HDR-Fotografie

  • HDR-Fotografie

    HC in HDR
    Nach einem Firmware-Update hat meine Kamera plötzlich einen HDR-Modus! Bin ganz happy :) Zum Ausprobieren der neuen Möglichkeiten bot sich die Hafencity in der Freitagabenddämmerung an, hier sind einige der besten Ergebnisse. Ich hoffe, es ist nicht zu kitschig geraten...


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  • Danke!
    Muss mich noch daran gewöhnen. Ist manchmal arg farbenfroh, was der HDR-Modus fabriziert, aber gute Aufnahmen scheinen damit etwas einfacher zu werden.

  • Nicht persönlich nehmen ... aber wieder ein Beispiel wie grauenvoll die "moderne" Technik sein kann. Höchstens etwas für die kitschvoll.de bzw prachtvoll.de Webseite :)


    Da sind die ersten Farbaufnahmen von Prokudin-Gorsky (http://www.prokudin-gorsky.ru/…=0&sAlbum=&sText=&nAlbum=), die 100 - 110 Jahre alt sind, schon deutlich realistischer als das was die heutigen Kameras mit s.g. HDR-Mode bieten können.


    Nichtmal als Schwarz/Weiss kann man doch sowas nutzen, da beispielsweise Schattenbereiche die näher am Licht sind deutlich dunkler als die weiterentfernten sind, was doch jeder Logik widerspricht.
    Hände weg und HDR per Software oder noch besser selber 2 bis 3 Bilder im PS einfach nachbearbeiten und dann zusammenfügen.


    Trotzdem Danke für die Beispiele!

  • Ob einem HDR gefällt ist sicher Geschmackssache, der Technik vorzuwerfen, dass keine echt aussehenden Bilder produziert, ist aber widersinnig: Ist halt nicht echt. Ich finde den Effekt mit der gigantischen Kontrasttoleranz auf den ersten Blick immer sehr faszinierend, er nutzt sich aber auf Dauer ab. Kurz: Für's Internet finde ich es super (btw: danke für die Fotos!), an die Wand hängen würde ich es mir nicht.


    Was auffällt ist, dass die Hafencity selbst in ihren fertiggestellten Bereichen und selbst an einem offenbar wunderschönen Abend immer noch sehr leer wirkt. Schade, das; hoffentlich ändert sich da noch was.

  • der Technik vorzuwerfen, dass keine echt aussehenden Bilder produziert, ist aber widersinnig: Ist halt nicht echt.


    Damit bin ich absolut nicht einverstanden.
    HDR soll den Dynamik-Bereich eines Bildes an den Umfang des menschlichen Auges (besser) angleichen, was auch sinnvoll und verständlich wäre. Das ist schon der richtige Weg.


    Der Haken dabei ist eber, dass:
    1. diese Technik noch nicht ausgereift ist (Hard-Und Software).
    2. auch bei beispielsweise 5 Aufnahmen (stark unterbelichtet,unterbelichtet, normal, überbelichtet, stark überbelichtet), die Dynamik der Komponenten immer noch unzureichend ist.
    3. die Parameter, vor allem die Licht/Schatten Radien immer noch von Hand, je nach Lichtsituation und Objektgrössen, angepasst werden müssen. Einem "Knipser" kann man dies jedoch nicht zumuten.

  • Micros Fotos sind ja als HDR garnicht mal schlecht und lange nicht so übertrieben, wie vieles andere, was man sieht. Die Crux ist ja, dass die Kameras den Dynamikumfang des menschlichen auges nicht vollständig abbilden.


    das Beispiel ist ja immer ein Bild eines Raumes mit Blick aus dem Fenster und weder ist der Raum unterbelichtet noch ist die Landschaft, die amn aus dem Fanster sieht, überbelichtet. Kameras versagen mit ihrem geringem Dynamikumfang an dieser Aufgabe. HDR erhöht die Bit-Anzahl pro Farbkanal während der Bearbeitung um anschliessend allerdings bei einer Speicherung im jpeg-Format wieder auf die reduzierte Farbtiefe, allerdings in gespreizter Form.


    Unser Monitore können meist ohnehin keine größere Farbtiefe darstellen.


    Der Fotograf muss es lernen, nicht zu übertreiben - was ja mcro ganz gut gelungen ist.

  • Ich hatte ja geschrieben, dass es meine allerersten Experimente waren, und dass ich mit der hohen Farbsättigung nicht zufrieden bin. Außerdem spielen Sehgewohnheiten und die Einstellungen des eigenen Monitors eine Rolle, wie man Bilder empfindet. Und die Abendsonne war tatsächlich ziemlich bunt.


    HDR wird sicher in der einen oder anderen Form die Zukunft gehören, auch wenn es vielleicht irgendwann nicht mehr HDR genannt werden wird. Denn wie wmeinhard schon andeutete, ist die bisherige Zelluloid- und Digitaltechnik eigentlich absolut lausig im Vergleich zum menschlichen Auge. Die Technik krankt daran, dass man ständig über- oder unterbelichtete Bereiche im Bild hat. Was jeder menschliche Beobachter mühelos sehen kann, geht im Foto also teilweise verloren.


    Fotografen konnten die Schwäche der Technik schon seit eh und je durch aufwendige Nachbearbeitung ausgleichen, superteures Equipment kann natürlich auch helfen. Aber wofür Fotografen früher wahrscheinlich stunden- oder tagelange Arbeit brauchten, das spuckt die Kompaktkamera im HDR-Modus heute in Sekundenbruchteilen aus. Leider nicht in derselben Qualität, aber sicher stehen wir erst am Anfang einer Entwicklung.

  • HDR erhöht die Bit-Anzahl pro Farbkanal während der Bearbeitung um anschliessend allerdings bei einer Speicherung im jpeg-Format wieder auf die reduzierte Farbtiefe, allerdings in gespreizter Form.


    Dies hat mit dem Prinzip der digitalen HDR-Technik nichts zu tun (wird vom Namen falsch suggeriert!), und verhindert nur, dass während der Bearbeitung Bildinformationen z.T. verloren gehen.
    Sowas macht man standardmässig bei Bildbearbeitung auch ohne die "HDR".
    Sensoren in allen modernen Kameras nehmen ihre Bildnformationen in mehr als nur 8 Bits/Kanal auf, und behaupten dabei überhaupt nicht in einer HDR-Kamera zu stecken.
    Wir haben im Studio schon vor über 10 Jahren die HDR-Technik täglich verwendet, mit gescannten 8 Bits/Kanal Dias, zu Zeiten also, als es noch fast keine digitalen Kameras im Profi-Bereich gab.


    Wichtig ist auch, dass man an dieser Stelle nicht zwei Dinge verwechselt:


    1. Reihenshots, mit bis zu 7 Aufnahmen und gewaltigen Belichtungskorrekturen
    2. Licht/Schatten-Softwarekorrekturen.


    1. und 2. sind zwar auch einzeln möglich, Standard ist aber eine Mischform von beiden. Ich weiss jetzt nicht ob die Kamera von Micro auch tatsächlich eine kleine Bildserie erzeugt (2+, in Kompaktkameras ist sowas einfacher weil statt den Verschluss hin und her zu betätigen, eine Sensorsteuerung vorhanden ist), was ich bezweifle, oder ob nur Licht/Schatten korrigiert werden. Das letzte wurde bestimmt gemacht, was man überall an den fehlerhaften Schattenverläufen erkennen kann.
    Wenn keine Serienbilder gemacht werden, dann ist ein "HDR"-Bild eigentlich kein echtes HDR-Bild sondern nur eine Licht/Schatten-Softwarekorrektur; ein Filter also, der nicht auf die Grössen der Objekte im Bild achtet und dabei die Farbbalance völlig ignoriert. Mit einer Licht/Schatten-Bildkorrektur (Photoshop CS1 und besser) kann man auf jeden Fall in paar Sekunden unvergleichbar bessere Ergebnisse erzielen.


    ***
    Micros Bild #19 hat mich inspiriert für unsere internen Demo-Zwecke die folgende Grafik zu erstellen, wo man deutlich erkennen kann, was passiert wenn man ohne viel nachzudenken eine pi-mal-daumen Licht/Schatten-Korrektur macht/machen lässt:
    http://img202.imageshack.us/img202/5699/lsdemo2.jpg
    Wie man deutlich auf dem 2. Bild erkennen kann entstehen bei falschen Parametern plötzlich Effekte wie auf Bild #19, wo glatte Flächen auf einmal zu Verläufen werden, und Farben an unkontrollierter Sättigung gewinnen. Schon deutlich besser wird es wenn man stattdessen einfache Gradationskurve anwendet.

    6 Mal editiert, zuletzt von An-Di ()

  • Wäre es evtl. sinnvoll, für dieses Thema im Fotografie-Bereich einen HDR-Thread aufzumachen und die Beiträge dorthin zu verschieben? Anscheinend gibt es noch keinen.


    Mod: Schon passiert! Gruß, Dykie.

  • Wäre es evtl. sinnvoll, für dieses Thema im Fotografie-Bereich einen HDR-Thread aufzumachen und die Beiträge dorthin zu verschieben? Anscheinend gibt es noch keinen.


    Nicht nur was HDR angeht, sondern Foto- Videotechnik, Flash, 3D, Bildbearbeitung, etc. Mit Hamburg-Motiven könnte sowas auch im Hamburg-Thread gehen.


    Nebenbei ...
    auf der gl-group.com-Seite gibt's auch etwas nettes zu diesem Baukomplex zu sehen:


    http://www.gl-group.com/en/16687.htm

  • Ich weiss jetzt nicht ob die Kamera von Micro auch tatsächlich eine kleine Bildserie erzeugt (2+, in Kompaktkameras ist sowas einfacher weil statt den Verschluss hin und her zu betätigen, eine Sensorsteuerung vorhanden ist), was ich bezweifle, oder ob nur Licht/Schatten korrigiert werden.


    Anfangs fand ich Deine Kritik ja ein bisschen pampig, aber Du scheinst ja Ahnung zu haben und hast durchaus Recht.


    Ich denke, meine Kamera macht nur eine Aufnahme. Meine Lumix LX3 ist nun nicht gerade der letzte Müll im Kompaktkamera-Sektor. Sie kann RAW-Dateien speichern, denen man ja nachsagt, dass sie sehr viel mehr Informationen enthalten als ein JPG. Ich kann nun z.B. eine solche RAW-Datei nehmen, daraus drei unterschiedlich belichtete JPGs erzeugen und die in ein HDR-Programm stecken. Hab ich früher mal gemacht, ist aufwendig, bringt aber durchaus eine Verbesserung gegenüber einem JPG aus der Kamera. Mit einer echten Belichtungsreihe erzielt man natürlich wesentlich stärkere HDR-Effekte, hat dann aber die Probleme mit bewegten Objekten und ohne Stativ geht es oft daneben.


    Ich habe mir schon vor über einem Jahr gewünscht, dass der HDR-Workflow in die Kameras eingebaut wird, denn trotz der Myriaden von Optionen, die eine HDR-Programm bietet, habe ich eigentlich immer nur dasselbe gemacht. Nun habe ich kürzlich bemerkt, dass HDR-Kameras inzwischen auf dem Markt sind. Habe schon geliebäugelt, aber dann entdeckt, dass meine LX3 mit neuer Firmware nun zwei HDR-Modi hat: "Standard" mit starkem HDR-Effekt und "Art" etwas dezenter, aber dafür mit penetranter Farbsättigung.


    Ist besser als nichts, denke ich. Aber sicher nicht für jede Situation geeignet und nur selektiv anzuwenden. Man muss halt erst mal ein Gefühl dafür bekommen. Wie gesagt lerne ich die neuen Möglichkeiten gerade erst kennen und einschätzen.


    Micros Bild #19 hat mich inspiriert für unsere internen Demo-Zwecke die folgende Grafik zu erstellen, wo man deutlich erkennen kann, was passiert wenn man ohne viel nachzudenken eine pi-mal-daumen Licht/Schatten-Korrektur macht/machen lässt:
    http://img202.imageshack.us/img202/5699/lsdemo2.jpg
    Wie man deutlich auf dem 2. Bild erkennen kann entstehen bei falschen Parametern plötzlich Effekte wie auf Bild #19, wo glatte Flächen auf einmal zu Verläufen werden, und Farben an unkontrollierter Sättigung gewinnen. Schon deutlich besser wird es wenn man stattdessen einfache Gradationskurve anwendet.


    Verläufe und Halos habe ich aber schon oft auch bei den berühmten alten Fotografen gesehen. Um unterschiedliche Bildbereiche unterschiedlich zu belichten, wird beim Umkopieren abgewedelt (heißt doch so, oder?), also ein Gegenstand vor der Fotoplatte bewegt, wo weniger Licht hingelangen soll (wie m.E. in diesem Beispiel von Ansel Adams). Allerdings kann der Fotograf selektiv wedeln, während der Algorithmus dumpf über die ganze Bildfläche rechnet. Vorteil der HDR-Kamera ist, dass sie es in Sekundenbruchteilen macht. Für den Hausgebrauch und sparsam angewandt sicher eine Bereicherung, denke ich. Welcher ambitionierte Amateur will schon zentnerschweres Equipment mit sich führen und später stundenlang in einer Dunkelkammer herumwedeln?

  • Ich hoffe, dass die Kollegen Admins einen passenden Thread im Hamburg-Teil demnächst kreieren werden, und auch diesen Beitrag dorthin verschieben.



    Micro:
    "Anfangs fand ich Deine Kritik ja ein bisschen pampig"

    Das ist mir immer durchaus bewust.

    Dazu folgendes (kleiner geht's nicht):
    Deutschland ist zu Anfang des XXI Jahrhunderts eine Art "Fußballland" geworden.
    Wir können uns stundenlang über irgendeinen Spieler X unterhalten der während 90 Minuten 12,4 km gelaufen ist und dabei 15:34 Minuten am Ball war, sechs mal die Ecke ausgeführt hat, 3 mal aufs Tor geschossen hat, 23 mal den Gegner berüht und 6 mal ihn beschimpft hat, 8 mal fast lebensbedrohlich verletzt wurde, nach Spielende im Schnitt 34.502,25 Euro kassiert hat, und trotzdem kein Tor geschossen hat. Viel Aufwand, viel Werbung, viel Gerede, viel TV-Zeit und viele Zeitungsseiten, am Ende aber nix dabei rausgekommen.
    Statt Leistung zu zeigen reden wir heute Kokolores, rechnen irgendwelche Zahlen in völlig irrelevante Statistiken um, und denken zunehmend, daß unser Leben und unsere Existenz eine Art von Spiel wäre, das so unendlich weiter gehen wird. Unser Leben mutiert zum Sport, Sport dagegen zu Wetten und zum Poker. Auch eine Art "Titanic-Syndrom" eben.


    Ich habe beruflich meistens mit Leuten zu tun, die mehr auf die eigene Darstellung als auf Probleme achten, die sie eigentlich lösen sollten. Dabei weiß jeder von uns genau, daß oft nur über Belangloses geredet wird und das obwohl sowohl Zeit als auch Auftragskosten um das vielfache schon überschritten sind. Trotzdem machen alle mit - in einem Land das einmal von Sparsamkeit und Sachlichkeit geprägt war, und heute in Verschwendungssucht und Kriecherei mündet. Da ich meine Klappe bei solchen Angelegenheiten sehr selten halten kann, werde ich dies um so weniger in einem anonymen Forum auch tun.
    Ist aber nie persönlich gemeint, und solange ich keinen beleidige, darf ich es auch - behaupte ich.


    "aber Du scheinst ja Ahnung zu haben und hast durchaus Recht"

    Nun, ich habe zwar mein Diplom im Bereich Hardware für Digitale-Bildbearbeitung gemacht, habe dies aber nur kurze Zeit beruflich verfolgt (auch während dieser Zeit tatsächlich solche Geräte und Komponenten entwickelt), bin aber nach paar Jahren auf Software-Grafikdesign, Fotografie (u.a. Architektur und internationale Schifffahrt) und Visuelle Medien umgestiegen. Sehr viele von in diesem Forum angesprochenen Themen überschneiden sich daher auch mit meinen beruflichen Erfahrungen.

    "Ich denke, meine Kamera macht nur eine Aufnahme"

    Eigentlich wäre in einer Kompaktkamera auch möglich eine Doppelaufnahme zu implementieren, ohne das der Benutzer dies überhaupt mitkriegt, mit beispielsweise +-1 Stop. Der Verschluss, der in solchen Kameras einer software/elektronischen Art ist, würde dies tatsächlich möglich machen, auch ohne ein Hardware-Upgrade. Wenn man allerdings bedenkt, wie Zeitintensiv so ein Vorgang wäre (die ganze Prozedur doppelt, inkl. Farbbalanceabgleich; die Daten müssten ja auch irgendwo zwischengespeichert und das Fehlerverhalten berücksichtig werden, und so weiter), dann glaube ich daran auch nicht.


    Bin schon gespannt in welcher Richtung die Entwicklung der Kameratechnik in den nächsten Zeit so gehen wird. Möglich wäre auf jeden Fall vieles.
    HDR ist aber auch mit Profikameras so eine Sache, und was Sportveranstaltungen angeht, praktisch unbrauchbar. Wenn ich im Volksparkstadion solche Aufnahmen mache, dann ist es so, daß um sowohl die Spieler als auch die Zuschauer (für mich besonders wichtig) gut belichtet zu bekommen, dann steigt die Belichtungszeit auf 1/60 verglichen mit etwa 1/500 bei "Actions". Sowas automatisch zu einem Foto zusammenzufügen ist natürlich unmöglich, man muß also alles von Hand im Photoshop machen.


    "Ich habe mir schon vor über einem Jahr gewünscht, dass der HDR-Workflow in die Kameras eingebaut wird"
    Ich kann Dir dringend nur raten, lass Deine Finger davon. Nach Murphy's Law wird auch hier etwas schiefgehen, wenn beispielsweise Du eines Tages ein einmaliges Motiv erwischst, um später festzustellen, dass das Foto nach dieser "HDR"-Nachbearbeitung wertlos geworden ist, weil Du diese Änderungen später nicht rückgängig machen kannst. Und immer dabei zu denken "in welchem Mode bin ich überhaupt?", das macht nur zusätzlich Stress, den kein Fotograf, egal ob Profi oder Amateur, gebrauchen kann. Realistische Aufnahmen kann man am Computer mit einem HDR-Plugin immer nachbearbeiten, zuvor in der Kamera HDR-erzeugte Bilder dagegen schlecht.

    "Verläufe und Halos habe ich aber schon oft auch bei den berühmten alten Fotografen gesehen"
    Das kann ich natürlich sehr gut verstehen, nur man muß sich immer im Klaren sein wo genau die Unterschiede und die Grenzen zwischen einem Dokumentarfoto und einem künstlerischen/"künstlerischen"/wenig der Realität entsprechenden Foto liegen.
    Die "Halos" auf deinen Fotos gehen deutlich zu tief, was man am besten auf den meisten Bildern beim MP-Turm sieht, wo der Schatten von oben praktisch bis zur Gebäudehälfte reicht. Man denkt unten stünde ein Scheinwerfer, oder eine gigantische lichtreflektierende Fläche, was einer gezielten Realitätsmanipulation gleichkommt. Die Halos im Himmel sieht ein ungeübtes Auge auf dem Monitor zwar nicht, kannst mir aber glauben, die sind auch da und diese Bereiche haben eine erhöhte Helligkeit die zum Teil über 20% betragt (habe im PS gemessen).


    Machen wir uns doch nichts vor; wir sind alle hier im Forum keine Künstler, obwohl einige wahrscheinlich das Gegenteil von sich gerne behaupten würden. Ein Bild ist auch lange noch kein Kunstwerk nur weil man es, beispielsweise, mit einem Rahmen versieht, in S/W wandelt, das Foto automatisch durch ein Photoshop-Filter jagt, oder irgendwelche Details zeigt, die keinen Bezug zum Hauptthema haben. Das Ergebnis sieht am Ende so aus, daß 99% solcher Bilder als dekorativer Kitsch einzustufen sind - völlig uninteressant und wertlos, für uns selber und für unsere Nachkommen. Ein guter Handwerker ist viel besser als ein schlechter Künstler, sage ich in solchen Fällen immer.
    Ich habe viele Jahre mit bekannten Werbeagenturen und Buchverlagen zusammengearbeitet, und alle haben von mir ausschliesslich realistische und selbstverständlich unverfremdete Fotos erwartet, es sei denn sowas stand im Auftrag.



    Vielleicht wäre es sinvoll einen Thread mit zum Beispiel dem Titel "[Hamburg] Architektur,Photoshop&Co" einzurichten wo jeder gerne sowohl fremde als auch seine im PS-, Gimp, oder woanders nachbearbeitete Fotos zeigen könnte, bis dato wäre es allerdings besser in den Threads zu den einzelnen Hamburg-Projekten nur realistische Fotos zu zeigen - aus Respekt vor der Zeit und vor dem Dokument (ich weiß, man dürfte eigentlich dann auch keine Renderings der Architekturbüros mehr zeigen :) ).

    2 Mal editiert, zuletzt von An-Di ()

  • Dykie, danke fürs Verschieben!


    An-Di
    > Bin schon gespannt in welcher Richtung die Entwicklung der Kameratechnik in den nächsten Zeit so gehen wird. Möglich wäre auf jeden Fall vieles. HDR ist aber auch mit Profikameras so eine Sache, und was Sportveranstaltungen angeht, praktisch unbrauchbar.
    Ich finde, statt dem Megapixelwahn zu frönen, sollte man einen Chip entwickeln, der für jeden Bildpunkt drei unterschiedlich große Pixel enthält. Dann hat man neben jedem Pixel mit normaler Empfindlichkeit noch eines mit doppelter und eines mit halber. Das braucht ca. 4x soviel Platz auf dem Sensorchip. Aber dann hätte man mit jedem Klick gleich drei unterschiedliche Belichtungen, mit dem Vorteil, dass alle drei genau gleichzeitig und mit der gleichen Belichtungszeit aufgenommen sind. Daraus ergibt sich ein Bild mit hohem Kontrastumfang. Falls ein Kamerahersteller hier mitliest, bitte gleich loslegen, ich will kein Geld für meine Idee ;) Und bitte gerne noch eine trägheitslose elektronische Wasserwaage, die die Bilder gerade rückt, in die Kameras einbauen. Und optional noch den Algorithmus aus Shift-N, um stürzende Linien zu vermeiden. GPS-Kameras kan man noch um Kompass und Neigungsmesser erweitern, dann kann man aus zufälligen Aufnahmen von Millionen Fotografen automatisch einen hochpräzisen 3D-Atlas der Welt, eine Art weltweite Streetview, generieren.



    > Die "Halos" auf deinen Fotos gehen deutlich zu tief, was man am besten auf den meisten Bildern beim MP-Turm sieht, wo der Schatten von oben praktisch bis zur Gebäudehälfte reicht. Man denkt unten stünde ein Scheinwerfer, oder eine gigantische lichtreflektierende Fläche, was einer gezielten Realitätsmanipulation gleichkommt.
    Nachdem Du es geschrieben hast sehe ich es jetzt auch. Danke für die erhellende Kritik. Der HDR-Algorithmus scheint für manche Situationen geeignet zu sein und für andere nicht, oder?


    > "Ich habe mir schon vor über einem Jahr gewünscht, dass der HDR-Workflow in die Kameras eingebaut wird"
    > Ich kann Dir dringend nur raten, lass Deine Finger davon. Nach Murphy's Law wird auch hier etwas schiefgehen, wenn beispielsweise Du eines Tages ein einmaliges Motiv erwischst, um später festzustellen, dass das Foto nach dieser "HDR"-Nachbearbeitung wertlos geworden ist, weil Du diese Änderungen später nicht rückgängig machen kannst. Und immer dabei zu denken "in welchem Mode bin ich überhaupt?", das macht nur zusätzlich Stress, den kein Fotograf, egal ob Profi oder Amateur, gebrauchen kann. Realistische Aufnahmen kann man am Computer mit einem HDR-Plugin immer nachbearbeiten, zuvor in der Kamera HDR-erzeugte Bilder dagegen schlecht.

    Stimmt, danke für den Tipp. Eigentlich sollte man doch RAW speichern und lieber nach einem Programm suchen, das mit wenig Aufwand ein einfaches HDR daraus machen kann. Dann hat man die gleiche Bequemlichkeit wie mit dem Kamera-HDR-Mode und hält sich trotzdem alle Optionen offen. Ein gewisser Charme liegt allerdings darin, dass ich auf dem Kameramonitor schon vor der Aufnahme das HDR-Ergebnis sehen kann. Mit Übung sollten sich also Schnitzer wie die von Dir angesprochenen vermeiden lassen.


    Mein Fazit: ich werde mit dem HDR-Modus weiterexperimentieren, bis ich eine Möglichkeit finde, mit vertretbarem Aufwand HDRs am Rechner zu erzeugen. Ich bin zwar Informatiker, aber die schlechte Bedienbarkeit und die viel zu vielen Optionen der meisten Programme nervt mich.

    Einmal editiert, zuletzt von micro () aus folgendem Grund: Grafik eingefügt

  • Mich bewegt noch die Frage, ob man für oben erwähntes HDR-Plugin die Photoshop-Version für 1200 Euro braucht, was ja kein Pappenstiel ist, oder ob es auch Elements tut oder etwas anderes. Kennt sich jemand damit aus?

  • An HDR Bildern möchte ich mich auch demnächst einmal üben. Gibt es Szenarien, die hier besonders gut/schlecht funktionieren?