S21: Grundsatzdiskussion forever

  • Marco
    So etwas darf sich nicht wiederholen. Alle beteiligten sollten sich nun endlich an einen Tisch setzen und reden, auch wenn den Gegnern das ja sehr schwer fällt, da denen die Bilder von gestern ja extrem gelegen kamen.


    Grüne und Linke werden den Teufel tun, hier zu deeskalieren, wie die dümmlichen Interviews von Bonusmeilen-Heliflieger Cem (StN) und Künast der vergangenen 24 Stunden bestätigen. Es läuft einfach zu gut für die Grünen. Sich an einen Tisch setzen - was soll das jetzt bringen. Der eine sagt: Wir bauen weiter, der andere: Ihr baut nicht weiter. Ich sehe da absolut keinen Ansatz für irgendwelche Gespräche oder gar Kompromisse.


    Wer reden will, der ruft daher lieber Domian an.

  • Um das abzuhandeln... (richtet sich auch an Tomcat!)

    Und wieso ist die Zeitersparnis Mannheim-Frankfurt sinnvoller als Stuttgart-Ulm?? Es gibt sicher einige Strecken in Deutschland die dringend ausgebaut werden müssen.


    Bei Mannheim - Frankfurt geht es nicht um Geschwindigkeit (Zeitersparnis), sondern um Kapazität. Dieser Abschnitt ist der am dichtesten befahrene längere Streckenabschnitt Deutschlands, und einer der am dichtesten befahrenen Europas. Spätestens mit Code 24 (Priorisierung Güterverkehr auf TEN-Achse 24 Lyon/Genua - Rotterdam/Amsterdam über diese Verbindung) bricht die Verbindung Rhein-Main/Rhein-Neckar ohne dieses vierte Parallelstrecke vollends zusammen.
    Übrigens verläuft diese Verbindung zu gerade mal rund 5 km in "Baden" und würde im Gegensatz zu S21 null Euro aus dem Landeshaushalt binden, nur als Hinweis.


    Bei der TEN 17 (zu der Wendlingen - Ulm gehört) besteht dieses Problem weder heute noch in Zukunft (genauer: die wenigen Engstellen wurden hier nämlich schon ausgebaut), da geht es nur um Geschwindigkeit - was je nach Lobby als eher nachrangig zu betrachten ist. Übrigens könnte man da auch sagen dass es wenig Sinn macht, Teile der TEN 17 vorrangig zu betrachten während andere Teile überhaupt nicht finanziert werden - vielleicht weil sie nicht in Württemberg liegen.

  • Jetzt ist eben Stuttgart-Ulm dran, was dringend notwendig ist, das sehen ja sogar die Gegner so.


    Das ist mE einer der größten Argumentationstricks bei Stuttgart 21: Die NBS nach Ulm mit dem Bahnhof in Stuttgart zu einem Projekt zu verbinden.
    Ich bin für eine NBS, aber gegen Stuttgart 21. Da geht es nämlich um zwei verschiedene Dinge. Ersteres bringt einen klaren Nutzen, letzteres zumindest nicht im Verhältnis zu den Investitionen.

  • @ Neall:


    Wie soll dein ein Kompromiss in diesem Fall aussehen? Ich denke das ist unmöglich. Beide Seiten gehen mit ihrem Maximalforderungen in dieses Gespräch und wollen diese durchsetzen, ohne wenn und aber. Sollte der Kompromiss ein Baustopp sein, dann frage ich mich: wozu? Danach wird weitergebaut. Sollte der "Kompromiss" ein Stopp von S21 sein? Unmöglich. Ein Volksentscheid? Verfassungsrechtlich so gut wie ausgeschlossen. Die Befürwortter haben leider kaum Forderungen die sie in solch ein Gespräch einbringen können. Stopp der Demos? Geht nicht, die Bürger und vor allem die Parteien lassen sich nicht mehr aufhalten.


    Das einzige was man in solchen Gesprächen erreichen kann, ist dass die Bahn alles auf den Tisch legt was sie hat. Da ich immernoch der festen Überzeugung bin, dass die Bahn nichts zu verheimlichen hat, gehören da Kostenkalkulatioen, Wirtschaftlichkeits- und Leistungsberechnungen, glaubhafte!!! Geologische Gutachten etc. auf den Tisch, so dass nach und nach jede Falschaussage der Gegner platt gemacht wird und Stuttgart damit beginnen kann, sich zu erholen, das Klima zu entgiften und diese Stadt wieder lebenswert zu machen.


    Aber leider schließe ich mich Wagahai an, die Grünen etc. werden einen Teufel tun solche Gespräche wahrzunehmen. Hr. Wölfle heult lieber noch ein paar mal Medienwirksam in die Kameras.


    @ Katko:


    Danke für die kurze Info über die Strecke. Ich konnte vorhin nicht die Details recherchieren.


    @ MinsieurLoi:


    die NBS und Stuttgart 21 gehören zusammen, ohne S21 gibts die NBS nicht und ohne die NBS gibts S21 nicht. Wird S21 nicht gebaut wird die NBS nicht gebaut, denn das Phantom K21 wird NIE kommen, die Bahn würde vielleicht maximal ein paar neue Bänke in den Bahnhof stellen und den Boden putzen. Wenn das das ist was die Demonstranten wollen, dann sollen sie bitte weiter demonstrieren.


  • die NBS und Stuttgart 21 gehören zusammen, ohne S21 gibts die NBS nicht und ohne die NBS gibts S21 nicht.


    Das ist doch aber genau das, was ich kritisiere, durch ständige Wiederholung wird es ja nicht richtiger. Man könnte beide Projekte durchaus trennen, wollte man aber nicht. Ist aber noch kein Grund, es nicht doch noch zu tun, wenn man zur Überzeugung gelangt, dass es besser wäre. Könnte man dann mE übrigens durchaus "Kompromiss" nennen.

  • @ MonsieurLoi


    Sorry, aber genau das geht ja nicht. Ohne einen neuen oder modernisierten Bahnhof haben wir eine 3 Mrd. € teure NBS die am Flughafen oder in Wendlingen endet, ohne Verbindung zum Hbf. Der Bahnhof, ob nun S21 oder K21 muss für die NBS erneuert werden.

  • Nun, es zwingt aber doch niemand die Planer, die NBS genau so zu planen, dass sie nur auf S21 zugeschnitten ist. Ich hab noch keinen Grund gehört, warum man die Strecke nicht auch auf die bisherigen Zulaufstrecken zuschneiden könnte.

  • Hier dazu ein neuer Artikel in der SZ:
    http://www.sueddeutsche.de/pol…ender-ernstfall-1.1007425


    Ich kann mich dem Tenor des Artikels nur anschließen.
    Das Projekt jetzt noch zu stoppen wäre für jeden ein herber Verlust.
    Es wäre finanziell ein Desaster, es wäre aus Sicht der Grünanlagen (die deutlich erweitert werden) ein Desaster und es wäre für die Zukunft von Stuttgart ein Desaster, diese Chance der Innenstadtmodernisierung fallen zu lassen.


    Ihr hättet euer Stuttgart 21 vor mindestens 10 Jahren verhindern müssen.
    Dann würden sich jetzt möglicherweise wir in München über einen neuen, tiefergelegten Bahnhof freuen, der im Gegensatz zu Stuttgart noch nichtmal ein historisches Hauptgebäude vorweisen kann. In München wären eh ein paar Milliarden Transrapid-Kapital übrig und die Grundstücke vermutlich ein Vielfaches mehr wert, da sich das Gleisbett kilometerlang hinzieht. Das hätte uns sicher auch die grauenhaft langweiligen Viertel Arnulfpark und Hirschgarten erspart, die momentan von Eisenbahn und Autobahn (Landshuter Allee) durchschnitten werden.


    Aber was jetzt in Stuttgart passiert, das ist doch einzig und alleine der Versuch möglichst viel politisches Kapital auf dem Rücken der Polizei und der Schüler zu schlagen.
    Zumindest die verantwortlichen SPD-Politiker, die bis vor kurzem lautstark FÜR das Projekt votiert haben, kann man nur noch als meinungsgesteuerte Ansammlung von Heuchlern bezeichnen.
    Seht es doch bitte ein... S21 ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu verhindern, wenn die Grünen es nichtmal geschafft haben ein überflüssiges, rückwärtsgerichtetes und umweltfeindliches Steinkohlekraftwerk während der Genehmigungsphase zu stoppen!

  • Aus dem Grund, da bei beidem Bahnhofsalternativen unterschiedliche Zulaufstrecken dazugehören, sind die Projekte ja zusammen.


    Das leuchtet ein. Aber das heißt nicht, dass man die NBS nicht umplanen könnte, wenn man sich entschließen würde, einen Kopfbahnhof beizubehalten.
    Insofern halte ich eben alle Argumente, die S21 mit der sinnvollen NBS, und der durch eben diese zu erzielenden Fahrtzeitreduzierung, begründen wollen, für leicht irreführend.

  • wenn die Grünen es nichtmal geschafft haben ein überflüssiges, rückwärtsgerichtetes und umweltfeindliches Steinkohlekraftwerk während der Genehmigungsphase zu stoppen!


    Leider wird heutzutage und hierzulande all zu oft die Qualität von Politikern in der Aufzählung der Dinge bewertet, die sie alles verhindert haben.

  • Man hätte von vorneherein eine andere Taktik bei der Vermittlung des Projektes einschlagen sollen.


    K21 mit breiter aufgeständerter Hochgeschwindigkeitsstrecke durch das Neckartal über Obertürkheim, Untertürkheim und die Innenstadt hinweg androhen.


    Dann massive Proteste abwarten und von Stocker, Sittler und Co. so richtig anstacheln lassen.


    Einsicht zeigen, die Vorteile von S21 aufzeigen und ungestört bauen.

  • ICE fährt S-Bahn

    Hey Stuttgarter, bohrt doch den S-Bahn Tunnel am Hauptbahnhof auf und schüttet die restlichen Zugänge in der Stadt zu. Dann fährt der ICE (langsam - aber er fährt) durch den S-Bahn Tunnel zum Flughafen und Ihr Stuttgarter könnt gerne mit der Stadtbahn auf die Fildern zuckeln. Der Haupt-(kopf-)bahnhof wird dann ein niedlicher Regionalhaltepunkt für die schwäbische Provinz :D . Auf einigen sicher frei werdenden Gleisen könnt Ihr dann gerne noch ein Eisenbahnmuseum einrichten.

  • @ MonsieurLoi


    Man kann die NBS nicht an die bestehende Zulaufstrecken anbinden. Die sind ja das Problem. Dann hat man zwar durch die NBS ein paar Minuten Zeitersparnis, jedoch wird diese wieder relativiert, da die Züge sich wieder wie bisher durch den Talkessel in den Hbf. quälen müssen. Ohne eine massive Neuordnung der Zulaufstrecken und des Bahnhofs gibt es die NBS nicht. Eine Umplanung würde das ganze wieder Jahre zurückwerfen und der nutzen wäre gleich Null (mal ganz davon abgesehen wer das ganze überhaupt finanzieren soll)


    Es gibt ja im Rahmen von K21 auch Konzepte, wie man die NBS an den Kopfbahnhof anbindet. Ein entsprechendes Beispielbild einer 14 m hohen und 8 m breiten aufgeständerten Brücke durch Wohngebiete in Esslingen war vor kurzem ja in der StZ und wurde hier auch gepostet.


    Also heißt es: alles oder nichts. Alles ist S21 inkl. der NBS. Fällt eins weg ergibt das andere keinen Sinn mehr.

  • Laut dem STERN war die Baumfällaktion wg. Käfern ILLEGAL!

    http://www.stern.de/politik/de…lzen-illegal-1609749.html


    Laut dem Magazin hatte das Eisenbahn-Bundesamt das Fällen der Schlosspark-Bäume untersagt, weil ein von der DB Projektbau eingegangenes Schreiben zeigt, dass das Fällen der Bäume den Juchtenkäfer gefährdet. Damit hätte zwischen den beiden Einrichtungen ein Fällpan erstellt werden müssen, wie trotz des Abholzens die Larven des Käfers geschützt werden können.


    Tja, das heisst dann wohl, dass die Grünen wieder eine ihrer legendären Unterschriftenaktionen starten sollte, weil hier wieder eine Situation wie in Dresden in Bezug auf die Hufeisennase entstanden ist (Die Frage ist nur, ob es hier mehr Erfolg hat als im "Elbflorenz").

  • arnd
    Das ist wieder eine mittler Weile leider schon alltäglich gewordene Stern 21-Ente.


    Das EBA habe keinen Stopp der Fällarbeiten verfügt, so EBA-Sprecher am Samstag. Offene Fragen seien am Freitagmorgen mit der DB Projektbau geklärt worden.


    Der BUND zweifelt, zweifelt und verzweifelt - und der Stern macht mit.


    Quelle: StZ-Online

  • wer auch immer das Gerücht mit der angemeldeten Schüler-Demonstration in die Welt gesetzt hat.


    Das "Gerücht" hat das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart in die Welt gesetzt.


    Es ist so definitiv falsch.


    Definitv falsch ist, dass es sich um ein "Gerücht" handele, definitiv falsch ist auch:


    Es war zwar eine Schüler-Demo angemeldet, diese aber in der Lautenschlagerstr. und eben nicht im Schlossgarten.



    Unzulässiges Pressezitat gelöscht. Bitte in eigenen Worten zusammenfassen. Link ist keine Quelle.


    Es ist so einfach, sich objektiv über Fakten zu informieren. Aber man muss es halt wollen.


    Ich enthalte mich der Beleidigungen, die hier üblich zu sein scheinen, auch gegenüber Ihnen, damator. Und ich bin so freundlich, die 'Gegenargumente' gleich vorweg zu nehmen: das Stuttgarter Ordnungsamt ist unterwandert, die 'Stuttgarter Zeitung' ein Tendenzblatt, der genehmigte Zielpunkt Schlossgarten ein ganz anderer Schlossgarten als der, in dem die Polizei zugange war, die linken Lehrer haben die Kinder aufgehetzt, die Polizei tut nur ihre Pflicht, die Polizei wurden von den Schülern mit Pflastersteinen und Reizgas angegriffen oder zumindest mit Kastanien beworfen und wer gegen den Fortschritt ist, spürt eben den Knüppel. Schließlich sind Sitzblockaden Gewalt, da kann das Bundesverfassungsgericht sagen, was es will, wo kommen wir denn dahin. Denn, was einmal beschlossen wurde, muss durchgesetzt werden, je nach Ideologie weil weder 'Ochs noch Esel den Lauf des Sozialismus aufhalten' oder eben bis 'zum Endsieg'.


    stutt


    Bitte einen weniger arroganten Ton einschlagen. Es geht auch sachlicher.