schön, entsprechen aber nicht dem heutigen Ideal der Individualisierung. Aber das wird sich auch wieder ändern - wenn die nächste Generation Planer erkennt, was da für ein Durcheinander entstanden ist.



    Was ja mehr die Rahmenbedingungen der Planung betrifft.


    nein, genau das Planung bzw Planungsaufwand! Was denn sonst?

  • Aber das Repertoire als solches ist einfach sehr eng, sehr eintönig, geworden.


    Oft ist es nur eine weiß verputzte Einheitsfassade, obwohl auch moderne Materialien weit mehr Möglichkeiten bieten - selbst wenn es "nur" die Verwendung unterschiedlicher Farben sein sollte. Energieoptimierung und andere Aspekte können unmöglich als Rechtfertigung der mangelnden Bemühungen und des Fehlens des Einfallsreichtums herhalten. Wenn man Bauwerke mit einem Mercedes vergleichen will - Autokunden bekommen individuelle Gestaltungswünsche erfüllt, ob durch Lackierung oder ungewöhnliche Radfelgen.

  • ^


    Sicher kann man mit Farben beeindrucken. Gerade darauf würde ich jedoch weniger als auf Form und Material achten: Je mehr der Reiz eines Bauwerks auf seiner Farbgebung beruht, von desto kürzerer Dauer ist er meist. Ich fürchte, dass Computersimulationen wieder allzu sehr zu diesem Mittel verleitet haben. Daher freue ich mich immer über den Einsatz von Materialien, die 'mit Würde altern'.

  • Danke noch für den Link nach Düsseldorf:

    „Quartis Les Halles – Mein kreatives Viertel“
    Vier namhafte Architekten wurden damit beauftragt, „Quartis Les Halles“ typische Attribute wie Authentizität und Lebensfreude, Form und Raum zu geben. Das Ergebnis: sieben innovative Stadthäuser mit unterschiedlichen Größen, Geschossigkeiten, Materialien und Farben. Diese architektonische Umsetzung von Individualität, Kreativität und Flexibilität zeichnet das Wohnprojekt aus – erlebbar in jeder einzelnen Wohnung.


    Es ist vielleicht eine bloße Geschmacksfrage, und ich kann da jetzt nicht so schnell systematisch werden. Jedenfalls: Schon die Werbung für dieses Projekt kotzt mich an. "Individualität, Kreativität und Flexibilität" - Phrasen, für die Architektur angesichts ihrer Dauerhaftigkeit aus meiner Sicht zu ernst ist. Viel Glas und bunte Farben - wie lange wird dergleichen aussehen so, als wäre ein Werbeprospekt Wirklichkeit geworden? Merkwürdig vor allem, wie sehr auf den Fotos Planierraupen - vor zwanzig Jahren eher ein Symbol für Kahlschlag - für Fortschritt und 'das Neue' schlechthin zu stehen scheinen.

  • Mh, ich bin nicht unbedingt ein Fan moderner Architektur, aber Kreativarmut würd ich ihr nicht unterstellen. Vieleicht manchmal das Gegenteil, wenn zu viele Gebäude allzu stark aus dem Bestand herrauswirken.
    Alles "vormoderne" basiert doch eigentlich auf die selben, zwar meist schönen, aber doch immer gleichen Muster. Fachwerkhäuser ähneln sich bei grober Betrachtung sehr, das selbe gilt für barocke Bauten und ebenso, bzw sogar vor allem für Gründerzeitler. Diese sehen bei grober Betrachtung oft sehr ähnlich aus, also z.B in punkto Fassadengliederung und auch Fassadengestaltung. Das mag alles sehr schön anzusehen sein, aber nüchtern betrachtet ist es deswegen noch lange nicht Kreativ oder?


    Bei der "Moderne" gibt es hingegegen soviele verschiedene Strömungen, Gebäude die stark Bauhausgeprägt sind oder hypermoderne Bauten die genausogut in "Starwars" stehen könnten, aber auch historisierende Gebäude, wie sie momentan oft in Berlin gebaut werden sind ja ein Teil der heutigen "Moderne".
    Oftmals ist der einzige gemeinsamme Nenner den zwei beliebige Bauten heute haben die Zeit, in der sie gebaut wurden.


    Sie sind also sehr wohl Kreativ