Hafencity IV [Juni 2010 - August 2015]

  • Von den Türmen hätte ich allerdings die mit den vielen Rundungen ganz reizvoll gefunden (Mit dem Fernglas-Mann unten rechts).


    Auch mir gefallen die Turm-Entwürfe von #872 Bild 1 und #873 Bild 3 am besten. Sie haben eine Formensprache, die zum Marco-Polo-Tower gut gepasst hätten. Eckige Gebäude gibt es schon genug in der HafenCity.


    Bei Turm 1 des Siegerentwurfs finde ich die offene Erdgeschoss-Zone und den kronenartigen Dachabschluss gelungen (#872 Bild 4).


    An Turm 2 des Siegerentwurfs ist mir positiv aufgefallen, dass es vereinzelt auch abgerundete Ecken gibt (#873 Bild 9).


    P.S.: Danke für die Fotos an Midas.

  • Der Strandkai ist eine bittere Enttäuschung. Hier stimmt einfach gar nichts, weder die Dimensionen und Stellung der Baukörper und noch weniger die Architektur. Tot, grau und monoton, nicht mal der Hauch von aufregender Architektur. Ein gebäudeübergreifendes Konzept ist auch nicht erkennbar. Langgestreckte Riegel wechseln sich ab mit gleichhohen Hochhäusern, alles steht irgendwie zufällig in der Gegend rum. Das erinnert frappierend an eine Großwohnsiedlung. Und das ausgerechnet an einer der exponiertesten Bauplätze. Es ist zum Heulen. :Nieder:

  • Also es ist schon komisch, einige meinen es wäre langweilige einheitsarchietektur andere meinen die Hochhäuser wären zu aufregend und es gebe kein Einheitsbrei etc. Ich glaube Leute wie du haben auch keine anderen Hobbys als zu meckern an allem neuen obwohl es noch nicht einmal fertig ist:nono:

  • ^ Das ist ja ne tolle Diskussionskultur deinerseits, wenn mir deine Meinung nicht passt, stelle ich dich halt einfach beleidigend pauschal als Miesepeter hin. Ich habe die HafenCity (bzw. Teile davon) anderswo hier im Forum schon des öfteren als positives Beispiel einer Neuplanung genannt, ich mache also nicht einfach alles schlecht. Diese Entwürfe halte ich dennoch für den Tiefpunkt der bisherigen Entwicklung hier, die sich IMO kontinuierlich zum Schlechteren hin entwickelt hat, ausgehend von Sandtorhafen und Überseequartier, die mir noch richtig gut gefallen haben. Wenn dir die Entwürfe so gut gefallen, ist es ja schön, aber ich bilde mir meine eigene Meinung und ich habe für diese in ganz Hamburg absolut einzigartige Stelle definitiv höhere Ansprüche und vergleiche das mit Projekten in vergleichbaren Lagen in Städten wie London oder Oslo.


    Edit: Dieser Entwurf z.B., der ja leider nicht verwirklicht wird, bewegt sich auf dem Niveau dessen, was ich mir hier architektonisch vorgestellt hätte.

  • Dieser Entwurf z.B., der ja leider nicht verwirklicht wird, bewegt sich auf dem Niveau dessen, was ich mir hier architektonisch vorgestellt hätte.


    ^^ aber wenn man halbwegs objektive Kriterien ansetzt und nicht nur den persoenlichen Geschmack, dann ist das 'Niveau' des von Dir favorisierten Entwurfes eben deutlich niedriger als das der Gewinner-Entwuerfe, insbesondere verglichen mit Ingenhoven.

  • Ich möchte nur kurz angemerkt haben, dass ich bei dem Architektur-Wettbewerb für den Strandkai dabei war und es da durchaus einige Kontroversen gab. Außer mir (als Nicht-Stimmberechtigten) und Prof. Walter gefiel z.B. anfänglich niemandem das "abgerundete" Gebäude auf der Spitze. Was bei den Diskussionen hier ebenfalls nur bedingt zum Ausdruck kommt: Nicht alles was "schön aussieht" ist auch wirklich bau- und/oder bezahlbar. Gerade auf letzteres haben die Baugenossenschaften aber besonderes Augenmerk gelegt. In den verschiedenen Phasen des Wettbewerbs wurden daher vermeintlich "spektakuläre" Entwürfe - wie z.B. auch der Teherani-Tower hinsichtlich der Realisierbarkeit überarbeitet. Ebenso zähl(t)en auch die "inneren Werte" - wenn der geplante Schnitt der Wohnungen nicht passte und/oder die Erschließung durch Fahrstühle usw. problematisch erschien, war ein solcher Entwurf auch nicht durch sein äußeres Erscheinungsbild "zu retten".

  • ^ Ja, das ist ja verständlich und es ist generell bei jedem Projekt der Fall. Man sieht den Entwürfen auch an, dass sie nicht die billigsten sein werden, die Materialien werden sicher auch hochwertig und Teherani ist nicht irgendwer. Es geht mir mehr um die unglaubliche Einfallslosigkeit. Ich hätte mir für dieses "einzigartige Grundstück", wie der Oberbaudirektor es nennt, ein bisschen Fantasie gewünscht. Diese klobigen Klötze mit der aus etwas Distanz immergleich wirkenden horizontalen Gliederung und der trist-grauen Anmutung sind für mich alles aber ganz sicher kein "großer Städtebau" (abgesehen von den Baumassen). Geholfen hätte meiner Ansicht nach schon sehr, wenn man die Baumassen von vornherein anders verteilt hätte, mehr Höhenvariation und gestalterische Untergliederung der langgestreckten Riegel mit ihrer einheitlichen Fassade.

  • ^ Diese klobigen Klötze mit der aus etwas Distanz immergleich wirkenden horizontalen Gliederung und der trist-grauen Anmutung sind für mich alles aber ganz sicher kein "großer Städtebau" (abgesehen von den Baumassen). Geholfen hätte meiner Ansicht nach schon sehr, wenn man die Baumassen von vornherein anders verteilt hätte, mehr Höhenvariation und gestalterische Untergliederung der langgestreckten Riegel mit ihrer einheitlichen Fassade.


    Naja, diese "trist-graue", genauer eigentlich "weiße" Anmutung ist durchaus Absicht. Alle Quartiere der HafenCity folgen festgelegten und "gewollten" Farbschemata. Das ÜSQ und der Sandtorkai lehnen sich mehr an die Backstein-Optik der Speicherstadt an, der Kaiserkai soll ein "buntes Zwischending" sein und die "alte Optik" mit der "Moderne" verbinden, der Strandkai soll "die weiße Stadt an der Elbe" sein, daher war Bestandteil der Ausschreibung auch diese Farbgebung, so dass da von den Architekten keine "Ausreißer" zu erwarten waren, wenn sie nicht gleich aus dem Wettbewerb fliegen wollten. Das ging schon damit los, dass (neben energetischen Aspekten) der Glasanteil nicht zu hoch angesetzt werden durfte, weil - im Gegensatz zu den Renderings - eine Glasfassade nie ohne weiteres "Weiß" zu bekommen ist. Es war auch sowas wie Perlmutt für die Fassaden in der Diskussion, wo die Leute von der Baugenossenschaft gleich die Hände über dem Kopf zusammenschlugen ob der Kosten. Auch die Höhenvariation ist Absicht. Auf dem (gesamten) Strandkai wird es später 7 Hochpunkte geben, die eine neue "Skyline" formen sollen. Die maximale Höhe derselben ergibt sich daraus, dass sie aus der Innenstadt nicht zu sehen sind und somit die "alte" Skyline mit Kirchen usw. nicht tangieren. Man hätte also zur "Variation" tlw. allenfalls "kleinere" Türme machen können - aber dann gäbe es ja auch wieder die "mein Penthouse ist höher als Deines"-Diskussion. ;) Übrigens: Gemäß des Credos von Prof. Walter, dass "Hauptsache ist, dass es am Ende gut aussieht", hat man abweichend vom B-Plan den ingenhoven-Turm tatsächlich "höher" gemacht als den Teherani-Turm. Diese "Krone" zur Kaschierung der Technik-Aufbauten wird ihn um ein paar Meter ggü. dem Teherani-Turm erhöhen - sieht man in den Grafiken ggf. nicht so ganz, wenn man es nicht nachliest...

  • ^^ Danke fuer die Zusatzinformationen. Da Du ja anscheinend Anwohner auf der Ecke bist hoffe ich, dass Du spater wenn es akut wird auch Zeit hast uns mit einigen Fotos vom Bau zu versorgen.


    Nebenbei: Man soll ja bei der Ensemblewirkung nicht vergessen, dass mit dem Haus von E&V (Richard Meier), den Intelligent Quarters (Stoermer-Murphy), dem UeSQ-Sued, etc, noch etliche 15-20 Stoecker auf relativ engem Raum hinzukommen werden. Sowohl Buero- als auch Wohnturme. Das Endergebnis wird sicherlich deutlich dichter und 'urbaner' ausfallen, als viele das bislang auf dem Zettel haben.

  • HHChrisMPT: Vielen Dank für diese Informationen. Ich finde es ja eigentlich gut, dass man sich diese Gedanken über ein Gesamtkonzept im Vornherein gemacht hat. Eine gewisse Einheitlichkeit kann für die Ensemblewirkung und den Wiedererkennungswert sehr positiv sein. Aber wie gesagt überzeugt mich das Ergebnis nicht. Ich finde zum einen dieses Baumassen-"Stakkato" (langgestreckter Riegel - Hochhaus - gleichhoher langgestreckter Riegel - etwa gleichhohes Hochhaus) problematisch. Das erzeugt in meinen Augen Monotonie und erinnert an ein überdimensioniertes Reihenhausviertel. Diese Monotonie setzt sich leider in den blass, unscheinbar und leblos wirkenden Fassaden fort. Wenn wenigstens die Farben hinterher anders wirken, kann ich das nur begrüßen, bis dahin bleiben einem nur die Renderings.

  • Naja ich habe dich als Miesepeter dargestellt weil du, ungefähr so nach dem Motto argumentiert hast buhe in der Hafencity gibt es NUR graue Klötze und nur Beton und Glas, das fand ich komisch weil ein ganzes Quartier nur aus Backsteinen besteht und du so rüberkamst wie ein Miesepeter. Und dich darüber aufzuregen was ich geschrieben hab, was angemessen war ist billig und bestätigt mich nur.

  • Konsensödnis in Premiumlage

    ^^ Teile die Meinung voll TowerMaranhão voll und ganz. Das ist leider sehr ideenlos für eine so exponierte Stelle und die Auswahl zeugt von viel zu niedrigen architektonischen Anspruch.


    Das Zitat "Nicht alles was 'schön aussieht' ist auch wirklich bau- und/oder bezahlbar." (#886) von einem Jurymitglied spricht Bände.


    Ich glaube nur, der Fehler steckte bereits im Masterplan: Hier Wohngebäude zu planen und dann auch noch teilweise mit einer Genossenschaft konnte praktisch nur zu einem langweiligen Konsens-Ergebnis zwischen Kosten und Nutzen zum Leidwesen der Gestaltung führen. Durch eine Durchmischung mit Bürobauten wären zumindest bei den Türmen etwas charismatischere Entwürfe möglich gewesen.


    Es bleibt zu hoffen, dass die HafenCity-Planer daraus ihre Lehre ziehen.

  • Hier Wohngebäude zu planen und dann auch noch teilweise mit einer Genossenschaft konnte praktisch nur zu einem langweiligen Konsens-Ergebnis zwischen Kosten und Nutzen zum Leidwesen der Gestaltung führen. Durch eine Durchmischung mit Bürobauten wären zumindest bei den Türmen etwas charismatischere Entwürfe möglich gewesen.


    Das ist nun wirklich einer der - sorry - mit Abstand daemlichsten Kommentare, die ich seit langem im DAF gelesen habe. Vielleicht solltest Du zur Kenntnis nehmen, dass 'charismatisch' kein Architektonisches Kriterium ist, sondern eine reine Geschmacksfrage. Letztendlich hast du gegen die geplante Form der Bebauung keinerlei schluessige Argumente, ausser dass sie eben grade Deinen Privatgeschmack nicht trifft.


    Wie Du vielleicht mitbekommen hast - oder eben anscheinend nicht - ist die Hafencity in Bereiche mit verschiedenen Nutzungen und Nutzungsmischungen untergliedert, unter anderem eben auch in dezidierte Wohnlagen wie am Strandkai. Nach der Logik 'Fuer Buerobauten ist mehr Geld da' zu verfahren und daher Bueros zu planen wo Wohnungen gewollt und gebraucht sind ist schlichter Unfug.


    Du willst also in einer Stadt die fuer alle Menschen da sein soll Genossenschaftswohungen weg-planen damit dort 'geilere' Buerohaeuser entstehen koennen? Oder genaugenommen Buerohaueser die Du 'geiler' findest?


    Nebenbei stimmt was Du sagst noch nicht mal, denn mit Wohungsbau ist in Hamburg derzeit ggf mehr Geld zu machen als mit Buerobau. Zudem haben Genossenschaften in Hamburg eine lange Tradition und haben oft sehr gute, hochwertige und dauerhafte Architektur hervorgebracht.


    Es bleibt zu hoffen, dass die HafenCity-Planer daraus ihre Lehre ziehen.


    Nein, Da muss ich Dich wohl enttaeuschen. Wenn Du glaubst, dass die HafenCity-Planer aus Deinen merkwuerdigen Kommentaren irgendwelche Lehren ziehen, dann ist die Chance eher bei null. Gottseidank.

  • ^^ Oha, was für ein ungewöhnlich scharfer Tonfall?! Habe Meine Einschätzung in #868 begründet. Wenn Du sie nicht teilst, okay. Das ist ja schließlich ein Forum hier.

  • ^ Ungewöhnlich ja, aber nicht im Bezug auf diesen User. Wenn sich jemand auf diese Weise äußert, hilft nur eins: ignorieren. Aber die Diskussion ist nicht neu.

  • Ich finde es schade, dass unterschiedliche Geschmäcker hier so scharf kritisiert werden. Unterschiedliche Ansichten sollten doch als Bereicherung gesehen werden und nicht als Grund für Anfeindungen. Wenn nicht hier in einem Diskussionsforum, wo denn sonst sollten ästhetische Aspekte einfließen?


    Im Übrigen bin ich auf einer Linie mit TowerMaranhão und Urberliner. Danke für das Baumassen-Stakkato ein wunderschöner Begriff, der die Hafencity in vielen Bereichen treffend beschreibt. Und richtig ist auch, dass die exponierte Lage etwas Ansehnlicheres als die bisherigen Entwürfe verdient hat.


    So ganz nebenbei ist hier ein netter TED Beitrag zum Thema Architektur. Er hilft vielleicht dem einen oder anderen sich mit der ästhetischen Verantwortung auseinanderzusetzen und diese auch in der Gegenwart mit neuen Technologien zu verknüpfen.

  • Schon vor einigen Wochen begann nun die Sanierung und der Umbau des alten Hafenamtes im noerdlichen Ueberseequartier.



    Bild: ich



    Bild: ich


    Ende 2015 soll dort unter anderem ein kleines Boutique-Hotel mit 49 Zimmern entstehen.

  • In der Hamburger Hafencity ist am Montag Richtfest für einen sozial gemischten Wohnblock gefeiert worden. An der Shanghaiallee entstehen rund 160 Wohnungen, aber auch Gruppenappartments für Studenten und Behinderte. Weiterlesen beim NDR