S21: Grundsatzdiskussion forever

  • Marco
    Ich glaube mich zu erinnern, dass Architekten heutzutage den Bauherren vertraglich zusichern, dass Änderungen möglich sind.


    kulturschaffend
    "Ich hätte mich über das Urteil im übrigen im gleichen Maße aufgeregt, wenn es in einem Filesharingprozess wie oben erwähnt gefallen wäre. Entweder wir haben ein Urheberrecht und dann ist es zu akzeptieren oder wir lassen es ab sofort ganz bleiben. Dazwischen gibt es keine sinnvolle Lösung, die auch nur annähernd gerecht ist."
    Erstens: doch, es gibt Lösungen, die auch sinnvoll sind, aber das ist ein anderes Thema. Zweitens: du beziehst dich beim Filesharen auf Verwertungsrechte. Ganz andere Baustelle.


    "Das einem skandalösem Urteil ein weiteres skandalöses Urteil folgt war ja abzusehen."
    Wieso skandalös? Es ist nicht im Sinne der Gegner, ja. Aber ist es deswegen gleich skandalös? Ich finde es generell etwas bemerkenswert, wenn die Gegner die Gerichte erst als letzten Hort der Demokratie sehen, um dann bei nicht passenenden Urteilen "Skandal" oder "Kartell" zu schreien. Damit beziehe ich mich aber nicht explizit auf Dich, das ist mir halt allgemein so aufgefallen.


    "Das ursprüngliche Urteil des Landgericht Stuttgarts hat einmal mehr gezeigt, daß S21 kein normales Projekt ist. Die Urheberrechtsgesetzgebung ist klar und dem LG fällt nichts bessers ein, als mal eben so mir nichts dir nichts "Urheberrecht light" einzuführen"
    (LugPaj war schneller, aber egal (und jetzt auch kulturschaffend (hilfe, ich schreibe zu langsam))) Was das Gericht gemacht hat, war klar in den normalen juristischen Grenzen. Beim Urheberrecht im Kontext der Architektur kann bzw. muss ein Gericht im Konfliktfall eine Einzelentscheidung darüber treffen, was mehr wiegt. Das Änderungsinteresse des Bauherren/Besitzers oder das Erhaltungsinteresse des Architekten. Das LG hat das Änderungsinteresse höher eingestuft, unter anderem weil es sich um ein Projekt handelt, das der Infrastruktur dient (soweit ich mich erinnern kann). Und wie du mit deinem Link/Zitat zeigst, hat das Gericht allein schon aufgrund des Alters die Änderungsinteressen höher eingestuft.


    Naja, wie ich im S21-Bauthread schon geschrieben habe, dürfte die Abweisung des Eilantrages das vorläufige Ende der juristischen Auseinandersetzung markieren, so bitter es für die Gegner auch sein mag. Denn der Seitenflügel dürfte zu großen Teilen wohl nicht mehr stehen, wenn die Verhandlung beginnt. Bis zur Urteilsverkündung wehen dann nur noch Steppenläufer über das Gelände. Das war sicher auch dem Gericht klar. Das führt direkt zum zweiten Punkt: die Tatsache, dass sie dem Antrag nicht stattgegeben haben könnte darauf hindeuten, dass sie ähnlich wie das LG entscheiden und argumentieren werden. Also: der Klage wird wohl nicht stattgegeben.
    Und selbst wenn das genau umgekehrt geschähe: Dübbers wird höchstens ein Schadensersatz erhalten, mehr nicht. Ein Rückbau, also Wiederaufbau, ist ja nicht mehr sinnvoll, da es sich dann sowieso nicht mehr um den Originalzustand handeln würde. Vielleicht geht das Gericht sogar diesen Weg.

  • Wo soll denn bei den Kopfbahnhofbefürwortern das Vertrauen in die Planungen der Bahn herkommen, wenn die immer sagen, daß alles prima sei und kaum legen sie mal ein Signal um fährt schon die S-Bahn nicht mehr voraussehbar?


    Hierbei möchte ich zu bedenken geben, dass K21 oder wie man das Kind dann auch nennen mag, wohl ebenfalls von der Bahn geplant und "ausgeführt" werden würde...


    Und dazu kommt dann die Arroganz, wie mit diesem Problem umgegangen wird. Entweder Drexler oder Grube (bin grade zu faul zum googeln, aber ich meine Grube wars) hat ja auf die Problematik nur sagen können: "Die Leute solln halt ein oder zwei Bahnen früher nehmen". Hallo? Die Leute sind seine Kunden und denen darf man, wenn man einen Fehler gemacht hat nicht mit solch einer grenzenlosen Arroganz kommen! Und schon gleich dreimal nicht, wenn man sie eigentlich erst noch von seinem Vorhaben überzeugen will.


    Nur so als Denkanstoss:
    Führen sich die Leute auch so auf, wenn sie auf der Autobahn im Stau stehen?
    Oder ein Flugzeug absichtlich überbucht wurde?
    Oder wegen Schnee und Eis nicht starten kann?
    Wenn die Bahn den Betrieb nicht einstellt im tiefsten Winter und dann Züge stecken bleiben schreit aber doch jeder...


    So kommen Befürworter und Gegner definitiv niemals ins gleiche Boot, egal welches Boot es am Ende sein soll.


    Müssen denn immer alle im gleichen Boot sitzen.
    Nur durch Reibung entsteht Wärme - wenn die S21-Gegner endlich mal beginnen würden sich an dem Projekt zu reiben und nicht immer mit dem Kopf dagegen rennen würden wäre allen viel mehr geholfen und am Ende würde sogar was dabei raus kommen.

  • @ siggi hosny


    ob ich auto fahre ist meine eigene entscheidung und klar reg ich mich auf wenn ich im stau stehe
    bei fliegern die verspätet sind wird man wenigstens entschädigt
    und im übrigen ist es auch so, dass an der bahn wegen der geplanten privatisierung und des börsengangs sehr viel gespart wurde, siehe s-bahn berlin etc. und wenn dann ein herr grube sich anmasst seine kunden so von oben herab zu behandeln, dann regt man sich schon auf, oder nicht?


    zu deinem argument dass die gegner verbohrt wären. wären die gegner nicht so verbohrt, wäre dann wohl das sma gutachten ans tageslicht gekommen? würde ein zweites gleis am filderbahnhof gebaut werden? und es ist ja auch nicht so, als ob die befürworter nur ein jota von ihrer position abweichen würden, da wird alles was an problemen ans tageslicht kommt als unbedeutend abgekanzelt und die gegner werden in die ökö hartz4 chaoten ecke gestellt. das ist einfach nur lächerlich.


    @alle abrissbefürworter


    man kann sich bestimmt über die ästhetik mancher gebäude streiten, aber überlegt mal was wäre wenn in stuttgart so wie von der politik gewollt das neue schloss abgerissen worden wäre, und die bürger nicht dagegen auf die strasse gegangen wären (aber das waren sicher auch alles nur chaoten und linke ideologen ;) )? wie sähe stuttgart aus wenn das rathaus nicht so verhunzt worden wäre? stellt euch stuttgart mit dem kronprinzenpalais, dem kaufhaus schocken etc. vor


    führende kunshistoriker, architekten und denkmalschützer sprechen sich für den erhalt des gesamtensembles aus. (quelle: unter anderem baunetz in einem meiner früheren statements) Der einzige architekt der sich öffentlich für den abriss der seitenflügel ausspricht ist ingenhoven und der verdient da dran.


    Dazu passend:
    Bundesstiftung Baukultur fordert Umdenken beim Projekt Stuttgart 21


    http://www.boulevard-baden.de

    Einmal editiert, zuletzt von Ohlsen ()

  • ....
    Umweltbundesamt hält S21 und die NBS für konzeptionell falsch und ist der Meinung, daß die Projekte umgehend gestoppt werden müssen.


    Das ist so überraschend wie "NABU/BUND/ADFC/greenpeace/PRO-Bahn.....hält S21 und die NBS für konzeptionell falsch und ist der Meinung, daß die Projekte umgehend gestoppt werden müssen"


    Das Umweltbundesamt ist, von der ideologischen Ausrichtung her gesehen, eine der Partei "Bündnis90/Die Grünen" angeschlossene Behörde - hier war nichts anderes zu erwarten.
    Ich spreche der Behörde jedenfalls die Kompetenz im Bereich Verkehrs-/Infrastruturplanung ab.
    Anscheinend versucht die Öko-Lobby jetzt noch mal alle Register zu ziehen...


    Zum Thema Abriß der Seitenflügel noch ein schönes Zitat von Sibylle Mulot, "Das Hoch im Süden. Frivole Ansichten einer Landschwäbin", aus: Merian Stuttgart, 1/1992:


    "Vielleicht fing alles damit an, daß man die Jugendstil-Markthallen nicht abriß, obwohl man es vorhatte. Es muß den Stuttgartern furchtbar schwergefallen sein. Sie reißen so gern alte, versehentlich stehengebliebene Gebäude ab, nur leider niemals den Hauptbahnhof."


    Ganz meine Meinung :daumen:

  • Ich zitiere jetzt mal, weil der Beitrag schon zwei Seiten vorher stand!


    @ Kampfzwerg
    da hat einer wohl zu lang auf der K21 Homepage rumgestöbert was?
    dann erklär mir doch mal bitte wieso die mineralquellen/grundwasser jetzt in gefahr sind, der sbahntunnelbau (liegt tiefer) aber keine auswirkungen auf selbige hatte?


    Ja, ich habe die Seite lange durchgestöbert und ich habe den Bericht von Eisenbahnromantik gesehen, lese diverse Eisenbahnzeitschriften, habe das SMA-Gutachten und die PM dazu gelesen, aber das alles hat doch nichts mit dem Punkt zu tun den ich angemerkt habe.


    Natürlich war der S-Bahntunnel kein Problem, eben weil er tiefer lag.
    Ich bin kein Geologe also kann ich nicht sagen in welcher Höhe in Stuttgart jetzt wasserführende Schichten sind, aber ich weiß dass eine Absenkung des Wasserspiegels zu einer Absenkung des Wasserspiegels führt.
    Und da die Wurzeln von Bäumen nur in eine bestimmte tiefe reichen, darf man sich doch die Frage stellen, welche Auswirkungen es sich auf die benachbarten Pflanzen hat, die "verschont" werden.
    Mein Statement da dazu war, man weiß es nicht und das ist mir zu unsicher.


    Und bei einem Punkt, muss ich allen S21-Gegner zu stimmen.
    Warum wurden die Bauzäune in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aufgestellt?
    Warum werden so viele Pläne unter Verschluss gehalten?
    Warum wurde das SMA Gutachten nicht früher veröffentlicht?


    Wenn das Projekt, doch so durchdacht und so toll ist und es da keinen rationalen Grund gegen das Projekt gibt, dann kann man doch alle Pläne offenlegen und diese Kommunizieren. Vlt. bekommt man dadurch ja noch mehr Zustimmung.
    Aber genau das wird nicht gemacht, was auch mich an dem Projekt zweifeln lässt.

  • Und bei einem Punkt, muss ich allen S21-Gegner zu stimmen.
    Warum wurden die Bauzäune in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aufgestellt?


    Warum sollte man den das einzäunen in der Zeitung ankündigen, wenn man genau weis, dass dann tausende versuchen das zu verhindern? Mal davon abgesehen, dass es nicht nachts, sondern nachmittags war.
    Das hat doch nichts mit Planungsqualität und etwas verstecken wollen zutun. Übrigens ist jede Großbaustelle eingezäunt. Anders wäre ein sauberer und sicherer Bauablauf garnicht möglich. Mal davon abgesehen, dass die Baustellen ja schon allein aus versicherungsrechtlichen Gründen abgesichert werden müssen.

  • Wer hätte es gedacht, das bestgeplanteste Projekt wurde eventuell in hinterzimmern ausgekungelt, aber hei unsere politiker sind sicher über jeden zweifel erhaben. peu a peu kommen die ganzen haken und fragwürdigkeiten des projekts ans tageslicht


    Fragwürder Millionenauftrag für die Bahn im Rahmen von Stuttgart 21
    Quelle: Spiegel.de

  • Oft wird angeführt/gefragt:
    *Es gab doch eine Bürgerbeteiligung, warum haben sich die S21-Gegner nicht schon damals eingebracht und ihren Unmut geäußert?
    *Wieso wurde nie ein Bürgerentscheid angestrebt?


    schauen Sie sich bitte folgendes Video aus dem Jahr 1997 an, in welchem die Arroganz in Person (OB Schuster) zeigt, wie Bürgerbeteiligung im Rathaus aussieht.


    Übrigens: auch der von vielen Projektbefürwortern so verteufelte Gangolf Stocker war damals schon dabei und hat kritische Fragen gestellt.


    http://www.archive.org/details/Stuttgart_1997&reCache=1


    Ich glaube, hätten mehr Menschen in Stuttgart schon früher mehr über das Projekt gewusst, wäre Schuster nicht noch mal gewählt worden. Er wurde ohnehin nur von etwa einem Viertel aller Wahlberechtigten gewählt.

  • Und der Schuster konnte noch so arrogant sein: es bleibt eine Tatsache, dass viele, wenn nicht gar fast alle der Gegner sich mehr als zehn Jahre Zeit gelassen haben, um mal zu reagieren. Wenn nicht sogar fast zwei Jahrzehnte, da 1992 so was ähnliches wie eine Absichtserklärung unterschrieben wurde. Das muss man sich mal überlegen. Ne Schlaftablette ist nichts im Vergleich. Aber jetzt, wo wirklich alles vertraglich steht, angerannt kommen und über einen angeblichen Untergang der Demokratie schreien...


    Wie ich es in einer der unsäglichen "Diskussionen" auf StN/StZ auch mal geschrieben habe: die jüngeren Gegner sind in Ordnung, die konnten damals nichts ausrichten. Aber gerade die älteren Leute nahe/über 40 sollten mal ganz schnell etwas ruhiger werden, denn es waren ja gerade die, die drei oder mehr Chancen hatten, bei einer Wahl ne Veränderung herbeizuführen oder allgemein Druck auszuüben. Nur schien es denen zu der Zeit herzlich egal gewesen zu sein, bis wohl die Grünen sich dazu entschieden haben, aus dem ganzen mal so richtig Kapital zu schlagen.


    Eine gewisse Selbstreflektion der Gegner wäre mal eine Wohltat, denn zu sagen, man habe von nichts gewusst, war noch niemals eine Entschuldigung. Die Modelle stehen schon seit Ewigkeiten öffentlich aus, es war also auch seit Ewigkeiten klar, das die Seitenflügel fallen. Und wie Du selber schreibst, der Stocker war damals schon kritisch, also hätte er damals auch mobilisieren können. Tat er aber wohl nicht so wirklich.


    Eigentlich müssten die Gegner jetzt wirklich mal umschwenken, und sich auf das Areal hinter dem Bahnhof konzentrieren und mal Druck ausüben darüber, was da eigentlich mal hin soll. Die schimpfen ja ständig über fehlende Bildung. Hier, da ist ein Gelände, mit dem man ein paar geniale Sachen anstellen könnte.
    Es könnten z.B. zwei Gebäude für Bildung, Künstler und Kultur errichtet werden. Direkt neben der LBBW, um dann in der LBBW immer wieder Austellungen durchzuführen. Das würde den doch etwas leblosen Raum im Moment sicher beleben. Skulpuren könnten dann auf den Platz neben der Südwest-LB oder auf das Dach des unterirdischen Bahnhofs. Wieder andere Kunstwerke (Bilder etc.) könnten auch in den neuen Bahnhof, begleitet mit einem öffentlichen Wettbewerb und einem Fest. Dann wäre eine Kooperation mit ein oder zwei Investoren denkbar, damit ein Kinderhort und ein Kindergarten in die neuen Gebäude kommen. Man könnte auch Spenden sammeln, um dann ein schönes Teilstück selbst zu kaufen und dort was eigenes zu bauen.


    Die Möglichkeiten sind gigantisch. Da entsteht in nicht allzu ferner Zukunft ein komplett neues Stadtviertel, aber die Gegner verschlafen auch das. Und warum? Weil sie meinen, dass das Projekt noch gestoppt wird. Es ist nicht zu fassen. Die Gegner scheinen sich nicht im entfernstesten Gedanken über das aus ihrer Sicht Worst-Case-Szenario zu machen. Ist nicht einer darunter, der mal das angesprochen hat?


    Ich sehe es jetzt schon kommen: die Gegner fokussieren sich so auf ihr "Nein" und ihren Fundamental-Protest, dass dann, wenn sie endlich wegen dem Gleisvorfeld angerannt kommen, da auch alles zu spät sein wird.


    Wenn Du also ein paar Leute von den Gegner kennst, kannst Du ja mal das mit einem netten Gruß so weitergeben.


    (Sorry für den etwas langen Text)

  • mal ein kleiner kommentar zu den so genannten architektur preisen für stuttgart 21


    2006 bekam ingenhoven den holcim award


    quelle: http://www.baunetz.de/


    Ein Link ist keine Quellenangabe.


    was für ein zufall das holcim nun der zement lieferant für stuttgart 21 ist

  • Ohlsen: Sorry, aber in der lange andauernden Diskussion um S21 - auch in den Foren der StZ/StN - habe ich selten so einen xxxx Beitrag gelesen.


    Für welchen Bereich von S21 soll Holcim denn der Lieferant sein? Umbau Gleisvorfeld? Abriss Nordflügel? Mehr Baustellen gibt's ja wohl zZ nicht...


    :59::59::59:

  • Auch am Montag haben die Anti-S21-Krawallmacher wieder ihr wahres Gesicht gezeigt. Der Bauzaun wurde durchbrochen und hunderte Krawallmacher stürmten die Baustelle. Straftaten gehören wohl fest zu dieser Art von Demonstration. Schade.
    Dafür wird der Name "Montagsdemonstration" missbraucht. Davon werden sogar Videos bei Youtube eingestellt:


    http://www.youtube.com/watch?v…fF4&feature=youtube_gdata


    Das wird einen schlechten Eindruck auf potentielle Investoren machen.

  • @ Jurist: Ich sehe das wie du. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, als vor 3 Wochen der Nordflügel zum ersten mal von einzelnen Personen besetzt wurde, hieß es von den Gegnern, man distanziere sich ausdrücklich von solchen Aktionen und unterstütze sowas nicht.


    Gestern waren es einige hundert!!!! Sind also wohl doch nicht nur 10 Demonstranten mit krimineller Energie. Die sogenannten "Montagsdemonstrationen" (Es so zu nennen widerstrebt mir immernoch) haben auch mit einigen wenigen begonnen. Ich warte nur auf den Tag, an dem 5000 Demonstranten den Hauptbahnhof zu Kleinholz verarbeiten.


    Ich wäre langsam für ein großflächiges Versammlungsverbot rund um den Hauptbahnhof. Vielleicht kann man dann mal wieder ungehindert am Nordflügel vorbeilaufen, ohne fast von einem Taxi überfahren zu werden, weil auf dem sowieso schon schmalen weg vorm Bauzaun Demonstranten in Teppichen eingehüllt sitzen und Trommeln und man so gezwungen ist, auf die Straße auszuweichen (ich durfte mich heute morgen auf einem 30 cm schmalen Streifen zwischen einem stehenden Taxi und Teetrinkenden Demonstranten, die unter einem Zelt standen, vorbeiquetschen).


    Ich frage mich sowieso, wie lange es die Autofahrer noch mitmachen, wenn mehrmals wöchentlich der Straßenverkehr um den Hbf. lahmgelegt wird (lt. dem Flyer "Aktionswoche", der an jedem Laternenmast und in jeder S-Bahn hängt, ist das ja diese Woche noch einige Male geplant).


    Es wird Zeit, dass in dieser Stadt wieder Normalität einkehrt. Ich weiß nicht wie Ihr das seht, aber ich erkenne Stuttgart zur Zeit nicht wieder.

  • Jurist, marco


    wenn ihr schon von krimineller energie redet dann fällt euch bestimmt auch zum thema schwarzarbeit einiges ein. meiner meinung sollte so etwas härter geahndet werden als die besetzung einer leeren fläche, oder nicht?


    ob das die versprochenen 10000 arbeitsplätze sein sollen?? bzw. sollen das die investoren sein die wir anlocken wollen?? was sagt da wohl der jurist dazu ;)


    schwarzarbeit bei stuttgart 21:


    quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de/


    und marco, die demonstranten wollen den hauptbahnhof erhalten und sicher nicht zu kleinholz verarbeiten, ;-). Haben die demonstranten etwa schon etwas kaputtgemacht, ausser einen bauzau aufzumachen, Oh Gott da geht der rechtstaat natürlich zu grunde daran. ich glaube deutschland hat bei gott grössere probleme als ein loch im bauzaun, oder? z.b steuerhinterziehung, korruption etc.

  • ^
    sag mal wie realitätsfremd seid ihr denn eigentlich??


    als ob sowas auf dem bau was ungewöhnliches wäre...


    aber das passt ja wieder zum schema alles zu skandalisieren.

  • Ohlsen: ich versteh mal wieder nicht gegen was du nun wirklich bist... soweit ich weiß müsste K21 auch von Bauarbeitern und von Baufirmen gebaut werden... da gäbe es dann aber keine Schwarzarbeit?


    Es ist ja wohl klar, das der Umbau des Gleisvorfeldes und der Abriss des Nordflügels keine 10000 Arbeitsplätze schafft... oder glaubst du die die im Moment abreisen und umbauen sind schon die kompletten Arbeiter, die kilometerlange Tunnel graben und die ein rießen Loch in die Erde bohren? Glaub mir, da kommen noch 1 oder 2 Arbeiter dazu und das über eine lange Zeit!


    Naja, ab nun "nur" Bauzaun oder auch Beschädigungen im Nordflügel... Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch sind illegal. Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen. Anarchie wird's auf absehbare Zeit nicht geben!


    Naja, Ihr habt ja anscheinend keine anderen Probleme... soll ich dir mal ne Zeitung an den Bahnhof bringen, damit du mal wieder weißt, was sonst noch so los ist auf der Welt?


    Und ja, Deutschland hat andere Probleme. Und genau deswegen lacht auch wahrscheinlich ganz Deutschland über das, was in Stuttgart zur Zeit passiert.

  • urbanterror


    richtig ich vergass die befürworter skandalisieren die demonstranten nicht? freie meinungsäusserung ist offensichtlich unerwünscht, wenn sie nicht der eigenen meinung entspricht. zum thema der schwarzarbeit, lest den bericht mal richtig da wird unter anderem davon geprochen dass die quote mit 80% schwarzarbeit doch recht hoch ist, könnte unter anderem daran liegen dass die preise ziemlich gedrückt wurden, könnte das vielleicht sein?


    btw, etwas kritisch begleiten heisst nicht gleich skandalisieren


    Marco


    versucht doch bitte auf meine argumente einzugehen und mich nicht in die ecke eines anarchisten zu stecken und mich zu beleidigen, glaub mir ich weiss sehr wohl was sonst noch los ist in der welt.
    und mir ist durchaus klar dass es bei bauarbeiten zu solchen vorkommnissen kommen kann, aber es sollte wohl auch klar sein dass es wohl eine falsche behauptung unserer herren politiker war, dass bei stuttgart 21, der mittelstand in bw zum zuge kommt, dumpinglöhne fördern nun mal nicht das lokale handwerk.


    und ob deutschland über das was hier passiert lacht, wage ich mal zu bezweifeln, schau dir mal die diskussionen an die z.b bei spiegel online geführt werden, so viele foreneinträge wirst du bei kaum einem anderen artikel finden. und das die deutsche presse kritisch über das ganze projekt berichtet, spricht eher auch nicht für deine these des lachenden deutschlands, aber vielleicht hast du ja andere informationen und quellen, ich lass mich gerne belehren. aber versuch doch bitte, nicht so pauschale behauptungen aufzustellen.


    mit besten grüßen

  • @ NiceGuyEddie: wenn der journalistisch genau so hochwertig ist wie der letzte von Frontal 21 dann freu ich mich ja schon richtig darauf. Ich dreh auch bald nen Beitrag und lasse dann aber nur Herrn Grube, Herrn Schuster, Herrn Mappus und Herrn Drexler sprechen. Ich war bis zu diesem Beitrag mit der Qualität von Frontal 21 zufrieden, aber jetzt geht das ja schon Richtung TAZ und Co...


    @ Ohlsen: sorry, aber deine Aussage "nur einen Bauzaun" ist einfach mal wieder typisch. Alles wird kleingeredet, es geht ja um den Bahnhof, da is sowas erlaubt, genau wie alles erlaubt ist... das bisschen Morddohungen, das bisschen observieren von Bahnchef und Co, alles in Ordnung, is ja für einen guten zweck. Fakt ist: es gibt Gesetze und die gelten nach wie vor!


    Ich finde es super, dass die Presse kritisch berichtet. Wär ja auch schlimm wenn nicht! Jedoch berichtet die Presse in den letzten Wochen häufiger über die Demonstrationen als über das Projekt. Dann kommt ein Bericht in der Tagesschau, in dem 1 min. über die Demos und die Dinge die auf diesen geschehen berichtet wird und in den letzten 5 sek. heißt es dann "es wird gegen den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs in eine Tunnelstation demonstriert". Also kein Beitrag über das Projekt sondern über die Demos. Diese berichte kommen im übrigen erst, seit die Zahl der Demonstranten gestiegen ist. Aber ab einer gewissen Zahl wird über jede Demo in der Presse berichtet, selbst wenn in Hintertupfingen 5000 Menschen gegen das Wetter demonstrieren kommt das in der Presse.


    Wird allerdings im der Presse mal positiv über das Projekt berichtet, heißt es in den Kommentaren auf StZ, Spiegel und Co. sofort, dass die Presse gleichgeschaltet ist.


    Also sind doch die Gegner im Grunde auch nicht anders wie die Befürworter. Sobald was nicht der persönlichen Meinung entspricht, sind alle böse.


    Bzgl. dem Mittelstand: Wolff & Müller ist ein mittelständisches, Stuttgarter Unternehmen. Was ja schonmal positiv ist. Aber: wegen Föll ist das ja alles korrupt zugegangen. Also wieder schlecht. Jetzt wird sich über die Schwarzarbeit aufgeregt (was illegal ist, keine Frage). Die Unternehmen, die das Gleisvorfeld umbauen sind mittelständisch (gut), aber hauptsächlich aus dem Osten Deutschlands (schlecht für BaWü) und jetzt beschäftigen die auch noch Schwarzarbeiter, weil der Preis gedrückt wurde (anscheinend, jedoch ist Schwarzarbeit ja Standard auf Baustellen, was ich absolut nicht unterstütze). Also Mittelstand Ost auch nicht gut! Ja wer soll das denn jetzt nun bauen? Billigfirmen aus Polen? Das wär ja für alle beteiligten das schlechteste und würde auch wieder in der Luft zerrissen werden!
    Wenn das ganze aber nun beim Bau von K21 der Fall wäre (was es wäre, weil die Bahn hätte auch bei K21 nichts zu verschenken) wär alles gut und keiner der Gegner würde schreien.

  • @ ohlsen


    richtig ich vergass die befürworter skandalisieren die demonstranten nicht? freie meinungsäusserung ist offensichtlich unerwünscht, wenn sie nicht der eigenen meinung entspricht. zum thema der schwarzarbeit, lest den bericht mal richtig da wird unter anderem davon geprochen dass die quote mit 80% schwarzarbeit doch recht hoch ist, könnte unter anderem daran liegen dass die preise ziemlich gedrückt wurden, könnte das vielleicht sein?


    btw, etwas kritisch begleiten heisst nicht gleich skandalisieren


    also aus eigener erfahrung kann ich behaupten das gerade "freie meinungsäusserung" bei den gegnern (sobald diese anders ist) nicht toleriert wird, und sobald die "argumente" ausgehen wird gepöbelt....unzählige male schon erlebt. dabei ist auch erschreckend wie viele leute eigentlich überhaupt keine ahnung von dem projekt haben.


    im artikel steht was von verdacht...unregelmäßigkeiten etc. also noch nichts handfestes...und was hat denn das eigentlich mit dem projekt an sich zu tun?